Südindien Rundreise 2010 - von Chennai (Madras) nach Kochi (Cochin)
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Reiseroute: Chennai (Madras) - Mahabalipuram (Mamallapuram) - Kanchipuram - Pondicherry - Auroville - Thanjavur (Tanjore) -
Tiruchirappalli (Trichy) - Madurai (Maduri) - Periyar Lake - Thekkady - Jetty Backwater - Alappuzha (Alleppey)- Kochi (Cochin)

(01. März - 12. März 2010) Reisebericht Rundreise Süd - Indien (Bhārat Ganarājya भारत गणराज्य )

Indien 2010

Veranstalter: B...    -  Hotelliste
- Agentur in Indien: Le Passage to India Tours and Travels Pvt Ltd.

Reisebericht Teil 1: Rundreise Cennai (Madras) - Mahabalipuram - Kanchipuram - Pondicherry
Reisebericht Teil 2: Rundreise Auroville - Thanjavur - Tiruchirappalli - Madurai
Reisebericht Teil 3: Rundreise Periyar Lake - Thekkady - Jetty Backwater - Alappuzha - Kochi


Teil 3: Reisebericht Rundreise Südindien (08. - 12. April 2010) 

Rundreise Kumily / Thekkady (Periyar Lake) -
Jetty Backwater - Alappuzha (Alleppey)- Kochi (Cochin)

(Periyar Wildlife Sanctuary, Periyar Stausee, Backwater Houseboat,
Mattancherry Palast, Paradesi Synagogue, St. Francis Church, Santa Cruz Basilika,
Chinesische Fischernetze, Kathakali Tanz, Kadathanadan Kalari Centre
)

8. Tag - Montag, 08. März 2010 - Maduri - Periyar Lake (ca. 138 km)

Indien Madurai Kloake in Doak NagarGleich nach dem Frühstück verließen wir gegen 9 Uhr das Hotel "Sangam" in Madurai. Einige Händler versuchten noch schnell Hemden und Schals vor dem Einsteigen zu verkaufen. Entlang den nahegelegenen NH-72 erreichten wir nach wenigen Minuten unmittelbar nach der Brücke über den Vaigai River die Tamil Sangham Rd, also den NH-49 und fahren in westlicher Richtung. Kurz vor den Ausgang der Stadt überquerten wir eine Brücke von einem ausgetrockneten Fluss, welcher eher eine stinkende Kloake war. Müll, eine kleine Hütte darin von stinkenden Pfützen aus Abwässern umgeben - ein Zustand, der in Indien leider nicht übersehbar ist. Indien NH49 ElefantentransportMöglicherweise wird davon ausgegangen, dass sich das Problem in der Regenzeit von selbst erledigt (weggespült).

In der Stadt herrschte reges Treiben. Entlang der Straße verkauften bereits viele Händler ihre Produkte - einige ältere Leute und Kinder saßen auch nur so herum. Über dreißig Minuten brauchten wir, um die Stadt zu verlassen. Kurz nach Maduri wurde ein Elefant auf einen LKW verladen. Wie er wohl während der Fahrt gesichert wurde konnten wir leider nicht feststellen. Entlang des Highways waren alte, teils baufällige Hütten. Die Frauen waren stets ordentlich und sauber in ihren farbenprächtigen Gewändern gekleidet - die Männer waren häufig schmutziger und ungepflegter. Rechts war in der Ferne eine Bergkette mit rundlichen, aber teilweise auch spitzen massiven felsigen Bergen zwischen der weiten Ebene aus Reisfeldern und Palmenhainen zu sehen. Ab und zu mal querte ein Bahnübergang die Straße. Ziegenherden weideten im Straßenrand und ließen sich von den vorbeifahrenden Fahrzeugen nicht stören.

3km vor der Stadt Usilampatti hatten wir nach einer Stunde Fahrzeit den ersten zehnminütigen Zwischenstopp an einer Ziegelei.Indien - Ziegelei auf NH49 bei Usilampatti Indien - Ziegelei auf NH49 bei UsilampattiMit Hilfe einer Holzform wurden die Ziegel geformt, gestempelt und an der Luft getrocknet, bevor sie gebrannt werden. Die gesamte Familie arbeitete dabei mit.

Aufmerksam beobachteten dessen Kinder den Herstellungsprozess, den sie sicher in wenigen Jahren fortsetzen werden. Es ist ein hartes Los für die Familien - viel Geld ist dabei sicher nicht zu verdienen. Nur ein kleines Mädchen schaute kurz vor Weiterfahrt traurig zu uns und bat nach einem Kuli. Hier sollte man sich vor Reisebeginn mit reichlich Kulis ausstatten, die Indien - Ziegelei auf NH49 bei Usilampattihäufig als Werbegeschenke in Firmen angeboten werden. Häufig werden diese auch in Supermärkten in großen Bündeln preisgünstig angeboten - es ist jedenfalls ein besseres und sinnvolleres Geschenk als Bargeld oder Süßigkeiten. Aber auch die in Hotels bereitgestellten kleinen Seifeverpackungen oder Haarshampoos, die wir nicht nutzten, wurden stets mitgenommen und den "optisch Bedürftigen" verschenkt.Indien - Landschaft bei einer Ziegelei am NH49 bei Usilampatti

Von dieser Ziegelei aus hatte man einen herrlichen Ausblick auf das beginnende Hügelland, welche aus der weiten Ebene aus Reisfeldern und Kokospalmen-Plantagen herausragten. Sie waren unbewaldet und bestanden nur aus Fels.

Wir passierten die verhältnismäßig reiche Stadt Usilampatti (உசிலம்பட்டி), die Stadt Andippatti, lassen links das Govt Theni Medical College liegen (in dessen unmittelbare Nähe wir mehrere Windkraftanlagen entdeckten) Indien Andippatti - Windkraftanlage an dem NH49und erreichen nach 77 km die Stadt Theni. In dieser Region wurde verstärkt Zuckerrohr anstelle von Reis angebaut.

Am Ortsausgang bog der NH-49 nach rechts ab - wir fuhren geradeaus nach Chinnamanur.Indien Chinnamanu - Kokospause an dem NH49 Zwei Kilometer hinter den Ausgang der Stadt boten mehrere Kokosnusshändler ihre Früchte an - also ein erneuter Zwischenstopp - diesmal etwa 1,5h nach dem letzten Stopp. Wir ließen uns die kühle Kokosmilch schmecken. Zum Abschluss konnte man noch die Schale öffnen lassen und das Kokosfleisch kosten. Indien - Bundeslandgrenze zu Kerala in den Cardamom HillsEs ließ sich durchaus essen - auch wenn die Kokosmilch mehr einer wässrigen Flüssigkeit glich.

