Rundreise Teil 1: Reisebericht Daurada (DE - FRA - Camping Vilanova Park, Castellet, Roda de Bará, Altafulla, Calafell):
Rundreise Teil 2: Reisebericht Cardona (Cardona, Sant Pere de Ribes, Monserrat)
Rundreise Teil 3: Reisebericht Barcelona (Colonia Güell, La Sagrada Familia, Berg Tibidabo)
Rundreise Teil 4: Reisebericht Salou (Mont-roig del Camp, Cambrils, Salou, Riudecanyes)
Rundreise Teil 5: Reisebericht Tarragona (Circus romà, Fòrum Romà, Fòrum Provincial, Passeig arqueològic, Amfiteatre Romà)
Rundreise Teil 6: Reisebericht Monasterio Poblet (Valls, Montblanc, Aiguamúrcia)
Rundreise Teil 7: Reisebericht Reus (Constantí, Centcelles, Reus, Escaladei)
Rundreise Teil 8: Reisebericht Besalú (Barcelona Pedralbes, Besalú)
Koordinatenliste zur Rundreise
4. Tag - Dienstag, 06.10.2015
Dieser Tag sollte wieder ein Sommertag mit etwa 30°C bei Sonnenschein werden. Wir begannen gleich mit einem _Ziel, was Weltkulturerbe ist - dem Steinbruch El Mèdol. Mit dem Auto ist er nur über der Raststätte "Area descanso Médol Tarragona" auf der AP-7 in Richtung Terragona erreichbar. Unmittelbar vor der Ausfahrt biegt rechts ein gut ausgeschildeter Feldweg zum Steinbruch ab und erreicht nach 600 m einen kleinen Parkplatz.
Da wir gleich von Vilanova i la Geltrú auf die mautpflichtige Autopista del Mediterráneo (AP-7) fuhren, wurden schon einmal 3,91 Euro Maut fällig. Alternativ fährt man auf der C-31 und weiter auf der N-340, also die Landstraße nach Tarragona mit vielen Ortschaften, Ampeln und Fußgängerüberwegen und nutzt erst die Auffahrt 32 der AP-7 bei Torredembarra. So hat man nur wenige Kilometer mautpflichtige Autobahn. Die größten Sparschweine können auch ganz auf die Maut verzichten, wenn sie die N-340 bis Tamarit fahren, dann hinter dem Kreisverkehr über der A-7 in der Einfahrt rechts das Fahrzeug abstellen, zu Fuß über die Autobahnbrücke der AP-7 gehen und den ausgeschilderten Feldweg zum Steinbruch nutzen. Man kann auch etwa 800m hinter dem Kreisverkehr in Richtung Tarragona rechts von der N-340 auf einen Feldweg fahren, 100m weiter die A-7 unterqueren und dann rechts bis zur Fußgängerbrücke fahren, dann die AP-7 überqueren und die etwa 150 m bis zum Eingang laufen.
Am Parkplatz vor dem Steinbruch sind mehrere Informationstafeln, die den Hintergrund des römischen Steinbruchs erläutern - jedoch sind alle Tafeln nur in spanischer, katalonischer, französischer und englischer Sprache. Eine drehbare Personensperre lässt uns in das eingezäunte Areal eintreten. Ob es außerhalb der Öffnungszeiten abgeschlossen ist, bezweifele ich (Dienstag - Samstag von 9 - 14 Uhr; Eintritt: frei).
El Mèdol ist ein römischer Steinbruch (pedrera romana), die Teil des historischen Ensembles von Tarragona als Weltkulturerbe der UNESCO bildet. Die Steine wurden aus einer über 200 m breiten und 10 bis 40 tiefen Grube vor zweitausend Jahren, also in der Zeit der römischen Republik und des römischen Reiches abgebaut, um die wichtigsten Gebäude in der Stadt Tarraco (Colonia Iulia Urbs Triumphalis Tarraco, Kathedrale von Santa Tecla), das größte urbane (rustikale) Zentrum des Römischen Reiches auf der iberischen Halbinsel, der Hauptstadt von Hispania citerior, zu bauen.
Ein Videoclip zeigt die damalige Arbeitsweise, wie die Steinbrocken im Steinbruch Cantera de El Mèdol abgebaut werden.
