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Reisebericht Westtürkei Rundreise - März 2008 (Teil 2)
von Bursa nach Istanbul

Mittwoch, 19. März (3.Tag) Diese Nacht sollte noch eine Stunde kürzer werden. Also stellte ich den Wecker auf 5 Uhr - parallel klappte aber auch der hotelinterne Weckservice. Da wir bereits alles reisefertig gepackt hatten (wir lebten aus dem Koffer), brauchten wir nicht viel Zeit bis zum "Checkout" und konnten dann gemütlich und ausgiebig frühstücken. Berechtigt ist der Hinweis, dass alternativ anstelle des weniger geschmackvollen Kaffees auch Tee als Morgengetränk verfügbar gewesen wäre. Aber dazu noch gekochte Eier aus der Steinzeit - das war nicht mein Fall.

Wie immer - pünktlich 6:30 Uhr- die die Koffer verstaut, die Gruppe war also vollständig und reisebereit. Am Horizont ging die Morgensonne auf - entgegen den Vorhersagen - denn der Wetterbericht sprach eigentlich von Regen. Von Bursa ging die Fahrt Richtung Norden, auf der Landstraße 130 in Richtung Kocaeli - auch wenn der Fahrer leichte Orientierungsprobleme hatte (wir wendeten nämlich auf einer Landstraße und bogen dann folgerichtig in Richtung Istanbul zur Autobahn O.33 ab). GPS-Geräte soll es wohl hier auch schon geben, aber unser Reiseleiter verwies, dass der Fahrer schon die Strecke kenne. Es sollte sich aber im Weiteren nicht ganz so bestätigen (Bei der Istanbul Reise kamen wir auch ganz wo anders heraus, als geplant war).

Marmara-Region Marmara-Region
Hier ereilte uns auch gleich ein brennendes Fahrzeug auf der Gegenspur. Die Fahrkünste der Türkensoll nicht besonders gut sein - die Unfallzahlen relativ hoch. So werden Landstraßen autobahnähnlich gebaut, um eine Verminderung der Unfallzahlen zu erreichen. In Gemlik zeigte sich das Marmara Meer zum ersten Mal. Kurz nach 8 Uhr erreichten wir die Fähre - ja welche. Als erstes "Hizli Ferbot Sehir Merkezi" - telefonieren - nein falsche Fähre - also weiterfahren - einige Kilometer weiter östlich von Yalova, wo eine weitere Fährverbindung, wo unsere Fähre bereits abfahrbereit war.
Fähre bei Darcia über den Marmara Meer
Marmara-Region
Fähre bei Darcia über den Marmara Meer
Blick auf Darcia
Bei Sonnenschein, aber stärkeren Wind erreichten wir nach 30 Minuten Überfahrt die Nordküste bei Darica. Bestimmt 100 km Ersparnis brachte die Fährverbindung verbunden mit Zeitgewinn.
Neubausiedlung im einheitlichen aber farbigen Baustil
Bosporus-Brücke
Mautstelle bei Istanbul
Bosporus-Brücke mit Blick auf ??
Die Autobahn O.4 (E.80) brachte uns schnell nach Istanbul - eine gebührenpflichtige Autobahn.
Bosporus-Brücke
Gegen 9:30 überquerten wir den Bosporus. Der Reiseleiter erklärte, dass das Tagesziel einfach erreichbar sei - die vorgesehene Route sollte entlang der Küstenstraße sein, also der Kennedy Caddesi, erreichten aber das historische Zentrum von Westen her.
Dass ein Tag für Istanbul äußerst wenig ist, war uns klar - es blieb nur Zeit, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Wir werden sicher später eine "nur" Istanbul- Reise ergänzend durchführen, die besonders von Deutschland aus häufig preisgünstig angeboten werden. Den nun neuen Startpunkt der Führung managte unser Reiseleiter clever, in dem er uns die Führung in umgedrehter Reihenfolge angeboten hat.
Maiskolbenverkäufer in Istanbul
Straßenverkehr mit Hindernissen
Für mich stets ein interessantes Motiv: Land und Leute - aus dam Leben gegriffen ...
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Hippodrom in Istanbul
So begannen wir mit dem Deutschen Brunnen, den der Kaiser Wilhelm II. 1889 den osmanischen Sultan schenkte, weiter über den Hippodrom (damals auch Nullpunkt oder Zentrum der Erde genannt, um den Pferderennen durchgeführt wurden) zum Obelisk, besichtigten die Sultan Ahmet Camii (blaue Moschee) und anschließend die Hagia Sophia. Den Hippodrom kann man derzeit nicht sehen. Er befindet sich etwa 20m unter der Erde. Das war das damalige Stadtzentrum. Alle Straßen führten von diesem Platz bis zur Küste.
Taubenfutter-Verkäuferin in Istanbul
Obelisk - obere Teil aus rosaroten Granit in Egypten 1400 v.Chr. hergestellt und seit dem Jahr 390 hier aufgestellt.