Wir durchfahren das fruchtbare Tal Cumbum Valley (Kambam Valley) bei der Stadt Kambam. Hier reifen kernlose Weintrauben und Muskat. An einem Kapokbaum (Wollbaum) hält der Bus kurz zum Pflücken einer Frucht an und erläutert diese während der Fahrt. Sie werden wegen der darin enthaltenen wasserabweisenden wachsartigen Fasern, die sich nicht zum Verspinnen eignen, für Füllungen von Rettungsringen, Polster oder Kissen verwendet.

In der Ferne türmen sich bereits die Berge auf. Wenige Kilometer nach Gudalur geht es durch die Berge des Cardamom Hills. In langsamer Fahrt quält sich der Bus der kurvenreichen Strecke hoch. Dichter Wald mit vielen Teakholzbäumen säumt die Straße und gestatten keinen Fernblick. Wenige Kilometer nach dem Lower Camp begann der Bundesstaat Kerala - eine Grenzstation mit Schlagbaum welche wir kurz nach 12 Uhr passierten, wies darauf hin. Bootsfahrt auf dem Periyar LakeSo erreichten wir nach 15 km Fahrt bergauf den Ort Kumily das Hotel Cardamom Country, welches in Richtung des Periyar-Stausees lag. Für "Berge & Meer" zur geografischen Orientierung: Dieser Stausee liegt in Grenznähe der Bundesländer Tamil Nadu und Kerala in den Bergen der Westghats. Am Nachmittag sollte eine Bootstour durch das meistbesuchte Tierschutzgebiet Indiens (Periyar Wildlife Sanctuary) erfolgen. Vom Wasser hätten wir die Möglichkeit gehabt, ungestört Elefanten, Bisons, Affen und mit etwas Glück sogar Tiger zu beobachten - wenn dieses Ziel der Reiseveranstalter "Berge und Meer" nicht gestrichen hätte. Er vermutet ja sogar dieses Gebiet nördlich von Kochi - also geographisch völlig daneben. Hinweise, diesen Fehler zu berichtigen wurde mit deren Richtigkeit laut Google begründet. Das scheint aber Berge & Gockel gewesen zu sein. Thekkady Hotel Cardamom CountryVon "Google" - wie es im Internet (scheinbar außer für Berge & Meer - Mitarbeiter) richtig beschrieben ist ist ihre Meinung weit entfernt. Kumily / Thekkady - Hotel Cardamom CountryDieses Ziel wird immer noch in seinen Online-Unterlagen (Stand März 2010) beschrieben, obwohl er genau weiß, das dieses derzeit nur durch Berge&Meer nicht mehr durchgeführt wird.

Im Hotel Hotel Cardamom Country angekommen (13:15 Uhr) wurden wir durch attraktives Personal in ihren traditionellen Kleidern empfangen. Da an diesem Tag der Internationale Frauentag war, nutzte ich dieses Motiv zur Versendung der Frauentagsgrüße an mir gut bekannter Frauen - ein durchaus passendes Motiv für diesen Tag. Leider hatte dieses Hotel eine technische Störung mit ihrer Internetverbindung, so dass deren Versendung per E-Mail von hier aus nicht möglich war. Thekkady Hotel Cardamom Country

Wir erhielten alle zur Begrüßung neben einem kühlen Getränk einen orangefarbenen Farbtupfer auf die Stirn.

Die Anlage besteht aus mehreren bungalowartigen Wohnungen und einzelnen Gästehäusern welche sich an einem Hang bestens in die Landschaft einpaßten.

Kurz nachdem wir uns eingerichtet hatten, klopfte Joice vom Hotelpersonal an unserer Tür und fragte, ob alles soweit in Ordnung sei und überreichte uns symbolisch eine Blume - eine nette Geste. Kerala Thekkady - Zimmer im Hotel Cardamom Country

Bis zum nächsten Programmteil nutzten wir die Pause, um die Pool-Temperatur zu fühlen und einen Kaffee im Restaurant zu trinken. (2 Kaffee, 3 Juice und 1 Cola - Rs.450 / ca. 7,50 Euro)

An der Rezeption wurden wir befragt, ob wir die Bootstour durchführen werden. Na hört - hört. Was hatte denn dazu der Reiseleiter am Vortag gesagt:"es gibt keine Touren auf Periyar Lake" ??? Das Hotel sicherte zu, dass reichliche Boote zur Verfügung standen - also auch für alle Teilnehmer der Reisegruppe konnte kein Verständnis zur Haltung des Reiseveranstalters erzeugt werden. Bei der geografischen Desorientierung verbunden mit Arroganz von Berge & Meer - logisch!Indien Thekkady Elefantencamp

Als Ersatz für die Bootstour wurde das Elefant Camp in Thekkady besucht. Pünktlich um 15 Uhr startete der Bus und ließ uns nach knapp 300 m wieder aussteigen. Die restlichen 350m gingen wir zu Fuß - vorbei an luxuriösen Häusern. Thekkady - ElefantencampHier wohnten scheinbar die oberen Schichten der Region - den Villen nach zu urteilen. Nach etwa 15 Minuten erreichten wir das Camp. Mehrere Elefanten warteten bereits. Ob kräftig oder zierlich - drei Personen mussten aufsteigen, bevor sich der Koloss in Bewegung setzen durfte. Der erste Eindruck war vielversprechend - was sich aber nach Rundkursende schnell änderte. Man hatte den Eindruck, dass hier auf der Schnelle ein "Highlight" aus dem Boden gestampft wurde. In einem Palmenhain wurde ein sehr kleiner Rundkurs (50m x 200m) aufgeschüttet. Nach etwa 15 Minuten war die Tour beendet - die nächsten Mitreisenden warteten bereits auf unsere Rückkehr. Von der Landschaft war nichts zu sehen - der Tenor war nur auf "einen Elefant geritten zu sein". Mager - sehr mager! Wer versehentlich ein Kleid oder Rock anhatte, war bereits ein Verlierer. Hier wäre eine Information über eine empfohlene Kleiderordnung durch den Reiseleiter sinnvoll gewesen. Auf äußerst unbequemen Sitzen mussten sich 3 Reisende quälen - die Beine extrem gespreizt. Die Halterungen zum Festhalten entsprachen vielleicht den Maßen von Kindern - der erwachsene Mitteleuropäer - vielleicht noch ein etwas Kräftiger hat seine arge Not damit. Positiver Vergleich: Thailand ElefantencampHier sollte der Camp-Betreiber mal andere Camps anschauen, welche Lösungen da Indien Thekkady Steineklopferangeboten werden und auch sinnvoll sind - wie beispielsweise hier im Bild rechts in Thailand im Jahr 2005. Dort konnte man von einen "Elefantenritt" durch die Natur Thailands sprechen - in Thekkady ist man davon noch weit entfernt. Hier wurde ein kleiner Rundkurs durch eine Palmenplantage pfadähnlich angelegt und sahen außer den Palmen links und rechts neben einigen bekannten Pflanzen gar nichts. Schade um die Zeit - schade um das Geld - eine absolute Enttäuschung unter allen Reisenden unserer Gruppe. Diese Aktion hätte man sich sparen können.
Bereits im Vorfeld mahnte ich die Sinnhaftigkeit dieses Ersatzprogramms schriftlich bei Berge&Meer an - er bestand aber auf dessen Durchführung.
Weit unter Niveau und mehr als peinlich für einen Reiseveranstalter wie "Berge&Meer" und der indischen Agentur "Le Passage to India Tours and Travels"!

