Reisebericht über eine einwöchige Urlaubsreise durch Lykien / Türkei - Winter 2020
Kurz-Übersicht zum Reisebericht Lykien / Türkei
Westliche Mittelmeerregion / Akdeniz Bölgesi - Türkei
Rundreise Teil 1: Reisebericht Kemer Kitanaura
Rundreise Teil 2: Reisebericht Rhodiapolis Idebessiois
Rundreise Teil 3: Reisebericht Limyra Arykanda Myra
Rundreise Teil 4: Reisebericht Idyros Phaselis Olympos
Rundreise Teil 5: Reisebericht Myra Andriake Apollonia
Rundreise Teil 6: Reisebericht Termessos Ariassos
Rundreise Teil 7: Reisebericht Antiphellos Tlos
Koordinatenliste der Rundreise durch Lykien
Rundreise Teil 3: Reisebericht Limyra Arykanda Myra
3. Tag - Dienstag, 11. Februar 2020
Fahrt mit dem Auto nach Limyra, Arykanda, Arneai, Phellus, Kaş und Myra (Route 303 km 6 h Fahrt)
Limak Limra Hotel & Resort
Heute führte uns die Route wieder der Küstenstraße D-400 entlang folgten aber sie nicht in Kumluca, als sie nach links abbog, sondern gerade aus weiter nach Hacıveliler - also wie gestern. anstelle nach rechts nach Rhodiapolis Ancient City abzubiegen, fuhren wir gerade aus weiter Hızırkahya. Kurz vor dem Ortseingang von Sahilkent bogen wir nach rechts in Richtung der Ortschaft Saklısu ab. Nach 1,3 km war eine Linkskurve, wo wir nach weiteren 50 m den Feldweg nach rechts abbogen. Nach etwas über 300 m ging rechts ein Feldweg ab, der über die alte römische Brücke Kırkgöz Kemeri - Brücke der vierzig Bögen führte. Für diese 60 Kilometer Fahrt benötigten wir eine Stunde.
Limyra / Zemuri
Limyra / Λίμυρα / Zemuri) war eine antike Stadt im Süden Lykiens in Kleinasien. Die Ruinen der antiken Stadt liegen etwa 6 km nordöstlich der heutigen türkischen Stadt Finike am Fuße des Toçak Dağı, einem Ausläufer des Bey Dağları. Die Stadt blühte bereits im zweiten Jahrtausend vor Christus und war eine der ältesten und wohlhabendsten in Lykien (alter Name Yauna). Es wurde allmählich zu einer der schönsten Handelssiedlungen in Griechenland.
Die antike Stadt Limyra war vom 6. Jh. v.Chr. bis zu byzantinischer Zeit ein bedeutendes urbanes Zentrum in Lykien an der südwestlichen Küste von Kleinasien. Archäologische, geologische und hydrochemische Daten sowie ein Geländemodell und ein Alter unterstützen ein paläo-hydrogeologisches Modell, welches das Absinken der Grundmauern der Stadt unter den Grundwasserspiegel erklärt. Das Modell beschreibt tektonisch induzierte Massenbewegungen vom Burgberg (Toçak Dağı) in die Unterstadt. Die natürliche und eine zusätzliche anthropogene Schuttanreicherung führten zu einer Umleitung des ursprünglich vorbeifließenden Grundwassers in das Stadtzentrum. Dies hatten die Bewohner von Limyra spätestens seit dem sechsten bis zehnten Jh. n. Chr. zu bewältigen.
Brücke Limyra / Kırkgöz Kemeri
Die Brücke bei Limyra / Kırkgöz Kemeri, ("Brücke der vierzig Bögen") ist eine spätrömische Brücke in Lykien und eine der ältesten segmentierten Bogenbrücken der Welt. Sie liegt in der Nähe der antiken Stadt Limyra und ist das größte Bauwerk der Antike in der Region. Die alte Brücke an der Hasyurt-Straße war ein wichtiges Tor, das Limyra mit Korydalla und Rhodopolis verband. Diese alte Brücke zwischen Gewächshäusern und Orangenhainen, deren Bögen zur Hälfte im Boden vergraben sind, wird immer noch benutzt.
Sie überspannt den Alakır Çayı auf einer Länge von 360 m auf 26 Teilbögen. Diese Bögen mit einem Spannweitenverhältnis von 5,3 : 1 verleihen der Brücke ein ungewöhnlich flaches Profil und waren bis ins späte Mittelalter als architektonische Errungenschaft unübertroffen. Heute ist das Bauwerk größtenteils von Flusssedimenten begraben und von Gewächshäusern umgeben. Trotz seiner einzigartigen Eigenschaften, bleibt die Brücke relativ unbekannt, und erst in den 1970er Jahren haben Archäologen sie untersucht.
Die Limyra-Brücke ist ein höchst bemerkenswertes Beispiel einer römischen Brücke in der Türkei mit ihrem Segmentbogen und abwechselnden Backstein- und Mauerwerk-Voussoirs.
Ein Segmentbogen ist ein Teil eines Kreises mit viel flacherem Anstieg. Limyra mit einem R:S/1:5-Verhältnis ist ziemlich bemerkenswert im Vergleich zu einem 1:2-Verhältnis von Halbkreisbögen. Tatsächlich ist die um 590 datierte Anji-Brücke mit R:S/1:5 das erste signifikante Beispiel eines Segmentbogens. Die Wahl des Segmentbogens könnte das Ergebnis einer sehr geringen Tiefe für die Struktur sein, die mehr Platz für das Durchfließen von Wasser bietet. Segmentbögen benötigen im Vergleich zum Segmentbogen auch eine einfachere Zentrierung. Betrachtet man jedoch die Lmyra-Brücke mit ihren gemauerten Voussoirs mit dickem Mörtel dazwischen, wäre die Zentrierung eine Weile an ihrem Platz geblieben, bis der Mörtel aushärtet.
Die Brücke wird gebaut, um Limyra mit Pamphylien zu verbinden, beides Städte des antiken Lykien in der Südtürkei. Daher kann die Straße als lokale Straße betrachtet werden und nicht als Reichs- oder Heerstraße für Römer. Sein technischer Wert ist jedoch sehr bemerkenswert, mit Absicht oder nicht, sie bauten ein großartiges Ingenieurgebäude.
Die Brücke hat 26 ursprüngliche Segmentspannweiten und 2 weitere spätere zusätzliche kleinere Spannweiten auf der Ostseite. Es ist 360 m lang und die Breite variiert zwischen 3,55 m und 4,30 m. Die Brücke überquerte den Fluss Alakır, der mit dem Fluss Limyros verbunden ist. Sie war jahrelang total in Schwemmböden versunken und nur 2-3 Spannweiten waren für Besucher zugänglich, aber in letzter Zeit gab es Restaurierungsarbeiten, allerdings konnte ich keine Informationen über den neusten Zustand der Brücke finden. Die Struktur wurde in alluvialen Ablagerungen begraben und auch von Gewächshäusern umgeben. Möglicherweise haben auch Erdbeben dazu beigetragen, dass die Brücke verschüttet wurde. Die Brücke wurde in ihrer Querrichtung verschoben, obwohl in Längsrichtung keine Verschiebung oder Setzung durch Forschungen erwähnt wird. Dies ist ein Beweis für ein gelungenes Design, und auch die alluvialen Bedeckungen könnten der Brücke geholfen haben, zu überleben, insbesondere wenn man den darunter liegenden Pfeiler der Brücke betrachtet.
Wieder war es Perronet, der die Pfeilerbreite für Steinbrücken auf die Hälfte der bisherigen Maße reduzierte. Verhältnis von Pfeilerbreite zu Spannweite von 1/5 auf 1/10 reduziert, indem der Schub von Bögen auf demselben Pfeiler kompensiert wird. Natürlich nur für symmetrische Belastungen. Dabei musste er die Bögen mit den angrenzenden stützen und gleichzeitig bauen. Dies erforderte auch das gleichzeitige Entfernen der Zentrierungen für alle Bögen oder den Einsatz von temporären Stützen.
Betrachtet man die Pfeiler der Brücke und die Details auf dem Pfeiler, die auf dem Foto zu sehen sind, scheint es, als ob die Bauherren sich der Aufhebung der Stöße bewusst waren. Die Pfeiler sind zu dünn und der Stein, der mit der Zeit seine intakte Form verloren haben könnte, sieht aber immer noch zerbrechlich aus. Und das Fundament ist ein Spreizfundament mit einer horizontalen Widerstandsfähigkeit, die sich aus der Boden-/Strukturreibung und dem passiven Widerstand des Bodens ergibt, falls zählbar. Für ein Erdbeben würde dies jedoch nicht ausreichen. Ein weiteres bemerkenswertes Merkmal der Brücke ist der Doppelring aus Ziegelmörtel, der abwechselnd Voussoiurs aufweist, was ein sehr einzigartiges Beispiel ist.
Erwähnenswert ist auch der Stein am Bürgersteig, der in regelmäßigen Abständen aus der Brüstungswandfläche herausragt (420 cm). Sie wurden möglicherweise als Dekoration für Skulpturen, als Sicherheitszaun oder als Stütze eines Sockels für die Beleuchtung verwendet. Doppelte oder sogar dreifache Schichten von Bogenringen sind auch in Beskopru-, Dimcayi- und Bozdogan-Brücken zu sehen, die in diesem Blog enthalten sein werden oder bereits enthalten sind.
Es gibt viele Brücken in Anatolien, bei denen Ziegel als primäres oder sekundäres Strukturmaterial verwendet werden. Einige Beispiele sind Makestos-, Sultancayir- und Inikli-Brücken aus derselben Zeit. Und viele andere aus späteren Zeiten wie Akkopru (Ankara), Kurt-Brücke, Nilufer-Brücke, Iltekin-Brücke, Haramidere usw.
Wir nahmen uns die Zeit, die 360 Meter bis zum Ende der Brücke in östlicher Richtung zu gehen. Leider ist das Bauwerk so sehr von Folienzelten eingebaut, dass man deren Pracht gar nicht vollständig aufnehmen kann. Da es seitwärts Treppen hinunter gingen, konnten wir sicher vom Privatgeände aus einige Fotos machen. Einige Bauern winkten uns beim Überqueren freundlich aus ihren Zelten zu. Eine Pracht waren die nördliche und südliche Obstplantagen wie Saftapfelsinen und Zitronenbäume, die uns dn den mickrigen Wuchs in unserem Wintergarten erinnerten.
Nach dieser viertelstündigen Wanderung fuhren wir wieder die 300 m zurück und bogen nach rechts nach Saklısu ab. Nur 1,5 km weiter, also hinter der Ortschaft Sahilkent, erstreckte sich über den ganzen Hang die Nekropole Limra Antik Kaya Mezarları V mit seinen zahllosen Felsgräbern /Rock Tomb, die der historische Stadt Limyra Ancient City zuzuordnen sind. Diese Felsengräber hatten wir im Vorfeld unserer Reise nicht recherchiert. und waren auch nicht auf einem Lageplan Limyra vermerkt. Wir waren bei der Vorbeifahrt überrascht, diese zu sehen.
Lageplan aus: docplayer.org/39897426-Sperrmauer-hangsiedlung-theater-theaterthermen-byz-kirche-roemische-bruecke.html
Limyra Ancient City
Die wissenschaftlichen Untersuchungen in der Stadt begannen bereits 1812, als C. R. Cockerell die Ruinen besuchte und den Sarkophag von Siderija / Sidarios entdeckte. Die moderne Forschung begann mit der Entdeckung des sogenannten Helden des lykischen Königs Perikle, eines Tempelgrabes (Pertikle Heroon) aus dem 4. Jahrhundert vor Christus, durch den deutschen Archäologen J. Borchhardt im Jahr 1966. Seit 1969, als die Ausgrabungen begannen, ist Limyra von Interesse aus archäologischer Sicht.
Obwohl keine gesicherten Informationen über die Besiedlung der Stadt in der frühesten Zeit bekannt sind, lässt sich Zemuri, der lykische Name von Limyra, mit großer Wahrscheinlichkeit auf das hethitische Wort Zumarri zurückführen, das in Texten aus dem 2. Jahrtausend v. Chr. gefunden wurde. Abgesehen von einigen Keramikfragmenten, die möglicherweise aus prähistorischer Zeit stammen, stammen die frühesten Funde aus dem frühen 7. Jahrhundert vor Christus. Spätestens seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. bestand in diesem Gebiet eine Siedlung. Aufgrund der geringen Menge der Überreste sind Struktur und Ausmaß der Überreste jedoch noch nicht bekannt. Zemuri muss bereits im 5. Jahrhundert v. Chr. eine wichtige Position in der Siedlungshierarchie Lykiens eingenommen haben, aber die erste Blütezeit der Stadt war im 4. Jahrhundert v. Chr., als sie zur Residenzstadt einer aufstrebenden ostlykischen Dynastie ausgebaut wurde. Zuvor war es dem Dynast Perikle gelungen, Xanthos, die wichtigste Stadt Lykiens, zu erobern und seine Macht über die gesamte Region Lykien und die angrenzenden Gebiete im Norden und Osten auszudehnen.
Unter seiner Herrschaft wurde in Limyra ein umfangreiches Bauprogramm entwickelt, in dessen Verlauf ein massiver Mauerring eine Fläche von rd. 25 ha, einschließlich einer Befestigung auf dem Gipfel. Zwei markante Turmstrukturen, die wahrscheinlich die Macht und Bedeutung des Herrschers symbolisieren sollten, dominierten die Befestigungsanlagen.