Die stehengebliebene Steinsäule in der Mitte des Steinbruchs wird Nadel von Mèdol (Agulla del Mèdol) genannt und ist in römischen Steinbrüchen häufig anzutreffen.
Er ist der größte von sechs romanischen Steinbrüchen um Tarraco. Hier wurden die Kalksandsteine "Soldo" Miozän mit klaren Tönen zwischen weiß, rosa und gold.
Da der Steinbruch sehr nah an der römischen Via Augusta lag, konnten die aktuelle Nationalstraße N-340 zwischen Barcelona und Tarragona verwendet werden, um rund 50.000 Kubikmeter Stein zu transportieren.
Heute ist der Steinbruch Cantera del Mèdol nicht nur für seine historische Bedeutung, sondern auch für seine kulturellen und biotopischen Werte bekannt. Seine schönen und "dramatischen" Umgebung und Architektur machen es zu einem Ort einen Besuch wert.
Für den gut ausgeschilderten Rundgang benötigten wir etwa 45 Minuten. Erwähnenswert ist auch die herrliche Aussicht mit Fernsicht auf den zahlreichen Aussichtspunkten (Mirador) des Rundkurses.
Wir fuhren wieder zurück zur Raststätte und folgten der AP-7 weiter, passierten nördlich Tarragona und verließen die mautpflichtige bei Vila-seca. Dabei waren 4,30 Euro Maut fällig. Dank der Koordinaten für das GPS-Gerät gelangten wir schnell zum nächsten Ziel - das Schloss Vila-Seca Castle.
Der erste Eindruck war hervorragend, wenn nicht der fotounfreundliche Zaun gewesen wäre. Am verschlossenen Einfahrtstor war nur ein Schild mit der Aufschrift "Castell de Vila-seca XII. - XX. Jahrhundert"
Dieses prächtige Schloss im neumittelalterlichen Stil stammt aus dem Jahr, als die christliche Wiederbesiedlung in Tarragona stattfand. Das Hotel liegt nördlich von dem heutigen Zentrum von Vila Seca umgeben von üppigen Pinienhainen. Der Weinkeller gehört zur Agricultural Cooperative.
Der viereckige Turm Olzinas (Torre dels Olzina), den die Historiker der Römerzeit (zwischen 1162 und 1168) zuordnen, ist der älteste Teil des Schlosses hat zwei Meter dicke Mauern aus Quadern und mißt innen 4,25 x 5,10 m. Es wurde aus Spenden von mehreren Herren aus Tarragona für die Adelsfamilie Olzina zum Schutz der ansässigen Bewohner, Tiere, Lebensmittel, etc vor Plünderer der damaligen Zeit errichtet. Anschließend entstand um dieser Burg das Dorf Vila-seca Olzina mit wenigen Häusern.
Zwischen 1437 und 1525 herrschte die Adelsfamilie Olzina über Vilaseca. Im Jahr 1525 wurde das Grundstück mit der Burg an Erzbischof Pere de Cardona verkauft. Im Jahr 1680 wurde es an den niederländischen Konsul von Barcelona, Joan Kies Helmont, der auch Besitzer einer Brandy-Fabrik in Tarragona war, weiterverkauft. Seine Nachfolger waren die weiteren Besitzer der Burg bis zum 31. Dezember 1899. Letztlich wurde das Schloss von den Herren Isidre Sicart und Torrents an Graf Sicart weiterverkauft, wobei die Architekten Enric Fatjó und Torras das Schloss umgestalteten. So entstand das bis heute erhaltene neumittelalterlich aussehendes Schloss mit großen Fenstern im Erdgeschoss, einer Terrasse mit Pechnasen und Zinnen sowie Balkone mit ausgehenden Winkeltürmen.
Internet: lapinedaplatja.info/castell-de-vila-seca.php
Das Schloss ist nicht zu besichtigen - man muss sich mit einigen Fotos begnügen.
So fuhren wir wieder zurück ins Zentrum der Stadt. Nachdem uns das Navi durch enge Straßen führte, parkten wir in der Nähe der Kirche Església de Sant Esteve Vila Seca. Auf den Fußweg zu ihr begegneten uns schon die ersten Mauerreste der frühen Neuzeit.
Die Reste vom Torre de l'Ardiaca aus dem 14. und vom Portal de Riudoms aus dem 16. Jahrhundert sind gut erhalten geblieben.
