Südindien Rundreise 2010 - von Chennai (Madras) nach Kochi (Cochin) - Strand von Mahabalipuram bei den Küstentempeln
दक्षिण भारत यात्रा के 2010 - चेन्नई (मद्रास) कोच्चि (कोचीन) को - महाबलीपुरम मंदिर के तट पर समुद्र तट

Reiseroute: Chennai (Madras) - Mahabalipuram (Mamallapuram) - Kanchipuram - Pondicherry - Auroville - Thanjavur (Tanjore) -
Tiruchirappalli (Trichy) - Madurai (Maduri) - Periyar Lake - Jetty Backwater - Alappuzha (Alleppey)- Kochi (Cochin)

(01. März - 12. März 2010) Reisebericht Rundreise Indien (Bhārat Ganarājya भारत गणराज्य )

Ekambareshwara-Tempel, Kancheepuram

Veranstalter: B...    -  Hotelliste (Hotelcode: 1IR24X0; Reisecode: R1I015; Kennziffer: 184044)
- Agentur in Indien: Le Passage to India Tours & Travels pvt. ltd

Reisebericht Teil 1: Rundreise Cennai (Madras) - Mahabalipuram - Kanchipuram - Pondicherry
Reisebericht Teil 2: Rundreise Auroville - Thanjavur - Tiruchirappalli - Madurai
Reisebericht Teil 3: Rundreise Periyar Lake - Jetty Backwater - Alappuzha - Kochi


Teil 1: Reisebericht Rundreise  (01. - 04. April 2010) 

Chennai / Madras - Mahabalipuram (Mamallapuram) - Kanchipuram - Pondicherry

(Parthasarathy Kovil, Kapaleeshwarar Kovil und Ashtalakshmi Kovil,
Fort St. George, St. Thomas Basilika, Kailasanatha-Tempel, Ekambareshwara-Tempel
Vaigunda-Perumal-Tempel, Shore Temple / Küstentempel, Pancha Ratha,
Flachrelief "Herabkunft des Ganges", Krishnas Butterball, Auroville
)

Unsere zweite Indienreise begann bereits mit negativen Vorzeichen. Der bekannte Reiseveranstalter "Berge und Meer" strich gleich mal 3 Wochen vor Reisebeginn ein wesentliches Reiseziel - ein echtes "Highlight" - den Nationalpark von Periyar mit der Möglichkeit, vom Boot aus die Tierwelt zu beobachten. Er ersetzte es durch den Besuch einer Elefantenfarm, was er sogar als "Highlight" beschrieb mit der Möglichkeit eines Elefantenritts durch die Plantage zu reisen, welcher zuerst auf eigene Kosten erfolgen sollte - später jedoch als kostenfrei umdeklariert wurde. Was wir tatsächlich vorfanden, können Sie im Teil 3 nachlesen - mehr als plamabel für Berge&Meer, den indischen Reiseveranstalter als auch den Veranstalter vor Ort. Da sank meine Reiselust auf den ersten Tiefpunkt. Hier ein Auszug aus dem bis heute noch aktuellem Reiseangebot: "Am Nachmittag Bootstour durch das meistbesuchte Tierschutzgebiet Indiens. Vom Wasser haben Sie die Möglichkeit ungestört Elefanten, Bisons, Affen und mit etwas Glück sogar Tiger zu beobachten." So werden bis heute einfach weiter Reisen verkauft, mit wissentlich falschen Reisezielen, also Zielen, die der Veranstalter weiß, dass sie nicht durchgeführt werden. Er schreibt von einen Ziel ohne zu wissen, wo es liegt. Selbst die Landkarte /Reiseroute auf seiner Internetpräsenz ist falsch - das Tierschutzgebiet Periyar liegt geographisch ganz wo anders. Dieser Veranstalter bescherte uns dazu noch falsche Reiseunterlagen, die eher von einem Noname - Billigveranstalter sein könnten. Selbst Werbung für ein Spielcasino brachte er versteckt unter. Na fein. Aber später mehr dazu.

Trotzdem führt uns die Reise in den Süden des Landes. So bereisen wir die Bundesstaaten Tamil Nadu (Tamilisch: தமிழ் நாடு) und Kerala, aber auch das Unionsterritorium Puducherry (auf Tamilisch புதுச்சேரி, Putuccēri, bis 1. Oktober 2006 Pondicherry - auf französisch Poudouchéry (früher Pondichéry) an der Koromandelküste, welche direkt von der Zentralregierung verwaltet wird.

Flughafen Frankfurt Emirates Airline

Da wir im vergangenen Jahr etwa im Mai eine zweiwöchige Indien Rundreise durch Rajasthan durchführten, wussten wir genau, was an Gepäck und Reiseutensilien mitzuführen sind. Mit den gängigen Kreditkarten kommt man finanziell in Indien gut über die Runden. Man sollte dabei das Trinkgeld für Leistungen im Hotel und bei den Sehenswürdigkeiten sowie für den Reiseleiter und Fahrer einplanen. Zusätzlich kommen ein (mögliches) Mittagessen und die Getränke. Frühstück und Abendbrot sind Inklusivleistungen. Weintrinker sollten sich aber auf hohe Preise einstellen. Wir hatten "Hochprozentigen" im Gepäck bei, was mit Cola verdünnt ein angenehmer Schlaftrunk war.