Das Wohnviertel wurde vergrößert und umfasste den unteren Hang des Akropolis-Hügels mit teilweise aus dem Fels gehauenen Häusern. Zu dieser Zeit wurde auf der Akropolis der monumentale Held der Dynastie errichtet. Dieses Denkmal ist ein prächtiges königliches Grab, ein Gegenstück zum berühmten Nereidendenkmal von Xanthos.
Die fünf Nekropolen der Klassik mit rund 400 Gräbern entstanden ebenfalls im 4. Jahrhundert v. Chr. Von diesen Bestattungsflächen sind die Nekropolen II und III dem unmittelbaren Stadtgebiet zuzuordnen, während die übrigen Bestattungsflächen der Peripherie zuzuordnen sind. Berücksichtigt man jedoch die Nekropolen und einzelnen Gräber der Dorfsiedlungen im Hinterland, so steigt die Anzahl der Gräber erheblich an. Limyra hat die mit Abstand größte Anzahl von Gräbern unter den lykischen Städten.
Nur wenige Bauwerke belegen die hellenistische und frühkaiserliche Zeit in Limyra. Aufgrund ihrer Monumentalität und der hohen Qualität ihrer Architektur und skulpturalen Dekoration sind sie jedoch ein Beweis für die Bedeutung der Siedlung in diesen Epochen. Das sogenannte Ptolemaion ist aus der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts v. Chr., in der Unterstadt unweit des römischen Theaters gelegen, gehört zu dieser Gruppe beeindruckender Bauwerke. Aufgrund seiner hervorragenden Handwerkskunst gilt es als eines der herausragendsten Denkmäler aus dieser Zeit in Kleinasien.
Auf dem Rückweg von einer diplomatischen Mission nach Osten starb Gaius Caesar, der mutmaßliche Enkel und Adoptivsohn des Augustus, am 21. Februar n. Chr. in Limyra. Am Ort des Todes des Prinzen wurde ein Kenotaph aufgestellt. Der massive Kern des Opus Caementitium aus diesem Kenotaph ist in der westlichen Unterstadt Limyra erhalten, die sich über einem Kalkfundament und einem Sockel aus Kalksteinquadern erhebt. Neben dem Theater, das im 2. bis 1. Jahrhundert v. Chr. errichtet und nach einem verheerenden Erdbeben im Jahr 141 n. Chr. wieder aufgebaut wurde, veranschaulichen auch andere Gebäude wie riesige Badeanlagen, breite Straßen mit Säulen und Brücken das florierende Stadtleben von Limyra in der römischen Kaiserzeit.
Im 4. Jahrhundert v. Chr. nahm Pericles es als Hauptstadt des Lykischen Bundes an; später kam es unter die Kontrolle des Persischen Reiches. Nachdem Alexander der Große die persische Herrschaft beendet hatte, wurde der größte Teil Lykiens von Ptolemaios I. Soter regiert - sein Sohn Ptolemaios II. Philadelphos unterstützte die Limyrer gegen die einfallenden Galater und die Einwohner weihten ihm zu seinem Dank ein Denkmal, das Ptolemaion.
Limyra wird von Strabo (666), Ptolemäus und mehreren lateinischen Autoren erwähnt.
Die Römer schnitten ein Theater in den Hügel, das 8000 Zuschauer faßte. Es wurde im zweiten Jahrhundert n. Chr. Von dem bedeutenden lykischen Wohltäter Opramoas von Rhodiapolis in Auftrag gegeben. Ebenfalls aus dieser Zeit stammen ein Badehaus mit einer komplexen Heizungsanlage und die Kolonnadenstraßen. Die vorher besichtigte römische Brücke in Limyra, östlich der Stadt, ist eine der ältesten Segmentbogenbrücken der Welt.
In der Spätantike war die Stadt ein Bischofssitz bis zur byzantinischen Zeit in Notitiæ Episcopatuum bis ins 12. und 13. Jahrhundert als Suffraganbistum der Metropole Myra erwähnt. Zwischen dem 4. und dem späten 9. Jahrhundert n. Chr. sind die Namen von sechs Bischöfen bekannt, die wie alle Bischöfe von Limyra dem Metropoliten von Myra unterstanden: Diotimus, erwähnt von Basilius; Lupicinus, anwesend beim Ersten Konzil von Konstantinopel, 381; Stephen im Konzil von Chalcedon (451); Theodore beim Zweiten Konzil von Konstantinopel im Jahre 553; Leo, 787 beim Zweiten Konzil von Nicäa; Nicephorus, am Rat von Konstantinopel (879-880). Im Annuario Pontificio ist es als Titular-See der römischen Provinz Lykien aufgeführt.
Im späten 5./ frühen 6. Jahrhundert n. Chr. wurde die Stadt durch zwei voneinander unabhängige Mauerkreise in zwei Regionen aufgeteilt. Unter den Denkmälern der byzantinischen Zeit sind die drei Kirchenbauten erwähnenswert.
Die Stadt war von Flüssen wie Aykırıçay, Göksu und Alakır umgeben und der Transport erfolgte über verschiedene Brücken. Die kleinen Brücken im Süden, die die Verbindung der Stadt nach Finike herstellen, sind heute nur noch Fuß.
Limra Antik Kaya Mezarları
Ein weiteres interessantes Merkmal von Limyra sind seine Felsengräber, die fast fünfhundert zählen und auf fünf Hauptgebiete verteilt sind. Keine andere Nekropole in einer lykischen Stadt ist so ausgedehnt.
Die Nekropole 1 befindet sich entlang der Spitze des Arykanda-Tals an der Straße Finike-Elmalı. Diese sieben majestätischen Felsengräber, die etwa fünf Kilometer von Limyra entfernt in einen steilen Hang gehauen wurden, erinnern an eine Reihe von Adlernestern. Nekropole 2 und Nekropole 3 befinden sich auf beiden Seiten der Stadt, am westlichen und östlichen Tor. Die Gräber, die sich am Rande der Hauptstraße in Richtung der Hänge fortsetzen, erstrecken sich mit einigen Kilometern über die Nekropole 4 bis zur Nekropole 5. Die Stadt, die das Zentrum der Psychose ist, bleibt in späteren Perioden auf den Seiten der Geschichte ein religiöses Symbol.
Rock Tomb - Nekropole / Nekropolü V von Limyra
Über die Felsengräber von Limra Antik Kaya Mezarları / Rock Tomb - dass sie auch als Nekropole / Nekropolü V von Limyra beschrieben sind, fanden wir durch reinen Zufall heraus. Es gibt keinen Lageplan - nur einzelne Beschreibungen von Felsengräber der Nekropole / Nekropolü V von Limyra. Leider sind keine Informationen dazu recherchierbar - nur, wenn man das Buch von Zeynep Kuban: "Die Nekropolen von Limyra" zum Preis von 129 € erwirbt. Eine Kurzzusammenfassung mit kleinem Lageplan wäre mit den wichtigsten Grabstätten schon ausreichend - leider nichts zu finden.
Rock Tomb - Nekropole / Nekropolü IV von Limyra
Nur einen Kilometer hinter befinden sich unmittelbar am Ortsausgang von Saklısu die Felsengräber Rock Tomb - Nekropole / Nekropolü IV von Limyra rechts im Hang eingearbeitet.
Wer die Akropolis besichtigen möchte, folgt am Besten dem alten Weg, der hinter dem Theater zur Akropolis führt. Diese kurvenreiche Steinstraße führt Schritt für Schritt in die Vergangenheit. Von der 315 Meter hohen Zitadelle auf der Akropolis sind nur noch die Mauern erhalten. Der Heroon und der Palast von Pericle, prächtige Überreste einer verlorenen Zivilisation, stehen direkt unter der Akropolis. Von diesem Aussichtspunkt am Südhang des Mt. Tocak aus kann man die gesamte antike Stadt, den 20 km langen Strand bis zum Kap Gelidonya und die Stadt Finike (Phoenikos), einst Limyras Hafen, sehen. Finike, heute ein wichtiges Tourismuszentrum sowie eine Orangenanbauregion, diente einst Limyra mit seiner Zitadelle und seinem Hafen, dem Gökliman (wörtlich „Blauer Hafen“), der ein sicherer Hafen für Schiffe war.
Kastell (optional)
Das Kastell befindet sich 470 m westlich der Zitadelle auf einem Bergkamm. Hier sind nur noch sehr geringe Reste eines etwa 200 m langen Walls erkennbar. Eine Besichtigung haben wir nicht vorgesehen.
Akropol / Zitadelle + Byzantine Monastery (optional)
Die Zitadelle, das Heroon of Perikle und das byzantinische Kloster befindet sich auf dem Hügel und ist etwa 500 m nordöstlich des Theaters, wobei knapp 250 Höhenmeter zu überwinden sind, ließen wir aus. Selbst im Luftbild, wie auch in den Beschreibungen sind keine klaren Konturen zu erkennen.
In das ausgehende 5. bzw. beginnende 6. Jh. gehört auch eine kleine Kirchenanlage an, die auf dem Burgberg der Stadt auf einer schmalen Felsterrasse errichtet worden ist. Der 23 × 15 m große Bau wies an der Nordostecke einen kleinen Raum mit drei Apsiden auf. Verschiedene, kleinere Räumlichkeiten sowie eine Zisterne westlich der Kirche legen zusammen mit der Lage eine Interpretation der gesamten Anlage als Kloster nahe. In mittelbyzantinischer Zeit dürfte die Überbauung des Trikonchos mit einer lediglich 5 × 3,5 m großen Einraumkapelle erfolgt sein. Auch der Einbau einer dreischiffigen, nur 15 × 7 m großen Pfeilerkirche im Bereich des ehemaligen Mittelschiffes der Basilika des 6. Jhs. ist bereits dem Mittelalter zuzurechnen.
Um es zu zu erreichen folgt man den alten Weg, der zur Akropolis hinter dem Theater führt. Diese kurvenreiche Steinstraße führt Schritt für Schritt in die Vergangenheit. Von der 315 Meter hohen Zitadelle auf der Akropolis sind nur noch die Mauern erhalten.
Der Heroon und der Palast von Pericle, prächtige Überreste einer verlorenen Zivilisation, stehen direkt unter der Akropolis. Von diesem Aussichtspunkt am Südhang des Mt. Tocak aus kann man die gesamte antike Stadt, den 20 km langen Strand bis zum Kap Gelidonya und die Stadt Finike (Phoenikos), einst Limyras Hafen, sehen. Finike, heute ein wichtiges Tourismuszentrum sowie eine Orangenanbauregion, diente einst Limyra mit seiner Zitadelle und seinem Hafen, dem Gökliman (wörtlich „Blauer Hafen“), der ein sicherer Hafen für Schiffe war.
Heroon of Perikle / Grab von König Perikles (optional)
An den Hängen des Toçak Dağ, unterhalb der Burg von Limyra, ragte einst in über 200 m Höhe ein Grabbau auf, der weithin die Stadt Limyra und die Ebene beherrschte. Der lykische Dynast Perikle ließ sich seine letzte Ruhestätte an einer Stelle errichten, die den Blick zum Meer und den westlich und östlich angrenzenden Gebirgszügen gewährte, welche die Bucht von Finike begrenzen. Perikle gehörte zu den bedeutenden lykischen Dynasten, die Münzen mit ihrem Porträt prägen ließen. Das Heroon von Limyra war eine tempelartige Grabanlage von etwa 10 × 7 m und erhob sich auf einem hohen Unterbau (Hyposorion), der die Grabkammer beherbergte.
Der Oberbau hatte die Form eines amphiprostylen Tempels. An der Nord- und Südseite trugen an Stelle von Säulen je vier überlebensgroße Karyatiden (Foto rechts) das Gebälk. So wie deren Vorbilder, die Koren des Erechtheion auf der Akropolis in Athen, gleicht keine der weiblichen Figuren exakt der anderen. Sie sind mit Chiton und Peplos bekleidet, ihr Haar fällt in langen, dicken Zöpfen herab, in den Händen tragen sie eine Opferschale, ein Rhyton oder einen Spiegel. Die Figuren werden als göttliche Wesen, als Horen und Chariten verstanden, die nicht nur das Gebälk stützen, sondern auch über das Grabmonument und den Bestatteten wachen. Verhaltene Bewegung lässt sich auf den Relieffriesen (Foto unten)erkennen, die die Ost- und Westwand der Cella des Grabmals schmückten. Zu sehen ist eine Wagenausfahrt mit einem Reiterzug. Die Komposition der Friese ist spiegelgleich, d. h. die Bewegungsrichtung der Figuren verläuft jeweils von Norden nach Süden. Die Friese zeigen Perikle, der eine Quadriga besteigt und den Zug anführt, ihm folgen Musiker und Kämpfer zu Fuß. Der Dynast gibt mit weit ausholender Geste das Zeichen zum Aufbruch und geleitet seinen Souverän, den persischen Großkönig Artaxerxes III. Ochos, der sich in der Mitte des Frieses befindet. Er wird von mehreren Reitern in unterschiedlichen Trachten und einer Phalanx bewaffneter Krieger begleitet.