Nach 50 Minuten hatten alle Interessierten ihren Ritt absolviert (einige verzichteten darauf) und es ging zurück zum Bus. Am Ausgang des Camps waren in einem Seitenweg Steineklopfer bei der Arbeit. Kumily - Gewürzgarten

Wir fuhren etwa 3km bis zum Nordausgang von Kumily. Hier sollte eine Gewürzplantage besichtigt werden, die ebenfalls zusätzlich in das Programm aufgenommen wurde. Auch hier konnte man nicht von Professionalität sprechen. In der Anlage wurden einzelne spontan vorhandene Gewürze wie Zimt und Nelken erläutert, die Kautschukgewinnung aber auch ein Kakaofruchtbaum, Kaffeebohnen und eine Frucht, die der Jakfrucht ähnlich ist, gezeigt. Ein Mann war dabei, Pfeffer von den Stielen zu trennen. Es erinnerte ein wenig an das historische Sauerkrauttreten.Thekkady - City - Ladengeschäft

 
 
 
 
 
 
 

Nach einer dreiviertel Stunde ging es zurück nach Thekkady. Im Zentrum hielt der Bus vor einen Touristen- Gewürz- und Teegeschäft an. Da hier kein Einheimischer hinein ging - wir zur Begrüßung einen Tee gereicht bekamen, wussten wir bereits, dass dieser Service bereits im Preis der Produkte berücksichtigt wurde. Also nichts wie raus. Da es bis zum Hotel nicht mehr weit war, entschieden sich einige Mitreisende, den Weg zurück zu Fuß zu gehen. Thekkady - überladenes MotorradSicher kauften sie anschließend einiges in anderen Geschäften preisgünstiger ein. Auf den Rückweg begegnete uns ein sehr beladenes Motorrad - ein Zustand, der in Deutschland wohl kaum toleriert wird.

Kurz nach 18 Uhr erreichten wir das Hotel - wir drehten auch noch mal um und liefen Richtung Zentrum, da bis zum zusätzlich eingefügten Besuch des Kadathanadan Kalari Centre noch Zeit war. Wir besorgten uns eine 2l-Cola zum Preis von Rs.55, um für den Schlummertrunk etwas Verdünnbares bzw. für die Fahrt etwas Abwechslung im Getränkeangebot zu haben. Die anfängliche Bitte, neben gasfreies Mineralwasser auch andere gewünschte Getränke zu besorgen, wurde bis Ende der Reise hartnäckig nicht sichergestellt. So mussten wir bei Zwischendurch-Stopps mit Einkaufmöglichkeit uns selbst versorgen. Thekkady - Kadathanadan Kalari Centre

 
 

Auch hier startete extra der Bus in die 200m entfernte Sportanlage. Vor wenigen Minuten liefen wir erst hier vorbei. Relativ wenige Zuschauer, die um die Arena saßen, verfolgten in 2 Sitzreihen das einstündige Programm. Einige Teile waren durchaus interessant - andere hätte ich mir selbst noch zugetraut - also vom Hocker hat uns es da nicht vor Begeisterung.

Kurz nach 20 Uhr fuhren wir wieder ins Hotel Cardamom Country zurück - begaben uns auch gleich zum Abendbrot in Buffetform. Es gab zwei Vorsuppen, 13 verschiedene Salate, an warmen Speisen verschiedene Gemüse- und Reissorten sowie 6 Fleischgerichte. Den Abschluss bildeten sehr leckere Schokoladeneclair. Als Getränk wählten wir diesmal frisch gepressten Ananasjuice. Der Abend sollte auch nicht so spät werden, denn am kommenden Tag war das Wecken für 6:30 Uhr vorgesehen.  

 

9. Tag - Dienstag, 09. März 2010 - Thekkady / Kumily - Jetty Backwater / Alappuzha (Alleppey) (130 km)

Indien Kerala Vandiperiyar TeeplantageNach einem reichlichen Frühstück bei angenehmen 26°C starteten wir gegen 8:30 Uhr vom Hotel. Vorher testete ich in der Hotellobby, ob doch noch ein Zugang zum Internet möglich war. Scheinbar konnte die Störung noch nicht behoben werden.

In der kleinen Stadt waren schon viel Leben aktiv - zahlreiche Kinder in ihren Schuluniformen und um Hals hängenden Ausweis warteten auf ihren Schulbus. Von Kumily ging die Fahrt weiter durch das sehr kurvenreiche Gebirge Cardamom Hills durch die Städte Vandiperiyar, Pampanar, Azhutha nach Kuttikkanam (ca.1000m über NN) in Richtung Westküste. Links und rechts der schmalen Bergstraße - teilweise im schlechten Zustand, sahen wir einige Kaffeeplantagen - später waren bis ins Tiefland nicht endende Teeplantagen an den steilen Hängen angelegt worden. Zwischen ihnen wurde in regelmäßigen Abständen der Indische Korallenbaum oder andere Baumarten als Schattenspender und Wasserspeicher eingepflanzt. Kerala Vandiperiyar LinienbusSo fügten wir an einem Teeshop eine kleine Rast ein und versorgten uns mit preisgünstigen Tee. Kurz hinter Pampanar war ein Tankstopp erforderlich. Somit wurde eine zusätzliche Toilettenpause geschaffen, die auch gut genutzt wurde. In Kuttikkanam bogen wir nach Rechts in das reichlich 20 km entfernte und 600m tiefer liegende Mundakkayam ab. Auf der stark abschüssigen Bergstraße legten wir an einen Restaurant eine kurze Kaffeepause ein. Kerala Mundakkayam NH220

 
 
 
 
 
 
 
 
 