Ein Foto war dieser Telefonanschlusskasten für unsere Telekommunikationstechniker wert
Diese Jugendlichen positionierten sich vor meiner Kamera und setzten erst ihre Fahrt fort, nachdem ich sie auf der Speicherkarte verewigt hatte.
Die Orientierung zur Kirche Església de Sant Esteve Vila Seca war nicht nur wegen des Navigationsgerätes einfach - man brauchte sich nur nach den weithin sichtbaren Sant Esteve Glockenturm richten. Diese Kirche wurde vermutlich in gleicher Zeit, wie das Castell errichtet.
Leider war auch diese Kirche nicht zu besichtigen. Und warten, bis eine Messe stattfindet, wollten wir natürlich auch nicht. An der Tür steht jedenfalls eine Zeit der Caritas: mittwochs von 17 - 18 Uhr - vielleicht kann man dabei das Innere sehen. Messen finden an den Wochentagen um 19 Uhr, samstagabends um 20 Uhr und an Sonn- und Feiertagen um 9:45 Uhr und 12 Uhr statt. Vielleicht kann man eine Besichtigung zu diesen Zeiten planen.
So begrenzte sich der Stadtrundgang auf 15 Minuten und konnten die Fahrt zu unserem nächsten Tagesziel, dem Castell Monestir d'Escornalbou in Riudecanyes fortsetzen.
Wir folgten der A-7 bis Cambrils und bogen auf die T-312 ab. Hier, wo das katalanische Küstengebirge Serralada Prelitoral beginnt, passierten wir den Parc Samà von Cambrils, welcher durch einem merkwürdigen Turm von der Straße aus zu erkennen war.
Nach der Ortsdurchfahrt von Riudecanye folgte auf der TP-3211eine kurvenreiche Strecke. Nach 25 Kilometer Fahrt und 30 Minuten Fahrzeit erreichten wir das Castell Monestir d'Escornalbou auf dem Gipfelbereich des Berges Santa Bàrbara in der Serra de l’Argentera.
Auf dem Berg Santa Bàrbara stand zur Zeit der Reconquerida (Zeit der Eroberungen) eine kleine maurische Festung, die zum Herrschaftsbereich von Siurana gehörte.
Das Kloster Monestir Sant Miquel d'Escornalbou wurde an der Grenze zwischen den christlichen und muslimischen Ländern im Zentrum von "La Baronia" im Jahr 1153 gegründet. Es war ein Zufluchtsort für viele Sarazenen (nordwestafrikanischer islamischer Volksstamm - meist Piraten) der Flucht vor der Reconquista (Rückeroberung) und für die Bevölkerung von Duesaigües, Riudecanyes, Vilanova d'Escornalbou, l'Argentera, Colldejou, Pradell de la Teixeta i la Torre de Fontaubella vorgesehen.
Ausgebaut wurde die Klosterburg ab der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, also direkt nach der Rückeroberung des südlichen Kataloniens durch Graf und König Alfons I von Portugal (Alfons der Eroberer / Afonso o Conquistador, Alfons der Gründer / Afonso o Fundador).
Nach der Eroberung von Siurana (Priorat) von Albert de Castellvell in 1153 erfolgte in Katalonien die Christianisierung. Im Jahr 1162 wurden die letzten maurischen Flüchtlinge um Escornalbou vertrieben.
Alfons machte Arbert de Castellvell als Gegenleistung für die Übertragung der Gegend zur Auflage, in der Burg einen Augustinerkonvent zu gründen. So kam der Gebäudekomplex zu seiner Doppelfunktion - zum einem Teil Kloster zum anderen Teil Burg.
Alfonso II von Aragon gab das Land drei Jahre später (1165) den Canónigo de Tarragona (Kanon der Tarragona) Joan de Sant Boi. Die einzigen Bedingungen, die der König auf dem Berg und der Burg verhängte, war die Übernahme der Verantwortung für die Wartung und Instandhaltung der Kirche St. Michael und des Klosters. Joan de Boi begann schnell mit einer Gemeinschaft von sechs Mönchen den weiteren Ausbau des Klosters. Die Kanonen bildeten die "Bruderschaft zu St. Michael" die Spenden für die Burg und das Kloster - das Haus der Mönche bereitstellten.