Die gesteigerte Bewegung der Skulpturen gipfelt in den dynamischen, unterlebensgroßen Akroterfiguren des Giebeldaches, die auf die mythischen Ahnherrn der Lykier, Perseus und Bellerophon, weisen. An der Nordseite eilt Perseus im Knielaufschema über den Rumpf der Gorgone hinweg und präsentiert triumphierend das Haupt der Medusa. Eine der Gorgonen des Eckakroters, Stheno oder Euryale, flieht eilenden Schrittes. Von hoher Qualität spricht die Gegenbewegung der Figur, die sich im Lauf nochmals zu dem Ort des Geschehens umwendet. Fragmente des Akroters der Südseite lassen auf die Darstellung des Bellerophon schließen, der die Chimaira tötet.Der Mythos von Perseus und Bellerophon ist eng mit Lykien verbunden: Perseus verhilft Bellerophon zum Flügelross Pegasos, das dem Rumpf der Medusa entspringt. Bellerophon löst mit Hilfe des Pegasos alle Aufgaben, die ihm der lykische König Iobates stellt: die Tötung der feuerspeienden Chimaira, die Vertreibung der Amazonen und den Kampf gegen das kriegerische Bergvolk der Solymer im Nordosten Lykiens. Nach vollbrachter Tat freit Bellerophon die Königstochter Philonoe und erhält einen Teil des Königreiches Lykien.Die Bauskulptur des Heroons verbindet Darstellungen aus dem Leben des Verstorbenen mit göttlicher Sphäre und mythischen Themen. Der Grabherr verdeutlicht mit der Auswahl des Bildprogramms seinen Anspruch auf Heroisierung und kultische Verehrung.
Als eines der vielen monumentalen Gräber von Anatolien im 4. Jahrhundert v. Chr. wird der Heroon of Perikle in Limyra gewöhnlich vom früheren und besser erhaltenen Nereidendenkmal von Xanthos überschattet. Sein Besitzer, Perikle, wird entweder als mittelmäßiger pro-achämenidischer Dynast oder als Fan seines Namensvetters, der Athener Strategien, gesehen, was sich in früheren Bewertungen des stilistischen Stammbaums der Grabverzierung widerspiegelt. Eine erneute Untersuchung des Skulpturenprogramms des Heroon, in dem die Zelienfriese, Karyatiden und Akroterien in ihren historischen Kontext gestellt werden, zeigt jedoch, dass das Grab Perikles Bekanntgabe seines Status als erster Militärkönig von Lykien darstellt. Der Heroon of Perikle spiegelt die Assoziationen sowohl mit den Gebäuden der Athener Akropolis als auch mit der persischen Ikonographie wider. Diese Elemente wurden angeeignet, um der politischen Agenda von Perikle und seinem späteren Heldenkult zu dienen.
Perikle Heroon in Limyra, das eine der monumentalen Grabproben des anatolischen Jahrhunderts ist, und Perikle, der Besitzer von Heroon, das normalerweise ein besser erhaltenes Grabmal ist, wurden als Bewunderer und Nachahmer des berühmten Atinali-Generals interpretiert, der ein Durchschnitt oder Anführer der Akameniden war. In diesem Artikel wird vorgeschlagen, dass der Pericles Heroon als erster König ins Leben gerufen wurde, der das skulpturale Programm (Celia-Friese, Karyatiden und Akroteren) kombinierte. Darüber hinaus wurden die Ähnlichkeiten des Perikle Heroon mit den Denkmälern auf der Akropolis von Athen und die persische Ikonographie untersucht. Diese Ähnlichkeiten wurden jedoch im Einklang mit der politischen Propaganda von Perikle vorgeschlagen.
Das einzig interessante und Sehenswerte wäre das Heroon of Perikle gewesen. Das Mausoleum von Perikles ist besonders bekannt für seine feinen Reliefs und exquisiten Skulpturen wie Perseus, der die Medusa tötet und eine ihrer Schwestern.
Modell rechts von F. Hnizdo. Institut für Modellbau der Hochschule für angewandte Kunst, Wien (Zeichnung: Lukáš Kováčik)
Wäre es so, wie in der Skizze rechts dargestellt, stände nicht die Frage, den Berg zu besteigen, um diese Sehenswürdigkeit zu besichtigen. Außerdem befinden sich die sehehswerten Skulpturen im Archäologische Museum von Antalya. Wir verzichteten auf deren Besichtigung der spärlichen Reste, denn heute stand noch einiges auf unseren Plan und wollten uns nicht in Zeitnot bringen.
Nach einen weiteren Kilometer war bereits die antike Stadt Limyra / Zemuri mit dem markanten Theater auf der rechten Seite, an dem wir erst einmal vorbei fuhren und kurz dahinter auf der linken Seite parkten. In der letzten flachen Rechtskurve vor der historischen Stätte Limyra Ancient City waren bis an der Straße auf der rechten Seite zahlreiche Felsgräber - hier die Nekropole III.
Nekropole / Nekropolü III / Felsgräber
Der Hügel hinter dem Theater ist voller Felsengräber. Es gibt über 400 Felsengräber in der antiken Stadt und die meisten Gräber sind mit Inschriften in lykischer Sprache bekannt. Ein kleiner Teil der Felsengräber und Hanghäuser wurde restauriert. Die meisten Gräber in Lykia befinden sich in Limyra.
So wollten wir als Erstes die Gräber von Kaineus und Xñtabura besichtigen, die der Nekropole III zuzuordnen sind sowie ein Foto vom Osttor an der byzantinischen Stadtmauer von Weitem machen, bevor wir vor dem am Eingang zur antiken Stadt Limyra Antik Kenti parkten. Leider übersahen wir diese erste Anlaufstelle und fuhren direkt zum Eingang. Bei der Aufarbeitung der Reise erkannten wir die Bedeutung und baten wir den Eigentümer des Heredot's House - ein Bauer für ökologischen Tourismus - ob er uns Fotos von den Gräbern Kainäus Tomb, Xñtabura Tomb und Kâfi Baba Türbesi sowie vom Kloster Bektaşi Tarikatı zur Verfügung stellt, die wir den Erläuterungen beifügen können - was er sofort zusagte. Das nennen wir türkische Gastfreundschaft - herzlichen Dank.
Kainäus Tomb und Xñtabura Tomb
Die Nekropole P III mit den wichtigen freistehenden Gräbern des Kaineus / Kainäus Tomb und des Xñtabura Tomb liegt ca. 800 m östlich der Nekropole P II in direktem räumlichen Zusammenhang zu den römischen Thermen, der römischen Brücke und der Tekke des Bektasi-Ordens. Durch die seit Jahren bestehende Asphaltstraße zwischen Kumluca und Turuncova, deren Oberflächenbelag direkt an die Rückfassade des Kaineusgrabes stößt, ist der Bestand stark zerstört und auch weiterhin extrem gefährdet. Der direkt am Kaineusgrab entspringende Quellfluß und die schattigen Bäume haben in den letzten Jahren den Ort zu einem beliebten Ausflugsziel vor allem für türkische Touristen gemacht. Dies hatte zur Folge, daß die in situ liegenden Fragmente zur Einfassung eines Wasserbeckens benutzt wurden. Das Grabmal des Χntabura ist durch seine höher gelegenere Lage besser geschützt.
Die Gräber des Χudara und des Χntabura sind Sarkophage in den Nekropolen P III, also in der östlichen Vorstadt bzw. in direktem Umfeld zur Stadt Zêmuri gelegen. Während das Grab des Χudara dem Holzbau entlehnte Details aufweist, zeichnet sich das Grab des Χntabura durch reichen Reliefschmuck aus. Das Grab des Kaineus – nur fragmentarisch erhalten – liegt in der Nekropole P III ebenfalls an einer bedeutsamen Stelle, kann aber nur mit großen Unsicherheiten rekonstruiert werden.
Der erhaltene, monolithische Block des Kaineusgrabes ruht auf mindestens heute nur schwer zu erkennenden Stufen. Die in den Stein gearbeitete, Süden öffnende Vertiefung stellt mit den an den Seiten abgearbeiteten Flächen die Basis für das Grab und die aufgehenden Orthostaten dar. Zwei Stücke des Sarkophagdeckels sind im Museum in Antalya gesichert.
Das Grabmal des Χntabura steht nördlich der Asphaltstraße erhöht und von weitem sichtbar westlich des Kaineusgrabes. Anders als ein Großteil der Grabanlagen sind die beiden Giebelseiten in Ost-West-Richtung parallel zum Hang ausgerichtet. Somit sind aus der Ferne nicht nur eine Hauptfassade, sondern durch die geschickte Abrückung vom Hang zwei Giebelseiten sowie eine Längsseite sichtbar. Das nördlich und östlich des Grabes entstandene Plateau könnte von Steinbrucharbeit zur Herstellung der Baublöcke herrühren.
Das Grabmal des Χntabura ist mit verschiedenen Reliefs ausgestattet – das “Totengericht” an der Westseite des Unterbaus, das “Wagenrennen” an dessen Nordseite, “Totenmahl und Opfer am Grabe“ an der Südseite, sowie Greifen in den beiden Giebelseiten des Sarkophagdeckels. Die Erwähnung des Grabinhabers Xntabura in der Grabinschrift des tebursseli – Xntabura als “Verwandter, vielleicht jüngerer Bruder des Dynasten von Limyra und späteren Königs von Lykien, Perikles” sowie die Analogien zu weiteren vergleichbaren kombinierten Grabanlagen in Lykien – Kadyanda, Xanthos und Sura – lassen die Verfasser auf eine Datierung um 350 v. Chr. schließen. Wer war der Grabinhaber? Außer der Erwähnung in der Grabinschrift des Tebursseli in Limyra wissen wir nichts über Χntabura. Sicherlich war er ein Mann aus Limyra. Der Grabtypus und seine reiche Ausgestaltung spricht für einen Angehörigen des Dynastengeschlechtes von Limyra. Χntabura könnte daher ein Verwandter, vielleicht ein jüngerer Bruder, des Dynasten von Limyra und späteren Königs von Lykien, Perikles, gewesen sein.”
Etwas außerhalb der byzantinischen Oststadt von Limyra - unmittelbar südlich des Kaineusgrabes befindet sich das Bektaschi-Kloster (tekke) des Kâfi-Baba, ein Gebäudekomplex aus der jüngeren Geschichte der Stadt. Der legendäre Gründer des Bektaschi-Ordens war Hacı Bektaş Veli, ein Mystiker aus Khorasan, der sich Ende des 13. Jahrhunderts bei Kirşehir (Zentralanatolien) niederließ.
Evliya Çelebi, die 1617 die Region und das Grab von Kafi Baba, eine der ältesten Bektashi-Logen besuchte, erzählt von Bektaschis, die in einem Paradies zwischen Zitronen-, Orangen- und Granatapfelbäumen leben.
In der religiösen Lehre der Bektaschi vereinigen sich Ideen des Sufismus mit vorislamisch-schamanistischen Praktiken und christlichen Elementen (Trinitätslehre, Abendmahlfeier, Beichte). Diese sind in ein einfaches Ritual eingebunden, das sich in erster Linie an die einfache Bevölkerung in ländlichen Gebieten wandte. De facto sind die Bektaschi als extreme Schiiten anzusehen, die Ali, den vierten Kalifen, verehren, sich zu den zwölf Imamen bekennen, den schiitischen Märtyrerkult praktizieren und dabei eine auffällige Nachlässigkeit gegenüber den orthodoxen islamischen Glaubensvorstellungen zeigen. Ein weiteres wichtiges Element ihres Glaubens stellt die Verehrung von Heiligengräbern dar.
Bereits im 14. Jh. scheint dieser Orden in weiten Teilen Anatoliens verbreitet gewesen zu sein. Die ersten Belege für ein Auftreten der Bektaschi in Lykien stammen aus dem 15. Jh., wobei die Ausbreitung hier eng mit der Person des Derwisch Abdal Musa aus Buchara verbunden ist. Ob sich dieser tatsächlich in Lykien niedergelassen hat, ist unbekannt, sein Grab befindet sich jedenfalls in dem nach ihm benannten Kloster in Elmalı. In Limyra hatte Abdal Musa einen Jünger namens Gaibi, der nach seiner Bekehrung den Namen Kayğusuz Abdal erhielt und vierzig Jahre lang im Kloster diente.
Kâfi Baba Türbesi / Osmanlı Türbesi / Ottoman Tomb / Osmanisches Grab
Im Norden des Kloster des Kâfi-Baba erhebt sich das Grabhaus (Türbe) des Klostergründers Kâfi-Baba (Kâfi Baba Türbesi / Osmanlı Türbesi / Ottoman Tomb / Osmanisches Grab), der zuvor als Koch bei Abdal Musa gedient hatte. Es wurde im Jahr 1960 von Grund auf neu errichtet und mit einer Betonkuppel versehen wurde. Die achtzeilige, im Jahr 1815 über dem Eingang angebrachte Inschrift berichtet, dass der hier bestattete Heilige bei Abdal Musa das Amt eines Kochs bekleidete, und dass seine Grabstätte von Ibrahim Dede, einem der Vorsteher des Klosters, wiederhergestellt wurde.
An der Nordseite der Türbe befindet sich ein Derwischgrab mit einem Grabstein mit einer aus zwölf Segmenten bestehenden Mütze, der für die Bektaschi charakteristischen Kopfbedeckung (taç). Die Grabinschrift bezeichnet den am 19. Jänner 1812 Verstorbenen als „Bektaschi-Derwisch“ namens Hasan-Baba.
Dies ist ein kulturhistorisch interessanter und attraktiver Ort aus der Zeit der türkisch-islamischen Kolonialisierung in Lykien. Das Aufkommen des Bektaschismus in Lykien geht auf das frühe 15. Jahrhundert zurück. Die Bektashi-Sekte Tekke und das Kâfi-Baba-Grab in Limyra zeigen jedoch, dass die Region auch während der osmanischen Zeit ein religiöser Ort war.
