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Reisebericht über eine zweiwöchige private Urlaubsreise durch Armenien - Herbst 2018

Kurz-Übersicht der Rundreise Armenien im  Reisebericht Armenien

Rundreise Teil 1: Reisebericht Chor Virap (Chor Virap, Norawank)
Rundreise Teil 2: Reisebericht Chndsoresk (Goris, Chndsoresk)
Rundreise Teil 3: Reisebericht Tatew (Goris, Tatew)
Rundreise Teil 4: Reisebericht Sewanawank (Selim, Noraduz, Sewanawank, Dilidschan)
Rundreise Teil 5: Reisebericht Dilidschan (Dilidschan, Gosh)
Rundreise Teil 6: Reisebericht Kloster Sanahin und Haghpat (Dilidschan, Haghpat / Sanahin Kloster)
Rundreise Teil 7: Reisebericht Gyumri (Spitak, Gyumri, Harich)
Rundreise Teil 8: Reisebericht Amberd (Hrasdan, Bjni, Saghmosavank, Ohanavan, Amberd)
Rundreise Teil 9: Reisebericht Etschmiadsin (Jerewan, Etschmiadsin, Swartnoz)
Rundreise Teil 10: Reisebericht Geghard (Jerewan, Garni, Geghard)
Rundreise Teil 11: Reisebericht Jerewan (Jerewan, Matenadaran Museum, historische Museum)
Rundreise Teil 12: Reisebericht Eriwan (Eriwan, ...)

weitere Sehenswürdigkeiten Armeniens

Koordinatenliste zur Rundreise


Ukraine International Airlines Teil 1: Khor / Chor Virap, Norawank

1. Tag - Samstag, 29.09.2018

Flug von Deutschland nach Armenien

Reisen derart sind für uns kein ungewöhnliches Ereignis - selbst organisierte Reisen werden wir auch zukünftig geführten Reise vorziehen, denn der preisliche Vorteil, das individuelle Gestalten der Ziele, die Unabhängigkeit von Anderen beflügeln uns.

So buchten wir als Erstes die Flüge, denn diese mussten innerhalb der Schulferien liegen. Hier sollte man sich nicht auf feste Tage fixieren, sondern Ausweichtermine vorher und nachher angeben, denn Preisunterschiede können erheblich sein.

Als nächstes suchten wir bei geführten Reisen die Sehenswürdigkeiten, die dort besichtigt werden, die wir bei eigenen Internetrecherchen immer weiter ergänzten. Mit dem Finger auf der Streckenführung bei Google-Map fügten wir noch weitere sehenswerte Ziele ein und erhielten die bereiste Streckenführung.

Internationaler Flughafen Frankfurt / Main

Als letzes suchten wir geeignete Unterkünfte, um die Wege kurz zu halten. Hilfreich war dabei das Portal booking.com, wo man alle Arten der Unterkünfte - von Ferienwohnung bis zum Hotel - für jeden Geldbeutel finden konnte.

Bei den Vorkenntnissen über den Ausbauzustand der Straßen Armeniens sollte man bei der Wahl des Mietwagens nicht zu sparsam sein - es wird sich lohnen, etwas tiefer in die Tasche zu greifen - zum Beispiel einen Allrad-PKWw mit ausreichender Bodenfreiheit zu wählen, denn die Schlaglöcher oder einzelne Straßen haben große Höhenunterschiede. Auch einige Gully-Deckel lagen sehr tief. Schäden am Unterboden kann der Mietwagenanbieter nach Mietende in Rechnung stellen. Denn nach Mietende reinigt in der Regel den Mietwagen und besichtigt ihn nach weiteren Schäden, die bei Übernahme nicht festgestellt und dokumentiert sind. Man sollte also bei Übernahme jeden Kratzer im Protokoll markieren lassen. Wir wählten eine Versicherung, die meine Selbstbeteiligung beim Mietwagenanbieter im Schadenfall reguliert, so dass für mich keine Nachteile entstehen.

Diesmal buchten wir langfristig dem Zug zum Flughafen Frankfurt und zurück - je früher, desto preisgünstiger.

Am Flughafen angekommen - hatten wir reichlich Zeit, den Flug PS 402 der Ukraine International Airlines vom Internationaler Flughafen Frankfurt / Main (FRA ) nach Kiew - Borispol (KBP) zu erreichen. Hier sollte immer noch ein späterer Zug es ermöglichen, den Flug zu erreichen. Frankfurt / Main Gerade in Frankfurt können weite Wege und die Sicherheitskontrollen viel Zeit in Anspruch nehmen, denn der Flieger wartet nicht auf Nachzügler.

Der Abflug war für 14:15 Uhr MESZ vorgesehen. Es waren alle an Bord und waren abflugbereit - jedoch begannen wir erst um 15:22 Uhr uns in Bewegung zu setzen - also etwas über eine Stunde Verspätung. Das kann eng werden, wenn man einen zeitnahen Anschlussflug hat. Da wir über 2 Stunden Aufenthalt in Kiew hatten, machten wir uns keine Sorgen, den Anschlussflug zu verpassen, denn alles Weitere, wie die Übernahme des Mietwagen und die Hotelbuchung für die erste Nacht hängt daran.

Um 15:32 Uhr hob endlich die Boeing 737-800 ab und waren sicher, dass alles gut gehen würde. Wir überflogen Tschechien und die Slowakei über die Städte Rakovnik, Kladno, Prag Pardubice und erreichten an der polnischen Grenze die Flughöhe von 11580 m bei 830 km/h. In Polen überflogen wir Pszczyna, Brzesko und Jaroslaw. Vir der Ukraine, die wir gegen 18:55 Uhr MESZ erreichten, stellten wir die Uhr ordnungsgemäß eine Stunde vor.

In der Ukraine überflogen wir die Städte Brody und Shumsk und erreichten die Empfangshalle des Airports Kiew - Borispol (KBP) gegen 17:50 Uhr. - also exakt mit einer Stunde Verspätung, da die Ankunft mit 17:50 Uhr Eastern European Time (EET; +1h bei Sommerzeit) vorgesehen war.

Ukraine International Airlines, Boeing 737-800

Hier ging aber alles planmäßig weiter, so dass wir gegen 20 Uhr in der Boeing 737-800, Flug-Nr. PS 611 der Ukraine International Airlines nach Jerewan Yerevan zum Internationale Flughafen Swartnoz (EVN) uns befanden.

Erwähnenswert ist noch, dass man erst exakt 48 Stunden vor Abflug die Boarding-Karten drucken sollten, um eine Zusatzgebühr von 15 Euro pro Bordkarte zu sparen. Wer einen speziellen Sitzplatz wünscht, kann 72 Stunden vor Abflug einen kostenpflichtigen Sitzplatz auswählen, der 48 Stunden vor Abflug kostenfrei automatisch vergeben wird und ebenfalls kostenfrei noch umsetzbar ist. Schnelles Handeln ist da vom Vorteil, wenn eine Familie zusammen sitzen möchte, obwohl diese Airline automatisch Plätze in der Regel nebeneinander auswählt, wenn diese verfügbar sind. Ryanair ist da nicht so kulant - sie vergibt für eine Familie die Sitzplätze weit auseinander getrennt, um Umbuchungen, die hier bis zum Statz kostenpflichtig sind, nochmals eine Geldquelle zu erhalten.

Der Abflug war für 20:10 Uhr Eastern European Time (EET; +1h bei Sommerzeit) vorgesehen - wir rollten bereits zehn Minuten später auf den Weg zur Startbahn, welches 20:36 Uhr sich davon abhob.

Auch bei dieser Airline wird gespart, so dass man bereits online das Essen vorbestellen oder erst an Bord kostenpflichtig bestellen kann. Ukraine International Airlines, Boeing 737-800 Wer das nicht möchte, sollte seine Verpflegung im Handgepäck mitführen und Getränke nach der Sicherheitskontrolle erwerben. Auch Video oder Radio wurde bei uns nicht angeboten - in der heutigen Zeit bei den Smartphone sollte es kein Problem mehr sein.

Wir umflogen die Halbinsel Krim und erreichten das türkische Festland 21:55 Uhr nördlich von Sinop. Hier drehten wir die Uhr eine weitere Stunde auf die Armenia Standard Time (AMST) vor. Wir überflogen Orte wie Ortahisar, ikizdere, Ispir und Tortum, wonach der Sinkflug eingeleitet wurde. Wir erreichten Armenien gegen 23:50 Uhr - die Landung erfolgte 23:58 Uhr Armenia Standard Time (AMST) - also planmäßig auf dem Zvartnots International Airport von Jerewan.


2. Tag - Sonntag, 30.09.2018

Übernahme Mietwagen vom Anbieter Alamo Rent a Car am Airport in Yerevan

Gegen 0:10 Uhr verließen wir das Flugzeug. Die Einreiseformalitäten waren unkompliziert - es wurden keine zusätzlichen Papiere erforderlich.