Zwei Wochen vor Abflug besorgte ich das Indien-Visum - für Reisende aus Thüringen war die Indische Botschaft in Berlin zuständig. Neben den bereits ausgefüllten Formularen, die man auf der Homepage der Botschaft herunterladen kann, 2 biometrischen Fotos und den Reisepass konnte man für 50 Euro den Visum-Einkleber vormittags beantragen und am gleichen Tag nachmittags abholen.

1. Tag - Montag, 01. März 2010 - Abreise in Thüringen - Flug nach Chennai

Auch bei dieser Reise war der "Zug zum Flug" (Rail&Fly) eine Inklusivleistung und wir brauchten uns nicht um die Eigenanreise mit PKW und den Stellplatz während des Urlaubs kümmern. Gegen 7 Uhr war Abfahrt am heimischen Bahnhof im thüringischen Haarhausen mit der Regionalbahn bis in die Landeshauptstadt nach Erfurt. Nach einem kleinen Zwischenstopp ging die Reise im ICE bis zum Flughafen Frankfurt Main (FRA). So hatten wir noch reichlich vier Stunden am Terminal 2 Zeit, bis der Airbus uns per Linienflug mit Umsteige - Zwischenstopp in den Urlaub brachte.Flughafen Frankfurt Terminal 2 Mittlerweile traf auch unsere Reisebekanntschaft ein, mit denen wir Jordanien, Syrien und die Königsstädte in Marokko gemeinsam besuchten. Viel gab es zu erzählen und überbrückten somit die Zeit bis zum Abflug um 14:25 Uhr. In der Abfertigungshalle überraschte uns ein weiterer ehemaliger Mitreisender, mit dem wir ebenfalls die Marokko-Rundreise durchführten. Somit waren wir bereits 5 Personen auf Reise, die das gleiche Reiseziel hatten.

15:00 Uhr Ortszeit hob der Airbus Boeing 777-300 mit Flug-Nr. EK 46 der Emirates Airline ( طيران الإمارات ) in Richtung Dubai ab. Diese Airline hat nicht nur einen guten Ruf - ein ausgezeichneter Service wurde uns angeboten. So hatte jeder Sitzplatz, dessen Reihen (3-4-3) in der Economy-Class einen Abstand von 82 cm hatten, eine 110V- Steckdose, was mein DELL-Netzteil bestens verarbeitete. Flugroute Frankfurt - DubaiUnabhängig davon hatte ich einen externen Akku bei, der den Laptop nochmals für 2,5 Stunden mit Strom versorgen konnte. Wir saßen auf den Plätzen B und C. Da aber der Herr am Fenster lieber neben seinem Cousin auf Platz E sitzen wollte, rückten wir drei nach und erhielten somit den nicht für den Reiseveranstalter vorgesehenen Fensterplatz.

Die Route führte uns über Würzburg, Nürnberg, Regensburg, Linz, nördlich von Burgas und Istanbul, westlich von Adana, Richtung des syrischen Homs und zuletzt parallel der Saudi-arabischen Grenze im Norden des Landes nach Dubai. Dubai International AirportMit einer halben Stunde Verspätung landeten wir Mitternacht Ortszeit nach 6 Stunden Flugzeit zu einem reichlich dreistündigen Zwischenstopp auf dem Dubai International Airport (DXB مطار دبي الدولي ). Hier hieß es wieder "Uhren vordrehen" - Dubai International Airport4,5 Stunden kürzer war dadurch diese Nacht (eigentlich bis hier 3 Stunden und dann noch einmal 1,5 Stunden nach Indien). Wir hatten reichlich Zeit, um einen Duty Free Shop aufzusuchen und durch die Geschäfte des Abflugbereiches zu schlendern.

2. Tag - Dienstag, 02. März 2010 - Chennai / Madras

In einem Café ließen wir uns einen extragroßen Pott Cappuccino schmecken. Bei strömendem Regen und starken Sturmböen bestiegen wir das Flugzeug. Um 02:50 Uhr Ortszeit setzten wir den Flug über 1825 Meilen diesmal in einer A330-200 (Flug-Nr. EK 544) nach Chennai fort. Aber nicht, dass es gleich weiter ging. Erst 3:18 Uhr war das Flugzeug in der Luft - bis dahin standen wir in Warteposition. Diese Maschine war etwas kleiner (2-4-2) und brachte dabei einen Reihenabstand von 81 cm auf. Hier erhielten wir ebenfalls nur Plätze (E und F der Reihe 30) im mittleren Block. Scheinbar waren für uns gar keine Fensterplätze vorgesehen. Neben uns saß ein etwas größerer und leicht korpulenter Mann, der arge Probleme hatte, seine Füße unterzubringen. Mit Start wurde die Verdunklung aktiv. Chennai International AirportSomit versuchten auch wir ein wenig zu schlafen. Zu sehen gab es ja wegen der Nacht noch nichts. Das Frühstück war nicht besonders aufregend - kein Vergleich zum vorherigen Flug - auch wenn hier Speisekarten zur Beschreibung der drei zur Auswahl stehenden Menüs zur Verfügung gestellt wurden. Die Omelette waren bei uns schon mal alle. Wir erhielten ein alternatives Angebot, womit man leben konnte. Geschmacklich war alles fade und nicht sonderlich liebevoll ausgewählt. Noch vor Landung wurden die Einreiseformulare verteilt, die später eine zügige Abfertigung garantierte.