Bektaşi Tarikatı / Tekkesi Tekke of Bektashi / Bektaschi Kloster des Kâfi-Baba
Das Bektaşi Tarikatı / Tekkesi Tekke of Bektashi / Bektaschi Kloster des Kâfi-Baba des schiitischen Bektaschi-Ordens ist ein halb zerstörter Gebäudekomplex aus der osmanischen Geschichte Limyras zwischen Feigenbäumen und Sträuchern an einem kühlen und schattigen Ort, an dem der Fluss Limyros fließt und die Menschen damals vorbei reisten. Die Ausbreitung dieses Ordens in Lykien ist eng mit der Person des Derwischs Abdal Musa aus Buchara verbunden, dessen Grab sich in dem nach ihm benannten Kloster in Elmalı befindet.
Die Anlage in Limyra besteht aus zwei Gebäuden: Gebäude 1, ein aus zwei verschieden großen Räumen bestehender Bau, kann mit hoher Wahrscheinlichkeit als das Meydan Evi identifiziert werden, der eigentliche Hauptbau des Klosters, der zeremoniellen Zwecken vorbehalten war. Auch Gebäude 2 weist zwei Räume auf. Wie aus den zahlreichen hier gefundenen Scherben zu schließen ist, dürfte der kleinere die Klosterküche gewesen sein, der größere war mit einem etwa 5 m hohen Kamin und einem in die Westmauer integrierten, gut erhaltenen Backofen ausgestattet.
Nordwestlich von Gebäude 2 erstreckt sich ein etwa 8 m langes und 2 m breites Straßenstück, dessen Ausrichtung auf das Osttor der byzantinischen Stadtmauer nahelegt, dass es sich bei ihm um die Verlängerung einer möglicherweise bereits antiken Verkehrsader durch die Stadt handelt. Direkt neben dem modernen Weg im Westen der Anlage liegt der zum Kloster gehörende Friedhof, von dem noch fünf Gräber erhalten sind.
Literatur: W. BAUER, Das Bektaschi-Kloster des Kâfi-Baba in Limyra, Istanbuler Mitteilungen 38, 1988, 343−362
Foto: routeyou.com/de-tr/location/view/48671060/bektaschi-kloster-des-kafi-baba
Doğu Kapısı / East Gate / Osttor
Die Oststadtmauern, die ein Areal von etwa 5,5 ha umgaben, verfügten über rechteckige, zweigeschossige Türme, die die wehrganglose Mauer verstärkten. Hervorzuheben ist das sogenannten Osttor, das als Haupttor eigens von zwei Türmen bewehrt worden ist. Die besondere Bedeutung dieses 2,3 m breiten Tores zeigt sich zudem durch die beiden seitlichen Gewändesteine mit je einem kaiserzeitlichen Palliatus in Relief.
Unmittelbar hinter dem Osttor befindet sich die erst 2012 entdeckte Synagoge.
Sinagogu / Synagoge
Inmitten dieser heidnischen und christlichen Einflüsse scheint es auch eine jüdische Präsenz in Limyra in der Türkei zu geben. Erste Hinweise auf die Bedeutung des Gebäudes fanden sich bereits bei dessen Freilegung durch Funde zahlreicher Fragmente von Fensterglas sowie Wandverkleidung aus Marmor.
Könnte diese Struktur mit ihren jüdischen Merkmalen eine Synagoge gewesen sein? Martin Seyer stellt klar, dass es aufgrund des hohen Grundwasserspiegels zwar nicht möglich ist, eine genaue Stratigraphie für dieses Gebäude zu erstellen, es jedoch noch einige Gründe gibt, diese Struktur als Synagoge zu interpretieren.
Kurz gesagt, es scheint, dass dieses Gebäude sowohl in einer frühen als auch in einer späten Phase Merkmale einer Synagoge aufwies. Die als Pflastersteine im Vorraum verlegten Reliefplatten weisen darauf hin, dass das Wasserbecken in Verbindung mit einem jüdischen Bauwerk besichtigt werden kann. Selbst wenn diese Platten im Sekundärgebrauch verlegt wurden, um den Boden gegen das allmählich ansteigende Grundwasser anzuheben, deuten sie dennoch darauf hin, dass sich einst eine Synagoge in unmittelbarer Nähe befand.
Als Synagoge identifiziert werden konnte der Bau durch zwei Reliefplatten mit Darstellungen von siebenarmigen Leuchtern (Menora) sowie ein Wasserbecken in der Nordost-Ecke des Gebäudes, welches als rituelles Tauchbecken (Mikwa) erkannt wurde. Dieses Tauchbad, dem in jüdischen Gemeinden eine äußerst hohe Bedeutung zukommt, dient nicht der Körperpflege sondern vielmehr einer kultischen Reinigung. Der Fund des Tauchbeckens ist bisher das einzige Beispiel in einem antiken jüdischen Heiligtum im Gebiet der heutigen Türkei.
Weiterhin wurde ein Schofar (Schofarhorn שׁוֹפָר šōfār) und ein Lulav (Palmenzweig) - freigelegt. Der Schofar erinnert an die geplante Opferung Isaaks durch Abraham für Gott. An Isaaks Stelle wurde dann aber ein Widder geopfert, dessen Hörner Gott an das stellvertretende Sühneleiden Israels erinnern sollen.
In einem späteren Zeitraum wurden diese Reliefplatten zerbrochen und als Pflastersteine wiederverwendet.
In der Nähe der Reliefplatten befindet sich ein Wasserbecken. Mit verputzten Wänden und einem Boden aus Marmorplatten wurde dieses Becken mit Regenwasser gespeist. Eine niedrige Steinbank ruht an einer der Wände. Könnte dieses Becken als Mikwe, als jüdisches Ritualbad gedient haben?
Diese Platten sind ohne Zweifel Überreste von Reliefplatten, die den Tora-Schrein vom Rest der Halle trennten. Solche Reliefplatten wurden in vielen Synagogen in der Nähe des Tora-Schreins gefunden. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass das teilweise in Limyra ausgegrabene Gebäude selbst eine Synagoge war. Dieses Gebäude mit seinen jüdischen Merkmalen ist das einzige Zeugnis einer jüdischen Gemeinde in Limyra, Türkei. Vor seiner Entdeckung war der einzige andere Hinweis darauf, dass es in Limyra jüdische Einwohner gab, eine einsame griechische Inschrift auf einem Felsengrab mit der Aufschrift „Grab von Iudas“. Das kürzlich ausgegrabene Gebäude mit jüdischen Merkmalen zeigt, dass es genügend jüdische Einwohner gab, um eine Synagoge zu rechtfertigen.
Bilder aus: archaeologie-online.de/nachrichten/oesterreichische-archaeologen-entdecken-synagoge-an-der-lykischen-kueste-2137/
Eine mächtige Aschenschicht innerhalb der Synagoge deutet darauf hin, dass sie durch einen Brand zum Einsturz kam. Bisher konnte nur ein kleiner Teil der Synagoge freigelegt werden. Parallel dazu soll mit der Konservierung des Baus begonnen werden, um Mauern sowie die kostbare Innenausstattung vor dem Verfall zu schützen.
Text aus: biblicalarchaeology.org/daily/ancient-cultures/ancient-near-eastern-world/jews-in-roman-turkey/
Wir begannen nun mit der Besichtigung der Weststadt - also die Objekte auf der linken Seite der Straße mit der Byzantinischen Stadtmauer Bizans Surları.
Bizans Surları / Byzantine City Walls / Byzantinischen Stadtmauer
Uns interessierte, was westlich des Bizans Surları / Byzantine City Walls / Byzantinischen Stadtmauer sich befindet. Östlich der antiken Siedlung soll es eine Karawanserei aus osmanischer Zeit geben, die wir hier nicht entdecken konnten. Dafür hofften wir von hier einen guten Ausblick auf die Nekropole II zu haben, die auch teilweise von der Straße gut sichtbar war. Anschließend reichte ein Blick auf das Batı Kapısı / Western Gate / Westtor.
Batı Kapısı / Western Gate / Westtor
Das Batı Kapısı / Western Gate / Westtor war unmittelbar vor einem vorgelagerten Turm (Foto links mitte). Ob ein Zugang von außen möglich ist, untersuchten wir nicht. Wir werden es aber noch von innen sehen.
Als wir so den Hang nach Felsengräber absuchten, fotografierten wir Löcher im Felsen. Und was entdeckte ich auf dem Foto - eine Ziege im Felsen (Foto recht)!
Nekropole / Nekropolü II / Felsgräber
Die Nekropole 2 ist mit ihren vielen Felsengräbern eine der größten Bestattungsstätten in Limyra. Die Region bietet ein visuelles Fest, bei dem verschiedene Beispiele der lykischen Grabtradition gezeigt werden. Bemerkenswert sind die geprägten Gräber vor allem der Familien Sidarios und Tebursseli. Vielleicht der einzige Sarkophag der antiken Stadt ist das berühmte Katabura-Monumentalgrab direkt östlich des Theaters. Auf der Westseite des Sarkophags ist die edle Katabura zwischen den beiden Priestern abgebildet.
Die Nekropole II liegt unmittelbar westlich der klassischen Stadtmauer und ist mit etwa 200 Felsfassadengräbern und Sarkophagen nicht nur die größte Nekropole Limyras, sondern ganz Lykiens. In dieser Nekropole befinden sich einige bemerkenswerte Grabbauten, z. B. das Felsgrab des Tebursseli, dessen Relief über der Grabkammer als eines der wenigen Historienbilder im griechisch beeinflussten Kulturkreis des 4. Jahrhunderts v. Chr. gelten kann. Unter einer Gruppe von zwei Charakteren Einer, der steht und einen Angreifer vernachlässigt, den Tattafjue von hinten hat, hat seinen Arm angehoben, um seinen Gegner auf der linken Seite zu schlagen, der halb umgestürzt seinen Schild schwingt, seine einzige Verteidigung. Unter dieser Gruppe hat der Schreiber daher drei Courleslignescommenantes gezogen. Nach den Worten Tebursseli folgt auf diese Gruppe ein Hopliten-Nahkampf, der ihre großen Schilde dem Speer ihrer Feinde entgegenstellt. Rechts ist ein Mann am Boden und versucht, sich so gut er kann zu schützen Kopf, ein riesiger Schild und ein hübscher Krieger, der im Helm des Athener Helms steht und vielleicht König Perikles aus der zweiten Inschrift ist, die auf den gleichen Linien wie die vorherige gezeichnet ist und den Anfang von Tebursseli wieder aufnimmt.
Tebursselis hat nicht zweimal mitgeteilt, dass er das Denkmal vor uns errichtet hat, aber er hat sicherlich erklärt, dass er eine solche Szene aufgeführt hat, und in der genannten Aussage grob die erwähnte Episode angegeben.
Der Grabinhaber ließ sich hier als siegreicher Held abbilden, der gemeinsam mit seinem König Perikle dessen Gegenspieler Arttumpara auf dem Schlachtfeld im Xanthos-Tal besiegt. Die Interpretation des Kampfgeschehens als Historienbild wird durch die Beischrift in lykischer Sprache bestätigt. Ebenfalls mit Kampfgeschehen verbunden ist das Relief des Felsgrabes des Xuwata in derselben Nekropole, das einen Zweikampf nach der Vorlage des berühmten Schildes der Athena Parthenos des Phidias wiedergibt.
Leider konnte ich nicht vorab die exakte Lage der Felsgräber von Tebursseli und Xuwata feststellen, um eigene Fotos zu erstellen. So verwendeten wir das Bild aus docplayer.org.
Die Unterstadt am Fuße des Hügels umfasst zwei getrennte ummauerte Bereiche. Wir begannen in der Weststadt mit dem Westtor und dem Kenotaph (Scheingrab) des Gaius Caesar. Ganz im Westen - außerhalb der byzantinischen Stadtmauern ist hinter dem Westtor ein Gebäude unklarer Herkunft. Es könnte eine Karawanserei gewesen sein. Eine Lageskizze beschriftet nördlich der Gebäudereste mit "saklı su", was übersetzt "verstecktes Wasser" heißt - was auch immer es bedeuten soll.
So gingen wir zum Haupteingang, dessen Tor nicht verschlossen war. Innen besichtigten wir als Erstes die innere Byzantinischen Stadtmauer / Bizans Surları / Byzantine City Walls.
Likya Kapısı / Lycian gate / Lykisches Tor
In einer Beschreibung wurde abgebildet, dass sich in Höhe der Nordwestecke ein "Lykisches Stadttor" befindet. Außer eine Erwähnung auf eine Lageskizze fand ich keine weitere Hinweise oder Beschreibungen dazu. Die Mauerreste zienen sich in östlicher Richtung weiter. Was sich darunter noch verbirgt, werden die zukünftigen archäologoischen Erschließungen zeigen.
Ana Cadde / Main road / Hauptstraße
Zwischen dem Lykisches Stadttor und den Kenotaph befand sich eine scheinbar neu archäologisch erschlossene Fläche (Foto unten), die unmittelbar am Westtor endete. Wir vermuten, dass hier die Ana Cadde / Main road / Hauptstraße freigelegt wurde.
Von Inneren der Weststadt hatte man noch einmal einen guten Blick auf die Reste des Westtors. Eine Aufnahme aus der Luft, die an einem Plakat mit dem Areal (Foto unten) veröffentlicht wurde, zeigt die aktuelle Situation. Unmittelbar dahinter wurde die Stelle als "saklı su" (verstecktes Wasser) beschrieben. Auch eine alte Karawanserei wird dort vermutet.