Mietwagen vom Anbieter Alamo Rent a Car in Yerevan

Unmittelbar nachdem die Einreiseformalitäten erledigt waren, gingen wir in den Ankunftsbereich des Flughafens Swartnoz. Hier wartete bereits ein Mitarbeiter des Mietwagenanbieters Alamo mit einem Namenschild auf uns. Nur wenige Meter aus dem Flughafengebäude stand unser Renault Duster zur Übernahme auf einem Parkplatz bereit. Die Übernahme war unkompliziert - machten einige Fotos von sichtbaren Schäden.

Der Vermieter informierte uns, dass wir auf eine spätere Buchung einen Rabatt von 10 % erhalten. Da dieser Anbieter auch in Georgien tätig ist, kann es durchaus interessant für uns werden, denn wir waren mit dem Anbieter wie auch den gemieteten Fahrzeug sehr zu frieden.

Wir gingen noch einmal zurück zum Wartebereich des Flughafens und deckten uns erst einmal mit Armenischer Dram (AMD) ein, um für die nächsten Tage genug Bares für die notwendigen Ausgaben zu haben. Außerdem kauften wir am Kiosk eine Prepaid-Karte von VivaCell-MTS - den führenden Mobilfunkbetreiber in Armenien mit der größten Abdeckung. Die Aktivierung einer Prepaid Karte “VIVA 5500” mit 5000 MB für 5500 AMD – also gerade mal 10 Euro und man ist in gesamt Armenien Online. Man ist dabei 5500 On-Net-Minuten (auch für MTS Russia und Vodafone Ukraine), 200 Minuten zu anderen RA, 374 97 und 374 47 Netzwerken in Russland, den Vereinigten Staaten und Kanada sowie 250 SMS an RA-Mobilfunknetze. Es gibt natürlich auch andere Datenpakete zu mehr oder weniger Datenvolumen. Da wir ein Smartphone mit Dual-SIM hatten, war es kein Problem mit zwei Netzen online zu sein. Vor allem ist man wieder in den sozialen Netzwerken, WhatsApp und Viper erreichbar, ohne dass Extrakosten entstehen. Anschließend machten wir uns wie geplant auf den Weg.

Radarfallen Blitzer in Armenien

Im Vorfeld erkundigten wir uns auf die Besonderheiten im Straßenverkehr. Die Geschwindigkeiten auf den Straßen sind geringer als in Deutschland, deren Einhaltung vielfach elektronisch überwacht wird und anschließend zur Kasse gebeten wird.

Hier trifft man die von Deutschland gewohnten Starenkästen an, die gern an abschüssigen Straßen innerhalb von selbst kleinen Orten montiert wurden. Vorteil ist, dass ein Schild unmittelbar vorher auf diese Kontrolle hinweist. In Jerewan sind diese Blitzer sehr häufig anzutreffen - also sollte man sich nicht nur auf den Verkehr konzentrieren. Wir "schwammen" am liebsten im fliesenden Verkehr - gern hinter Taxis, die diese Gefahrenquellen und auch die Schlaglöcher kannten. Man muss erwähnen, dass es schwierig ist, auf den Straßen des Landes zu schnell zu fahren - eher zu langsam, wozu der teils sehr schlechte Zustand einen zwingt.

Videoüberwachung und Radarfallen in Jerewan / Armenien

 

 

 

 

Der Fahrer hat nur auf guten Straßen die Möglichkeit, die wunderbare Natur zu genießen - er muss häufig seinen Blick auf der Straße haben - rechtzeitig bremsen oder den Schlaglöchern ausweichen.

Raucher sollten am Steuer das Rauchen unterlassen - es könnte wie mit Handy telefonieren oder Alkohol am Steuer teuer werden.

Einen Polizeireport über überhöhte Geschwindigkeit haben wir (bisher) noch nicht erhalten - dafür ein "Trafic Police" - Service-Schreiben, dass wir ein verbotenen Zeichen der zusätzlichen Ampel nicht beachteten und dafür in Armenien eine "Straßenausbaugebühr" von rund 48 Euro bezahlten. Das Gute daran ist, dass man mit dem Schreiben einen Link bekommt, wo man das Schreiben mit Foto sowie auf einem Link das Vider downloaden kann. Das Video bleibt somit eine gute Erinnerung an Jerewan.

Fahrt von Jerewan-Zvartnots nach Dschermuk über Khor Virap und Norawank (ca. 230 km - Route)
Argavand Hotel & Restaurant Complex

Nachdem wir den Mietwagen übernommen hatten, konnten wir uns entscheiden, ob wir gleich zum ersten Ziel fahren und dort den Rest der Nacht verbringen oder im Flughafengebäude noch ein wenig zu warten. denn Ende September / Anfang Oktober schwanken die Temperaturen zwischen maximal 22 ° und mindestens 9 ° bei etwa 4 Regentage. Laut Prognose sollten es sogar nachts 14°C und tags darauf bis 30°C werden. Wir entschieden uns jedoch, ein Hotel in Flughafennähe zu mieten und dann ausgeruht die erste Tagestour in Angriff zu nehmen.

Wir verließen gegen 1 Uhr den Flughafen von Eriwan und fuhren Richtung Yerevan zum etwa 5 km entfernten Argavand Hotel & Restaurant Complex, wo wir übernachteten. Im Vorfeld lasen wir aufmerksam die Hotelbewertungen wo berichtet wurde, dass die Gäste Probleme hatten, das "Hotel" zu finden. So fragte auch ich an, ob das Auf Street-View von Google das markierte Hotel das Richtige sei - leider ohne Antwort. Das Hotel bestätigte aber, dass es uns auch zur Nachtzeit empfangen wird - und so war es auch, trotz, dass die Hotelbeschriftung nur in armenischer - für Europäer unlesbarer Schrift war. Wir folgten den im Bild rechten Eingang und kamen auf den Innenhof, wo das Büro war und eine Person, die uns die Zimmer zuweisen konnte. Da die Hauswirtschafterin ebenfalls vor Ort war, konnten wir die Frühstückszeit mit ihr absprechen, da am Wochenende scheinbar erst ab 9 Uhr das Frühstück angeboten wird.

Wir schliefen wunderbar - auch wenn die Nacht etwas kurz war. Pünktlich zur bestellten Uhrzeit um 07:15 Uhr wurde der Frühstückstisch gedeckt.

Ruinenstätte Dvin - antike Hauptstadt von Armenien

Nach dem Frühstück setzten wir die Fahrt auf der E117 bei Ararat fort. Wir fuhren ins breite und fruchtbare Tal des Arax, durch Bergdörfer, über Passstraßen und an Weingärten vorbei. Bei der reisevorbereitenden Routenplanung entdeckten wir die Ruinenstätte Dvin, die wir als zusätzliches Tagesziel aufnahmen. So bogen wir nach 27 km in der Ortschaft Dalar Դալար nach Hnaberd Հնաբերդ ab und erreichten nach etwa 7 km und einer knappen Stunde Fahrzeit die Archaeological Site Dvin.

Ruinenstätte Dvin (Դվին) / Dwin / Duin / Dowin /Duvin (Archaeological Site)

Ruinenstätte Dvin - antike Hauptstadt von Armenien / Modell

Ein kleiner Abstecher führte uns vorher noch nach Dvin - der antiken Hauptstadt von Armenien.

Mehrere Jahrhunderte war Dvin der primäre Sitz der armenischen Könige der Arshakuny-Dynastie und des Heiligen Sees der armenischen Kirche. Die Bevölkerung der Stadt wuchs rasch auf über 100.000 Einwohnern an und wurde zu einer der wohlhabendsten Städte östlich von Konstantinopel.
Dvin verwandelte sich schnell in ein regionales und wirtschaftliches Zentrum aus Ost und West. Sechs Handelsrouten begannen von Dvin, die Städte in Iran, Irak, Assyrien, dem Byzantinischen Reich und den Ländern des Mittelmeerraums verband. Es war einer der wichtigsten Handelsrouten seiner Zeit, besonders als Seidenstraße.

Foto / Grafik rechts: Ashot Ghazaryan, Yerevan, Architect und FreeLancer

Ruinenstätte Dvin - antike Hauptstadt von Armenien

 

 

 

Dvin (armenisch Դվին), andere Umschriften Dwin, Duin, bis ins 19. Jahrhundert Dowin (Duvin), ist eine Ruinenstätte in der zentralarmenischen Provinz Ararat mit den Resten einer Anfang des 4. Jahrhunderts gegründeten und bis ins 13. Jahrhundert existierenden Stadt, die bis zum 9. Jahrhundert die Hauptstadt und das religiöse Zentrum Armeniens war. Der an der Stelle einer seit der Frühbronzezeit (um 3000 v. Chr.) bestehenden Siedlung gegründete Ort war zunächst der Gouverneurssitz des zum Sassanidenreich gehörenden Persarmenien und blieb ab 640 unter arabischer Vorherrschaft die Hauptstadt der Provinz Arminiya. 961 wurde das weiter westlich gelegene Ani zur Hauptstadt des armenischen Königreichs erklärt.