So landeten wir nach weiteren 4 Flugstunden kurz nach 8 Uhr Ortszeit auf den Chennai International Airport (MAA சென்னை பன்னாட்டு வானூர்தி நிலையம்) 7 km südöstlich der Hauptstadt des Bundesstaates Tamil Nadu und viertgrößten indischen 6-Millionenstadt Chennai (Tamilisch: சென்னை, Ceṉṉai), früher Madras am Golf von Bengalen (Ostküste Südindiens). Die Abfertigung ging zügig - die Einreiseformulare wurden bereits im Flugzeug ausgefüllt. Kaum in der Halle angekommen, warteten bereits viele Kofferträger, um uns von dieser Last zu befreien. Mit den Rollen an den Koffern konnten wir auf deren Hilfe verzichten - fanden auch gleich das große Schild unseres Reiseveranstalters, welches unser Busfahrer von Weitem sichtbar zeigte. Der Reiseleiter begrüßte die nun mittlerweile vollständig eingetroffene Reisegruppe von 22 Personen im gebrochenen Deutsch und stellte sich als unser Reiseleiter Herr Ajai vor, der uns durchgehend begleitet hat.

Hier nutzten wir auch gleich die Gelegenheit, Euros in indische Rupien (रुपया, rupayā) zu einem relativ ungünstigen Kurs von 1:52,5 ( 1 INR = 100 Paise = 0,01588 EUR Stand 2010-02-10) zu tauschen. Eigentlich war dies nicht notwendig - im Hotel war ein Tauschsatz von über 1:56 möglich - also möglichst unterlassen, am Flughafen zu tauschen!! Das beste Hotel tauschte später sogar 1:60. Diesmal zählte ich aber den erhaltenen Betrag nach, da letztes Jahr in Delhi man sich zu meinem Ungusten verzählte - und ich es zu spät merkte. Am Ausgang wartete ein klimatisierter Reisebus mit dem Beifahrer Khaen.

Chennai International Airport - Chennai - Mahabalipuram (20 km + 65 km)

Die Fahrt führte uns als erstes in die Mixx Rato Bar (zu Country Inn & Suites) in der Gandhi Irwin Rd. zur Einnahme des Frühstücks.

Chennai Madras FahrradmonteurDa Chennai (Madras) als "die Einfahrt zum Süden" nicht zu den touristischen Hauptanziehungspunkten gehört, lohnte sich dennoch eine Orientierungsfahrt durch die moderne Stadt, die ihre Kultur erhielt. Für viele Erholungsuchende, Sonnenanbeter, aber nicht für Badefreunde ist der zweitlängste Sandstrand der Welt - das "Marina Beach" vom Fort St. George bis nach Mylapore mit seinen zwölf Kilometern Länge. Da Chennai nur etwa 6 m über NN liegt, wirkte sich auch hier der Tsunami im Jahr 2004 aus. Die gesamte Küstenregion hatte tausende Opfer zu beklagen.

Chennai in der derzeitigen Größe ist gerade mal 350 Jahre alt - enthält aber Stadtteile (ehemalige Dörfer) der altertümlichen Provinz Tondaimandalam mit einer über zweitausendjährige Geschichte. Ein wichtiger Handelsknoten war schon damals der Hafen an der Koromandelküste. Sogar Apostel Thomas (einer der 12 Jünger Jesus), der den Märtyrertod starb, landete hier vor knapp 2000 Jahren. Später herrschten in unregelmäßigen Abständen Herrscher aus Südindien, anschließend Portugiesen ab den 16. Jahrhundert und 2 Jahrhunderte später die Engländer. Diesen Handelsplatz nutzten Chinesen, Griechen, Römer und Phönizier, später Franzosen und Portugiesen, Araber und Armenier zum Tausch ihrer Waren. Viele Bauten zeugen von deren Einfluss.

Chennai Madras Ripon GebäudeFrisch gestärkt wurde eine "Orientierungsfahrt" durch Chennai / Madras durchgeführt. Die Tour führte uns auf den NH4, vorbei am Ripon Gebäude und Victoria Public Hall im Stadtteil Georgetown, dem Southern Railway - Gebäude, vorbei am Busbahnhof Richtung Docks und anschließend in südlicher Richtung auf der Kamarajar Salai, ließen dabei rechts das Fort St. George und einige andere Sehenswürdigkeiten liegen.

Das Fort St. George, welches 1640 als erstes britisches Fort der Ost Indien Kompanie in Indien errichtet wurde, ist durch den 46 m hohen Fahnenmast weithin erkennbar. Vier Jahre später erfolgte die Erweiterung. Am Ehrentag des Heiligen Georg (23.April), dem Schutzheiligen Englands und auch der Britischen East India Company wurde es fertig gestellt. Somit konnte sie einen weiteren strategisch wichtigen Stützpunkt neben Surat nördlich Mumbai /Bombay und Bombay mit den Stadtnamen Georgtown errichten. Dieser lag näher der Gewürzroute an der Straße von Malakka. Seine heutige Form hat es nach der französischen Eroberung 1746-49. Heute ist es für den Bundesstaates Tamil Nadu Sitz der Regierung. Aus dem ersten Leuchtturm Chennais wurde das St. George Fort Museum eingerichtet. Auch die älteste protestantische Kirche des Ostens, die St. Mary's Church, welche 1680 geweiht wurde, ist noch erhalten.