Anıtı / Kenotaph / Cenotaph (Scheingrab) des Gaius Caesar
Ein Tor im Westen führt durch ein sumpfiges Gebiet und hinunter zu einem massiven Bauwerk, das auf einem Steinpodest steht. Dies ist der Anıtı / Kenotaph (Scheingrab) Kenotaph von Gaius Cäsar /Caesar, Enkel und Erbe des Kaisers Augustus. Gaius war auf eine politische Mission nach Armenien geschickt worden, in die die Parther kürzlich eingedrungen waren. Gaius setzte erfolgreich einen pro-römischen König auf den armenischen Thron, wurde jedoch bei einem anschließenden Gefecht schwer verwundet. Am 21. Februar des Jahres 4 starb Gaius Caesar bei seiner Rückkehr nach Rom in Limyra an seinen Wunden. Nur die Grundstruktur des Kenotaphs bleibt in situ.
Auf der Rückkehr von seiner politischen Mission im Osten starb Gaius Caesar, präsumptiver Nachfolger, Enkel und Adoptivsohn des Augustus, am 21. Februar 4 n. Chr. in Limyra. Am Sterbeort wurde ein Kenotaph errichtet, ein Monument in Erinnerung an den Prinzen, der im Mausoleum des Augustus in Rom beigesetzt worden ist.
Erhalten ist von diesem Monument in erster Linie der massive, ursprünglich verkleidete Kern aus opus caementicium, der sich noch heute über einem Kalksteinfundament und einem Sockel aus Kalksteinquadern erhebt. Über den Quaderlagen war der Sockel mit einem umlaufenden Fries aus Marmorplatten verkleidet, der mit lebensgroßen Figuren Szenen aus dem Leben des Gaius Caesar zeigte. Darüber folgte ein reich dekoriertes Profil, das zum geschlossenen Körper des Kenotaphs überleitete. Dieser war mit Pilastern gegliedert und mit einem Gebälk abgeschlossen. Reste eines Hyperthyron belegen eine Scheintüre an zumindest einer Seite des Kenotaphs. Die Vermutung, dass der Bau mit einem pyramidalen Marmordach abgeschlossen gewesen sein muss, stützt sich auf Beobachtungen an den erhaltenen Baugliedern und insbesondere auf den massiven Kern des Baus, der ohne solch eine schwere Bekrönung keinen Sinn gehabt hätte.
Die Bauornamentik des Kenotaphs kann in die augusteische Epoche eingeordnet werden und hat Parallelen in Rom. Die außerordentliche Qualität ist für kaiserzeitliche Ornamentik in Limyra, aber auch in Klein-asien bemerkenswert. An Details lässt sich zeigen, dass stadtrömische Muster mit kleinasiatischen Elementen bereichert und wohl von einheimischen Handwerkern ausgeführt worden sind. Die Bauform des Kenotaphs selbst orientiert sich an kleinasiatischen Mausoleen wie jenem in Halikarnassos oder in Belevi bei Ephesos.
Der Neufund eines Rankenpfeilers könnte das Wissen um das Kenotaph in Limyra erweitern. Auch an diesem Bauteil fällt die überaus hohe Qualität und Sorgfalt auf, mit der die Dekoration gearbeitet worden ist. Die Zeitstellung des Dekors weist in die augusteische Epoche, sodass die Vermutung nahe liegt, den Pfeiler als einen Teil des Monumentes anzusehen.
Von dem an der Sockelzone umlaufenden, über 60 m langen Fries sind nur wenige Fragmente erhalten. Diese lassen auch hier die ungewöhnlich hohe Qualität erkennen, mit der die lebensgroßen Figuren ausgeführt worden sind. Stilistisch vergleichbar mit so prominenten Beispielen wie den Reliefs der Ara Pacis in Rom ist wieder direkte Einflussnahme des Kaiserhauses vorauszusetzen, vielleicht sogar die Beteiligung einer stadtrömischen Werkstatt in Limyra.
Dargestellt war wohl die Ost-Mission des Kaiser-Enkels, der mit dem Partherkönig Phraatakes bei einem Treffen auf einer Insel im Euphrat die politischen Verbindungen der beiden Reiche zu regeln hatte, wie der Augenzeuge Velleius Paterculus (II 101 – 102) berichtet. Der Fries muss demnach in einer fortlaufenden Erzählung den Aufbruch des Gaius Caesar aus Rom (profectio) gezeigt haben, dessen Treffen und Verhandeln mit den Parthern (pactio cum barbaris) sowie die Einsetzung des neuen Königs in Armenien (rex datus). Dazu passen auch die wenigen erhaltenen Buchstaben einer monumentalen lateinischen Inschrift („AVAS“) auf dem Architrav des Kenotaphs, die sich zu „Artavasdes“ ergänzen lassen, der Name des Vaters jenes armenischen Königs Ariobarzanes, der von Gaius Caesar eingesetzt worden war.
Vom Kenotaph des Gaius Caesar gingen wir in südöstlicher Richtung zu einem ausgewiesenen Osmanisches Heiligengrab.
Bedır Türbesi / Osmanlı Türbesi / Ottoman Tomb / Osmanisches Heiligengrab
Im Südosten der Weststadt befindet sich das Osmanisches Heiligengrab / Osmanlı aziz mezarı.
Wir verweilten vor dem Tor, da die Übersetzung ins Deutsche nicht schlüssig für uns war. So baten wir um Übersetzungshilfe an einen lykien Bürger, mit deren wir auch noch nach der Rundreise in Kontakt sind.
"Bedır HZ Ruhuna Fatıha" heißt sinngemäß übersetzt, dass man das Gebet "Fatıha" - ein Vers im Koran für den Mann, der in diesem Grab liegt, Bedır, lesen soll
Nach muslimischem Glauben wird das Gebet namens Fatıha nach den Verstorbenen gelesen.
Wir gingen etwa hundert Meter in nördlicher Richtung zu den Resten des Ptolemaion, welches unmittelbar hinter dem Übergang zur Oststadt sich befindet.
Über eine kleine Brücke gelangt man auf einer Fläche zwischen Ost- und Weststadt.
Diese wurde teilweise zur Zwischenlagerung von gefundenen und registrierten Steinen verwendet wurde.
Im Süden befindet sich ein Areal der Experimentelle Archäologie / Limyra'da Deneysel Arkeoloji - Andron befindet.
Experimentelle Archäologie /
Limyra'da Deneysel Arkeoloji - Andron
Die für Lykien charakteristischen, in Fels geschlagenen oder freistehenden Hausgräber stellen in Stein umgesetzte, hölzerne Wohnarchitektur dar. Die einzelnen Elemente bilden demnach Bauteile von Gebäuden, die für Menschen tatsächlich nutzbar waren.
In jahrelanger Forschungsarbeit wurden diese konstruktiven Elemente auf ihre Zweckmäßigkeit und ihrer tatsächlichen Eignung im Holzbau untersucht. Daraufhinwurden die theoretischn Überlegungen im Rahmen der experimentellen Archäologie zunächst in kleinformatigen Modellen und danach in drei Bauten realer Größe umgesetzt, deren tragenden Tile ursprünglich ohne moderne Hilfsmittel wie Schrauben, Nägel oder Leim zusammengefügt wurden.
Benannt nach dem Männergemach antiker Wohnhäuser (Andron), hat dieses Gebäude eine Fläche von 6,50 x 4,20 m und einer Höhe von 4,80 m. Es besteht aus einem quadratischen Raum und einer offenen Vorhalle im Süden. Da Holzbauten bei den hier herrschenden extremen Witterungsverhältnissen allerdings auf ständige intensive Pflege angewiesen sind, wurden mehrere Elemente dieser Gebäude im Laufe der Zeit baufällig und daher durch moderne Materialien ersetzt.
Nach deren Besichtigung wollten wir über die Brücke in die Oststadt gehen - sie war jdoch verschlossen. So gingen wir Richtung Ptolemaion.
Ptolemaion / Ptolemaeum
Das Monument liegt in der Unterstadt zwischen der Ost- und Weststadt von Limyra und wird von Südosten durch eine breite Säulenstraße erschlossen.
Ptolemaion / Ptolemaeum ist die moderne Bezeichnung für verschiedene Gebäude der Dynastie der Ptolemäer, die dem Herrscherkult dienen. Das erste Ptolemäum wird als ein von Ptolemaios II. (* 308 v. Chr., † 246 v. Chr.), König von Ägypten, erbautes Gebäude neben dem Grab Alexanders des Großen angesehen (später von Ptolemaios IV. mit Alexanders Grab zu einem zusammenhängenden Mausoleumkomplex verschmolzen). Es gibt weitere Ptolemaea, z. in Athen (Gymnasion) und Rhodos (Temenos).
Das Ptolemaion-Denkmal ist ein Tempelgrab mit einem konischen Dach und einem zylindrischen Körper, der sich auf einem quadratischen Sockel mit jeweils 15 Metern Höhe erhebt.
Es ist ein Denkmal, das von den ptolemäischen Königen erbaut wurde. Nach dem Tod von Alexander regierte das Königreich Ptolemaicos, das von seinem General Ptolemäus in Ägypten gegründet wurde, von 300 v. Chr. Bis 197 v. Chr. die lykische Region. Beeinflusst von den alten Kulten in Ägypten bauten die ptolemäischen Könige, die sich als Götter deklariert hatten, solche Tempelstrukturen in den Ländern unter ihrer Herrschaft. Das Ptolemaion-Denkmal in Lymra ist das am besten erhaltene Ptolemaion-Denkmal, mit Ausnahme derjenigen in Ägypten. Da die Stadtmauer während der byzantinischen Zeit über dem Bauwerk verlief, wurde das Bauwerk weitgehend zerstört.
Die Hauptstruktur des zylindrischen Haupttempels befand sich auf einem quadratischen Grundriss. Einige der Tempelfriese und Königstatuen rund um das Denkmal sind heute im Archäologischen Museum von Antalya ausgestellt.
Architektonisch gliedert sich das Bauwerk in ein Untergeschoß mit quadratischem Grundriss von ca. 15 m Seitenlänge und ein Obergeschoß in Gestalt eines säulenumstandenen Rundbaus (peripterale Tholos), der von einem geschwungenen Kegeldach bekrönt wurde. Das Untergeschoß verfügte über ein klares stereometrisches, durch Ecklisenen betontes Erscheinungsbild und war nach oben durch ein dorisches Gebälk bestehend aus Wandarchitrav, Metopen-Triglyphenfries und Traufgesims abgeschlossen.
Viele der Architekturglieder, wie die in Relief ausgeführten Palmetten an den Unterseiten der Ecken des Traufgesims, waren polychrom bemalt. Das Obergeschoß ruhte gleichfalls auf einem dreistufigen Unterbau, wobei der Säulenumgang (Peristasis) durch 18 kannelierte Säulen auf attischen Basen und mit ionischen Kapitellen gebildet wurde. Eingedeckt war die Peristasis durch eine Doppelkassettendecke, deren Felder im Zentrum mit gemalten Rosetten geschmückt waren. Der dorischen Architektur des Untergeschoßes und der ionischen Ordnung der peripteralen Tholos antwortete eine mehrteilige, schlangenumwundene Bekrönung (Akroterion). Sie ist einem korinthischen Kapitell nachempfunden und war auf die Spitze des barock geschwungenen, mit Schuppen verzierten Kegeldaches aufgesetzt. Unklar ist die Frage nach der architektonischen Gestaltung des Innenbereichs des Rundbaus:ar er in seinem Kern aufgrund des enormen Gewichtes des Daches massiv durchgeschichtet, oder wurden die vertikalen Kräfte des Daches durch eine Kuppelkonstruktion oder durch eine andere bauliche Lösung abgeleitet, so dass er über einen Innenraum (Cella) zur Aufstellung von Statuen verfügte?
Die Skulpturenausstattung umfasste kolossale marmorne Löwen, die an den Ecken des Untergeschoßes aufgestellt waren. Vom Metopen-Triglyphenfries sind bislang sechs Blöcke bekannt. Alle Reliefs geben eine Kentauromachie wieder, wobei die Szenen als dramatisch gestaltete Zweikampfgruppen mit stark bewegten Körpern aufgebaut sind. Der starke Manierismus an den Figuren, wie etwa die Angabe der Muskelpakete oder der starke Gesichtsausdruck der Kentauren, der bisweilen an Darstellungen von Galatern erinnert, sowie die gewagten Überschneidungen der Körper lassen auf eine bislang unbekannte, frühhellenistische Werkstatt schließen.
Ein Wagenrennenfries schmückte die Außenseiten des Rundbaus. Auch hier findet die Dynamik des Wettkampfes in den bewegten, weit über den Wagenkasten gebeugten Wagenlenkern und im gestreckten Galopp der Gespannpferde ihren Ausdruck. Die zahlreichen Fragmente mehrerer männlicher und weiblicher, leicht überlebensgroßer Standbilder, von denen ein Porträtkopf Ptole-maios’ III. Euergetes besonders hervorzuheben ist, haben maßgeblichen Anteil an der Interpretation des Gebäudes. Sie werden als Teile einer Kultbildgruppe der ptolemäischen Königsfamilie aus dem 3. Viertel des 3. Jhs. v. Chr. interpretiert, für die entsprechend dem architektonischen Befund eine Aufstellung entweder in der hypothetisch erschlossenen Cella des Obergeschoßes oder an den Außenfronten bzw. im Umfeld des Gebäudes erwogen wird.
Zur Ausstattung des vermutlichen Kultbaus zählt auch ein kolossales Weihgeschenk, das einen gepanzerten Strategen neben seinem gesattelten Pferd stehend zeigt.