Von etwa 480 bis 893 war Dvin Sitz des Katholikos der Armenisch-Apostolischen Kirche. Im 6. Jahrhundert fanden in Dvin zwei für die Armenische Kirche richtungsweisende Konzile statt. Bei einem schweren Erdbeben Ende 893 wurden die Kathedrale, der Palast des Katholikos und des Fürsten sowie praktisch die gesamte Wohnstadt zerstört. Der Katholikos Georg (877–897) verlagerte daraufhin seinen Amtssitz nach Swartnoz. Dvin erholte sich vom Erdbeben und blieb auch im 10. Jahrhundert ein bedeutendes wirtschaftliches Zentrum, das günstig an internationalen Handelsrouten gelegen war. Nach der mongolischen Invasion von 1236 wurde die Stadt aufgegeben.

Berg Ararat bei Yerevan

Die zwischen 450 und 485 erbaute und 572 zerstörte erste Kathedrale des heiligen Gregor (Surb Grigor) war die größte Kirche des mittelalterlichen Armenien. Der Anfang des 7. Jahrhunderts vollendete Nachfolgebau wurde als Kuppelbasilika mit drei halbrunden Konchen errichtet. Zur 400 Hektar großen Siedlungsfläche gehörte ein vom religiösen Bereich um die Kathedrale getrennter, befestigter Zitadellenhügel mit der politischen Verwaltung.

Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Dvin

Man kann auf den beiden Hügeln nur deren Ausmaße sehen, ohne eine richtige historische Struktur zu erkennen. Leider ist sehr wenig von der damals bedeutenden historischen Stadt erhalten geblieben. Es wäre gut gewesen, wenn ein kleines Museum oder zu mindestens symbolisch einige der Außenmauern man hätte besichtigen können. Wir hatten Glück und konnten auf einen Spazierweg auf den Hügel gehen. Gefundene archäologische Stücke sind derzeit im Historisches Museum von Armenien und im State Ethnographic Museum bei Sardarapat zu besichtigen.

Wir fuhren wieder zur E117 zurück und folgten ihr Richtung Süden. Hier strahlte im leichten Morgendunst uns der Berg Ararat entgegen - ein herrlicher Anblick.

Saint John Church, Artaschat

 

Unmittelbar vor Auffahrt auf die E117 in Artaschat erblickten wir noch eine neuere Kirche - die Saint John Kirche, wo wir ein Foto in der Vorbeifahrt machten

Saint John Church, Artaschat

Seine Heiligkeit Karekin II, Oberster Patriarch und Katholikos aller Armenier, Seine Heiligkeit Karekin II., Oberster Patriarch und Katholikos aller Armenier, und Sersch Sargsjan, Präsident der Republik Armenien besuchten im Jahr 2015 Artashat. In einer Weihe der neu erbauten Kirche wird sie Hovhannes Avetaranjian genannt. 

Nach 18 km - also etwa 5 km vor dem zweiten Tagesziel verließen wir diese und folgten der H11, wo wir nach einer knappen halben Stunde Fahrzeit die Klosteranlage Chor Virap erreichten.

Die Klosteranlage Chor Virap / Khor Virap

Die Klosteranlage Khor Virap ist eine der wichtigen religiösen Stätten und eine Top-Touristenattraktion Armeniens.

Klosteranlage Chor Virap

Bereits von der Zufahrtsstraße aus hat man einen wunderbaren Blick auf den Berg Ararat - leider gehört er zur Türkei. Bereits hier stauen sich die Busse, um aus diesem Blickwinkel ein Foto vom Kloster, wo im Hintergrund der Berg Ararat abgebbildet wird. Man sollte aber möglichst vor 10 Uhr hier sein, denn später hüllt er sich häufig in Nebel, so dass derart schöne Fotos nicht erzielt werden können.

Khor Virap ist ein Kloster in der Ararat-Ebene im Südosten Armeniens, wo Tiridates III Gregory die Illuminator bei seiner Rückkehr eingesperrt hat.

Nach der Legende war der erste Kopf der armenischen Apostolischen Kirche Gregory der Illuminator, Sohn des Adligen namens Anag, der Armeniens König Khosrov II. Ermordet hat. Gregors Vater wurde für sein Verbrechen hingerichtet, aber Gregory gelang es, nach Kappadokien zu fliehen, wo er von Bischof St. Firmilian erzogen wurde.

Als Erwachsener kehrte Gregory in seine Heimat zurück, in der Hoffnung, den armenischen König - und damit das armenische Volk - zum Christentum zu verwandeln. Als er von Gregors Heimkehr erfuhr, hatte König Tiridates III., Sohn des ermordeten Königs Khosrov II., Gregory eingesperrt. Der König bestand darauf, daß sein Gefangener auf das Christentum verzichtete, aber Gregory weigerte sich. Nach etwa dreizehn Jahren Gefängnis hatte Gregory es geschafft, Tiridates von der Macht des Glaubens zu überzeugen und den König selbst in die Religion umzuwandeln. Und so im Jahr 301 n.Chr. Erklärte Tiridates III. Das Christentum die Staatsreligion Armeniens.

Klosteranlage Chor Virap

Unter den Adligen, die das Christentum annahmen, war Prinzessin Hosrovidukht, die Schwester von Trdat III. Aller Wahrscheinlichkeit nach fand ihre Taufe in den siebziger Jahren des 3. Jahrhunderts statt. Diese Frau sollte eine entscheidende Rolle bei der Ausrufung des Christentums zur staatlichen Religion in Armenien spielen.

Nach der Hinrichtung der unbefleckten Jungfrauen wurde der Monarch krank - offensichtlich mit Mumps. Zumindest die spätere Chronik zeigt Trdat III. in Form eines Schweins, sogar eine Basaltstele mit einem ähnlichen Bild ist erhalten geblieben.

Die Prinzessin erzählte ihrem Bruder von ihren Visionen: Heilung kann erst nach der Freilassung des Predigers Grigor aus 14 Jahren Haft und der bedingungslosen Legalisierung des Christentums erfolgen.

Nach den Chroniken geschah alles in voller Übereinstimmung mit den Worten von Khosrovidukht. Anfang des 4. Jahrhunderts wurde der Khor Virap Prison Hill offiziell heilig gesprochen. Der düstere Kerker des Illuminators verwandelte sich in einen Tempel.

Unmittelbar vor dem Kloster ist ein großer Parkplatz, wo die Souvenirverkäufer geduldig auf den Ansturm der Touristen warten. Wir hatten aber nicht das Gefühl bedrängt zu werden. Nicht registrierte "Parkplatzwächter" weisen gleich einen Stellplatz zu und kassieren dafür 200 DRAM - natürlich unversteuert in die eigene Tasche.

Eingang zur St. Georg Kapelle / Chor Virap

Wir gingen den gut ausgebauten Weg zum Kloster hinauf und begannen mit dem Rundgang-

Die Kapelle von Khor Virap wurde erstmals im Jahre 642 über dem Kerker gebaut, um Gregory zu ehren, und eine größere Kapelle und ein Kloster wurden 1662 hinzugefügt. Von hier aus ist der Abstieg über eine 5 m lange Leiter zum Verlies Gregor des Erleuchters. Heute ist Khor Virap einer der meistbesuchten Orte in Armenien.

Höhlenzelle Gregor des Erleuchters in der St. Georg Kapelle / Chor Virap

 

 

 

 

 

 

 

 

 

St. Georg Kapelle / Chor Virap

 

 

 

Auch hier greift eine Legende. König Trdat III. (Tiridates - ein heidnischer König) sperrte Gregor den Erleuchter 13 Jahre lang aufgrund seines Bekenntnisses zum christlichen Glauben auf der kleinen Anhöhe inmitten der Ebene des Araxtals in eine Höhle ein, um seinen christlichen Glauben zu brechen. Die Folter konnte ihn nicht beugen. Gregor konnte den König von einer entstellenden Hautkrankheit heilen, die als unheilbar angesehenen war. Das war für den König Trdat III. Grund genug, im Jahre 301 sich mit seiner Familie und den gesamten Hof taufen ließ.

Muttergottes-Kirche  / Surb Astvatsatsin im Kloster Chor Virap

 

 

 

 

In einer Verfügung des Königs erklärte er das Christentum als Staatsreligion für die Armenie, die somit in der Geschichte das erste Volk mit dieser Religion sind. Vor Ort kann das vermutliche Verließ des Heiligen Grigors in einem unterirdischen Raum besichtigen, der über einer 5m langen Metalleiter erreichbar ist.

Muttergottes-Kirche  / Surb Astvatsatsin im Kloster Chor Virap

 

 

 

 

 

Die Muttergotteskirche - eine typische Kreuzkuppelkirche aus dem 14. Jahrhundert liegt im Zentrum des Komplexes.

Klosteranlage Chor Virap

 

 

 

 

 

Wir benötigten für die Besichtigung des Klosters 50 Minuten und fuhren kurz vor 10 Uhr weiter.

altes Artashat Tempelanlage;

 

 

 

 

 

helenistische Tempelanlage Ancient Artashat / Artaxata / Artogerassa

Schaut man vom Kloster in Richtung des Berges Ararat, sieht man den Grenzfluss Araz / Aras Nehri zwischen der Türkei und Armenien mit ihrer geschlossenen Grenze, die von russischen Soldaten bewacht wird.

helenistische Tempelanlage Ancient Artashat / Artaxata / Artogerassa

 

 

 

 

Unmittelbar davor befinden sich Reste der antiken armenischen Hauptstadt Artashat. Hier wurde eine helenistische Tempelanlage freigelegt. Leider kann sie nicht besichtigt werden, da sie direkt im abgesperrten Grenzgebiet sich befindet.

