....Fortsetzung auf Reisebericht Rundreise Sri LankaTeil 5:
Reisebericht Kandy (Zahntempel - Dalada Maligawa, Palastmuseum, Hindutempel Sri Selva Vanyager Kovil, Teefabrik, Threewheeler)
Wie bereits am Vorabend vermutet, weckte uns mit voller Kraft die Morgensonne. Eigentlich beabsichtigte ich die landschaftlich herrliche lange Schlucht zu fotografieren. Bei diesem Gegenlicht war es sehr schwierig, die Realität auf der Speicherkarte zu bannen. Gegen 06:35 Uhr schob sich die Sonne hinder den Bergen hoch.
Es ist schon recht ungewöhnlich, wenn man bei einer Rundreise fast täglich ausschlafen kann. Normalerweise sind wir hier stets recht früh auf den Beinen, um so viel wie möglich zu sehen. So war heute 7 Uhr Aufstehen und eine halbe Stunde später das Frühstück geplant. Wie bereits mehrfach festgestellt, nimmt man es auch mit Pünktlichkeit in Sri Lanka nicht sehr genau. Mit Erscheinen konnte in fast allen Unterkünften während der Rundreise durchaus noch 15 - 30 Minuten warten, bis das Frühstück serviert wurde.
Das Frühstück war mehr für Europäer zugeschnitten. Wir stellten uns eigentlich ein landestypisches Frühstück vor. Neben Kaffee und Tee sowie den gleichen Säften wie am Vorabend gab es Toast, Omlett, Butter und Marmelade.
Für das fotografieren des Hotels war hingegen die Sonne recht optimal. Unmittelbar nach dem Hotel in einer abschüssigen Kurve war eine wilde Mülldeponie. Einige Leute suchten hier nach Gebrauchbaren.
Gleich nach dem Frühstück fuhren wir zum Mini Adams Peak, den wir gegen 08:30 Uhr erreichten.
Am Eingang wartete ein alter Mann als ob er die Gäste zählen würde.
Da uns nur genau eine halbe Stunde zur Verfügung stand (der Zug wartet nicht auf uns) ging es straffen Schrittes durch die Teeplantagen.
Wenn man den Mini Adam´s Peak besucht, ist als Ziel der etwa 2km entfernte Berg als Spaziergang bei einen Höhenunterschied von etwa 400m vorgesehen. Die Aussicht und den Rundumblich hätten es belohnt.
In der zeitlich möglichen halben Stunde schafften wir etwa in Höhe des 98 acres resort & spa gerade einmal 850 m, als wir wieder umdrehen mussten.
Einige Teepflückerinnen entlang des Weges warteten darauf, bis die Touristen für ein Trinkgeld sich fotografieren ließen. Hier ist es sinnvoll, einige Schritte in die Teeplantage zu gehen und von den Frauen dort Fotos zu machen. Sie haben nicht die Möglichkeit, schnelles Geld am Wegrand zu machen.
Von hier aus hat man auch ein guten Blick in das Tal. Auf der gegenüberliegende Seite sieht man den bergigen und kurvenreichen Verlauf der Route A23, die wir gestern bei Anreise nutzten.
Ohne Zeitverzug ging es vorbei am Gemüsemarkt direkt zur Bahnstation Ella. Der Ticketkauf wurde bereits gestern ausführlich beschrieben und entsprechende Empfehlungen gegeben. Bei den kostengünstigen Reisepreis kann man durchaus die Luxusausführung - ein M-Ticket kaufen. Es ging nur um das Prinzip.
Am Eingang wurde genau das Ticket kontrolliert, bevor man hinein gehen konnte. Dies galt auch überwiegend nur den Touristen - die Einheimischen strömten entlang den Gleisen zum Bahnsteig.
Uns interessierte natürlich auch die Technik der Bahn. Hier hat sich seit der Zeit der englischen Kolonialmacht optisch wenig verändert. Nein - auch dieses Personal arbeitet heute schon mit Computer und Drucker.
Nicht wie ursprünglich von der Bahnstation Railway Demodara vorgesehen, sondern von Railway Ella aus begann gegen 09:23 Uhr die Zugfahrt, denn dieser wäre mehr als sehenswert gewesen. Die Demodara Railway Station leitet eine Gleisrunde eine Etage tiefer ein und führt von einem Tunnel zur Demodara Railway Bridge.
Der Bahnsteig war gut mit Reisenden gefüllt. Es überwiegten die Touristen, die sich nicht nehmen lassen wollten, das Bergland per Bahn kennenzulernen.