Die Oststadt ist durch eine eigene byzantinischen Stadtmauer eingeschlossen. Hier befindet sich auch unmittelbar die römische Säulenstraße. Diese Kolonnadenstraße stammt ebenfalls aus der Römerzeit.
Sütunlu Cadde / Kolonnadenstraße / Colonnaded Street
Die antike Stadt Limyra war vom 6. Jh. v. Chr. bis zu byzantinischer Zeit ein bedeutendes urbanes Zentrum in Lykien an der südwestlichen Küste von Kleinasien. Archäologische, geologische und hydrochemische Daten sowie ein Geländemodell und ein 14C-Alter (Radiokarbondatierung) unterstützen ein paläo-hydrogeologisches Modell, welches das Absinken der Grundmauern der Stadt unter den Grundwasserspiegel erklärt. Das Modell beschreibt tektonisch induzierte Massenbewegungen vom Burgberg (Toçak Dağı) in die Unterstadt. Die natürliche und eine zusätzliche anthropogene Schuttanreicherung führten zu einer Umleitung des ursprünglich vorbeifließenden Grundwassers in das Stadtzentrum. Dies hatten die Bewohner von Limyra spätestens seit dem sechsten bis zehnten Jh. n. Chr. zu bewältigen.
In der südwestlichen Türkei ergab die archäologische Untersuchung antiker Gebäude wichtige Informationen über Landverformungsprozesse aufgrund historischer Erdbeben. Wasser ist eine wesentliche Voraussetzung für Siedlungen. Obwohl die Wasserknappheit in der Antike ein großes Problem darstellte, sind Beobachtungen in der lykischen Stadt Limyra an der südwestlichen Küstenregion der Türkei paradox Blick auf ein Überangebot an Wasser, weil die alten Mauern von Limyra unter den Grundwasserspiegel gesunken waren. Eine Siedlung in Limyra existierte mindestens seit dem 6. Jahrhundert v. Chr. und archäologische Beweise deuten darauf hin, dass die Bewohner von Limyra seit der Spätantike bis zur byzantinischen Zeit gegen das steigende Wasser kämpfen mussten. Aus geologischer Sicht weist diese historische Aufzeichnung auf einen wichtigen tektonischen Prozess an der Südwestküste der Türkei in den letzten 1400 Jahren hin. Man erklärte dies durch eine regionale Absenkung der Küstenebene relativ zum bergigen Hinterland. Neuere geologische, geophysikalische und archäologische Daten unterstreichen jedoch die Bedeutung der seismischen Verformung in historischen Zeiten. Infolgedessen erklärt es das Untertauchen von Kekova, einem alten Hafen in der Nähe des Untersuchungsgebiets, sowohl durch tektonische Absenkung als auch durch eustatischen Anstieg des Meeresspiegels seit dem späten 6. Jahrhundert n. Chr. Wie in der antiken Stadt Kibyra gezeigt wurde, hatte die seismische Verformung zu dieser Zeit auch die innereren Teile Kleinasiens betroffen.
In einer Studie werden hydrogeologische Daten in Kombination mit archäologischen Daten und einer Altersschätzung von 14C verwendet, um den Anstieg des Grundwasserspiegels in der Stadt Limyra zu erklären. Die Daten geben weitere Einblicke in die Landschaftsentwicklung Südwestasiens in den letzten zwei Jahrhunderten und beleuchten das derzeit schlecht verstandene „dunkle Zeitalter“ nach der Römerzeit.
Am Westtor liegt Schwemmkies über hellenistischen Kellerwänden und wird selbst von einer byzantinischen Mauer überbaut.
An der Südostseite des Ptolemaions bindet sich eine kleine frühbyzantinische Ptolemaion-Kirche an und wollten dabei die Weststadt verlassen. Wie bereits beschrieben war der Zugang schwierig, da der Wasserstand des Baches ein Überqueren erschwerte. Also beliesen wir es bei einigen fotos aus der Ferne.
Unter den Monumenten der frühchristlich-byzantinischen Epoche sind besonders die Kirchenbauten Limyras hervorzuheben. Gemeinsam mit den beiden Stadtmauerringen zeugen sie von der Bedeutung der Stadt noch in Spätantike und Mittelalter (4. / 5. bis ca. 10. Jahrhundert).
Bizans Ptolemaion Kilisesi
Bei der Kirche handelt es sich um eine schiefwinkelige, etwa 15 m lange und 10,30 m breite (Innenmaße) Emporenbasilika aus Bruchsteinmauerwerk mit vereinzelten Ziegellagen, der im Osten eine Rundapsis vorgeblendet war. Je drei Säulen teilten das 5m breite Mittel- von den 2m breiten Seitenschiffen ab. In der Apsis - ihre Konche war ehemals mit einem polychromen Glasmosaik geschmückt - fand sich ein fünfstufiges Synthronon eingestellt. Hinweise auf eine bischöfliche Kathedra fehlen. Das um eine Stufe erhöhte Presbyterium dehnte sich bis zur ersten Säulenstellung aus und war durch Schrankenplatten vom Mittelschiff getrennt. Je eine Tür verband die drei Kirchenschiffe mit dem Vorraum, dessen westliche Abschlusswand von der Stadtmauer sowie dem Podium des Ptolemaions gebildet wurde. Er konnte vom Süden her betreten bzw. verlassen werden, zudem führte ein weiterer Durchgang in nördlich anschließende Annexräume.
Je eine Tür verband die drei Kirchenschiffe mit einem Vorraum, dessen westliche Abschlusswand von der Stadtmauer sowie dem Podium des Ptolemaions gebildet wurde. Im Mittelschiff befand sich ehemals ein Ambo (Kanzel), dessen marmorne Treppenwangen mit Tropfenkreuzen geschmückt waren. Den Hauptanteil an Funden bilden über 400 Kalksteinfragmente, die 16 verschiedenen Platten zugewiesen werden können. Sie sind im Durchschnitt etwa 100 cm hoch, 80 cm breit sowie 4−5 cm stark und dürften als Brüstungsplatten der Emporen gedient haben.
Dargestellt sind durchwegs Motive aus der lokalen Fauna und Flora. Von der Bauornamentik der kleinen Basilika ist vor allem eine Reihe von Kalksteinkapitellen zu erwähnen, die aufgrund unterschiedlicher Höhen entweder der Empore oder dem Erdgeschoß zugeordnet werden können. Aufgrund der zahlreichen Funde und des bekannten Vergleichsmaterials kann die Ptolemaionkirche in die erste Hälfte des 6. Jhs. datiert werden.
Die Stadt verehrte Zeus als Hauptgott und hatte ein Fischorakel - eine Art Zukunftsforschung, die in Lykien keine Seltenheit war (es gab ähnliche Orakel auf Sura und Myra). In der Spätantike rückte das Christentum in den Vordergrund; Bischöfe waren bei den Konzilen von Konstantinopel (381), Chalcedon (451), Konstantinopel (553) und Nicäa (787) anwesend.
Von hier blickten wir in die Nordostecke der byzantinischen Stadtmauer der Oststadt. Im Norden waren Ruinen eines Gebäudes erkennbar, dessen Herkunft in vielen Dokumenten nicht beschrieben wurde - außer in einem, welches dies als Südbad benannte.
Hamam / Terme, Thermae, Südbad, South Baths
Südlich des Bischofspalasts war das Südbad Hamam / Terme / Thermae, wo ebenfalls nur noch Reste erkennbar sind. Mit den Theaterthermen ist neben den Thermen an der Nordmauer der byzantinischen Oststadt zumindest eine zweite Badeanlage des römischen Limyra belegt, die mit der axialen Raumfolge der beheizbaren Räume dem Reihentypus und damit dem in Lykien am weitesten verbreiteten Typus von Badeanlagen entspricht.
Die Grabungskampagnen der nächsten Jahre sollen in erster Linie einer Klärung des Grundrisses und damit der Frage dienen, ob es sich bei diesem Bauwerk um eine kleine öffentliche Thermenanlage oder aber um den Teil eines repräsentativen privaten Gebäudes an diesem zentralen Platz der römischen Stadt handelte.
Am südwestlichen Ende der Säulenstraße zweigt ein Straßenzug nach Nordosten zur Bischofskirche ab. In der Nordwand eines kleinen, in die Straßenkreuzung eingebauten Brunnengebäudes fanden sich die Reste einer nicht vollständig erhaltenen Statuenbasis mit einer Inschrift für Flavius Theodosius. Dieser wurde 376 n. Chr. nach einem Hochverratsprozess in Karthago hingerichtet und durch seinen Sohn, Kaiser Theodosius I., rehabilitiert. Der Senat ehrte ihn in Rom durch Reiterstandbilder, und in der Folge schlossen sich die Provinzen als Loyalitätsbeweis dem stadtrömischen Vorbild an, so dass weitere Stiftungen z. B. aus Antiochia oder durch die Doppelprovinz Calabria und Apulia belegt sind. Auch die Basis in Limyra dürfte aufgrund ihrer langrechteckigen Form eine Reiterstatue getragen haben.
Der von der Kreuzung entlang der südlichen Langhauswand der Bischofskirche bis zum Bischofspalast führende Straßenabschnitt ist mit 10,90 m sehr repräsentativ gestaltet, danach verjüngt er sich und geht schließlich in die Ostweststraße über. Seine flankierenden Räume standen vor allem vom 4. bis Anfang des 8. Jhs. v. Chr. in intensiver Nutzung.
Bizans Kilisesi / Bischop`s church
An der Nordwestecke des Bischofspalastes mündet aus Süden kommend eine 5,60 m breite Straße ein. Ihr Belag bestand aus gestampftem Erdmaterial, das mit Mörtel, Ziegelsplitt und Schotter durchsetzt war, und an ihre Ostseite schloss ein dem Bischofspalast vorgelagerter Raum mit polychromem Fußbodenmosaik an.
In der Oststadt befindet sich eine große Kirche aus dem 5. Jahrhundert, die einen Tempel des Sarapis ersetzte. In der Nähe der Kirche befindet sich der Bischofspalast.
Bischop`s Sarayı / Bischofspalast
Von den Bishop Sarayı / Bischofspalast waren nur noch die Reste der Grundmauern sichtbar. Die ca. 40 m lange und 23 m breite Bischofskirche befand sich im Zentrum der Oststadt. Ihre halbrunde Apsis wurde von seitlichen Nebenräumen flankiert, wobei der südliche ehemals zwei Geschoße besaß und und sowohl von außen als auch vom südlichen Kirchenschiff aus zu betreten war.
Der nördliche, einst tonnengewölbte Raum verfügte dagegen über keine direkte Verbindung zum Kircheninneren und war nur durch eine Tür im Norden zugänglich. In ihm fanden sich ein schwarz-weißer Mosaikboden mit geometrischem Dekor und einer Stifterinschrift, die einen Presbyter Kyprianos und einen gewissen Acholios erwähnt. Mosaike blieben ferner im Mittel- und im Querschiff erhalten, dessen Existenz wie auch der gerade Ostabschluss für die Kirchen Lykiens ungewöhnlich ist. Aufgrund der erhaltenen Bauskulptur kann die Basilika in das ausgehende 5. bzw. beginnende 6. Jh. datiert werden.
Die Kirchenanlage, der vielleicht ein Atrium vorgelagert war (nicht ausgegraben), dürfte im Zuge der Arabereinfälle ab der Mitte des 7. Jhs., spätestens aber in Folge eines Erdbebens in der 1. Hälfte des 8. Jhs. zerstört worden sein.
Bei Ausgrabungen im Bereich der byzantinischen Oststadtmauer wurde 2012 ein in vielerlei Hinsicht bemerkenswertes Bauwerk entdeckt. Nach verschiedenen Gesichtspunkten war es zweifellos ein öffentliches Gebäude für die jüdische Gemeinde von Limyra, und es ist wahrscheinlich, dass es sogar die Synagoge der Stadt war. Wo sie sich befinden sollte, konnten wir nicht feststellen.
Bereits mehrfach stellten wir fest, dass atikes Material irgendwo eingebaut wurde - hier Säulenreste in der Stadtmauer.
Quellen: halshs.archives-ouvertes.fr/halshs-00808316/document;
livius.org/articles/place/limyra/; seyyahdefteri.com/limyra-antik-kenti-nerede-nasil-gidilir/
docplayer.org/39897426-Sperrmauer-hangsiedlung-theater-theaterthermen-byz-kirche-roemische-bruecke.html
Bei einem letzten Blick auf die Weststadt begegnete uns ein örtliches junges Paar, die sich erst einmal orientieren wollten. Wir überließen unseren Stadtplan, worauf sie sich sehr bedankten.
Wir setzten die Besichtigung mit dem Theater und des dahinter liegenden Hamam - also die Objekte auf der rechten Seite der Straße fort. Da wir angenommen hatten, das das Tor verschlossen ist, betraten wir die Fläche wenige Meter westlich an einem offenen Tor und gingen am inneren Zaun in Richtung Hamam.
Tiyatro Thermae / Theatre Thermae
Es gibt auch ein kleines Badehaus aus dem zweiten Jahrhundert mit einem komplexen Heizsystem. Es befidet sich unmittelbar links neben dem Theater.