Chennai Madras Kamarajar salai - HafenstraßeLeider wurden nicht die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt - die antiken Tempeln (Parthasarathy Kovil, Kapaleeshwarar Kovil und Ashtalakshmi Kovil) angesteuert. Direkt an der Küste "Besant Nagar Beach" befindet sich der Ashtalakshmi Kovil, welcher der Göttin Lakshmi (Schwester von Shivac und Gattin des Gottes Vishnu) gewidmet ist und in acht (ashta) Formen verehrt wird. Im Stadtbezirk Triplicane (Tiruvallikeni) befindet sich der Hindutempel des Vishnuismus Parthasarathy Kovil, ein sehr alter und beliebter Tempel welcher zu Ehren von Krishnas steht. Die zahlreichen Gläubigen wurden mit Puliyodarai (Reis-Chili-Sesamöl-Tamarinde-Nüsse-Gericht) und Thayirsadam Prasadam (Reis-Sauermilch-Gericht) als Opferspeise bewirtet. Nach einer Legende war während des Mahabharatakrieges Krishna der Wagenlenker (Sarathy) für Arjuna (einer ihrer Namen war Partha). Schaut man in das Gesicht der Statue Krishnas erkennt man noch die Kampfnarben im Gesicht.

Chennai Madras St. Thomas BasilikaWeiter ging die Fahrt in südlicher Richtung, über den Adyar River, lassen den Vinayak Temple und den Anjenejay's Temple links liegen direkt zum Kapaleeshwarar Kovil, dem wichtigsten Tempel des Shivaismus, welcher dem göttlichen Ehepaar Karpagambal (Parvati) und Kapaleeswarar (Shiva) gewidmet ist und im Stadtbezirk Mylapore sich befindet. Die Portugiesen zerstörten den alten Kapaleeshwarar-Tempel und errichteten darauf die San Thome Kirche, die den Apostel Thomas zu Ehren errichtet wurde.Chennai Madras St. Thomas Basilika Etwa zur gleichen Zeit wurde der heutige Kapaleeshwarar Kovil etwa 500m in westlicher Richtung errichtet. Einen reichlichen Monat später hätten wir das neuntägige Tempelfest miterleben können. Hierbei werden die Statuen von Kapaleeshwarar und Karpagambal festlich geschmückt ins Freie gebracht. Unmittelbar vor der San Thome Kirche in Mylapore machten wir den ersten halbstündigen Zwischenstopp und besichtigten die hln. Apostel St. Thomas Basilika (Basilica of the National Shrine of St.Thomas), auf dessen Grabdiese Basilika gebaut wurde.

Sehenswert wäre noch Tirupathi mit dem Venkateshvara-Tempel, welcher etwa 80 km nordwestlich von Madras befindet und nur in einer gesonderten Tagesfahrt machbar gewesen wäre.

Mahabalipuram - Hotel Chariot Beach ResortWir fuhren über die Küstenstraße E-Coast-Road in den etwa 55 km südlich gelegenen Ort Mahabalipuram (மகாபலிபுரம்), wo sich unser Tageshotel - das Chariot Beach Resort befand, welches wir kurz vor halb drei erreichten. Gern hätten wir noch einige Sehenswürdigkeiten von Chennai gesehen - die frühe Ankunft im Hotel ist verschenkte Zeit. Zwei Übernachtungen verbrachten wir in diesem Mittelklassehotel, welches auch WIFI zum Preis von Rs.100 für 1 Stunde, Rs.600 für 12 Stunden und Rs.800 für 24 Stunden (leider ohne Unterbrechung möglich) angeboten hat. Somit bestand hier auch Kontakt zur Heimat.

Mahabalipuram - KüstentempelSo nutzten wir den freien Nachmittag im Vorgriff auf den nächsten Tag zu einer Strandwanderung in nördlicher Richtung zu den Shore Temple / Küstentempel und spülten dabei unsere Füße mit dem warmen Wasser des Indischen Ozeans. Mahabalipuram - Familie am StrandLeider konnte man den Tempel nur durch den Zaun fotografieren - ein Zugang war nur aus westlicher Richtung möglich.

Mahabalipuram ist heute nicht nur ein beliebter Ort mit besten Bademöglichkeiten am feinen Palmenstrand an der indischen Südostküste, sondern kann auch vielen Sehenswürdigkeiten aufwarten. So wurde der Tempelbezirk vor knapp 30 Jahren zum Weltkulturerbe.Mahabalipuram - Frauen am Strand

Im Jahr 600 -715 bauten die sehr religiösen Pallava-Herrscherfamilie zu Ehren der Götter eine Tempelanlage in allen damaligen Baustilen. Mahabalipuram - Pool Chariot Beach ResortDa dann ihre Macht endete, blieb diese Anlage der damaligen Königsstadt unvollendet.