Die neue Stadt Artashat befindet sich 8 km nördlich von dieser Anlage. Weitere Reste der antiken Hauptstadt sind unmittelbar westlich von der Klosteranlage Khor Virap.

Klosteranlage Chor Virap

 

Nach der Besichtigung der Klosteranlage fuhren wir nicht in Richtung E117, sondern bogen auf der H11 nach rechts zur Ortschaft Lusarat / Լուսառատ ab, da wir auch von hier einen herrlichen Blick auf das Kloster mit dem Hintergrund Berg Ararat hatten. Hier hatten wir nicht nur einen guten Blick zum Ararat, sondern entdeckten auch die Statue von Gevorg Chaush - ein armenischer Fedayee im Osmanischen Reich.

Statue von Gevorg Chaush

Kevork Ghazarian / Գէորգ Ղազարեան (1870 - 1907) - allgemein bekannt als Kevork Chavush oder Gevorg Chauh (Գէորգ Չաւուշ) war ein legendärer Fedayee, dessen Hauptziel es war, die Notlage der armenischen Bauern angesichts der Belästigungen durch marodierende Türken und Kurden zu verbessern. Zu diesem Zweck befürwortete er den bewaffneten Widerstand.

Statue von Gevorg Chaush in  Lusarat

 

 

 

Chavush außergewöhnliche Kühnheit und Tapferkeit inspirierten seine Männer, als er den Widerstand in der Region Daron - Sasun von 1904 bis 1907 führte und dabei in der Schlacht getötet wurde. Kevork Chavush hatte gute Beziehungen zu einigen kurdischen Führern der Region. Er würde sich offen mit ihnen treffen und mit ihnen speisen und gleichzeitig versuchen, sie davon zu überzeugen, den Befehlen des Sultans, der die Kurden als Teil seines Hamidieh eingestellt hatte, nicht Folge zu leisten.

Das war vergeblich, weil die Kurden nicht den armenischen Revolutionären beitraten. Kevork Chavush, wird "der Mann mit dem Dolch" genannt, der immer bereit war, diejenigen zu bestrafen, die die wehrlosen Leute belästigt haben."

Berg Großer Ararat mit Kloster Chor Virap

 

 

 

Der Großer Ararat (Büyük Ağrı Dağı, Çiyayê Agirî, Մասիս, Արարատ, ) - Schicksalsberg der Armenier - der in greifbarer Nähe (Luftlinie 32 km) mit einer stolzen Höhe von 5137 m über dem Meeresspiegel liegt, ist ein ruhender Vulkan im Ararathochland von Ostanatolien. Seine letzte Eruption war 1840. Durch seine enorme Höhe wird er uns bis zum Ende dieser Reise begleiten.

Der Kleine Ararat (Küçük Ağrı Dağı) als Nachbarberg, der etwa 12 km südöstlich vom Großen Ararat auf türkischen Gebiet liegt, ist 3896 m hoch.

Foto von Grigor Narinyan: Ararat vom Dorf Sevakavan - M2

 

 

 

 

Wir fuhren auf der H11 zurück nach Pokr Vedi / Փոքր Վեդի und setzten die Fahrt nicht auf der E117 fort, sondern fuhren auf der H8 3 km bis zum Ort Vosketap, wo wir nach links auf den Vosketap-Vedi-Urtsadzor-Lanjar Hwy / H10 abbogen. Die E117 führt weiter zur aserbaidschanischen Exklave Nachitschewan, biegt aber vorher über die Schnellstraße M2 unmittelbar von der Grenze Richtung H10 ab - führt aber durch das zu Aserbaidschan gehörende 15 km² große Exklave, das Dorf (Kərki / Տիգրանաշեն, Tigranaschen), das jedoch von Armenien besetzt ist und von der armenischen Provinz Ararat verwaltet wird. Das Foto links von Grigor Narinyan zeigt die M2 mit Blick auf den Ararat.

Storchennest an der Staatsstraße H10

 

 

 

Unterwegs erfreuten wir uns an den zahlreichen Storchennestern wie auch an der reizvollen Landschaft.

So verließen wir die Provinz / Marser Ararat (Արարատի մարզ) und wechselten auf der Staatsstraße H10 in die Provinz / Marser Wajoz Dsor (Վայոց Ձորի մարզ), dessen Hauptstadt Jeghegnadsor (Եղեգնաձոր) ist. Diese Provinz ist für den regionalen Wein bekannt, der in dieser Gegend hergestellt wird.

Kloster Monastery Surb Karapet

 

 

 

 

Das Kloster Monastery Surb Karapet

Etwa 5 km nach dem Ort Shaghap zwischen der ersten und der zweiten Spitzkehre (39.844481, 44.906108) auf dem Vosketap-Vedi-Urtsadzor-Lanjar Hwy könnte man das Surb Karapet Monastery in etwa 3 km auf der rechten Seite erkennen - für all die, die kein Off-Road-Fahrzeug haben und es doch sehen wollen. Drei Orte weiter - unmittelbar vor Lanjar (39.829614, 44.962924) führt die St. Karapet Monastery Road in westlicher Richtung an der Village Moshaghbyur vorbei zum Kloster Karapet aus dem 12. Jahrhundert (etwa 7km ab der M10).

Kloster Monastery Surb Karapet

 

 

Dieser Weg ist jedoch eine harte Prüfung für die Fahrzeuge, obwohl uns bei der Hin- wie auch Rückfahrt mehrere Straßenlimousinen begegneten. Gleich am Abzweig hielt eine Reisegruppe mit Bus und machte ein ausgiebiges Frühstück. Wir sahen diese Gruppe jedoch auf unserer Rückfahrt, als sie Richtung Kloster zu Fuß gingen. Unterwegs an einer Tränke unterhielten wir uns mit Bauern, die uns sogar zum Tee einladen wollten, was aus Zeitgründen nicht machbar gewesen wäre. Wir bedankten uns für die Einladung und sicherten zu, dass beim nächsten Besuch wir uns die Zeit nehmen, der Einladung zu folgen.

Schon vom Weiten erblickten wir das Kloster. Unmittelbar vor dem Kloster stellten wir das Fahrzeug ab. Da heute Sonntag war, wurde das Kloster nicht nur wegen des gerade stattfindenden Gottesdienst besucht - nein - scheinbar wird diese Gelegenheit gleich genutzt, um sich mit Freunden und Verwandten zu treffen und den Tag bei Speis und Trank zu verbringen.

Kloster Monastery Surb Karapet

 

 

Neben den Frauen, die noch zum Gottesdienst waren, beschäftigten sich die Männer mit der Essenzubereitung am offenen Feuer. Die noch lebenden Hühner wurden vor Ort geschlachtet, gerupft und zum Essen zubereitet. Einige autos hatten den Kofferraum des Autos mit Ästen zum Feuer machen beladen, und waren damit so voll gestopft, dass die Klappe offen bleiben musste. Auch diese Gesellschaft lockte uns anfangs zu ihnen zu kommen - waren aber auf dem Rückweg nach der Besichtigung des Klosters deutlich zurück haltender. So fuhren wir wieder zur H10. Diesmal kamen aber ununterbrochen geländegängige wie auch Straßenlimousinen uns entgegen, die vermutlich zu der Gesellschaft am Kloster gehörten. Mit einigen Fahrern unterhielten wir uns während der Vorbeifahrt und tauschten nette Worte aus.

Bauernhaeuser in Wajoz Dsor

 

 

 

 

Es ist erschreckend, unter welchen bescheidenen Bedingungen die Menschen hier leben. Mehrfach stellten wir einfache Blechanhänger oder Bauwagen als Dauerunterkunft fest und sind doch so lebensfroh.

Für diesen Abstecher ab der Staatsstraße H10 benötigten wir etwas über ein Stunde. Die Fahrt dorthin dauerte mit unserem geländegängigen Auto etwa 25 Minuten - ein normales Fahrzeug wird wohl etwas mehr brauchen. Ich denke, dass bei Regen und aufgeweichten Feldweg man da überhaupt nicht mehr durch kommt, zweifele ich an, da auch der letzt Streckenabschnitt und einzelne Teilabschnitte etwas steil sind.

Areni Wine Factory

Areni Wine Factory

Wir folgten weiter der H10 / E117 teilweise bis 1 km nah an der aserbaidschanischen Grenze bis nach Areni. Kurz hinter dem Ortseingang ist die Areni Wine Factory (tägl. 9 - 21 Uhr). Das kleine, familiengeführte Weingut mit Verkostung stellt 250.000 Flaschen pro Jahr in 6 Arten von Obst- und Rotwein her. Die Ladenpreise sind auch angemessen - wir kauften uns bei der Gelegenheit den Vorrat für die nächsten Tage.

Das Dorf Areni liegt tausend Meter über dem Meeresspiegel und gilt als ein Ort, an dem seit Urzeiten eine der ältesten Rebsorten angebaut wird. Die Areni Wine Factory CJSC wurde 1994 auf Initiative der Familie Simonyan mit dem Ziel gegründet, die Weinbautraditionen fortzusetzen und zu bereichern. In kurzer Zeit konnte das Unternehmen seine Produktionskapazität erweitern und den Kunden zwei verschiedene Arten von Qualitätswein anbieten.