Direkt westlich neben dem römischen Theater von Limyra befindet sich ein Gebäude, in dem nach ersten Sondagen in den Jahren 1995/1996 seit 2007 kontinuierliche Grabungen stattfinden. Ein Heizsystem mit Hypokausten sowie den in Lykien weit verbreiteten tönernen Abstandhaltern zur Beheizung der Wände, die in Raum III und IV sowie im östlichen Bereich von Raum II gefunden wurden, kennzeichnet diesen Komplex als Thermenanlage. Eine Struktur in der Ostmauer, die mit großer Wahrscheinlichkeit das praefurnium (Heizstelle) darstellt, legt darüber hinaus eine Interpretation der Räume IV, III und II als caldarium (Heißwasserraum), tepidarium (lauwarmer Raum) und frigidarium (Kaltwasserraum) nahe. Raum V in der nördlichen Raumflucht war mit einem qualitätsvollen Plattenboden und einem Wasserbecken ausgestattet. Hier handelte es sich wohl um einen Raum, der vor allem der Pflege sozialer Kontakte diente.
Über die restlichen Bereiche können vorläufig nur Vermutungen angestellt werden. Raum I und VII gehören wohl zur originalen Bauphase; da die westliche Begrenzungsmauer jedoch höchstwahrscheinlich einen späteren Einbau darstellt, ist die ursprüngliche Ausdehnung dieser beiden Einheiten noch nicht zu fassen. Auch der Bereich im Nordosten des Grabungsareals ist momentan noch rätselhaft, da die zeitliche Abfolge verschiedener Mauerfluchten hier noch nicht einwandfrei geklärt ist. Als gesichert gilt jedenfalls, dass diese Fläche ein Teil der ursprünglichen Anlage war; das wird auch durch den Umstand nahegelegt, dass der Kanal unterhalb dieser Struktur vermutlich das Wasserbecken in Raum V entwässerte. Der in seiner Form etwas eigentümliche Durchgang zwischen dem caldarium und Raum V scheint jedenfalls einen Umbau darzustellen.
Die vollständige Ausdehnung des Gebäudes ist zurzeit noch nicht bekannt, da lediglich die Südmauern der beheizten Räume sowie die Ostmauer des caldariums Außenmauern darstellen. Die geringe Breite von Raum I spricht hingegen dafür, dass sich der Bau noch weiter nach Westen erstreckte; über eine mögliche weitere Ausdehnung nach Norden können aufgrund einer tiefgreifenden Störung noch keine Aussagen getroffen werden. Auch wurde bislang kein Eingang in das Bauwerk gefunden.
Keramikfunde aus einer Tiefgrabung in Raum V liefern einen Datierungsansatz für die Errichtung des Gebäudes im 2. Jh. n. Chr. Die Bauweise sowie die Verwendung zahlreicher Spolien (wiederverwendete Bauteile) deuten allerdings auf eine spätere Datierung in das 3. oder frühe 4. Jh. n. Chr. Die Thermen wurden bereits relativ früh, wohl im 5. Jh. n. Chr., aufgegeben. Spätere Umbauten belegen, dass der Bau zumindest teilweise bis in byzantinische Zeit in anderer Verwendung weiter benützt wurde, wofür auch an mehreren Stellen in situ gefundene Vorratsgefäße aus dieser Epoche sprechen.
Tiyatro / Theatre
Unter den anderen Überresten aus der Römerzeit befindet sich ein in den Fuß des Hügels geschnittenes in der Tradition griechisches Theater. Es schmiegt sich an die Ausläufer des Toçak Dağ zu Füßen des Heroons von Limyra und öffnet sich nach Süden zum Meer hin. Das heutige Bild ist trügerisch, denn Erosionsmaterial hat die äußeren Umgänge zu den Sitzreihen verschüttet, das Theater stand also ursprünglich frei. Der Bau wurde im 2. / 1. Jahrhundert v. Chr. von einem lokalen lykischen Mecenas namens Opramoas von Rhodiapolis errichtet und im 1. Jahrhundert n. Chr. umgestaltet, wobei nach Tradition griechischer Theater die Abschlusswände des Zuschauerraumes über den Halbkreis hinausgezogen wurden.
Entgegen sonst üblicher Vorgehensweise, die Cavea an eine Bodenerhebung zu lehnen, stand dieses Theater völlig frei. Der heutige Eindruck täuscht, da das im Laufe der Zeit vom Hügel abgerutschte Erdreich die äußeren Zugänge zu den Sitzreihen verschüttet hat. Der heute sichtbare Ausbaustand zeigt den Stand der Restaurierungsarbeiten in der 2. Hälfte des 2. Jh. n. Chr. Es fasste nach dieser Baumaßnahme ca. 15.000 Zuschauer. Das Theater wurde, wie die gesamte Stadt und etliche weitere Städte des Lykischen Bundes, nach einem verheerenden Erdbeben im Jahr 141 n. Chr. zerstört. Das Bühnenhaus wurde mit Hilfe von Spendengeldern des in Rhodiapolis ansässigen Euerget Opramoas wieder aufgebaut. Heute existieren vom Bühnenhaus nicht viel mehr als die Fundamente.
Die erhaltene Bauplastik und die Gestaltung der Cavea mit den Resten des Bühnengebäudes gehen auf Restaurierungsarbeiten in der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. zurück. Ein Erdbeben in den frühen vierziger Jahren des 2. Jahrhunderts beschädigte nicht nur das Theater in Limyra, sondern auch Bauwerke in vielen anderen Städten Lykiens.
Der Lykiarch Opramoas aus Rhodiapolis stiftete in großzügiger Weise den Wiederaufbau der vom Erdbeben geschädigten Städte des lykischen Bundes, dem auch Limyra angehörte. Die Inschrift am Heroon des Opramoas in Rhodiapolis wird in die Jahre 151/152 n. Chr. datiert und bezeugt die Stiftung einer Geldsumme von Denaren für die Restaurierungsarbeiten am Bühnengebäude des Theaters. Nach heutigem Wissensstand fasste der Zuschauerraum etwa 20.000 Besucher, die unter einem Segeldach sonnengeschützt die Aufführungen genießen konnten. Runde Einlassungen auf den obersten Steinscharen des ersten Umgangs dienten der Aufnahme von Holzpfosten, an denen die Segeltücher befestigt waren.
Erste Forschungsarbeiten am Theater fanden 1983 statt, im Jahre 1984 wurde der Bereich zwischen westlicher Abschlusswand, Zuschauerraum und Bühnengebäude durch eine Grabung untersucht. Da sich die Ruinen von Limyra in einem quellreichen Gebiet befinden, erreichten die Ausgräber bei einer Tiefe von ca. 1 m den Grundwasserspiegel, weshalb weitere Grabungen nicht möglich waren.
Im Zuge der Grabungsarbeiten wurde die erste Sitzreihe freigelegt, woraus sich für die Orchestra ein Durchmesser von 19,20 m errechnen ließ. Das heutige Niveau entspricht der vierten Sitzreihe der Orchestra, die ca. 1,65 m verschüttet ist. Aufgrund der erhaltenen Bauornamentik konnte das Bühnengebäude nach der Umbauphase als zweistöckiger Bau rekonstruiert werden. Die ursprüngliche Höhe des Bühnengebäudes betrug etwa 14 m, jene des Bühnenpodiums ca. 2 m. Zum ersten Stockwerk gehörte ein kunstvoll ausgearbeiteter, üppiger Rankenfries, dessen Blüten und Blätter tief unterarbeitet waren, womit die plastische Wirkung gesteigert wurde. Ein niedrigerer und weniger sorgfältig ausgearbeiteter Blattgirlandenfries schmückte das zweite Geschoß. Die Maske auf einem Friesblock weist auf einen im ausgehenden 2. Jahrhundert n. Chr. häufig belegten Mischtypus von Medusa und tragischer Maske. Es ist möglich, dass ein Maskenfries an der Außenseite des Bühnengebäudes angebracht war, ähnlich wie an den Theatern in Side und Myra. Im Zuschauerraum wurde in spätrömischer Zeit ein Mauerzug eingebaut. Die Funde der Grabung in der Orchestra datieren vom 2. Jh. v. Chr. bis in byzantinische Zeit.
Hier beendeten wir den halbstündigen Rundgang kurz nach 12 Uhr und setzten die Fahrt nach Arykanda fort. Dazu fuhren wir die Straße weiter und erreichten nach einem Kilometer die Ortschaft Yuvalılar. Hier bogen wir nach Norden auf die Finike Yolu / D635 ab. Nach etwa 4 Kilometer fuhren wir deutlich langsamer und entdeckten die Nekropole I in östlicher Richtung am Felskamm an zwei verschiedenen Orten. Dazu wendeten wir und parkten auf der gegenüber liegenden Nordseite auf den Randstreifen. Von zwei Positionen (36.375225, 30.142803 Fotostopp 1; 36.376996, 30.142463 Fotostopp 2) sieht man herrlich die Felsgräber der Nekropole I. Touristen, die sich genauer dafür interessieren, erwartet ein dreiviertelstündiger Aufstieg - uns reichten einige Fotos von der Straße aus.
Rock Tomb - Nekropole / Nekropolü I von Limyra
Die Nekropole I befindet sich entlang der Spitze des Arykanda / Arykandos-Tals an der Straße Finike-Elmalı. Diese sieben majestätischen Felsengräber, die etwa fünf Kilometer von Limyra entfernt in einen steilen Hang gehauen wurden, erinnern an eine Reihe von Adlernestern. Die Nekropole I ist die berühmteste Nekropole rund um Limyra in der Türkei. Die Totenstadt hoch oben in den Felsen hat neun beeindruckende lykische Gräber.
Nach einigen Fotos setzten die Fahrt in die noch 22 Kilometer entfernte antike lykische Stadt Arykanda auf der Elmalı Finike Yolu / D635 fort. Dabei ließen wir Gökbük links liegen und bogen hinter Arifköy unmittelbar vor der Raststätte ganz scharf nach rechts ab und folgten den Schotterweg etwas über einen Kilometer bergauf. Nach 700 m war etwa 25 Meter vom Weg ein historisches Weingut / Saraphane.
Wenig späters zeigte das Schild "Arykanda Örenyeri Girişi", dass wir auf dem richtigen Weg sind. Unmittelbar vorher befand sich das unbesetzte Einlasshäuschen.
Nach einer knappen halben Stunde Fahrt seit Lmyra erreichten wir die historische Ruinenstätte Arykanda Ancient City. Auf der kleinen Parkfläche stand nur ein einzelnes Fahrzeug und sahen in der Ferne zwei Herren auf Höhe des Theaters. Ansonsten war weit und breit keiner zusehen. Nun standen uns etwa knapp 2 Kilometer Fußweg vor uns, um alle geplanten Sehenswürdigkeiten zu sehen. Dazu verwendeten wir den Plan Arykanda Ancient City, auf dem bereits die voraussichtliche Strecke markiert war.
Arykanda
Arycanda / Arykanda / ἈρἈκανδα ist eine antike lykische Stadt, ehemaliges Bistum und gegenwärtiger katholischer Titular in der Provinz Antalya. Arykanda wurde auf fünf großen Terrassen gebaut, die einen Berghang hinaufragen und sich in der Nähe des kleinen Dorfes Aykiriçay.
Der Name der antiken Stadt Arykanda, die sich innerhalb der Grenzen des Dorfes Arif befindet, bedeutet in lykischer Sprache „Ary-ka-wanda“, „neben dem hohen Felsen“. Neben Arykanda weisen spätchalkolithisch-frühbronzezeitliche Äxte, die in den letzten Jahren in Limyra und Patara gefunden wurden, im Allgemeinen darauf hin, dass diese Region dicht besetzt war. Es ist schwierig, die Stadtgeschichte vor dem 5. Jahrhundert v. Chr. zu erfassen. Münzen von Kuprili und Aquwami, einem der einheimischen Herren des 5. Jahrhunderts v. Chr., spiegeln die Arykanda während der persischen Herrschaft wider, während Limyra auf das 4. Jahrhundert v. Chr. datierte.
Entsprechend dieser Situation muss Arykanda eine Weile unter der Herrschaft von Limyra gestanden haben und den Besitzer bei Alexander gewechselt haben. Es ist bekannt, dass die Ptolemaios nach dem Tod Alexanders wie andere Städte der Region in die Hände der Seleukiden fielen und nach dem Frieden von Apemea (Dinar) unter die Kontrolle von Rhodos gerieten. Im 2. Jahrhundert v. Chr. sah man, dass Arykanda Münzen als Stadt der Lykischen Liga druckte. Als der Kaiser Claudius im Jahr 43 den Lykischen Bund beendete, wurde die lykische Region zusammen mit Pamphylien in einen Staat umgewandelt und mit Rom verbunden. Es ist eine Periode im 2. Jahrhundert, in der der Name Arykanda häufig von verschiedenen Quellen erwähnt wurde. Die Stadt, die nach dem großen Erdbeben im Jahr 240 teilweise repariert wurde, ist während der byzantinischen Herrschaft als "Akalanda" oder "Orykanda" bekannt.
Die wichtigsten Ruinen dieser Stadt, die auf steilen Terrassen errichtet wurden, sind das Gymnasium und das Bad auf der unteren Terrasse sowie das Theater, das Odeon, das Stadion, die Agora und das kleine Bad auf der oberen Terrasse. Darüber hinaus sind die Tempel von Traian und Helios in der Akropolis und Sebasteion (heiliges Haus), die Basilika auf dem Nal-Hügel und die Nekropolis-Kirche in der östlichen Nekropole wichtige Ruinen.
Die Stadt Arykanda liegt auf einem südlich abfallenden Land, das am Fuß eines steilen Felsens namens Şahinkaya beginnt. Das Gebäude, das sich auf der höchsten Ebene der Stadt befindet, ist der Wachturm am südwestlichen Rand von Şahinkaya.