Die griechischer Bauart/Architektur bauten fast alles aus Marmor, die römer sagten - das kostet viel Geld und bauten die inneren Teile aus normalen Stein und nur die äußeren Teile aus Marmor. Die Bearbeitung des harten Marmors war zeitaufwendig - somit verkürzten sie auch die Bauzeit nicht unwesentlich.

Sultan-Ahmet-Moschee (Blaue Moschee) in Istanbul
Diese Frau verdiente sich ihr täglich Brot mit dem Verkauf von Vogelfutter - wieviel eine Hand voll Futter kostete, konnte ich leider nicht ergründen
Sultan-Ahmet-Moschee (Blaue Moschee)
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Die Sultan-Ahmet-Moschee (Blaue Moschee) in Istanbul -
dem Wahrzeichen von Konstantinopel sollte einst größer werden als die Hagia Sophia. Der obere Teil der Kuppel - eine römische Architektur - ist über 43 m hoch, die von zwei Halbkugeln eingeschlossen wird. Die Kuppel wird nur von wenigen Säulen (Elefantenbeine genannt) getragen. Dadurch konnte die Sicht wesentlich verbessert werden.
Sultan-Ahmet-Moschee (Blaue Moschee)
Sultan Ahmed I. beauftragte den Bau vor 400 Jahren. Sieben Jahre dauerte der Bau der Hauptmoschee Istanbuls- ein Jahr nach dem Tod des Sultans. In Europa kennt man sie als "Blaue Moschee" - der Name kommt von den vielen blau-weißen Fliesen, welche die Kuppel sowie der obere Teil der Mauern beinhalten. Sie wurden aber erst wesentlich später angebracht. Bedeutender sind aber die Fliesen auf dem unteren Mauernteil sowie den Trübünen, welche traditionelle Pflanzenmotive in Blau- und Grüntönen aus der Zeit der Iznik-Fayencen.

Die Blaue Moschee hat sechs Minaretten - nur die Hauptmoschee in Mekka hat eine Siebende bekommen, als diese Moschee sechs erhielt. Diese weltweite Seltenheit beruht auf einen "Fehler" des Baumeisters Mehmed Ağa, der aus den mit Auftragsvergabe vorgegebenen Blattgold-Minaretten das Wort "Gold" mit dem ähnlich klingenden Wort "sechs" "überhörte". Das mehr als knappe Budget hätte eine Fertigung aus Blattgold eh nicht ermöglicht.

Die häuslichste aller Moscheen in Istanbul - am Westufer des Goldenen Horns - ist jedoch die Süleymaniye mit vier sehr schlanken Minaretten. Sie ist die Herrlichste unter allen Moscheen und wurde unter Sultan Süleyman 1550 - 1557 vom bekannten Baumeister Sinan erbaut. Leider lag diese Moschee nicht mit im Besuchsprogramm. Aber auch andere, wie die sehr alte imperiale Fatih-Moschee, die nach Sultan Mehmet, dem Fatih (Eroberer) von Istanbul benannt wurde.