Im Hotel wieder angekommen nahmen wir ein erfrischendes Bad im hoteleigenen Pool, bevor das Abendbrot in Buffetform angeboten wurde und im Freien verzehrt wurde. Bei Temperaturen von 30°C bei leichtem Wind war es mehr als angenehm. Kleine Löffel waren hier gar nicht üblich und Messer erhielten wir erst nach Aufforderung des Personals. Für europäische Touristen ist nun mal die indische Gewohnheit, das Essen mit den Händen zuzubereiten und zu essen nicht üblich - auch wenn es vielleicht die Hotelleitung gern gesehen hätte. Der Preis einer Flasche Rotwein ließ uns jeden Schluck einzeln genießen. Mahabalipuram - Abendbrot im Chariot Beach ResortRs.2500 - umgerechnet fast 42 Euro war mehr als erwartet und aus unserer Sicht überteuert. Der Rekord in Rajasthan war vor einem Jahr Rs.2100 - aber auch für Rs.900 hatten wir damals Wein getrunken. So hielten wir uns in den folgenden Hotels an den im Weingeschäft gekauften Rotwein, der zum Preis von Rs.280 (4,70 €) bis Rs.460 (7,70 €) zu haben war - der gleiche, als im Hotel angebotenen Wein.

3. Tag - Mittwoch, 03. März 2010 -
Kancheepuram (Kanchipuram)- Mahabalipuram

Mahabalipuram - Kanchipuram und zurück (ca. 2x 75 km)Mahabalipuram - Bungalows im Chariot Beach Resort

Der Weckdienst funktionierte bestens. Punkt 6 Uhr klingelte das Telefon. Zeit zum Bummeln war nicht. Gleich nach dem Frühstück fuhren wir gegen 7:30 Uhr etwa 70 km in westlicher Richtung ins Hinterland der Koromandelküste - der ehemaligen Hauptstadt und Tempelstadt und jetzigen Distrikthauptstadt (über 150.000 Einwohner) Kanchipuram (காஞ்சிபுரம, Kāñcipuram, kɑːɲʒipuɾʌm, Conjeevara). Sie zählt zu den Stätten indischer Hochkultur, ist eine der ältesten Städte Südindiens und einer der "Sieben heiligen Städten" Indiens - auch "Goldenen Stadt" genannt. Die Fahrt führte uns auf der SH-58 durch die Städte Anupuram, Tirukkalukkunram, Chengalpattu und Chingleput, weiter parallel des Palar River bis nach Kanchipuram (auch Kanchi),die die Hauptstadt der Pallava-, Vijayanagar- und der Chola-Könige war und auch durch ihre handgewebten Seidenstoffen Bekanntheit erlangte. Einige Toll-Stellen aber auch Querrillen bis 10 cm Höhe (speed-breaker) unterbrachen häufig unsere Fahrt, die bei relativ wenig Verkehr von einer herrlich grünen Landschaft geprägt war. Dominierend waren auf den Straßen Reisebusse, Ochsenkarren mit farbigen Hörner, an deren Spitzen Glöckchen angebracht waren, klapprige Fahrräder und viele Motorräder.Kancheepuram - Ochsenkarren mit bunten Hörnern und Glöckchen Viele Palmen säumten im Wechsel mit Reisfelder und grüne Wiesen die teils sehr guten, teilweise auch schlechte Straßenabschnitte. Manche Orte schienen nie zu enden. Viele Steinmetze siedelten sich in Straßennähe an und verrichteten nicht nur mit Hammer und Meißel an den Steinblöcken ihre Arbeit - auch elektrische Sägen und mobile Schleifmaschinen kamen zum Einsatz. Entlang des Highways wurden derzeit Wasserleitungen verlegt. Maschinen kamen bei dem steinigen und wurzelhaltigen Boden nicht zum Einsatz. Mit Hacke und Brechstange wurde von mehr als hundert Männern und Frauen an zahlreichen Einzelstellen der Boden zur Verlegung der Leitungen aufgebrochen. Kanchipuram - Ekambareshwara TempelNur in kleinen und größeren Städten waren Müllberge nicht übersehbar - kleinere Orte und außerhalb deren waren die Straßen relativ "müllfrei". Einige Ziegeleien formten per Hand die Ziegelsteine und trockneten diese vor den Brennvorgang. Je näher wir an der Stadt Kanchipuram kamen, desto mehr kleine Tempel waren in Straßennähe sichtbar. Nach 2 Fahrstunden erreichten wir Kancheepuram - machten den ersten kurzen Stopp an einer Bank, wo ein guter Kurs einige Mitreisende Euros in Rupien umtauschten. Wenig später sah man in der Ferne bereits den Ekambaranathar-Tempel.

Bei dem Überangebot an Tempeln orientierten wir uns an den zwei Wichtigen, nämlich den Kailasanatha-Tempel und den Sri Ekambaranathar-Tempel, die zu Ehren zu Ehren von Shivas (tam. Sivan) erbaut wurden. Nicht ohne Grund wird sie auch "Stadt der tausend Tempel" genannt.Kanchipuram - Ekambareshwara Tempel

Als erstes besichtigten wir den Ekambareshwara-Tempel mit seinem 58 m hohen Gopuram über dem Südtor. Er ist der größte Tempel der Stadt und wurde im Jahr 1509 (Vijayanagar-Epoche) um einen "heiligen Mangobaum". Zwei Vorhallen, fünf Innenhöfe, wobei einer das eigentliche Heiligtum ist, sehr viele Schreine und zwei Teiche gehören zur Gesamtanlage.