Andere (kleine) Bewohner ließen sich nicht von den Lärm der Reisenden stören und beobachteten von oben die Ankunft des Zuges.
Wir fuhren im Panoramawagen des Train 1008 über Bandearawela, Diyathalawa, Haputhale, Idalgashinna, Ohiya, Pattipola und Ambewela nach Nanu Oya (Ankunft um 11:56 Uhr), also etwa 2,5 Stunden Fahrzeit für 64,5 km Bahnfahrt (1.Klasse 200 Rn; 2. Klasse 120 Rs).
Ob bei dem recht leeren Zug überhaupt Sitzplatzreservierungen erforderlich waren, bezweifeln wir mittlerweise. Wir hatten mit dem Sohn des Guide einen ganzen Waggon bis zum Zielbahnhof mit zwei weiteren Touristen alleine. Auch so kann man vom Kennenlernen des Lebens der einheimischen Bevölkerung abgeschottet werden.
Unterwegs sahen wir endlose Teeplangagen. Die Fahrt ging stetig bergauf. Immerhin waren 600 Höhenmeter im kurvenreichen Gebirge über viele Brücken und durch viele Tunnel zu überwinden
Mehrmals wurden Obst und belegte Brote angeboten, so dass auch für einem Imbiss im Zug gesorgt war.
Ganz überaschend bekamen wir einen Wasserfall vor der Linse. Es stellte sich als der Elgin Front Fall bei nachträglichen Recherchen heraus. Per Straße ist dieser nicht erreichbar. Die nächste Verbindung ist, wenn man bis zum Elgin bodiya budist temple fährt und dann 4 km den Wasserlauf des Agra Oya folgt. Ein Feldweg führt jedoch bis 1,6 km an den Wasserfall heran.
Kurz vor 12 Uhr erreichten wir den Bahnhof Nanu Oya. Hier stiegen sehr viele der Reisenden aus. Am Ausgang wurde nochmals das Ticket kontrolliert, um noch mögliche Nachzahlungen tätigen zu können.
Unmittelbar gegenüber des Bahnhofs auf dem Avissawella-Hatton-Nuwara Eliya Hwy wartete bereits unser Guide, der diese Strecke mit dem Auto voraus fuhr.
An den Hängen der Teeplantagen wimmelte es nur so von Teepflückern.
Wir fuhren auf direkten Weg zur unserer Unterkunft füe die kommende Nacht, im Grosvenor Hotel von Nuwara Eliya. Die Straße war alles andere als gut. Durch den derzeitigen ausbau waren mehrere Sperrungen erforderlich, um die Engstellen einspurig zu befahren. Wir benötigten für die Fahrt zum Hotel, also für 6,7 km Fahrt 45 Minuten.
In unserem Zimmer (Nr. 18) vermissten wir Seife im Bad, um wenigstens die Hände waschen zu können. Dass für 4 gebuchte Personen nur 2 Handtücher bereitgestellt wurden, glich das Personal auf Anfrage sofort aus. Am losen Wasserhahn im Bad ließen wir uns nicht stören - wichtig war, dass es warmes und kaltes Wasser gab. Aus dem Speiseraum besorgten wir uns erst einmal 4 Wassergläser, die hier auch nicht üblich waren.
Mit dem kostenfreien WIFI hatten wir nur anfangs Probleme. Den uns auf Zettel übergebenen Code passte nicht - es stellte sich aber nur als schlechte Schreibweise heraus. Im Zimmer war kein WIFI-Empfang - dafür war der Clubraum vorgesehen, wo auch eine relativ schnelle Verbindung möglich war.
Wir machten uns kurz frisch und trafen uns nach 15 Minuten am Kleinbus zur Stadtrundfahrt. Mit langsamer Geschwindigkeit befuhren wir die Straßen der Stadt und genossen das alt-englische Flair.
Die Stadtrundfahrt führte uns auch zum Grand Hotel, welches wir von innen besichtigen durften. Ich erinnerte mich, dass wir bei unser ersten Sri Lanka - Reise hier übernachteten und fand auch gleich ein Foto von damals. Es hat sich nicht viel verändert - der alt-englische viktorianische Stil blieb erhalten.
Wir schlenderten nun allein etwa 90 Minuten durch die Stadt, besichtigten Geschäfte und beobachteten das Treiben der Leute wie auch Touristen.