Da das Gebiet von dichten Wäldern umgeben war, diente es als Zufluchtsort für Flüchtlinge und Sarazenen, wodurch das Kloster mit hohen Mauern befestigt wurde. Das Kloster hatte daher auch eine defensive militärische Funktion.
Gemäß einem Abkommen im Jahr 1198 zwischen Esconalbou und dem Erzbischof Ramon Castelltersol wurde das Kloster an den Erzbischof von Tarragona übergeben.
Das Kloster war leider nie sehr einflussreich und verlor nach und nach an Relevanz.
Das Kloster und die Kirche von San Miguel, das Zentrum einer Baronie (Verwaltungseinheit in Katalonien) war , wurde im Jahre 1580 säkularisiert (Aufhebung kirchlicher Institutionen und die Verstaatlichung ihres Besitzes) und bis dahin von Augustinermönche, anschließend von den Franziskanern bis zur Säkularisierung von 1835 bewohnt.
Im Jahr 1843 wurde das Kloster von John Bridgam erworben. Nach der Aufgabe des Klosters im 19. Jahrhundert geriet die Anlage zunächst in private Hände, dann wieder in Kirchenbesitz, zurück in private Hände und über eine Bank schließlich an die Generalitat de Catalunya, die heutzutage die Hälfte des Besitzanteils hält.
Nachdem das Kloster erneut langsam in Vergessenheit geriet, erwarb Eduard Toda im Jahre 1911 das Kloster von Sant Miquel d'Escornalbou und restaurierte es im traditionellen Herrenhausstil, wie es zu Beginn des 19. Jahrhunderts vom wohlhabenden Bürgertum nach den Erwerb von alten historischen Gebäuden durchführte. Als besonders Sehenswert sind dabei die Reste des Kreuzgangs, die Ruinen des Kapitelsaals sowie die romanische Kirche. Er sammelte interessante Sammlungen von Drucken, Keramiken und Objekte aller Art und hatte eine bemerkenswerte Bibliothek.
Von den Bögen des Kreuzgangs und aus der Kapelle von Santa Barbara, die an der Spitze des Berges liegt, hat man die beste Aussicht auf die Region Tarragona.
In den verschiedenen Zimmern sind Musterkollektionen Toda, die er auf seinen Reisen kennen gelernt hatte.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, auch an Feiertagen
16.12. - 28.02.: 10:00-16:00 Uhr
1.03. - 31.05.: 10:00-17:30 Uhr
1.06. - 30.09.: 10:00-20:00 Uhr
1.10. - 15.12.: 10:00-17:30 Uhr
Geschlossen: montags, 25. und 26. Dezember, 1. und 6. Januar
Führungen vom 1. Oktober - 31. Mai: 10.30, 11.30, 12.30, 13.30, 16.30 Uhr
Führungen vom 1. Juni bis 30. September: 10.30, 11.30, 12.30, 13.30, 16.30, 18.30 Uhr
Eintritt:
Wochentage Normal: 2,50 € Ermäßigter Eintritt: 1,50 €. Es gilt auch nur für freie Besichtigung: Kirche, Kloster, Krypta und Gärten Eduard Toda.
Wochenenden Normal: 5,50 € (Eintritt + Führung) Ermäßigter Eintritt: 4,50 € (Eintritt + Führung)
Ermäßigter Eintritt für: Rentner, Kinder/Jugendliche unter 25 Jahre und Familien (zwei Erwachsene mit ein Kind oder mehrere Kinder)
Wir fuhren die gleiche Strecke zurück, bogen aber auf der T-310 nicht nach links, wo wir herkamen ab, sondern nach rechts. Von Weitem sah man schon die Kirche Parroquia de Sant Miquel Arcángel von Mont-roig del Camp. Wir fuhren bis ins Zentrum und stellten das Fahrzeug auf einem großen Parkplatz in Marktnähe ab. Da der Ortskern sehr alt ist, lohnte sich dieser Fußweg. Sehr interessante neuere wie auch ältere Häuser passten gut in das Ortsbild.
Vorbei am Centre Miro (derzeit Kulturzentrum mit vielen Gemälden) , was früher die Església Vella war, ging es weiter bergauf zur Kirche des heiligen Erzengels Michael Sant Miquel Arcángel. Es ist mehr als bedauerlich, dass wir sie nicht von innen sehen konnten. Einige Bilder sind auf der regionalen Webseite veröffentlicht - Sie werden begeistert sein!