Kanchipuram - Kailasanatha TempelWesentlich älter ist der aus dem siebenden Jahrhundert stammende Kailasanatha-Tempel (Kailashanathar Temple) und präsentiert frühhinduistische Tempelbaukunst, den wir anschließend besichtigten. Er befindet sich etwa 2km westlich des Ekambaranathar-Tempels, wurde kaum verändert, ist noch gut erhalten und besteht überwiegend aus Sandstein. Viele sehr alte Wandmalereien blieben erhalten.Kanchipuram - Kailasanatha Tempel

Das Heiligtum beinhaltet ein vierstöckiges Vimana (Tempelturm), sieben kleinere Schreine mit jeweils kleinen Türmen und im Osten die ursprünglich freistehende Mandapa (Pfeilerhalle) an. Eine weitere Halle hat sie erst im 14. Jhd. mit dem eigentlichen Tempel verbunden. Kanchipuram - Werbeverkauf in einer Seidenweberei - hier 'computergestützte' Webmaschinen mit Lochstreifen

Einen der wichtigsten Tempel der Stadt - den Vaikunthaperumal-Tempel (Vaigunda-Perumal-Tempel) mit seiner Naga-Kultstätte aus dem 8. Jahrhundert (Pallava-Zeit) und Vishnu geweiht, war leider nicht Programmteil und konnte auch zeitlich nicht mit eingeordnet werden. Auch ein Besuch des Basars war nicht möglich.

Nach dieser Besichtigung folgte gegen 11:30 die erste 45-minütige Werbeverkaufsveranstaltung in einer Seidenweberei (kein Programmteil !!), wo die Gruppe nach eine kurze Einführung in den Produktionsräumen im folgenden Ladengeschäft zum Kauf von Kleidern, Seidentüchern und anderen Seidenprodukte angehalten wurde. Kanchipuram - lustige Kfz-Kennzeichen indischer Art - hier am MopedFür unseren Reiseleiter eine profitable Angelegenheit - mit bis zu 20% ist er bei jedem gekauften Stück auf Kosten der Reisenden dabei. Damit ist auch sicher, dass man gleiche Produkte an anderen Stellen wesentlich günstiger bekommen kann. Das soll aber nicht die einzige Werbeverkaufsveranstaltung der Rundreise gewesen sein. Unser Reiseleiter während der Rajasthan-Rundreise 2009 führte uns damals vergleichsweise häufig zu Stellen hin, wo auch die örtliche Bevölkerung einkaufen geht und konnte uns somit diese günstigen Preise weitergeben. Das war diesmal nicht gewollt. Highway 58 von Kanchipuram nach MahabalipuramOb um diese Touren zeitlich einzuordnen die Besichtigungen gekürzt wurden, kann ich im Nachhinein nicht mehr nachvollziehen. Nicht nur mir fiel das gestraffte Programm durch die Tempelanlagen auf.

Gegen 12:30 Uhr legten wir eine einstündige Mittagspause in einem Restaurant im Stadtzentrum an dem SH-58 ein.Steinmetz vor Mahabalipuram Die Hitze ließ uns nur je eine Cola (zusammen Rs.135 einschl MWSt. und noch ohne Trinkgeld) trinken. Nur drei Gäste nutzten das Restaurant, um eine Mahlzeit einzunehmen. Den Rest der Mittagspause schlenderten wir ein wenig entlang der Straße. Es ging die gleiche Strecke bei einer maximalen Reisegeschwindigkeit von 60 km/h (mehr brachte der Bus leider nicht) nach Mahabalipuram (Mamallapuram மாமல்லபுரம் Māmallapuram மகாபலிபுரம் Makābalipuram) zurück. Unterwegs begegneten uns mehrere Ziegenhirten mit ihren Herden. Da sie keine Verkehrszeichen kannten, konnte man an ihnen nur langsam vorbeifahren. Wenige Kilometer vor der Stadt wurde ein Fotostopp an einem Steinmetz-Betrieb eingelegt und konnten zuschauen, wie aus Gestein die verschiedensten Figuren hergestellt wurden. Kurz vor halb vier erreichten wir die Zufahrts-Zahlstelle vor Mahabalipuram - das Abkassieren für jede sehenswerte Gelegenheit ist in gesamt Indien leider üblich.

Mahabalipuram (Mamallapuram) - von der Felslandschaft zur Tempelstadt - Tempel aus einem Felsen

Mahabalipuram - Händler vor Pancha RathaIn Mahabalipuram / Mamallapuram angekommen stand Weltkulturerbe der UNESCO mit der Besichtigung des Tempelbezirks, der aus Felsen gemeißelten Tempel, Kulthöhlen und Flachreliefs der Stadt von Tamilen aus dem 5. - 8. Jhd. (Pavalla-Dynastie) auf dem Programm. Hier warteten zahlreiche Händler von Steinmetzarbeiten , Postkarten, und anderer Krimskram auf neue Kunden. Da wir von dieser Kaufsucht geheilt waren, musste ich gelegentlich mit einem "bösen Blick" und höflichen Worten klare Fronten schaffen.