Links und rechts an den Hängen begleiteten uns bis in das Tal große Teeplantagen. Schließlich überquerten wir den heiligen Fluß Manimala ohne einen Fotostopp einzufügen. Ab etwa 200m Höhe waren beidseitig der Straße einzelne Ananasplantagen angelegt worden. Es sah gelegentlich so aus, als ob gleich hinter der Straße unberührter Urwald mit vielen Gummibäumen begann. Kurz hinter Mundakkayam nannte sich die Straße NH-220 und führte durch die Orte Kanjirappally und Ponkunnam. Kerala - Zwischen modernen Häusern auch diese Hütte bei ChanganasseryKurz dahinter verließen wir gegen 12:20 Uhr den NH-220 und bogen bei Vazhoor Pulikkal Kavala nach Links auf einer Landstraße ab, die nach Karukachal, Mamoodu, Thengana in die Stadt Changanassery führte. Hier kam auch unser Busfahrer mit der Route durcheinander oder ihm wurde ein falsches Jetty genannt. Anstelle im Zentrum der Stadt der SH1 nach links einen km zu folgen und anschließend rechts auf den SH11 abzubiegen, fuhr er gerade aus weiter zum Boat Jetty dieser Stadt, der zwar auch mit dem Kodoor River verbunden war, aber nicht unserem Startpunkt entsprach. So wendete der Bus und fuhr die vorgesehene Strecke zu unserem Jetty. Kerala Alappuzha Backwater - Wasserhyazinthen wuchern die Kanäle zu

 
 
 
 
 
 

Die letzten fünfundzwanzig Kilometer war kaum besiedeltes feuchtes Land mit vielen kleineren Wasserstraßen, welche teilweise durch das Zuwuchern der dickstieligen Wasserhyazinthe (Eichhornia crassipes - einer freischwimmenden Wasserpflanze) unschiffbar geworden sind und üppiger Vegetation an den Ufern (Changanassery Highway SH-11). Nach etwa 130 km Tagesfahrt erreichten wir unser Jetty im Backwater kurz vor Alleppey. Auf der Strecke hierher konnten wir eine geringere Verschmutzung, besonders im ländlichen Gebiet feststellen. Es wurden deutlich mehr Schuhe getragen die Bewohner hatten durchgehend sehr saubere Kleidung an - auch die Häuser waren im besseren Zustand.Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat

Kurz vor Ankunft bei den Hausbooten legte unser Reiseleiter willkürlich die Belegung der vier Boote fest. So sollte Familie Müller mit Meier und Krause mit Lehmann wohnen. Das diese Rechnung nicht aufging, war vorprogrammiert. Wie bei Rundreisen üblich bilden sich Interessengrüppchen, die Raucher bilden schon mal die erste Gruppe. Wäre es nicht einfacher gewesen im Vorfeld zu fragen wer mit wem auf ein Boot möchte? Kerala Alappuzha Backwater Houseboat BadSo tauschte unter Ausschluss des Reiseleiters die Reisegruppe so, dass alle zufrieden waren. Also Willkür ohne Verstand - was den Reiseleiter erneut nicht wieder ins positive Licht rücken sollte. So tauschten wir so, dass wir mit unseren Bekannten ein gemeinsames Boot hatten - alles andere wäre doch daneben. Mittlerweile wurde es auch im Bus wieder deutlich wärmer. Ein bereits wiederholt gerissener Zahnriemen war die Ursache dieser Panne - hatte aber so kurz vor dem Ziel kaum Einfluss auf unserem Reisekomfort.

Unmittelbar vor Alappuzha (Alleppey) auf dem SH11 (Changanassery Hwy) kurz vor der der Pallathuruthy Bridge führte eine Abfahrt zu unserem Jetty (=Anlegestelle)Kerala Alappuzha Backwater Houseboat Kabine am Backwater des Pamba Rivers (auch Pambiyar River) mit mehreren Hausbooten des Hausboot-Betreibers "Evergreen Tours - house boat & resorts". Der Kapitän der Boot-Nr. 2 unseres Konvois aus vier Booten begrüßte uns mit einer Blumenkette und stellte den Bootsmann und Koch vor, die als Besatzung für eine gelungene Rundfahrt zuständig waren.  
Kerala Alappuzha Backwater Houseboat Vorderdeck

 
 
 

Als erstes war ein privates Fotoshooting angesagt. Jeder wollte ausreichend Fotos mit dem herrlich tropischen Hintergrund in der Kamera festhalten. Kerala Alappuzha Backwater Transportboot

 
 
 
 
 
 
 
 

Die Bootsfahrt führte in südlicher Richtung etwa 4km parallel zur Malabarküste (Lakshadweep See / Indischer Ozean). Gelegentlich begegneten uns kleine Ruder- oder Motorboote, die teilweise so stark beladen waren, Kerala Alappuzha Backwater Houseboatdass der Rand nur wenige Zentimeter aus der Wasseroberfläche herausschaute. Der Fluss sollte nach Aussage des Kapitäns bis 15m Tiefe erreichen. Unterwegs bogen kurz vor uns tausende Enten von mehreren Booten begleitet in einen Seitenarm ein. Hier und da sah man einzelne kleine Häuser, die optisch einen recht ordentlichen Eindruck machten. Natürlich waren auch hin und wieder einzelne Luxusvillen, aber auch sehr erbärmliche kleine bewohnte Hütten zu sehen. Kerala Alappuzha Backwater Mähdrescher Claas  
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
In Höhe Karumandi / Thakazhy bogen wir rechts in einem Seitenarm ein - der der Wendepunkt des Kurses war. Ein badender Junger Mann begrüßte uns freundlich und possierte im Wasser vor der Kamera. Auf den Feldern der linken Seite war ein deutscher Claas-Mähdrescher im Einsatz. Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat

 
 

Nach reichlich einem Kilometer dieses Verbindungskanals, der sich ebenfalls Pamba River bezeichnet (?), führte uns weiter in nördlicher Richtung.

Kurz vor der Ortschaft Champakkulam war rechts in etwa 400m Entfernung der Kallampally Bhagavathy Tempel teilweise und im Ort die Champakulam Kirche zu sehen.  
 Kerala Alleppey Backwater Houseboat Kapitän
  
Hier im Hafen war ein reges Treiben. Ein LKW wurde mit Säcken aus vielen schmalen Booten beladen. Sie hatten eine Länge von mindestens 15 m und waren für schwerere Lasten vorgesehen. Es war erstaunlich, wie viele Säcke auf ein solch schmales Boot transportiert werden.

Wenige Kilometer danach wurde sogar ein Claas Mähdrescher von einem Schleppboot gezogen, welcher auf zwei dieser schmalen Boote befestigt wurde. In Deutschland wären Transporte dieser Art nie durchführbar.

Wir passierten rechts den Kottaram Bhagavathy Tempel erreichten nach knapp 2 km die Nedumudy Bridge des SH11 und bogen über einen Verbindungskanal zum Kodoor River etwa 1 km nördlich des SH11 (6km östlich des Startpunktes) in südlicher Richtung ein und verbrachten an einer Anlegestelle nach etwa 25 km Backwaterfahrt die einbrechende Nacht.