Kurz vor 15 Uhr trafen wir uns wieder an Fahrzeug. Unser Guide fuhr uns zum Victoria Park, der zum Jubiläum von Queen Victori 1897 errichtet wurde. Nun gut - das Ziel war nicht geplant und konnten nicht erkennen, was daran wertvoll gewesen wäre.
In den Monaten März, April, Mai, August und September soll hier eine Blumenpracht sein, die man sonst im ganzen Land nicht sieht. Somit zahlten wir den Eintritt an der Kasse (Erwachsene 300 Rn, Kinder 150 Rn). Und was ist im Februar?
Keine halbe Stunde dauerte es - da verließen wir ihn auch. Dieser Besuch entsprach nicht im Geringsten unser Interesse. Botaniker haben vielleicht eine Freude dabei oder Gäste, die Ruhe suchen, werden hier fündig. Anstelle für den Eintritt das reichlich vorhandene Personal zu bezahlen, wäre eine Reinigung des Bachlaufes von Müll sinnvoller gewesen.
Mittagsruhe!
Die Fahrt führte uns am See Gregory vorbei, den der Gouverneur Gregory im Jahr 1874 errichten ließ. Hier nahmen wir uns die Zeit für einen Fotostopp.
Wir hielten Sri Lankas höchsten Berg, den bewaldeten Mont Pedro (Pidurutalagala) mit 2534m Höhe im Hintergrund fest. Dieser ist wegen des militärischen Sperrgebietes nicht zu besichtigen.
Wie geplant wollten wir zum Seetha Amman Temple / Hakgala Tempel in Hakgala fahren - zumindest nach meinen Recherchen im Internet. Diesmal kannte sich aber unser Guide gut aus und folgte den richtigen Tempel - den Hindutempel Seetha Amman Sri Baktha Hanuman Kovil im Ort Sita Eliya (Seetha Ellya) südöstlich Nuwara Eliya. Der eingangs beschriebene Tempel stellte sind als zwei Verschiedene heraus. Beide Tempel sind unmittelbar an dem Badulla Road/Beragala-Hali Ela Highway (A5).
Wir besichtigten also den auf der linken Seite, schrill knalligen Tempel Sita Eliya, welcher nach der Gemahlin Ramas (im indischen Epos Ramayana beschrieben) benannt wurde. Genau hier hielt der König Lankas Ravana Sita fest, die später von ihren Gemahl Rama befreit wurde.
Einer der Tempelwächter begleitete uns durch alle Räume, schloss alle Türen zur Besichtigung der Innenräume auf und konnten so ungestört alle Fotos schießen - natürlich für eine Tempelspende nach eigenen Ermessen.
Der Haupttempel hat die Idole von Ram Chandar, Seetha & Lakshmana (Bild links)
Rechts im Bild sind die Fußspuren von Hanuman, in der Hindu-Mythologie ein Affengott.
Für die Besichtigung des Tempels benötigten wir 20 Minuten und fuhren kurz vor 16 Uhr wieder nach Nuwara Eliya zurück.
Weitere Alternativen:
1,5 km hinter dem Hindu-Heiligtum Sita Amman Kovil ist der Ort Hakgala. Auf der rechten Seite befindet sich der Botanischen Garten Hakgala (optional) , den wir aber nicht mehr besichtigen wollten (Eintritt: 1100 Rupies - etwa 6,50 Euro), da wir den botanischen Garten in Kandy besichtigen wollten. Der auch teilweise im Internet falsch bebilderte buddhistische Tempel Hakgala Temple befindet sich knap einen Kilometer hinter dem Botanischen Garten in Hakgala.
Eine Herde Kühe im Gegenverkehr - kein Überaschung in Sri Lanka.
Nach der Tempelbesichtigung empfahl unser Guide, einen original englischen Pub (Public Bar) zu besuchen, wozu er sich natürlich gleich mit einlud.
Dass das nicht nur eine Männerdomäne war, zeigten die am Nachbartisch sitzenden jungen Amerikanerinnen, die im ordentlichen Zug mehrere Gläser Bier tranken.
Kurz nach 17 Uhr waren wir wieder im Grosvenor Hotel von Nuwara Eliya. Die eine Übernachtung wurde hier mit 10.000 Rn + 10% Service Charge = 11.000 Rn für uns vier Personen berechnet.
Zum Abendbrot wurden keine Fruchtsäfte angeboten. So tranken wir nur Cola und Sprite. Die Kinder erfreuten sich an Pommes - wir ließen uns eine Zwiebelsuppe und eine Gemüsesuppe schmecken.
Weiter Sehenswertes in der Umgebung von Nuwara Eliya:
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