Das Jahr 1801 erfolgte der erste Spatenstich für die neue Kirche (Sant Miquel Arcángel) des heiligen Erzengels Michael.
Die Arbeiten zur Errichtung der Kirche unterbrach zuerst der französisch Krieg und weitere Kriege und wurde schließlich im Jahre 1835 durch Juan Álvarez Mendizábal (Desamortización de Mendizábal) enteignet. Aufgrund seiner Robustheit wurde das unvollendete Bauwerk als Fort verwendet und blieb in dem Zustand mehr als ein Jahrhundert, bis im Jahr 1943 die Messe zum ersten Mal in dieser Kirche gelesen wurde.
Führungen in verschiedenen Sprachen soll es im Juli und August feitagvormittags geben. Alternativ geht man zu Zeiten der Gottesdienste oder man fragt, wann Führungen geplant sind.
Telefonische Reservierung: +34 977 179 468 /Kirche: +34 977 83 70 32
Interessant war auch eine andere Variante der öffentlichen Mülltrennung von Mont-roig del Camp.
Für den Rückweg wählten wir einen anderen Weg durch die Altstadt. Ein Foto war auch die Vielfalt der historischen Straßenbeleuchtung wert.
Nach 20 Minuten Standrundgang setzten wir die Fahrt zum etwa 1 km entfernten Strand von Mont-roig del Camp in der Carrer de Maria Moliner fort. Parkfläche war hier ausreichend vorhanden und hatte auch nur einige Meter bis zum feinen Sandstrand.
Am Ufer ragten zwei halbversunkene Bunker heraus, die vermutlich Überbleibsel vom dem 2. Weltkrieg waren.
Die Tagestemperatur war knapp 30°C und das Wasser habe ich mit exakt 23°C gemessen. So kühlten und tobten sich unsere Kleinen erst einmal richtig im Wasser aus. Wenn man mit Kindern reist, sollte man diese Unterbrechung (hier 45 Minuten) bei passendem Wetter immer einplanen - auch wenn das Hotel ein Schwimmbad anbietet. Meer ist nun mal Meer!
Das Schloss war einst der Sitz der Herren von Vilafortuny, nachdem auch das umliegende Gebiet benannt war. Es existiert heute nicht mehr mit diesem Namen. Auf dieser Anhöhe soll einst eine iberische Siedlung befunden haben.
Der Bau des Schlosses stammt aus dem späten 11. Jahrhundert. Der Turm ist das einzige Bauwerk, was aus dieser Zeit erhalten geblieben ist. In dem folgenden Jahrhundert erfolgten mehrere Anbauten im Osten und im Süden des Schlosses.
Die Restaurierung und Anbauten erfolgten immer unter Beachtung der technischen und morphologischen Eigenschaften im architektonischen Stil des ursprünglichen Schlosses.
Das Schloss wechselte über die Jahrhunderte den Besitzer, bis im Jahr 1960 der Marquis de Asta in dessen Besitz gelangte.
Das mittelalterliche, majestätische - heute ein ***** - Schloss aus dem 11. Jahrhundert wurde für Feiern, Hochzeiten und Veranstaltungen des gegenwärtigen Jahrhunderts exklusiv restauriert.
Internet: www.castelldevilafortuny.com
Leider war es auch nur von außen zu fotografieren. Am Eingang ist nur das Namensschild mit einem Offline QR-Code, der in zwei Sätzen das Schloss mehrsprachig vorstellt. Gern hätten wir die kleine Schlosskapelle oder den Schlosspark im Inneren des Areals besichtigt.
Anmeldezeiten für Bankett sind freitags von 17 - 20 Uhr, sonnabends von 11 - 13:30 Uhr und 17 - 20 Uhr sowie sonntags von 11 - 13:30 Uhr. Vielleicht kann man da mal kurz das Innenleben sehen, oder versucht einen Besichtigungstermin telefonisch +34 977 269 416 / +34 977 382 168 / +34 630 213 642 oder per e-Mail an info@castelldevilafortuny.com zu bekommen.
Wir fuhren also weiter in den Ortsteil von Tarragona - Salou, der nur zwei Kilometer von Cambrils entfernt war.