Hier nochmals das Programm auf dem Hausboot (alle Mahlzeiten waren inklusive) in Kurzform:

13:50 Uhr - Check In / Einschiffen (wir hatten die mittlere Kabine),
14:15 Uhr - Ablegen und Beginn der Kreuzfahrt
15:50 Uhr - Tausende Enten kreuzen den Weg,
14:30 Uhr - Mittagessen (Fisch mit 2 Reis und 3 Gemüsezubereitungen und Nachspeise)
17:25 Uhr - südlichster Punkt des Rundkurses erreicht; einzige Mücke in unsere Kabine während der Rundreise erschlagen
17:40 Uhr - Tee- und Kaffeezeit mit überbackenen Bananen,
18:00 Uhr - Anlegen am Nacht-Ankerplatz (Die Mannschaft nahm Getränkebestellungen entgegen und kaufte diese vor Ort ein),
19:00 Uhr - Abendbrot (Linsensuppe, Hühnerfleisch, Bohnengemüse, Reis, Reiszubereitung, rote Beete, warme Milchnudeln),
20:00 Uhr - gemütlicher Abend am Vordeck bei Wein und anderen Getränken bei Mückenalarm bis 1h nach Einbruch der Dunkelheit,
21:30 Uhr - die Klimaanlage wird in den Kabinen aktiviert - keine Mücke mehr auf Vordeck und in der Kabine,
22:40 Uhr - allgemeine Müdigkeit beendete das gemütliche Beisammensein.

Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat10. Tag - Mittwoch, 10. März 2010 -
Jetty Backwater / Alappuzha (Alleppey) - Kochi (Cochin)

Ablauf 2. Tag:

07:00 Uhr - freiwillig bestelltes Aufstehen (Abstellen der Klimaanlage),
07:30 Uhr - Kaffee und Teezeit,
08:00 Uhr - Ablegen vom der Anlegestelle,
08:30 Uhr - Frühstück (Omelette, Frischobstscheiben, Toast, Butter, Marmelade)
09:30 Uhr - Anlegen am Endpunkt der Kreuzfahrt und Ausschiffen/ Check Out. Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat


 
 
 
 
 
Schon am frühen Morgen waren die Schüler unterwegs zu ihren Bildungseinrichtungen, die Familien waren mit sich beschäftigt, wuschen sich im Backwater oder waren bereits geschäftstüchtig mit den Booten unterwegs. einige Schüler nutzten auch den Boots-Pendelverkehr um zur anderen Uferseite zu kommen, um den Schulbus in dessen Nähe zu erreichen. Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat
 
 
 
 
 
 
 
 
  Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat
 
 
 
 
 
 
 
Die Fahrt führte uns wieder zum Pamba River zurück weiter in nördlicher Richtung durch engere und breitere Kanäle, gelegentlich waren auch kleinere Seen mit eingebunden. Hier versuchten einige Fischerboote ihre Netze auszubreiten und hofften auf einen Fang. Wir sahen bei einem Netz-Einholen keinen Fisch darin zappeln. Auf angrenzende Reisfelder waren Reisbauern bei der Arbeit. Einige dieser Felder lagen tiefer, als der Wasserstand des Backwaters. Hier kann man nur hoffen, dass die teilweise recht schmalen Dämme nicht aufweichen und somit die Felder überfluten können. Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat
 
 
 
 
 
Nach etwa 6 km Fahrt bogen wir in einen linken Seitenkanal dem ein kleiner See folgte ein. Unterwegs begegnete uns ein kleines Ruderboot mit einer Frau als Rucksacktourist. Die Sicht war hier begrenzt. Und ohne Motorkraft war die Tour auch zeitaufwendiger. Da waren unsere Hausboote besser geeignet, die herrliche Landschaft aufzunehmen.   Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat

 
 
 
 
 
 
Das Leben am Backwater orientiert sich ganz nach diesem. Das Wasser wird für alles verwendet. Auf dem Foto rechts - eine Familie beim Fischen und der Morgentoilette. Sie warteten so lange, bis sie wieder ungestört waren. Ob es als Trinkwasser von den Einheimischen benutzt wird, konnte man nicht beobachten. Bei einzelnstehenden Hütten kann man davon ausgehen, dass diese nicht an ein Trinkwassersystem angeschlossen sind. Hier müssen sicher weite Wege in Kauf genommen zu werden, um reichlich genießbares Trinkwasser verfügbar zu haben. Durch die vielen Wasserstraßen ist es natürlich problemlos möglich.Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat
Interessant war es, die Arbeit des Schwimmbaggers zuzusehen. Das vom Grund ausgehobene Material wurde samt Seilbagger an Land gezogen und dort ausgekippt, bevor es wieder zurückgezogen wurde. Dann begann der Vorgang erneut. Alappuzha Alleppey Backwater Houseboat
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Ein weiterer Verbindungskanal führte uns zu dem westlichen Pamba River und fuhren in Richtung Süden und somit zum Ausgangspunkt der Rundreise weiter.

Noch vor dem Anlegen übergab der Kapitän uns ein Formular, wo ein Mitreisender diese Schiffsrundreise durch die Kanäle Alleppeys in kurzen Sätzen lobenswert beschrieb. Das Trinkgeld für das Schiffspersonal wurde diesmal nicht zentral beglichen - unser Reiseleiter empfahl, pro Paar den Kapitän, Maschinist und den Koch je Rs.100 persönlich zu überreichen, was diese auch dankend annahmen. Nach etwa 12 Tageskilometer erreichten wir unser Start-Jetty unmittelbar hinter dem SH11 "schifften aus" und "bus-ten" wieder ein.

Indien Alappuzha AlleppeyDiese Hausboottour von knapp 40 Backwater - Kilometer war ein beeindruckendes und sehr angenehmes Naturerlebnis der Rundreise, wo man die herrliche tropisch grüne Landschaft in Lagunen und nicht endenden Kanälen des Backwaters genießen konnte. Ungestört konnte man die Bevölkerung bei der Bewältigung ihrer Tagesaufgaben beobachten (Sich waschende Frauen sollte man dabei großzügig übersehen und nicht fotografisch dokumentieren).