Weinverkostung in der Areni Wine Factory

 

 

 

Vorteilhaft war, dass man alle Sorten Wein vor Ort im Degustationsraum verkosten konnte, was die Kaufentscheidung vereinfachte. Gleichzeitig erhielten wir eine hervorragende Fachberatung in deutscher Sprache. Da vor uns eine Gruppe Jugendliche in Richtung obere Etage ging vermuten wir, dass hier auch Führungen angeboten werden. Da wir bereits mehrfach an Führungen zur Weinherstellung teilgenommen hatten, hinterfragten wir auch nicht nach diese Möglichkeit.

Viertel vor Zwölf verließen wir das Weingut und bogen nach 400 m rechts auf die Staatsstraße H40 ab. Bereits nach weiteren 400 m führte ein Weg über den Fluss Arpa zur alleinstehenden, von Weitem bereits sichtbare Kirche.

Surb Astvatsatsin Holy Mother of God Church, Areni

 

 

 

Areni Kirche Surb Astvatsatsin / Holy Mother of God Church, Areni

Surb Astvatsatsin Holy Mother of God Church, Areni

 

 

 

 

 

Die Heiligen Mutter Gottes Kirche Surb Astvatsatsin (Holy Mother of God Church) von Areni ( Սուրբ Աստուածածին եկեղեցի / Արենիի եկեղեցի) ist eine einschiffige zweischiffige Kuppelkirche, die im Jahre 1321 vollendet wurde. Das Plateau gestattet einen Blick auf den Fluss Arpa und das Dorf Areni.

Surb Astvatsatsin Holy Mother of God Church, Areni

 

 

 

 

Schnitzereien, die an der Kirche zu finden sind, gelten als Meisterwerke des Werkes von Momik Vardpet, der laut Inschriften auch der Architekt der Kirche war. Bekannt ist er vor allem für seine Hochreliefs im Kloster Noravank, etwa 6 Kilometer südöstlich von Areni.

In der Mitte des Kircheninneren stützen gewölbte Pendentifs die Trommel und die Kuppel darüber. Hochrelief-Schnitzereien von Fabelwesen schmücken jede der vier Steinplatten zwischen den Pendentifs und der Basis der Trommel.

Surb Astvatsatsin Holy Mother of God Church, Areni

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Tympanon über dem Sturz des Südportals befinden sich die Schnitzereien von Kreuzen. Einige interessante Grabsteine ​​und Khachkars können neben der Kirche besichtigt werden.

Höhlenkomplex Areni-1 Cave

 

Höhlenkomplex Areni-1 Cave

Knapp einen Kilometer hinter dem Ortsausgang von Areni (alte Kirche), also noch vor dem Abzweig nach Noravank, befindet sich noch vor dem Restaurant Edem unmittelbar hinter dem Flüsschen Arpa Արփա der Höhlenkomplex Areni-1 Cave - eine Ausgrabungsstätte mit sensationellen Funden. Der Höhlenkomplex war überwiegend in der Altsteinzeit bis in die Spätkupferzeit (300.000 bis 1.000 Jahre v. Chr.) - später jedoch nicht durchgehend bewohnt. Die aus 3 Sälen bestehende Höhle wurde erstmals 2007 archäologisch untersucht. Zwei Jahre später wurde das älteste Gehirn entdeckt, ein Jahr darauf, dass die frühesten bekannten Schuhe in der Höhle gefunden wurden und 2011 die erste bekannte Weinkellerei in der Welt gefunden wurde. Im gleichen Jahr wurde ebenfalls ein Rock aus Stroh gefunden, der dem Jahr 3900 vor Chr. zugeordnet werden konnte.

Höhlenkomplex Areni-1 Cave

 

 

 

Das Weingut Areni-1 ist ein 6100 Jahre altes Weingut, das 2007 in der Areni-1-Höhle im Dorf Areni in der Provinz Wajoz Dzor in der Republik Armenien entdeckt wurde Team von armenischen und irischen Archäologen.

Höhlenkomplex Areni-1 Cave

 

 

 

 

 

 

 

Für 1000 DRAM pro Erwachsenen ließ uns ein Schlüsselberechtigter durch das verschlossene Eingangstor. Ticket gibt es dafür nicht - es scheint in Armenien üblich zu sein, sich so nebenbei etwas verdienen zu lassen. Bei der während unserer Anwesenheit besuchenden Personen scheint dies ein recht einträgliches Geschäft zu sein. Hier vergibt sich der Staat eine gute Geldeinnahmequelle, wenn er Sehenswürdigkeiten wie diese legal zu vermarkten und Eintritt zu verlangen. Wer einmal an dieser Tür steht, wird auch einen angemessenen Preis zahlen.

Höhlenkomplex Areni-1 Cave

 

 

 

 

 

 

 

Ein Video zeigt unter facebook das Innere der Höhle:: https://www.facebook.com/ChuboboiTravels/videos/335228550247643/

Das Kloster Norawank / Noravank / Monastery Նորավանք

Noravank Monastery Rd

 

 

So bogen wir nun nach rechts auf die Noravank Monastery Rd durch die atemberaubende malerische Schlucht Noravank Gorge zum Kloster Noravankh ab, welches südlich vom Kloster Chor Virap mit seiner Muttergotteskirche liegt. In der engen Schlucht des Amaghu ist nach knapp 8 km bei 400 Höhenmeter Anstieg das Kloster Noravank, welches zu den schönsten armenischen Klöster gehört. Hier besichtigten wir die Haupt- und Mausoleumskirche. Die rötliche Fassade des Klosters lässt es kaum von seiner felsigen Umgebung bei untergehender Sonne erkennen. Vom 12. - 14. Jahrhundert war es Sitz der Bischöfe von Sjunik.

Kloster Monastery Norawank

 

 

 

 

 

Das Noravank Monastery in über 1500 m über NN besteht aus den Kirchen:

Kloster Monastery Norawank

 

 

 

 

Kloster Monastery Norawank

 

 

 

 

 

 

 

 

Fürst Burtel Orbelian stiftete die zweigeschossige Fassade des Klosters. Erst im Jahr 1339 wurde die Mausoleumskirche (Surb Astvatsatsin) vollendet.

Kloster Monastery Norawank

 

 

 

Die derzeitige Täuferkirche (Surb Karapet) aus dem 13. Jahrhundert wurde etwas nördlicher als die bei einem Erdbeben vollständig zerstörten Vorgängerkirche gleichen Namens errichtet. Als ältestes, im Original erhaltene Kirche steht sie im Zentrum des Klosters, die von Fürsten Smbat Orbelian im Jahr 1261 einen Gawit an der Westseite anbauen ließ.

Kloster Monastery Norawank

 

 

 

 

 

 

 

 

Kloster Monastery Norawank

 

 

 

 

Նորավանք հարսանիք: Da heute Sonntag war, hofften wir auf ein armenisches Brautpaar. Die Freude war groß, als kurz vor ende unseres Rundgangs durch die Klosteranlage ein Brautpaar erschien. Bereitwillig ließ es sich von mir fotografieren - vielen Dank.

Kloster Monastery Norawank

 

 

 

 

 

 

Für den Klosterrundgang sollte man 20 ... 30 Minuten einplanen.

Wir fuhren wieder auf die Noravank Monastery Rd, zurück, bis wir nach knapp 8 km bei Areni auf den Yerevanyan Hwy (E117) kamen. Auf halben Weg bis dahin ist in einer Felsspalte die Vardges's Stone Bar.

Vardges's Stone Bar, Areni

 

 

 

Vardges's Stone Bar

Ursprünglich wollten wir hier eine Kaffeepause einlegen - wurden aber wegen einer geschlossenen Veranstaltung abgewiesen.

Unmittelbar vor der E117, gleich hinter dem Café "Garden of Eden" / Edem (wo man gut essen kann) befindet sich der Zugang zur Ausgrabungsstätte zum vorher beschriebenen Höhlenkomplex Areni-1 Cave.

Kurz vor Arpi kann man zwei Abstecher einplanen.

Man kann links in Richtung der Weinlkellerei Trinity Canyon Vineyards abbiegen und in den 8,5 km entfernten Ort Aghavnadzor Աղավնաձոր bis an deren Nodausgang fahren. Dann folgt man auf weiteren 3 km einen Feldweg bis man die kleine Kirche Ulgyur Church erreicht hat.

Ulgyur Church, Aghavnadzor

Ulgyur Surb Astvatsatsin Church & Vishap

Ulgiur / Ulgurt ist der Spätname einer alten mittelalterlichen Siedlung, deren ursprüngliche Name unbekannt ist. Die halb ruinierte Kirche Surb Astvatsatsin [1] hat einen rechteckigen Grundriss (5,45x3,7 Meter). Die Fundamente aus halbfertigem Basaltstein wurden mit hochwertigem Kalkmörtel gelegt. Die Wände waren doppelseitig und mit Kalkmörtel belegt. Der Eingang zur Kirche wurde aus einer einzigen Steinplatte gemacht, die fehlt. Der Boden besteht aus halbfertigen Steinen. Die Gesimssteine ​​sind teilweise beschädigt. In der Nähe des Denkmals befinden sich wichtige Khachkars (Steinkreuze) und andere wunderschön geschnitzte Steine.