Die archäologische Stätte der römischen Villa von Barenys besteht aus den Überresten eines Gebäudes aus der Römerzeit - vermutlich eine Werkstatt zur Herstellung von Keramik. Sie wurde in den späten ersten Jahrhundert vor Christus Geburt betrieben - eine Zeit, als die Römer nach Tarraco kamen, zahlreiche Villen in der Region errichteten, um die örtlichen Ressourcen besser nutzen zu können.
Eine Skizze der damaligen Lage der Gebäude ließ die Zusammenhänge der aufbereiteten Flächen gut verstehen.
Die archäologische Stätte von Barenys war für die Herstellung von Vasen sowie Gefäße für Wein aus Tarragona. Es konnten sehr gut erhaltene Töpferofen und Feuerstätten sowie Töpferwerkstätten freigelegt werden.
Besuche sind in den Sommermonaten montags, mittwochs und samstags von 18:00 bis 20:00 Uhr ohne Anmeldung möglich - also waren auch wir wieder einmal nur Zaungäste.
Wir fuhren weiter Richtung Stadtzentrum. Die Kirche Santa Maria del Mar war zwar per Auto erreichbar - jedoch gibt es durch die engen Einbahnstraßen keine Parkmöglichkeiten. so fanden wir eine Lücke an der Uferstraße, was in der Saison sicherlich schwierig ist. Unweit waren aber auch auf den breiten Streifen zwischen Uferstraße und Strand mehrere größere Parkplätze, die sicher für die Strandbesucher vorgesehen waren und somit in der Saison kostenpflichtig.
Die Kirche Santa Maria del Mar wurde im Jahr 1766 für die Seeleute erbaut, zu einer Zeit, als der Hafen von Salou sich einer regen Geschäftigkeit erfreute und ist die älteste Kirche in der Stadt Salou. Das Wappen über dem Hauptportal bezieht sich eben auf den zünftigen Ursprung dieser Kirche und stellt die Arbeit im Hafen dar, die von der Seemannszunft getan wird.
Im Jahr 1936 wurde sie geplündert sowie die Altäre, Heiligenbilder und Einrichtungen zerstört. Im Jahr 1950 wurde sie renoviert und mit einer halbkreisförmigen Apsis erweitert.
Ursprünglich war die Kirche nur eine kleine Kapelle mit einem einzigen Schiff und einem flachen, spitzen Glockenturm. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Kirche in verschiedenen Phasen erweitert, bis sie das Aussehen erhielt, das sie heute zeigt. Bemerkenswert sind die Wandmalereien von Luis Maria Güell (Baptisterium Dekoration, ein Wandgemälde, ein Fragment der Szene der Allegorie der Taufe und die Szene von der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies), entstanden zwischen 1954 und 1966, und die Wandmalereien in der Taufkapelle, ein Werk des zeitgenössischen Künstlers Josep Grau Garria, das im Jahr 1964 zu Zeiten des Pfarrers Monsenor Ramon Muntanyola ausgeführt wurde.
Durch ein Fenster konnten wir doch noch ein Bild von innen bekommen.
Wir schlenderten entlang der Hafenpromenade und schauten so die Geschäfte an. Hier fielen uns Kleider auf, die wir wohl kaum in der Öffentlichkeit tragen würden. Ein Flamenco-Kleid fiel sofort unserer Kleinen in Auge und konnte somit ein äußerst preisgünstiges Faschingskostüm erwerben.
Bei den Temperaturen um 30°C bei bestem Sonnenschein schickten wir unsere beiden Kleinen noch einmal ins warme Mittelmeer und konnten sich austoben, während wir mit Kaffee die Zeit in einem Strandrestaurant überbrückten. Nun ja - die Preise sind hier recht stolz - für Kaffee und Crasheis haben wir über 12 Euro bezahlt. Nun ja - sind ja Ferien!
Unweit von Strand und der Kirche war der Turm La Torre Vella Salou, fuhren aber trotzdem mit dem Auto. Die Straße neben dem Turm bot reichlich Platz, das Fahrzeug abzustellen (in der Saison wahrscheinlich eher nicht). Man hätte ihn auch bequem per Fuß erreichen können. Um ihn herum konnte man nicht direkt gehen - uns reichte die Sicht von zwei Seiten aus.