Kurz vor 10 Uhr war das gesamte Gepäck im Bus wieder verladen. Ich trank noch in einem Imbiss an der Einfahrt zum Jetty eine Tasse Tee indischer Zubereitung.Indien Alappuzha Alleppey  
 
 
 
 
 
 
 
Die weitere Fahrt führte uns durch das dicht besiedelte Alleppey weiter auf einer vierspurigen Schnellstraße bis in das nahtlos übergehende Kochi.  
Einen kurzen Fotostopp schaffte ein am Rand stehender Fahrschul-Tata "Nana" - das billigste Auto der Welt, was in Indien bereits derzeit für Rs.150000 (umgerechnet 2.500 Euro) zu haben war. Indien Kochi  Alleppey  
 
 
 

Und was sah ich am Straßenrand (?) - eine Radarfalle mit Geschwindigkeits-Laserpistole. So schnell war meine Kamera gar nicht bereit, um dies zu dokumentieren. Bei der Rückfahrt schaffte ich es dennoch - jedoch wie üblich - genau eine Straßenlaterne schränkte die Sicht auf die Kontrollstation ein.Indien Kochi

 
 
 
 
 
 
  

Schon in den Vorstädten von Kochi angekommen fiel unseren Reiseleiter ein, die nicht im Programm ausgewiesene weitere Werbeverkaufsveranstaltung "Kokos-Cooperative" vergessen zu haben. Indien Kochi So drehte der Bus wieder um und fuhr knapp eine halbe Stunde zurück, um eine reichliche halbe Stunde die Herstellung von Kokosmatten und Fußabtreter einschließlich abschließenden Ladenverkaufs zu besichtigen. Glücklicherweise kaufte eine Mitreisende ein Kokosutensil - wir wurden verschont, Urlaubsmitbringsel zu kaufen und konnten ohne Umwege den Bus erreichen. Ein weiteren Stopp unbekannter Art, der nach Ansage wenige Minuten dauern sollte, tatsächlich aber eine reichliche Viertelstunde dauerte, brachte 3 Bananensorten zum Kosten ein. Ein Mitreisender wollte nicht grundlos so lange warten wollte, besichtigte derweil eine Tierklinik, vor der wir genau anhielten. Somit hatten wir Zeit, diese 3 unterschiedliche Arten zu kosten, bevor der Bus wieder vollzählig war. Gegen 13:15 Uhr überquerten wir die Brücke zu Willingdon Island, zahlten noch 2x Brücken- und Inselmaut. Indien Kochi Mattancherry-Palast Holländischer Palast

Die Fahrt führte uns und zuerst in unser Hotel Casino auf Willingdon Island - Indien Alappuzha Alleppeyeine künstlich angelegte Insel zwischen Festland und der Halbinsel Fort Kochi, die wir gegen 13:30 Uhr erreichten. Hier waren zwei Übernachtungen im Zimmer 216 vorgesehen - ein Hotel mit Internet (WI-FI Hotspot per Quick Access card von indicom im Zimmer sowie in der Lobby
12h: Rs.260 - ca.4,33EUR;
24h: Rs.420 - ca. 7,00EUR).
Scheinbar waren die 12h-Karten nicht verfügbar und musste somit 24h ohne der Möglichkeit einer Unterbrechung (Mehrfach-Log In) kaufen - also absolut nutzlos, wenn man zeitweise nur wenige Minuten zum Download der E-Mails benötigt, die meiste Zeit davon auf Reisen ist oder schläft - also eine unkluge und teurere Entscheidung des Hotels, die nicht im Interesse von Kurzzeitreisenden ist. Ein weiterer alternativer Internet-Anbieter sowieIndien Kochi - Zimmer im Hotel Casino eine kostengünstigere 1h Card würde die Situation deutlich verbessern.

Da die Kathakali-Tanzvorführung auf den folgenden Abend verlegt wurde, erweiterten wir den Programmteil - "zur freien Verfügung" ab Ankunft im Hotel. Wir richteten uns schnell im Zimmer ein und machten uns kurz frisch. eine reichliche Stunde verging, bis wir uns mit den Reisebekannten in der Lobby trafen. Kochi Hotel CasinoSchnell fiel die Entscheidung, ein Taxi zu rufen, um einen Stadtbummel im Zentrum der Stadt durchzuführen. Indien Kochi ShoppingtourDas Taxi hielt an einem familiengeführten Souvenirgeschäft mit langen Traditionen. Unsere Bekannten wurden auch fündig und kauften einige Souvenirs als Mitbringsel für Bekannte. Wir schlenderten mal links und mal rechts der Hauptstraße und ließen das eine und andere Geschäft mal besuchen. So richtig war nichts bei. Taxi in KochiWeniger schön war ein maroder Fußweg mit großen Granitplatten, unter denen eine stinkende Kanalisation abgedeckt wurde. Der Gehweg ähnelte einer Hindernisstrecke - um nicht zu fallen, war einem ständigen Blick nach unten wichtig. Für den Rückweg nahmen wir ein älteres Taxi ohne Klimaanlage. So waren wir 17:15 Uhr bereits wieder im Hotel. Hier hieß es Mails abrufen - Indien Kochi Hotel Casino - PoolBadehose anziehen und ab ins Pool. Das Wasser war sauber und angenehm warm. Der Hotelboy brachte uns auch gleich Handtücher. Nach dieser angenehmen Erfrischung fanden wir uns im Hotelrestaurant zum Abendbrot wieder ein. Kochi Hotel Casino

 
 
 
  
 
 
 
 Hier war das beste Abendbrot-Angebot auf der gesamten Rundreise, wenn man die beschränkten Möglichkeiten auf dem Hausboot nicht berücksichtigt. Es gab Gries- und Rote-Beete-Suppe als Vorspeise, verschiedenen Fisch- und Geflügelzubereitungen, gegrilltes Rindfleisch, Lamm und 7 Nachspeisearten sowie Eiscreme und 3 Obstsorten zur Auswahl. Während des Abendbrots begann eine Musikgruppe bekannte europäische Titel, begonnen mit Rumbaklängen über Oldies, Rock´n´Roll und aktuellen Titeln. Indische Musik war nicht dabei. Die ersten Paare ließen es sich nicht nehmen zu tanzen - wie auch wir. Punkt 23 Uhr beendete die Band ihren Auftritt, was scheinbar das Aufbruchssignal für die noch zahlreich sitzenden Gäste war. Was blieb uns anderes als den Rückzug anzutreten.

11. Tag - Mittwoch, 11. März 2010 - Kochi (Cochin)Indien Kochi Mattancherry-Palast Holländischer Palast

Der vorletzte Reisetag war ein Tag zum "länger schlafen". In der Hotellobby begrüßte der Reiseleiter als erstes einen Reisenden, anschließend seine Frau und dann mich per Handschlag. Meine Frau und auch die anderen Anwesenden staunten nicht schlecht, dass die Begrüßung ihnen nicht galt. Indien Kochi Paradesi Synagogue Mattancherry SynagogeUnter der Beachtung, dass der Internationale Tag der Frau erst wenige Tage vorbei ist - das Land Kerala von verhältnismäßig vielen Kommunisten bewohnt wird - recht ungewohnt. Und das auch noch, dass der Reiseleiter betont, Kommunist zu sein, sehr eigenartig. Das sind doch Formen des Anstands, die angebracht sind, einzuhalten. Über seine Fähigkeiten der Menschenführung konnte ich mir bisher ein gutes Bild machen. Aus meiner Sicht " ungeeignet".