Beachten Sie die zwei hohen Steine, die der Kapelle am nächsten sind. Dies waren Vishap (Drachen) Steine ​​aus der vorchristlichen Zeit Armeniens, die in christliche Denkmäler umgewandelt wurden, indem sie einfache Kreuze und andere religiöse Symbole auf das Drachenbild schnitzten. Vishap-Steine ​​wurden oft an Wasserquellen platziert und gehören zu den ältesten religiösen Ikonen Armeniens.

Ulgiur ist wichtig als Geburtsort des Meisters Momik, eines armenischen Miniaturmalers, Bildhauers und Architekten, der vom Ende des 13. bis 14. Jahrhunderts lebte. Bei Ausgrabungen wurden 2004 Grabsteine ​​für Momiks Eltern und Familienmitglieder seines Bruders entdeckt.

Momik Vardpet​​

Momik Vardpet (geb. 1260? - gest. 1333, 1339) war ein bekannter Kalligraph, Miniaturmaler, Bildhauer und Architekt aus dem späten 13. bis 14. Jahrhundert. Bekannt sind seine Eltern (Grigor und Avta), sein Sohn (Askandar) und sein Enkelkind (Shatonik). Momik studierte und arbeitete an der Gladzor-Universität und später in der Residenz des Metropolitan (Erzbistums) im Noravank-Kloster, wo er als Maler und Architekt für die mächtige Dynastie der Orbelian-Prinzen angestellt war und Projekte im Auftrag von Orbelian-Metropoliten durchführte. Momik war ein Schüler des Mönchs Hovasap und hatte neben seinen beeindruckenden künstlerischen Gaben auch ein tiefes Verständnis für religiöse Themen und beherrschte die griechische Sprache. Zu seinen besten Werken gehören die in den Jahren 1292 und 1302 abgebildeten Evangelien, die heute im Matenadaran in Eriwan aufbewahrt werden. Sie zeigen, wie geschickt er als Maler war, ebenso wie sein tiefes Wissen in der Piktographie und sein Innovationsstreben. Als Architekt demonstrierte Momik eine einzigartige Herangehensweise bei der Gestaltung der Kirchen in Areni St. Astvatsatsin und entwickelte eine völlig neue Herangehensweise für die Kirche mit dem Namen "Burtelashen" in Noravank mit einer zweigeschossigen gekrönten Rotunde. Die von Stepanos Orbelian und mehreren anderen Kirchen in Auftrag gegebene St.-Grigor-Lusavorich-Kirche des Klosters Tatev wird Momik zugeschrieben. In seinen Werken setzt Momik das Wort "vardpet" nach seinem Namen, was seine Fähigkeiten als Architekt bezeichnet, er war aber auch ein entfernter Bildhauer. Seine berühmten Werke sind Basreliefs in Areni und Noravank, insbesondere die im Pavillon der Surb Stepanos Nakhavka-Kirche (St. Steven Protomartyr) - die Szene, in der Gott der Vater dargestellt wird, ist außergewöhnlich. Bei Noravank schnitzte er kunstvolle Khachkars mit erlesenen Mustern; Sie sind jetzt in Museen in St. Echmiadzin und Yeghegnadzor ausgestellt.

Ulgyurs Drachensteine / Vishapas / Vishapakars​​

Ulgyurs Drachensteine / Vishapas / Vishapakars stammen aus dem 11.-12. Jahrhundert und sind zoomorphische Monumente, die im armenischen Hochland in der Nähe natürlicher und künstlicher Wasserkörper und anderer Wasserquellen gefunden werden. In der Antike (ungefähr II-I Jahrtausend v. Chr.) wurden die Vishapakars an den Quellen von Flüssen, an den Ufern von Seen und im Allgemeinen in der Nähe des Wassers platziert. Sie sind aus einem einzigen bis zu fünf Meter hohen Steinstück geschnitzt und haben normalerweise die Form eines Fisches. Auf vielen von ihnen gibt es Bilder von einem Stier oder Widder, manchmal auch von Schlangen oder Vögeln. Gemäß einer der Hauptversionen waren die Vishapakars für die Skulptur eines mythischen Drachen gedacht, der die Wasserquelle überlappte, und andererseits wurden die Idole der Landwirtschaft und der Wasserversorgung personifiziert. Bis heute sind etwa 150 Vishaps erhalten geblieben, von denen sich einige im Geghama-Gebirge, am nordöstlichen Ufer des Sevan, an den Hängen des Aragats und in den Regionen Javakhk, Nakhichevan, Kars und Erzrum befinden.

Mozrov Cave, Arpi

Man kann auch einen Abstecher zur knapp 8 km entfernten Mozrov Cave durchführen. Da ein Gitter den Zugang zur Höhle verschließt, verzichteten wir darauf.

Mozrov Cave (optional)

Ein Aufstieg soll zur etwa 30 Meter tiefen und leider verschlossenen Höhle führen. Im Inneren der Höhle gibt es eine große Vielfalt von natürlichen geologischen Formationen ist, die so einzigartig sind. Die Höhle soll aufgrund der Stalaktiten, Stalagmiten, Exzentriques, Säulen, sehr sehenswert sein.

Reisefoto eingereicht von Luciana M (Mai 2016)

 

Ertij Fort

In mitten der Ortschaft Arpi ragt in etwa 200 m Entfernung auf einen Hügel die Reste der Festung Ertij Fort aus dem 13. Jahrhundert heraus. Da auch das Luftbild bei Google nicht aufschlussreich war, verzichteten wir auf deren Besteigung. Sicher - wir hätten zwischen einzelnen Mauerresten die Ortschaft Arpi schön von oben sehen können - naja - musste nicht sein.

 

Cave shrine of Jrovank

In der Nähe einer Schlucht des Flusses Arpa soll sich die Höhle "Schrein von Jrovank" (cave shrine of Jrovank) befinden, die ich aber nicht lokalisieren konnte. Vermutlich liegt sie etwa 800 m südlich des Fort Ertij - auf der anderen Seite der E 117 und des Flusses Arpa in der Ortschaft Arpi (Արփի). In der Schlucht, die vom Arpa-Fluss gehauen wurde, befindet sich der Höhlenschrein von Jrovank. Falls es genauere Informationen dazu gibt, erwähne ich sie gern mit Test und Foto.

So fuhren wir auf dem Yerevanyan Highway (E117) weiter in Richtung Goris. Im Ort Yeghegnadzor verließen wir sie und bogen nach links auf die Mikoyan Street (H47) ab. Nach weiteren 10 km Fahrt erreichten wir den Ort Gladsor / Gladzor sowie Vernaschen.

Gladzor-Museum, Vernaschen

In Vernaschen befindet sich das Gladzor-Museum und ist in der ehemaligen Surb Hakob-Kirche aus dem 17. Jahrhundert eingerichtet. Leider konnte ich dieses Museum in Vorbereitung dieser Reise nicht geografisch zuordnen. Es gibt zwar im Ort noch eine Saint Jacob Church (39.792514, 45.364122 / Q9V7+2J Vernaschen), denke aber nicht, dass diese das Museum ist.
Das Museum zeigt Kopien alter Manuskripte, Karten und Fotos verschiedener Klöster und Bildungseinrichtungen des Landes. Die Originalhandschriften befinden sich im Matenadaran in Jerewan. Das Gebäude wurde 1984, nach der 700-Jahres-Feier der Universität Gladzor, die 1982 bei den Ruinen des Klosters Tanahat stattfand, restauriert und als Museum eingerichtet. Es ist täglich außer montags von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Eintritt: 1000 DRAM.

Kloster Tanahati Vankh (Karavankh / Stephanskloster)  Karmir Monastery<

Am nördlichen Ortsrand biegt die Staatsstraße H47 - eine einspurige Asphaltstraße nach Südosten ab, erreicht nach fünf Kilometern das ehemalige Kloster Tanahati Monastery. Schon in weiterer Ferne irritierte uns eine noch unbekannte Kirche, die nicht in unserer Planung einbezogen war, die wir nach dem Kloster noch aufsuchten.

Kloster Tanahati Vankh (Karavankh / Stephanskloster)
Karmir Monastery

Arkazi Surb Khach, Vernaschen

 

 

 

 

 

 

 

Das bekannte Tanahati Karmir Monastery aus den 13. Jahrhundert, eines der berühmten Klöster von Sjunik, liegt in einer gebirgigen und malerischen Umgebung. In der Klosteranlage befand sich die im Jahr 1280 gegründete Hochschule, eine von vielen in Armenien. Hier bekamen sie von bekannten Gelehrten geistliche Bildung, beschäftigten sich aber auch mit der Wissenschaft. Viele Manuskripte, die möglicherweise von der zugehörenden Schule der Buchmalerei entstammen, sind von der Universität erhalten geblieben. (weitere Infos unter: Wikipedia.org)

Unsere mitreisenden Kinder fragten, warum man eine einsame Kirche als Kloster benennen kann. Das was heute erhalten ist, ist meist nur noch ein Bruchteil des Zustandes in der damaligen Blütezeit. Erdbeben, Verfall, Kriege, Plünderungen und vieles andere zwangen die Bewohner das Gebiet aufzugeben. Teilweise erkennt man noch Mauerreste - das ist aber nicht immer so. Hilfreich sind dabei Luftbildaufnahmen, die häufig die damalige Struktur sichtbar machen - wie rechts die aktuelle Luftbildaufnahme aus Google-Map (nachbearbeitet). Sichtbar werden hier die Umrisse zahlreicher Gebäude um der Klosterkirche.