Der Salou Old Tower (La Torre Vella Salou) oder Turm von Carlos V, wurde als Wehrturm für die Stadt Salou im Jahr 1530 gebaut, um die Angriffe auf dem Küstenstreifen frühzeitig zu erkennen und abzuwehren. Somit konnten Plünderung der Piraten und Freibeuter, die von der katalanischen Küste regelmäßig waren. Der Turm wurde auf Wunsch des Erzbischofs von Tarragona, Pere de Cardona, errichtet.
Das Innere des Turms wurde mehrfach umgebaut, während das Äußere im Wesentlichen sein Originalaussehen erhalten blieb. Über den Eingang befindet sich das Wappen des Pere de Cardona. Das angrenzende Gebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert - die Brücke, die beide Gebäude verbindet wurde im 20. Jahrhundert erbaut.
Gegenwärtig ist der alte Turm ein Kulturzentrum mit verschiedenen Kunstausstellungen sowie ein zeitgenössiges Emaillemuseum mit Werken von Künstler aus der ganzen Welt aus dem 20. Jahrhundert. Die Skulptur im Garten stellt den "Tanz der Grazien" dar und erinnert mit dem Werk des Künstlers Artur Aldoma Plug an die Ernennung der Stadt Salou zur "Erbtochter des Sardanatanzes" im Jahr 1990.
Der Turm hat von Montag bis Samstag von 18 bis 21 Uhr geöffnet (Sonntag und an Feiertage - geschlossen). Schade - wir hätten ihm am Ende des Tages noch mit aufnehmen können aber eine Kunstausstellung der Gegenwart riss uns nicht unbedingt vom Hocker.
Auf der Rückfahrt nach Vilanova i la Geltrú wollten wir noch einmal schauen, ob die Wasserspiele in der Uferpromenade aktiv waren. Wie vermutet wurden sie bereits abgeschaltet. Man sollte die Wasserspiele in der Saison bei Dunkelheit genießen, wenn sie mehrfarbig erstrahlen. Uns blieb somit nur ein Foto von den Becken.
Wir setzten nun die Rückfahrt zum Camp an und nutzten wie immer die etwas zeitintensive Landstraße mit vielen Ampeln, Fußgängerüberwegen und nicht endenden Ortschaften - ging aber trotzdem zügig voran.
Im Camp angekommen fuhren wir wie immer in der Sackgasse ein und wendeten das Fahrzeug am Ende der Straße - außer dieses mal. Die freundlichen britische Frauen im unteren mittleren Alter stellten ihre Liege so hin, dass das Wenden unterbunden wurde (Bild rechts). Nun ja - macht sich dabei so seine Gedanken - wir fuhren zurück und wendeten eben an einer anderen Stelle, wo auch Briten wohnten, die aber kein Hindernis aufgestellt hatten.
Ich habe nicht das Geringste gegen Briten, außer dass sie nicht die Tageszeit kennen. Wir grüßen, stets mit einem freundlichen "Hallo", was bei denen einen müden schweigenden Blick erzeugt - nicht mehr. Um uns wohnen scheinbar nur gleichgesinnte Briten dieses Typs. Wir nahmen es gelassen hin.
Ausnahme bildete ein schottisches Paar, mit denen wir ausgezeichnet kommunizierten und wertvolle Erfahrungen austauschen konnten. Es waren auch die einzigen, die grüßen konnten.
Gegen 18:30 Uhr beendeten wir diesen Tagestrip mit zwei Badestopps im Mittelmeer mit 191 Kilometer Autofahrt. Wie immer freuten wir uns auf das Abendbrot aus eigener Küche - meist leckere Fischgerichte mit Gemüse, Reis oder Nudeln und als Nachspeise Eis.
Heute: 669 hochauflösende Fotos 4288x 2848 bei 300dpi (falls an Fotos von einzelnen Sehenswürdigkeiten Interesse besteht - einfach melden; Die hier veröffentlichen Fotos wurden für das Internet verkleinert und optimiert)
Fortsetzung im Teil 5: Reisebericht Tarragona (Circus romà, Fòrum Romà, Fòrum Provincial, Passeig arqueològic, Amfiteatre Romà)
Reisebericht Nordzypern 2014 sowie nach Zypern (westlicher griechischer Teil) 2015 * * Rundreise Lanzarote 2015