Alle aus Fels geschlagene Tempel (Rathas) sind den Göttern geweiht. Rathas - das waren Prozessionswagen - hier jedoch ohne Räder.Mahabalipuram - Pancha Ratha Archäologisch zählt dieses Gebiet zu den wichtigsten Fundorten Südindiens. Im tamilischen Reich war Mamallapuram eine wichtige Hafenstadt. Dabei dienten die Tempel auch als Navigation für die Seefahrt. Mit Leuchtfeuer versehen waren diese weithin sichtbar.

So ging es zuerst zum größten Steinrelief der Welt, die Pancha Ratha des Südens, den fünf Rahtas (gemeißelte Tempelwagen aus monolithischen Felsblöcken). Alltagsszenen, Sagen und Mythen sind als gemeißeltes Relief im Fels sichtbar. Durch den Einfluss des Seeklimas sind leider bereits viele Reliefs zum Teil zerfallen. Auf dem Foto rechts der unvollendete Yudhishtra (Yudhishthira oder Dharmaraja) Ratha, dahinter folgt der Stufentempel Bhima's Ratha, welcher mit seinen Tonnendach einen buddhistischen Hallentempel darstellt und Vishnu geweiht wurde. Dahinter - auf dem Foto nicht sichtbar - folgen der Arjuna Ratha und letzlich in der Reihe der Draupadi's Ratha als Kleinster, der Göttin der Tapferkeit "Durga" (Gefährtin von Shiva) gemeinsam auf einer Plattform. Mahabalipuram - Schulklassen besuchen Pancha RathaVor diesem stehen noch zwei kleinere Felsskulpturen - ein lebensgroßer Elefant, welcher die Tempel bewacht und ein Löwe (Fahrzeug des Durgas) und dahinter der Stier "Nandi" - das Reittier Shivas. Etwas westlich von Draupadi's Ratha steht der fünfte Ratha, der unvollendete Nakula-Sahadeva Ratha, welcher Indra gewidmet wurde.Mahabalipuram - Küstentempel

Nicht nur für uns stand die Tempelvisite auf dem Programm - zahlreiche Klassen besuchten ebenfalls diese Sehenswürdigkeiten.

Weiter ging die Tour zu dem Leuchtturm, am Fuße die Mahishasura Marthini Höhlen und oben neben den Leuchtturm ein Tempel, der als einziger nicht aus Felsen gehauen wurde, sondern aus einzelnen Felsblöcken und Steinen erbaut wurde. Da er der höchste Punkt von Mahabalipuram ist, wurde er vermutlich als Leuchtturm genutzt.

Die Fahrt führte uns weiter Richtung Strand zu den Sea-Shore-Tempel oder Küstentempel aus dem 8. Jahrhundert (erbaut von Rajasimha Narasimhavarman II - Pallava-König), welche ebenfalls zu dem Tempelbezirk gehören. Diese einzig erhaltene Tempeln sollen zu einem Komplex aus sieben Tempeln gehören, die sich über 10 Küstenkilometer erstreckt haben sollen. Mahabalipuram - Flachrelief Herabkunft des GangesDiese beiden Strandtempel, der eine Vishnu, der andere Shiva gewidmet zeigen deutliche Spuren der Verwitterung in ihrer tausendjährigen Zeit. Früher wurden sie von Wasser umspült - zu deren Schutz wurde später ein Mauerwall errichtet, der dieses noch lebendige indische Religionsstätte und Kulturgut schützt.

Anschließend ging es wieder stadteinwärts zu den Perumal-Tempel, in dessen Nähe sich das Flachrelief "Herabkunft des Ganges" oder auch als "Buße des Arjuna" bezeichnet, mit der Mythologie und der Geschichte des Ganges in Fels verewigt wurde, ist eines der Hauptanziehungspunkte dieser Stadt. Mahabalipuram - ButterballÜber hundert steinerne Relieffiguren auf 9 m Höhe und 27 m Breite zeigen das Leben im 7. Jahrhundert mit den Menschen, Tieren, Bauherren und Göttern. Leider fehlte uns tiefere Kenntnisse, um die einzelnen Figuren interpretieren zu können.

Mahabalipuram - Leberwurstbaum (Kigelia)

Unser Rundkurs endete am "Krishnas Butterball" - ein einsam stehender runder sehr großer Felsblock auf einen kleinen Hügel, der aussieht, als ob er jeden Moment abrollen könnte.

Wir gingen den Weg in südwestlicher Richtung leicht bergauf weiter und besichtigten noch zwei kleine Tempel unmittelbar am Weg. Eine Großfamilie machte es sich davor gemütlich, wobei von Fels oben eine sitzende Ziege aufmerksam das Geschehen beobachtete.

Am Ausgang begegneten wir den eigentlich in Afrika heimischen "Leberwurstbaum", der der Gattungen Kigelia zuzuordnen ist. Es ist schon eigenartig, was die Natur so hervor bringt.