Nur noch im Norden ist die Mauer, die die Moschee und den Hof. An einen Hofeingang an der Westseite hängt eine schweren Eisenkette und dient dazu, den Sultan zu Pferde nicht aufrecht die Moschee zu betreten.
Sultan-Ahmet-Moschee (Blaue Moschee)
Sultanahmet Camii (Blaue Moschee)
Selbst der Papst Benedikt XVI. besuchte 2006 die Sultan-Ahmed-Moschee während eines Pastoralbesuches in der Türkei.
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Sultan-Ahmet-Moschee (Blaue Moschee)
Die Hauptkuppel ist etwa 43 m hoch und hat einen stattlichen Durchmesser von rund 23,5 Meter. Fensterputzer haben reichlich zu tun, um die 250 Fenster zu putzen, die den Innenraum erhellen.
Sultan Ahmed Mosque (Blaue Moschee)
DE: Sultan-Ahmet-Moschee (Blaue Moschee) -
UK: SultanAhmed Mosque (Blue Mosque) -
TY: Sultanahmet Camii
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Hagia Sophia Museum (Aya Sofya Müzesi) in Istanbul
Gleich neben der Blauen Moschee ist die Hagia Sofia, also erreichten wir sehr schnell unser neues Ziel. Die Sophienkirche war ursprünglich eine Kirche, später war sie Moschee und ist nun ein Museum (Ayasofya Camii Müzesi - Hagia-Sophia-Moschee-Museum). Sie ist eine der ältesten Basilika aller Zeiten - aber auch die Schönste. UnterKonstantin dem Großen wurde die Kuppel im vierten Jahrhundert erbaut worden und später unter Kaiser Justinian zwei Jahrhunderte später restaurierten Bau entstand die Kuppel von 31m Durchmesser, die eine Höhe von 55 m misst.
Hagia Sophia - griechisch heilige weisheit und türkisch Aya Sofya (auch Ayasofia) war während der Zeit des byzantinischen Reiches die Hauptkirche und somit orthodoxischer Mittelpunkt und erst mit der osmanischen Eroberung Hauptmoschee der Osmanen.

Jahrhundertalte Probleme mit der Stabilität der Kuppel lösten vorerst vier stützende Mauern, die aber den Blick auf dieses prächtige Bauwerk dafür trüben.

Hagia Sophia
Hagia Sofia Museum (AYASOFIA MÜZESI)
Hagia Sophia
Da die Zeit schon fortgeschritten war, durchquerten wir nur den Topkapi Sarayi, um auf den 4. Hof die Mittagsmahlzeit im "Konyali Restaurant" einzunehmen.
Das Mittagessen im Palast war wieder der absolute Renner: Anstellen - Brötchen - Dönerfleisch und Gemüse in verschiedenen Varianten durch Zeigen auswählen - fertige Döner empfangen - Getränk - zur Kasse (nur Getränk zahlen). Halt!- Halt! - Alles falsch - Döner wieder abgeben!!

Wir wurden versehentlich in der 1-Stern-Kategorie eingewiesen. Wir sollten aber einen Stern mehr haben. Schnell ließen alle das bereits Empfangene stehen und liegen. Wir wurden im Restaurant eingewiesen - der erste Eindruck - na ja schon besser. Aber auch das täuschte. Nun erhielten wir gleiches - nicht auf Brötchen, sondern auf Teller serviert. Einer der Gäste meinte, es sei so kalt, als ob es direkt von den eben zurückgegebenen Brötchen stammen könnte. Keiner wagte dazu einen Kommentar. Berechtigt meinte auch unser Reiseleiter, dass er nicht ohne Grund zu den Mahlzeiten von der Gruppe getrennt wird um am entfernten "Dienstbotentisch" sein Essen mit dem Kraftfahrer einzunehmen. So gab es keinen Ansprechpartner, um sein Missfallen kund zu tun.

Ich erwartete zwar ein wenig mehr original türkische Küche - die Mitropa-Abverpflegung im SB-Stil in europisierten Geschmack hätte ich auch in verschiedenen deutsch-türkischen Restaurants in deutschen Städten essen können. Wie gesagt - der Ton macht die Musik - und der war für mich nicht überzeugend. Aber - wie gesagt - bei günstigen Preisen darf man die Erwartungen nicht sehr hoch ansetzen. Ein Vergleich sei dennoch gestattet: Zu einer Thailand-Rundreise konnten wir landestypisch zu regionalen Preisen (für Thailänder) essen, also unverhältnismäßig billiger und landestypisch geschmackvoller als in jeden Restaurant/Hotel während der Rundreise - das war ein bleibendes Erlebnis nach vielen Jahren. Was es in den Hotels gab, konnte ich mich schon wenige Tage danach nicht mehr erinnern.