Kloster Tanahati Vankh (Karavankh / Stephanskloster)  Karmir Monastery

 

 

 

 

 

Die Einbindung dieses Klosters war nur ein Umweg von 11,6 km bei 15 Minuten mehr Fahrzeit.

Es sollten aber noch etwas weiter werden, denn nach weiteren drei Kilometer machten wir erneut Stop bei einem Pilgerziel für armenische Christen, der Kirche des ehemaligen Arkaz-Klosters (Arkazi Surb Khach) - also die Kirche, die wir bereits aus der Ferne sahen.

Arkazi Surb Khach, Vernaschen

 

 

 

Kloster Arkazi Surb Khach, Vernaschen

Arkazi Surb Khach, Vernaschen

 

 

 

 

 

 

 

Arkazi Surb Khach, Vernaschen

 

Die Kirche Arkazi Surb Khach wurde im 19. Jahrhundert renoviert. Es ist eine einfache Kirche. Auch ist Arkazi eine Pilgerstätte für die Einheimischen. Es gibt einen großen Saal gleich neben der Kirche.

Wir wunderten uns schon bei Anreise über die zahlreichen Fahrzeuge und Besucher - jedoch war kein Gottesdienst. So gingen wir Richtung Saal, wo ein neunjähriger Junge uns bemerkte.

Arkazi Surb Khach, Vernaschen

 

 

 

 

 

 

 

Ungeniert ludt er uns ein, an der im Saal stattfindenden Feier teilzunehmen. Wir waren anfangs recht skeptisch, dass ein so junger Mann die Initiative ergriff - wurde uns aber erklärt, dass er mit zwei weiteren Jungen die Hauptperson dieser Feier waren. Da wir zeitlich gut lagen, folgten wir die Einladung und wurden gleich mit reichlich Speisen und Getränke versorgt. Als Kraftfahrer musste ich leider alkoholfrei bleiben und konnte die zahlreichen Toasts nur mit farbgleider Apfelschorle genießen. Selbst eine Lehrstunde im armenischen Tanz blieb uns nicht erspart - nahmen es aber mit Freude an.

Saint Anna Church, Malishka

Anschließend fuhren wir wieder über der Ortschaft Malishka Մալիշկա zum Jermuk Highway (E117) zurück. Dabei fiel uns rechts die Saint Anna Church, die noch schnell im Bild festgehalten wurde.

Immer wieder begeisterten uns nicht nur die gelisteten Sehenswürdigkeiten, sondern auch die ständig wechselnden Landschaften. Derzeit bewegen wir uns noch in Höhenlagen zwischen 1200 bis 1600 m über Normalnull, was sich heute noch mit dem Tagesziel Dschermuk mit 2100 m über NN endet.

Landschaft in der Region Wajoz Dsor auf der H51

 

 

 

 

 

 

 

In Malishka stieß sie auf die E51, die uns am Ortsausgang wieder auf die E117 führte. Diese folgten wir bis zur Ortschaft Vayk Վայք (ehemals Azizbekov).

Tiridat Kirche / Surb Trdat G Mets Church, Vayk

 

Unmittelbar vorher war auf der rechten Seite die heilige Tiridat Kirche / Surb Trdat G Mets Church - keine zwanzig Meter von der E117 entfernt.

Durch die Baugleichheit, das neue Alter und fehlende Besonderheiten machten wir nur ein Foto aus dem Auto. Es war auch bereits 16:45 Uhr und hatten noch einige Sehenswürdigkeiten in unserer Planung vorgesehen.

Die heilige Tiridat Kirche / Surb Trdat G Mets Church, Vayk

Die St.-Trdat-Kirche der Stadt wurde im August 2000 von Catholicos Karekin II und durch Spenden der armenischen Wohltäter Caloust und Emma Soghoyan aus den USA eröffnet . Die Kirche wurde nach König Tiridates III. Von Armenien benannt, der das Christentum im Jahr 301 zur Staatsreligion von Armenien erklärte.

Landschaft in der Region Wajoz Dsor auf der H43

 

 

 

Im Nordosten von Vayk befinden sich Überreste einer alten Siedlung aus dem 1. Jahrtausend v. Chr. Eine weitere Sehenswürdigkeit wäre die Vayk-Brücke aus dem 17. Jahrhundert, die den Fluss Arpa überspannt und 1 km westlich der Stadt liegt. Die Brücke wurde von Ivan Paskevich im Jahr 1827 während seiner Kampagne gegen Qajar Persia renoviert.

Wir fuhren auf dem Yerevanyan Highway (E117) weiter ostwärts. Nach zehn Kilometer führten zwei Straßen nach Dschermuk. Da wir zeitlich noch das Kloster Gndevank einbinden konnten, folgten wir der H42, die nur 500 m nach der H43 nach Links abbog. Nun - das war ein Fehler - wir hätten sollen die deutlich schlechtere H43 nehmen sollen, die uns zum Ziel geführt hätte.

Landschaft in der Region Wajoz Dsor auf der H43

 

 

 

In der Ortschaft Gndevaz führte uns das GPS-Gerät auf der anderen Uferseite und anschließend unmittelbar zum Kloster. Diese Straße war jedoch nicht befahrbar und folgten weiter der H42 bis zum Kechut Reservio. Unmittelbar vor der Staumauer stoppte uns ein Schlagbaum und ein Posten, der uns erklärte, dass die H43 in dieser Richtung gesperrt ist. Eine anwesende Frau bestätigte, dass wir bis zur E117 zurück fahren müssen und von da aus das Ziel über die H43 zu erreichen wäre. Also blieb uns nur die Absage dieses Ziel für diesen Tag übrig und es am nächsten Tag nachzuholen - werden es aber hier beschreiben, als ob wir es über der H43 erreicht hätten.

Landschaft in der Region Wajoz Dsor auf der H42

 

 

 

 

So sind wir am Morgen des nächsten Tages als Erstes bis zur Europastraße E117 (die zukünftige Autobahn M2 / Մ2) und bogen nun auf die H43 ein, die nur nach etwa 200 m rechts abbog. Sie ist in einem sehr schlechten Zustand. Bis zum Kloster benötigten wir für die 14 Kilometer eine knappe halbe Stunde Fahrzeit, was auch Google-Map berechnet hat. Normalerweise führt die H43 weiter nach Dschermuk - bleibt aber scheinbar vorerst gesperrt.

Landschaft mit Kuh in der Region Wajoz Dsor auf der H42

 

 

 

 

Unterwegs versperrte uns eine Kuh die Weiterfahrt - besann sich dann doch noch, und den Weg frei zu geben.

Ausschilderung zum Kloster Gndevank

 

 

 

 

 

 

Der Abzweig zum Kloster war gut ausgeschildert. Ein steiler Weg führt serpentinartig zum Kloster.

Parkplatz zum Kloster Gndevank

 

 

 

 

Unsere mitreisenden Kinder schmunzelten schon, als sie nur ein paar Mauerreste sahen. Das sollte sich aber schnell ändern, denn das Kloster ist bewohnt.

Kloster Gndevank

 

 

 

 

 

 

Kloster Gndevank

Das Kloster Gndevank der Armenisch-Apostolischen Kirche wurde im 10. Jahrhundert gegründet.

So begannen wir unseren Rundgang zwischen Kirche und Wirtschaftsgebäude.

Stefanskirche / Surb Stephanu zum Kloster Gndevank

 

 

Nicht schlecht staunten wir, als aus diesem Gebäude ein Mönch trat und uns zu erklären versuchte, dass wir diesen Weg nicht weiter gehen sollen und forderte uns auf, hier zu warten. Wenig später kam ein weiterer Mönch hinzu, der uns zur Überaschung etwas Deutsch sprechen konnte. Er erklärte, dass hier acht Mönche leben und bat uns, diese Bereiche nicht zu betreten, was wir natürlich respektierten. So begannen wir den Rundgang mit der Kirche.

Stefanskirche / Surb Stephanu zum Kloster Gndevank

 

 

 

 

 

 

Die restaurierte Stefanskirche (Surb Stephanus) - eine Kreuzkuppelkirche aus dem Jahr 936 enhielt großflächige Wandmalereien, die leider nicht mehr vorhanden sind.

Kloster Gndevank

 

 

 

 

Aber auch Mönche müssen sich den heutigen Bedingungen anpassen. Für Notfälle und notwendige Versorgungsfahrten haben sie einen Lastkraftwagen und einen geländegängigen PKW zur Verfügung. Ein etwa 800 m lnger steiler Pfad führt in die Ortschaft Gndevaz Գնդեվազ. Und eine Sendeeinrichtung steht ihnen auch zur Verfügung. Warmes Wasser bereitet eine kleine Solaranlage zu.