Nach der Besichtigung fuhren wir ins nahegelegene Hotel, das "Chariot Beach Resort". Zum Abendbrot ließen wir uns nur einen frisch gepressten Orangen- bzw. Ananas-Juice schmecken - auf Rotwein verzichteten wir in dabei. Den ließen wir uns anschließend im Hotelzimmer schmecken.

Die eine Stunde WIFI war bereits gestern abgelaufen - kaufte somit nochmals eine Stunde für Rs.100 dazu, um Online zu sein. Mahabalipuram - Frühstücksraum im Chariot Beach ResortLeider ist dies für Touristen ein sehr ungünstiger Tarif. Andere Tarife von anderen Anbietern erlauben ein mehrfaches LogIn und LogOut, wo die reine Onlinezeit zu einer oder mehr Stunden addiert wird. Häufig benötigt man mehrmals täglich nur wenige Minuten, um die Mails abzurufen und vorbereitete Mails zu versenden. Da ich Zeit hatte, bereitete ich bereits eine Urlaubsmail mit schönem Hintergrund vor, die ich aber wegen besserer Motive in den folgenden Tagen nicht zum Versand brachte. Man muss eben auch warten können.

4. Tag - Donnerstag, 04. März 2010 - Pondicherry

Mahabalipuram - Pondicherry (ca. 105 km) Mahabalipuram - Flachrelief Herabkunft des Ganges

Nach dem Frühstück hieß es Koffer verladen und fertig machen zur Weiterfahrt. Um 9:30 Uhr besichtigten wir noch einmal das unweit gelegene Flachrelief im Ort, da gestern einige der Reisenden über das schlechte Fotolicht geklagt haben sollen. Wassertümpel bei den Salzfeldern an der Küstenstraße von Mahabalipuram nach PondicherryDa täglich nun bester Sonnenschein war, konnte keiner der Fotografen über ungünstige Lichtverhältnisse klagen. Nur eine Frau, die am Fuß des Reliefs intensiv sich um Reinlichkeit des Bodens kümmerte, behinderte die Fotografen sichtlich. Anschließend verließen wir Mamallapuram auf der E Coast Rd in südwestlicher Richtung bis nach Pondicherry, also schön parallel zur Küste. Die Küstenstraße war im sehr guten Zustand.Salzfelder an der Küstenstraße von Mahabalipuram nach Pondicherry Unterwegs begegnen uns einige Tuk-Tuks. Links ließen wir das Kalpakkam Townchip liegen und überqueren den Palar River. Wenig später war rechts ein größerer, jedoch nur knietiefer See. Die Straßenränder säumten häufig Palmen - Felder und Wiesen waren jedoch meist trocken. Am Alambara Fort war der Einlass für das großflächige Salzgewinnungsgebiet mit seinen nicht endenden Salzfeldern, welche wir gegen 10:45 erreichten. Salzfelder an der Küstenstraße von Mahabalipuram nach PondicherryNach mehreren reizvollen Wassertümpel war in unmittelbarer Nähe zur Küstenstraße eine Verladestelle für das dem Wasser abgerungene Salz, welche wir zu einem Fotostopp nutzten. Erstaunlich viele Frauen sind hier bei der Arbeit und tragen schwere mit Salz gefüllte Schüsseln, um die zur Verladung vorgesehenen Säcke zu befüllen. Deren Verladung war hingegen harte Männerarbeit - ein Sack konnte stolze hundert Kilo auf die Waage bringen.

Ortseingang von Pondicherry aus Richtung Mahabalipuram an der KüstenstraßeNach eine viertel Stunde ging die Fahrt in südlicher Richtung weiter. Gegen 11:30 Uhr passierten wir ein Tor mit der Aufschrift "Pondicherry" - also der Stadtrand war schon mal erreicht.

Die internationale Stadt Auroville war Programmteil wurde aber aus uns nicht erklärten Gründen ersatzlos gestrichen - also wieder eine Programmänderung ohne Ankündigung. Diese Enklave nordöstlich der Stadt weist über 20 unterschiedliche Nationalitäten auf. Warum diese Besichtigung, die Bestand des Programmes war ersatzlos gestrichen wurde, konnte keiner der Gäste sich erklären.

Unser Reiseleiter war so häufig mit dem Telefon beschäftigt, dass er es sicher übersehen hat, die Stadt Auroville anzufahren.

Wir erwarteten eigentlich auch von ihm einige Aausführungen über Land und Leute zu erhalten. Während der gesamten Rundreise erhielten wir außer einer kurzen Erläuterung über das Kastensystem keine landestypischen Informationen. Auf unserer letzten Indien-Rundreise wählte der damalige Reiseleiter täglich ein Thema, wie Hochzeit, Bildung, Schulsystem, Studium, Familie, Wohnung, Lohngefüge und viele anderen Themen, um in einen maximal halbstündigen Vortrag das Wesentliche uns nahezubringen. Auch Informationen zur Bekleidung kamen häufig zu spät - waren teilweise auch nicht richtig. Tempelsocken, was anfangs strikt ausgeschlossen wurde, stellte sich später dennoch als möglich heraus. So ist es durchgängig sinnvoll, ein paar Socken in der Beintasche bereitliegen zu haben.

Fortsetzung - Reisebericht Teil 2: Rundreise Auroville - Thanjavur - Tiruchirappalli - Madurai

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