Kurz vor 10 Uhr setzte sich der Bus zu einer Stadtrundfahrt in Bewegung. Ein Pulk von Polizisten überwachte eine Kundgebung von einigen Bürgern, wobei scheinbar mehr Polizisten als Kundgebungsteilnehmer vorhanden waren. In Kochi (Cochin) kann man an vielen Beispielen die britische, portugiesische und holländische Vergangenheit entdecken. Da in den Beschreibungen keine Tempel als Sehenswert erwähnt wurden, war auch kein Tempel Programmteil. Wir fuhren weiter in Richtung des Stadtteils Kappalandimukku im Norden auf der Halbinsel Fort Kochi (auch Name eines Stadtteils) zum Mattancherry-Palast, der auch als "Holländischer Palast" (Dutch Palace) bekannt ist. Indien Kochi Franziskanerkirche St. Francis ChurchReichlich 20 Minuten erhielten wir Zeit, diesen zu besichtigen. Hier war Foto- und Videoverbot, dessen Einhaltung durch versteckte Kameras überwacht wurde und nach Aussage des Reiseleiters auch streng geahndet werden soll. Zu Fuß ging es weiter durch die Altstadt von Mattancherry. In der anschließenden Besichtigung der knapp 450 Jahre alten jüdischen Synagoge (Paradesi Synagogue - oder auch Mattancherry Synagoge) war striktes Fotoverbot. Unser Beifahrer sammelte alle Kameras ein und bewachte sie während der halbstündigen Besichtigung. Anschließend fuhren wir zur Nordwestseite der Halbinsel besichtigten wir die Franziskanerkirche und älteste Kirche Indiens, welche von Europäern erbaut wurde, die St. Francis Church. Indien Kochi Chinesische Fischernetze
Nach 20 Minuten Besichtigung liefen wir nur wenige Meter in nordöstlicher Richtung bis zu den Chinesischen Fischernetzen in der River Rd nähe Busbahnhof. Mehrere Fischer mit ihren Netzen fischten tatsächlich mit dieser Methode Fisch. Indien Kochi Santa Cruz BasilikaDie Ausbeute hielt sich natürlich in Grenzen. Anschließend fuhren wir zur Santa Cruz Basilika in der Santa Cruz Rd, also im Stadtteil Fort Kochi. Indien Kochi Santa Cruz BasilikaHier sollte man nicht die Lageinformation von Wikipedia nutzen, die diese Kirche etwa einen Kilometer südlicher beschreibt. Diese katholische Kirche wurde vor reichlich hundert Jahren erbaut - also noch jüngeren Datums. Nachdieser zwanzigminütigen Visite war wieder eine Werbeverkaufsveranstaltung außerplanmäßig im SAGA-"Kaufhaus" in der Jawahar Rd fällig. Mehrere Gäste wollten gleich wieder zum Ausgang, wurde aber geschickt durch das Verkaufspersonal verhindert. Hätte man wenigstens ein Getränk gereicht bekommen, wäre noch was Positives erkennbar gewesen. Mittlerweile baute sich bei den ersten Gästen Frust auf - auch wir waren über dies angeordnete knapp 40 minütige Shoppen nicht sonderlich glücklich, da auch kein Kaufinteresse bestand. Die Preise waren gegen den "normalen" Fachgeschäften der Innenstadt deutlich überzogen - nun - die 20%ige Provision unseres Reiseleiters als selbstangeordnete Trinkgeld muss doch finanziert werden.

Auf Wunsch einiger Mitreisenden fuhren wir nochmals zum Ausgangspunkt des Tages in der Bazaar Rd - Nähe der jüdischen Synagoge. Da morgens nicht genug Zeit zum Bummeln war, wollten einige Mitreisende nochmals auf Schnäppchenjagd gehen. Das war mal eine gute Geste unseres Reiseleiters, die er aber mit der Empfehlung, "loses Eis" auf den Basar essen zu können, zerstörte. Genau das soll man unterlassen, um vor Darmproblemen vorzubeugen. In Hotels kann man es durchaus probieren, wenn man bei der Bereitstellung keine Zweifel an einer fragwürdigen Herkunft hat. Das "shoppen" beschränkte sich jedoch im Wesentlichen auf 2 Münzsammler, die auch fündig wurden. Indien Kochi Autorikscha FriedhofDie Nichtshopper wie auch wir tranken auf dem Balkon im Obergeschoß eines Cafés Tee, Kaffee oder erfrischende Getränke. Von hier aus hatten wir einen super Ausblick auf das geschäftige Treiben und konnten ungestört die Leute beobachten. Auf dem Rückweg zum Bus schlenderten einige der Reisegruppe noch in das eine oder andere Geschäft. Indien Kochi Kathakali TanzvorführungSo endete der erste Teil gegen 15 Uhr im Hotel.

Gegen 17 Uhr wartete der Bus zur erneuten Fahrt nach Fort Kochi zum Besuch einer Kathakali-Tanzvorführung (കഥകളി) in einem kleinen Theater wenige Meter südlich des Busbahnhofs. Unmittelbar vorher passierten wir einen Auto-Rikscha-Friedhof, wie wir eine Ansammlung unbrauchbarer Tuk-Tuks nannten. Das Tanzdrama mit geschichtlichem Schauspiel ist eine indische Tanzform, die besonders in Kerala verbreitet ist und zählt zu den ältesten Tanzformen weltweit. Indien Kochi Kathakali TanzvorführungHier vereinigen sich das Schauspiel mit Tanz und Malerei und literarischem Hintergrund, die von Musik begleitet wird, also eine interessante Mischung von Tanz, Drama, Ritual und Musik. Wir sahen eine Stunde vor Beginn das Ritual des Bemalens der Schauspieler und anschließend nur eine touristische Kurzform von 45 Minuten. Um dies gesehen zu haben, war die Zeit mehr als ausreichend, auch wenn einer der Vorderleute in einen leichten Schlaf versetzt wurde. Es gehört nun mal zu dem Kulturgut, was durchaus sehenswert war.

Halb acht im Hotel angekommen gab es Abendbrot - das letzte dieser Reise. Wir tranken dabei eine Flasche Rotwein zum Abschied mit unseren Reisebekannten und beendeten den Tag mit Koffer packen.