Topkai-Palast (TOPKAPI SARAYI)
Eingang zum Topkapi Sarayi - dem ehemaligen Sitz der osmanischen Sultane
Topkai-Palast
Topkai-Palast
Anschließend war freie Besichtigung historischer Orte angesagt. Leider hatte ich keine Beschreibung dieser Sehenswürdigkeiten bei. Wir warteten, um vielleicht eine deutsch- oder englischsprachige Reisegruppe zu finden, die dafür sogar einen Reiseleiter zur Erläuterung hatte. Leider - außer Japaner und Russen lief uns keiner über den Weg. Also gingen wir orientierungslos wie die gesamte Gruppe irgendwo hin und hinein, um etwas ohne Erklärung gesehen zu haben.
Historischer Gewürz-Basar
Die Fahrt führte uns anschließend zur Neuen Moschee, wo wir 45 Minuten für einen Bummel durch den historischen Gewürzbasar zur Verfügung hatten. Da ich schon viele orientalische Basare gesehen habe, denke ich, dass er eher zu den Kleinen gehört.
Grand Hotel in Istanbul
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Auch den von mir erwarteten Andrang, Handel und das pulsierende Geschäftsleben vermisste ich. Möglicherweise waren wir vielleicht zu einer ungünstigen Zeit anwesend - versuchte ich für mich zur Erklärung(?).

16:15 - Abfahrt zum Hotel in Istanbul - vorbei an einem zum Abriss vorgesehenen Gebäudekomplex - über der Atatürk Köprüsü, wo bestimmt hundert Angler ihr Abendbrot fischen wollten in der Refik Saydam Caddesi zum ****Grand Hotel HALIC. Gleich als erstes testen, ob WLAN anliegt. Das Zimmer hatte vollen Empfang. Spitze - aber das brauche ich erst später.

Da wir reichlich Zeit hatten, nutzten wir die Zeit zu einem Stadtbummel. Wir gingen zur Okcu Musa Caddesi - im ersten Lampengeschäft fanden wir die Wandlampen, die wir zu unserem Deckenleuchter im Erker des Wohnzimmers suchten. Den Preis handelten wir schnell bis zur Schmerzgrenze gegenüber den ausgezeichneten Preis herab, begünstigt, dass wir gleich zwei Stück benötigten. (Das war ein Rabat von über 20% des Preises). Die zweite Lampe holten sie scheinbar aus einem anderen Geschäft. Wir erkannten da noch nicht, dass die gesamten Geschäfte dieser Straße und deren Nebenstraßen nur aus Lampengeschäfte und wenig anderen Elektrozubehörgeschäften bestanden.

Da die Zeit nun nicht mehr reichte, besichtigten wir den in unmittelbarer Nähe befindlichen Galanta-Turm nicht, sondern beschafften uns eine 2,5l Cola, um unser Abendgetränk verdünnen zu können und kauften einige Postkarten, um unsere Heimat über unsere Reiselust zu informieren. In keinen der Postkartengeschäfte gab es Briefmarken - sie verwiesen auf eine etwa 500m entfernte Post. Da wir auf diesen Umweg verzichteten und es auch bereits kurz vor 18 Uhr war, verzichteten wir darauf und kauften im Souvenirshop des Hotels die Marken - gegen 25% Beschaffungsaufpreis. Was blieb uns denn anders übrig.

Abendbrot im Fischrestaurant in Istanbul
Istanbul bei Nacht
Das Abendbrot wurde diesmal nicht im Hotel eingenommen. So fuhren wir mit dem Bus durch das abendliche Istanbul - in einen Gebiet, wo es nur Fischrestaurants gab - eins neben den anderen. Am Abendbrot gab es nichts zu beanstanden - zwei Fischsorten zur Auswahl - reichlich, geschmackvoll, warme und kalte Speisen. Nur der Wein war recht teuer. Im Zimmer wieder angekommen, gestaltete ich schnell eine Mail-Grußkarte mit einem Tagesfoto und sendete sie an meinen Freunden, Bekannten und an einigen Kollegen. Im abendlichen Himmel bei dezenter Stadtbeleuchtung machte ich noch einige Fotos mit der beleuchteten Fatih-Moschee, der Süleymann-Moschee und den Valens-Aquadukt.
Blick aus dem Hotelfester auf das nächtliche Istanbul ==>
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