Kloster Gndevank

 

 

 

 

 

Natürlich sind auch diese Mönche größtenteils Selbstversorger. Bienenhonig, Landwirtschaft ond Obstanbau sichern dies.

Erst als wir das Gelände erkundeten, konnten wir die tatsächliche Größe feststellen und ers während der Rückfahrt sahen wir die massiven Außenmauern.

Kloster Gndevank

 

 

 

Auf dem Kloster-Parkplatz blickten wir noch einmal in das herrliche Arpa-Tal. Der Rückweg ist wie bereits beschrieben nur zurück zur E117 möglich und von da aus die Fahrt nach Dschermuk fortsetzen.

Das Kechut Reservior umfuhren wir nun westlich des Stausees, was uns nun direkt nach Dschermuk führte.

Wappen von Jermuk / Dschermuk / Ջերմուկ

Jermuk / Dschermuk / Ջերմուկ

Da es hier viele Thermalquellen gibt, wurde Dschermuk zu Sowjetzeiten zu einem bekannten Kur- und Luftkurort ausgebaut. Außerdem wird hier Mineralwasser abgefüllt, welches aus vielen Mineralquellen mit unterschiedlichen Temperaturen von 20 bis 65 Grad fließt. In der Nähe der Stadt befinden sich mittelalterliche Höhlenkomplexe.

Zufahrt / Parkplatz zum Jermuk Waterfall

Da wir gut in der Zeit lagen, besichtigten wir noch den Wasserfall. Am Parrkstreifen an der Straße erwartete uns ein hilfsbereiter Mann, der und für 200 DRAM eine der freien Parklücken zeigte. Wir sagten uns: "leben und leben lassen" - auch ohne Parkschein zahlten wir für diese Platzeinweisung

Vom Parkplatz aus sind es noch etwa 200 m Fußweg bis zum Wasserfall.

Jermuk Waterfall

Der malerischste Wasserfall in Armenien ist der Jermuk Wasserfall im Kurort Jermuk. Der Wasserfall befindet sich auf einer Höhe von 2000 Metern über dem Meeresspiegel. Der Jermuk-Wasserfall ist 70 Meter hoch und gilt als der zweithöchste Wasserfall in Armenien.

Jermuk Waterfall

 

 

 

 

Es gibt eine interessante Legende, die sich auf den Ursprung des Wasserfalls bezieht. Es war einmal ein Adliger, der eine Burg auf Felsen oberhalb der Schlucht erbaute. Die Tochter des Adligen war so schön, dass die Brautleute aus aller Welt diese armenische Schönheit heiraten wollten. Ihr Herz gehörte jedoch dem Sohn eines Hirten.

Jede Nacht warf das Mädchen ein Seil in die Schlucht, und ihr Geliebter stieg auf das Seil und kam durch das Fenster zu seiner Geliebten. Eines Tages fand ein Adliger das Seil und verfluchte seine Tochter mit den Worten: "Ich verfluche dich, eine Meerjungfrau zu werden und nie wieder aus dem Wasser zu kommen, wenn du diesen Bauern wieder triffst". In der Nacht warf das Mädchen den Zopf anstelle des Seils und verwandelte sich in eine Meerjungfrau, und ihr Haar verwandelte sich in einen Wasserfall. Von diesem Tag an haben die Menschen den Wasserfall "das Haar der Meerjungfrau" genannt.

Jermuk Wasserfall ist ein einzigartiges Phänomen. Selbst am heißesten Sommertag sind die Gewässer eisig. Darüber hinaus wird das Wasser des Jermuk-Wasserfalls genutzt, um das beliebteste Mineralwasser Jermuk herzustellen.

Vom Wasserfall aus sendeten wir ein Foto zu dem Schlüsselhallter unseres Apartments und wusste somit, wo wir derzeit uns aufhielten. eine Beschreibung des Fahrzeuges sollte es weiter vereinfachen.

Kreisverkehr mit der Israel Ori Statue in Jermuk

So fuhren wir wieder zurück und erreichten den Kreisverkehr die Israel Ori Statue, die wir noch schnell fotografieren wollten. Da wartete zufällig bereits unser Schlüsselhalter, den wir dann bis zum Apartment folgten und übergab uns die Wohnung für diese Nacht.

Israel Ori Statue

Israel Ori / Իսրայել Օրի (1658-1711) war eine prominente Persönlichkeit der armenischen nationalen Befreiungsbewegung und ein Diplomat, der die Befreiung Armeniens von Persien und dem Osmanischen Reich anstrebte. Ori, der auch zeitweise in Düsseldorf lebte, war der erste, der die pro-russische Ausrichtung der armenischen Befreiungsbewegung gegen das persische und osmanische Reich für die kommenden Jahrzehnte festlegte. Um die Unabhängigkeit Armeniens zu erreichen, hatte er Kontakte zu Katholikos Jakob IV., dem georgischen König Georg XI., Pfalzgraf Johann Wilhelm, Kaiser von Österreich, Peter den Großen und sogar Papst Clement XI.

Jermuk Mineralwasser Galerie

Nachdem wir uns soweit eingerichtet hatten und der Sonnenuntergang erst für 18:45 Uhr eintrat, gingen wir Richtung Stadt, um selbst das Mineralwasser an der Mineralwasser-Galerie zu kosten.

Mineral water gallery Ջերմուկ հանքային ջուրն

Das Jermuk Mineralwasser hat eine wunderbare heilende Wirkung. Wer und wann die Verwendung zu medizinischen Zwecken Jermuk feststellte, ist nicht bekannt. Es gibt eine Legende, dass vor langer Zeit, als der Mensch im Wesentlichen von der Jagd lebte, die Wälder voller Tiere waren. Eines Tages erschoss ein erfahrener Jäger ein Reh. Der verletzte Reh begann mit großer Anstrengung weg zu laufen. Mehrere Hunde verfolgte ihn auf seinen Weg. Das Reh war erschöpft und blutete und als es die Mineralquellen von Jermuk erreicht, wirft es sich ins Wasser und der Jäger wunderte sich. Ein gesundes und erholtes Reh kam aus dem Wasser heraus und verschwand im Wald. Der Jäger war so sehr erstaunt über das Wunder - das Wunder des gewöhnlichen Wassers. Bis heute verbreitet das magische Wasser "Jermuk" Ruhm für diesen Ort. So wurde diese Nachricht von Land zu Land verbreitet und so entdeckten die Menschen das Geheimnis des Wassers.

Hotel Hyatt Place Jermuk

 

So kosteten auch wir das "magische Wasser" - nur wie ein junges Reh sprangen wir leider nicht davon. Das Wasser schmeckte völlig anders als aus einer normalen Flasche "Mineralwasser". Hier wird kein Reiseführer benötigt, da der Ort durchgehend geöffnet ist - es erfordert keine Eintrittsgebühren und man kann so viel Wasser trinken, wie man möchte.Man sollte jedoch ein Gefäß mit bringen oder sich eins als Souvenir erwerben, da das Wasser etwas heiß ist.

Nach dem Abendbrot im Restaurant beendeten wir den Reisetag.

Ursprünglich buchten wir eine andere Wohnung in Dschermuk. Über das Portal booking.com hatten wir für das Apartment Квартира Джермук (1 Übernachtung) bereits eine bestätigte Buchung, bis der Vermieter diese uns unbegründet stornierte. Da für ihm die eine Nacht zu wenig war, forderte er uns auf, die Buchung zu stornieren. Wir waren sprachlos und meldeten die Verfahrensweise dem Buchungsportal. Aus meiner Sicht empfehle ich nicht die Unterkunft Квартира Джермук zu buchen.
Myasnikyan 24 Дом 8, 3702 Jermuk, Republik Armenien, (39.836959, 45.666608 - GPS), Telefon +374 94 155838 (WhatsApp)
.

Wir kannten zum Glück bereits weitere Wohnungen in Dschermuk, u.a. aus dem Portal turinfo.am und setzten uns per WhatsApp mit der Vermieterin des Karen Nikolai des Jermuk Apartment in the Center in Verbindung, die uns unkompliziert für diese Nacht die Wohnung zur Verfügung stellte - herzlichen Dank, liebe Karen. Es geht eben auch anders und das ist gut so.


Foto: eigen,
Artashat Tempelanlage: https://ssl.panoramio.com/photo/23310840; Fotogalerie aus araratbrandy.com;
Bild [1] aus helpme.am/en/place/detail/1833-reviews-attractions-yerevan-ulgyurs-dragon-stones


Heute: 1.134 hochauflösende georeferenzierte Fotos 3216x 2136 bei 300dpi (falls an Fotos von einzelnen Sehenswürdigkeiten Interesse besteht - einfach melden; Die hier veröffentlichen Fotos wurden für das Internet verkleinert und optimiert)


 Optional und durchaus sehenswert:

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Fortsetzung im Teil 2:  Reisebericht Chndsoresk (Goris, Chndsoresk)


  Reisebericht Nordzypern 2014 sowie nach Zypern (westlicher griechischer Teil) 2015 * * Rundreise Lanzarote 2015