12. Tag - Mittwoch, 12. März 2010 -
Rückflug nach Deutschland

Gegen 4:15 Uhr wurde ich aus dem unruhigen Schlaf gerissen. Die Weckfunktion des Handys beendete die Nacht abrupt. Kurz darauf weckte uns der Hotelservice. Eine halbe Stunde Zeit blieb uns zum Frühstücken. Das Hotel bereitete Kaffee, Tee, Gebäck und einige Toaste vor, die mit zwei Marmeladensorten belegt werden konnten. Jeder musste seinen Koffer identifizieren, bevor er im Bus verladen wurde. Hier stellte sich der Reiseleiter auf Englisch vor, der uns bis zum Flughafen begleiten sollte. Wo blieb denn hier die zugesicherte deutschsprachige Reiseleitung? Da er von "Passport" sprach, musste es auch wichtig sein. Ich fragte ihn, ob er auch diese Informationen in deutscher Sprache geben kann, welche er verneinte. Kurz nach Abfahrt machte eine Mitreisende darauf aufmerksam, dass Einer noch fehlt. Nun bemühte sich der Reiseleiter die Abreisestärke festzustellen und orderte den Bus zurück. Wenn er schon vorzeitig abfährt, sollte er wenigstens überprüfen, ob alle an Bord sind. Wenig später meldete sich per Telefon unser Reiseleiter und fragte mich, ob alles so weit in Ordnung sei.

Indien Kochi International AirportÜber den Zubringer NH 47 erreichten wir gegen 6:45 Uhr (also knapp 3 Stunden vor Abflug) nach einer Stunde Fahrt den Flughafen von Kochi (Cochin International Airport / Nedumbassery Airport(COK കൊച്ചി അന്താരാഷ്ട്ര വിമാനത്താവളം), welcher sich etwa 27 Kilometer nordöstlich von Kochi beim Dorf Nedumbassery befindet. Während der Fahrt bat eine Mitreisende, einen kurzen Toilettenstopp zu machen. Sie erwähnte, dass doch auf der Strecke eine Tankstelle oder Hotel sein würde. Auch dieser Reiseleiter verwies, dass der Flughafen bald erreicht wird. So blieb ihr nichts anderes übrig, den Überdruck die verbliebene Viertelstunde "herauszuschwitzen". Nicht nur bei mir fehlte dafür das Verständnis. Vergleichbares Verhalten von Reiseleiter habe ich während der vielen Rundreisen noch nicht erlebt. Hier stellt man sich durchaus die Frage, ob Reisen im Interesse des Profits der Reiseleiter oder im Interesse der zahlenden Gäste durchgeführt werden oder der Willkür einzelner Reiseleiter - hier bereits der Zweite des Veranstalters Le Passage to India Tours and Travels Pvt Ltd. hilflos ausgeliefert sind. Wenn dieser Reiseveranstalter weiter im Geschäft bleiben möchte, sollte er dringend geeignete Reiseleiter beschäftigen, die auch mit Gästen umgehen können und in deren Interesse denken.

Indien Emirates AirlineDie Abfertigung einschließlich einer Tiefenprüfung einiger unserer Gepäckstücke dauerte insgesamt eine Stunde. Hier wartete eine Boeing 777-200 (3-4-3 Sitze pro Reihe) der der Emirates Airline ( طيران الإمارات ) gegen 9:40 Uhr in Richtung Dubai ab, welches wir nach reichlichen 3,5 Flugstunden erreichten. Stolze 86 cm Sitzreihenabstand brachte das Flugzeug mit - auch wenn wir wieder keinen Fensterplatz erhielten. Weniger schön war, dass viele Reisende an Fensterplätzen diesen gar nicht nutzten - beim Start den Sichtschutz herunter schoben und schliefen. Wir nutzen es gern, um einige Luftbilder aufzunehmen. Ich gehe davon aus, dass unser Reiseveranstalter Berge und Meer nur die Innenplätze reserviert hat - keiner unserer Reisenden hatte trotz des zeitigen Check In einen Fensterplatz. Bei 22 Reisende entsprechend der Wahrscheinlichkeit und das bei 4 Flügen mit der Emirates Airline wohl kaum ein Zufall.

In Dubai nutzten wir die knapp 3 Stunden Zeit, im Duty Free noch letzte Einkäufe zu erledigen. In allen Bereichen des Flughafens konnte man sich kostenfrei in einem Hotspot einwählen. So konnte ich auf die elektronische Post, die sich in den letzten Tagen anhäufte, abarbeiten.

Vereinigten Arabischen Emirate (VAE)- Dubai International AirportPünktlich um 14:45 Ortszeit Uhr hoben wir nach Frankfurt ab. Die Sitzordnung änderte sich nicht - es war nur eine Boeing 777-300 (3-4-3 Sitze pro Reihe) der gleichen Airline - also wieder Mittelreihensitze (F und G). Hier maß ich sogar 87 cm Reihenabstand bei Reihe 19 - die Sitze zwischen den Lehnen waren 44 cm breit. Die Reise führte uns über Doha, Bahrain, Kuwait, Bagdad, Elazig, Constanza, Deva, Arad, Budapest, Linz nach Frankfurt. Aber so einfach verlief sie dennoch nicht. Einer der Reisenden erhielt nach gegenseitigen weniger schönen Wortgefechten zwei volle Schläge auf seine Nase. Blutverschmiert mit vielen Spuren auf Sitz und Gang wurde er umgesetzt und konnte so den Rest der Reise ungestört weiterfliegen. Auf den Schläger, der auf Anweisung bei Ankunft vorerst sitzen bleiben sollte, warteten auf den Flughafen bereits mehrere Staatsdiener in Uniformen. Für ihn wird es noch eine sehr kostenintensive Angelegenheit abgesehen von noch folgenden rechtlichen Schritten werden. Wir beobachteten dies aus einer 5m Entfernung live - wurden jedoch nicht wie andere, näher sitzende Reisende zur schriftlichen Zeugenaussage bereits im Flugzeug durch das Personal aufgefordert. Ich bedauere nur, dass gerade während diesen Fluges ich meine Kamera im Gepäckfach verstaut hatte und nicht wie üblich "fotobereit" hatte. Positiv fand ich den kostenfreien Fotoservice für Kleinkinder, die ein Bild von sich im Flugzeug erhielten.

Gegen 18:10 Uhr Ortszeit setzte die Maschine auf der Landebahn in Frankfurt auf - wenn man das so sagen kann. Ein Aufsetzen war nicht spürbar - eine Superlandung des Piloten - spitzenmäßig. Bereits im Flugzeug drehten wir die Uhren 3 Stunden zur mitteleuropäischen Zeit vor. Da unsere Koffer zu den Letzten zählten, verließen wir gegen 20 Uhr das Flughafengebäude und warteten auf unseren ICE in Richtung Heimat. Somit endete gegen 23:30 mit dem Öffnen der Haustür im heimischen Ort Haarhausen/Thüringen diese sehenswerte Rundreise, die uns sicher noch recht lange in Erinnerung bleiben wird.

nochmals von Anfang an - Reisebericht Teil 1: Rundreise Cennai (Madras) - Mahabalipuram - Kanchipuram - Pondicherry

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