Die Akropolis, die im Süden des Turms einen dreieckigen Grundriss hat, gilt als erste Siedlung der Stadt, im Osten befindet sich das Bouleuterion, im Osten nördlich der drei Läden. Im 4. Jahrhundert wurde im Namen von Helios, dem Sonnengott, ein Tempel gebaut. Das andere Hauptgebäude der Stadt nach dem Wachturm ist das Stadion in İ.SIyy. Auf der einen langen Seite befinden sich Sitzreihen, und die andere lange Kante öffnet sich am Hang. Auf der unteren Terrasse befindet sich das kleine, aber am besten erhaltene Theater der Region. Auf der unteren Terrasse ist das Odeon zu sehen, das auch als Agora und Parlamentsgebäude fungiert. Das im Südosten der Stadt gelegene Fitnessstudio befindet sich direkt neben dem Badehaus und bietet einen Blick auf das Fitnessstudio. Das als "östliche Nekropole" der Stadt bezeichnete Grabgebiet fällt mit seinen monumentalen Gräbern auf, von denen viele erhalten sind.
Alle monumentalen Gräber, die als Terrasse zueinander dienen Das Bad, das aus dem 2. Jahrhundert stammt und auf der darunter liegenden Terrasse bis auf die Dachebene erhalten geblieben ist, gehört zu den gut erhaltenen Bauwerken der Stadt. Der Wasserbedarf der Stadt wird durch die Einrichtungen gedeckt, die ein hervorragendes technisches und wasserbauliches Beispiel darstellen. Der Kanal auf vier verschiedenen Ebenen, der in die steilen Felsoberflächen eingemeißelt ist, aus denen Aykırıçay stammt, bildet den Umriss des Systems, das Wasser in die Stadt bringt.
Akropolis beherbergt hellenistische und ältere Überreste der Stätte, zu denen der Tempel des Helios, das Bouleterion, das Prytaneion, die obere Agora mit ihren Geschäften und mehrere ausgegrabene Häuser gehören. Die Unterstadt beherbergt die meisten römischen Überreste.
Glücklicherweise hat Arycanda, sei es wegen Erdrutschen, Erdbeben oder der Schwierigkeit für Räuber, Material ins Meer zu bringen (es gab dafür Orte, die näher am Meer lagen), nur die Säulen von die Agora. Da in späteren Jahren keine große Siedlung in der Nähe war, wurden viele Dinge von den Kalköfen verschont, zumindest wurde noch keine vor Ort gefunden. Da ein Großteil des Geländes durch Erdrutsche geschützt ist, wirkt der Kalkstein von Arycandas Gebäuden recht frisch.
Oberhalb des Parkplatzes kann man die Reste einer byzantinischen Basilika (18) sowie einige Mosaiken südlich davon bewundern. Östlich des Parkplatzes liegen einige kleinere Wohngebäude und Bäder mit weiteren Mosaiken. Südlich findet man die fast vollständig zerstörte Akropolis und ein weiteres, vielleicht als Bad (23) zu identifizierendes, Gebäude.
Wir begannen unsere Runde mit der Besichtigung den Gebäuden unterhalb der byzantinischen Basilika (18) - also eine Ebene niedriger, die mittlerweile mit einem Dachüberbau vor den weiteren Verfall - besonders der Bodenmosaiken geschützt wurden.
Ein gut ausgebauter Schotterweg lässt sich gut südlich der Ruinen der Basilika begehen und konnten beidseitig den mitgeführten Beschreibungen der einzelnen Gebäude folgen.
Peristylium (-)
Westlich der Parva Thermae / Küçük Hamam (24) befindet sich das Peristylium. Das Peristyl / περίστυλον / Perístylon / Peristylium ist in der antiken Architektur ein rechteckiger Hof, der auf allen Seiten von durchgehenden Säulenhallen (Kolonnaden) umgeben ist.
Das griechische Wort setzt sich aus περί peri, deutsch "um herum" und στῦλος stylos, deutsch "Säule" zusammen und bedeutet eigentlich "das von Säulen Umgebene".
Zahlreiche Tempelanlagen ab dem Neuen Reich haben Höfe, die von Peristylen umgeben sind. Das Peristyl wurde als Bautyp in der griechischen Architektur entwickelt und tritt seit dem 5. Jahrhundert v. Chr. auch hier auf. Es verbindet den Gedanken des Innenhofes mit dem der Stoa (Säulenhalle). Der gepflasterte Innenhof hat einen rechteckigen oder quadratischen Grundriss und ist auf allen vier Seiten von gleichmäßig gestalteten Hallen umgeben, die sich mit Säulenstellungen zum Hof hin öffnen. Die Rückseiten der Hofhallen können entweder an weitere Gebäudeteile oder an eine Außenwand angrenzen. Das Peristyl ist oft ein zentraler Bestandteil des herrschaftlichen Wohngebäudes.
Im Verlauf des 2. Jahrhunderts v. Chr. wurde das Peristyl in die römische Architektur übernommen und zum so genannten Gartenperistyl weiterentwickelt. Das traditionelle italische Stadthaus (domus) besaß im hinteren Bereich des Hauses einen ummauerten Garten (hortus), der nun bei repräsentativeren Häusern zunehmend nach dem Vorbild eines griechischen Peristyls umgestaltet wurde. Auf der Hoffläche wurde bevorzugt ein Ziergarten angelegt, dessen Anblick von den angrenzenden Speiseräumen (z. B. triclinien) aus genossen werden konnte.
Weiter westlich befindet sich ein überdachter Teil. Was darunter geschützt oder noch erforscht wird, war nicht festzustellen, da ein Zugang dorthin nicht vorgesehen ist.
Östlich des Parkplatzes, unmittelbar anschließend am Peristylium und weiter etwas hangabwärts befindet sich der Bäderkomplex (24+25). Man kann nun zu der Parva Thermae / Küçük Hamam - nach rechts bergab oder links hoch zur Ost-Nekropole gehen, da hier der Weg sich teilt. Wir gingen natürlich zu der kleinen Therme.
Parva Thermae / Küçük Hamam (24)
Um die Parva Thermae / Küçük Hamam zu erreichen gibt es nur ein kleines Stück einen offiziellen Weg. Man erreicht jendenfalls das überdachte Teil mit einer Bodenmosaik.
Da wir als Nächstes zu der Magna Thermae / Büyük Hamam mit Gymnasıon gehen wollten, kann man wieder das kleine Stück zurück gehen oder wie wir querfeldein über den Mauerresten das neue Ziel erreichen. Gut war diese Entscheidung, da wir bis in die südlichste Ecke hinein Fotos machen konnten.
Magna Thermae / Büyük Hamam - Gymnasıon (25)
Die Magna Thermae / Büyük Hamam ist der größte Badekomplex in Lykien und befindet sich auf der untersten Terrasse. Die der Bögen neben den Gymnasıon sind noch praktisch alle erhalten.
Es ist eines der prächtigsten Bauwerke von Arykanda mit seinen Abmessungen von 75 x 25 m und seinen Mauern von der Basis bis zum Beginn des Gewölbes, das ungefähr 7 m hoch ist. Das Gebäude wurde zuerst als Bad geplant.
Später wurde es in Hammam-Gymnasion-Form umgewandelt, möglicherweise nach dem Erdbeben im Jahr 141. Diese größte Struktur von Arykanda ist ein typisches Badehaus vom Typ Lykia mit einem halbkreisförmigen Fenster im Caldarium. Es wurde im Jahr 240 nach dem Erdbeben erneut repariert. So betrachteten wir als Erstes die große Therme von Süden her, da man vom Südostausgang der kleinen Therme einen herrlichen Blick von Südwesten her hat, denn die großer Therme ist dem Eingang nach in Richtung Nordwesten ausgerichtet.
Die Thermen hatten stets die gleiche Raumfolge, die schon bei den hellenistischen Reihenbädern existiert:
1. Apodyterium
Als Apodyterion / ἀποδυτήριον apodytērion (Auskleidezimmer im Bad) wird der An- und Auskleideraum im griechischen und römischen öffentlichen Bad (Thermen) bezeichnet. Auch in der Palästra des Gymnasions gab es solche Umkleideräume, wie hier im Nordosten sichtbar sind. Im apodyterium, dem Umkleideraum, entkleidete man sich und verstaute seine Kleidung in den in die Wand eingelassenen, abschließbaren Nischen, den Loculi, oder gab sie seinem Sklaven oder dem Capsarius (Sklave, der die Kleidungsstücke bewacht) zur Aufbewahrung. Während man in Griechenland nackt Sport trieb und badete, trugen in Rom zumindest die Frauen beim Sport eine Art Bikini.
Die Temperatur in den einzelnen Räumen entsprach vermutlich der in den türkischen Hammām, wie auch der Ablauf der Badeprozedur ähnlich beschrieben wird.
2. Frigidarium
Als erstes kühlte man sich im Frigidarium, dem Kaltbaderaum, ab und sprang dort in das Kaltwasserbecken. Das Frigidarium war der größte Raum der Thermen und daher vermutlich der Hauptaufenthaltsraum. In den Thermen befanden sich Sitzmöglichkeiten, auf denen man sich sitzend mit kaltem Wasser begießen lassen konnte. Hier befanden sich auch kleine Becken (piscina). Man reinigte sich mit dem strigilis und ließ sich nach dem Bad im Aleipterion (lateinisch: unctuarium) einölen und massieren.
Angeschlossen an das Frigidarium war die Palaestra, der Sportplatz, so dass man sich nach der körperlichen Ertüchtigung, etwa durch Ballspiele oder Muskeltraining mit Hanteln, gleich im kalten Wasser erfrischen konnte. Große Bäder boten zusätzlich ein richtiges Schwimmbecken (natatio) an, teilweise sogar überdacht, die allerdings nur so tief waren, dass man immer stehen konnte, da nur wenige Menschen das Schwimmen beherrschten.
Der längste Teil des Gymnasion-Badekomplexes ist das Frigidarium und das Apodyterium. Der Grund, warum dieser Ort lange aufbewahrt wird, ist, dass er multifunktional sein soll.
Der Boden dieses Ortes, der an der Westwand einen neunbogigen Abschnitt aufweist, ist mit glatten rechteckigen Kalksteinplatten bedeckt. Vor den Türen und Nischen entlang der Westmauer befindet sich ein Kanal zum Ablassen des Poolwassers. Die Wasserstraßen, die unter Verwendung der Felsen in der Nähe des entgegengesetzten Tees gebaut wurden, sind mit der großen Zisterne im Westen des Gymnasions verbunden. Der Boden des Pools ist mit Kalksteinplatten bedeckt.
3. Tepidarium
Darauf folgte das ebenfalls durch Hypokausten beheizte Tepidarium mit milder Hitze. Ein Tepidarium (lat. tepidus „lauwarm“) ist ein Wärmeraum, in dem Bänke und Liegen, aber auch Wände und Boden beheizt sind. Die Luft ist trocken, die Lufttemperatur beträgt üblicherweise etwa 38 bis 40 °C. Der Besuch erfolgt leicht bekleidet, z. B. mit Bademantel oder Kutte. Das Tepidarium enthielt meist kein Becken. Es isolierte die beheizten Räume von den kalten und erleichterte so die Anpassung.
Wie der Name bereits andeutet, ist das Konzept römischen Ursprungs und war Teil der Badekultur im Römischen Reich. Im Gegensatz zur damaligen Praxis wird heute eine etwas höhere Temperatur verwendet. Durch die ein wenig über der Körpertemperatur liegende Raumtemperatur wird die Durchblutung des Körpergewebes verbessert; dies erleichtert die Entspannung, außerdem kann man auf diese Weise versuchen, die Heilung von Gefäßerkrankungen, leichten Infektionen (z. B. Erkältung und Husten ohne Fieber), Rheuma und Stoffwechselkrankheiten zu begünstigen.
4. Caldarium
Anschließend betrat man das Caldarium, den durch Hypokausten und Wandheizungen geheizten, meist nach Süden hin gelegenen Heißbaderaum mit Heißwasserbecken. Das Caldarium (auch: Calidarium, von lateinisch caldus, calidus „warm, heiß“) ist neben dem Tepidarium, dem Laconium bzw. Sudatorium und dem Frigidarium Teil der klassisch-römischen Thermen und besteht aus einem Raum.
Der geheizte Boden und oft auch die Wände und Bänke strahlen eine gleichmäßige Wärme von 40 bis 50 °C ab, weshalb man im Bad Holzschuhe trug. Die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch und beträgt nahezu 100 %. Diese Art Bad gilt als kreislaufschonend, die Muskulatur entspannt sich. Zusätzliche Duftessenzen sollen anregen und den Atemwegen guttun. Das Caldarium kann auch als Vorbereitungsraum für eine heißere, trockene Sauna genutzt werden. In den Caldarien stehen in der Regel mehrere Wannen mit warmem Wasser, das ebenfalls eine Temperatur von 40 bis 50 °C hat. Im Caldarium gab es meist Apsiden, in denen sich die mit 40 °C heißem Wasser gefüllten Wannenbäder befanden. Während man den Ausblick durch die großen Fenster genoss, konnte man sich von einem Sklaven mit warmen Güssen überschütten lassen. Caldarien liegen häufig im Süden des Thermenkomplexes und sind als aus dem Gebäude vorspringende Apsis mit großen Fenstern ausgebildet, damit die Sonne das Aufheizen des Raumes unterstützen kann.
5. Sudatorium / Laconicum
Schließlich gab es in einigen Bädern – jedoch nie in Frauenbädern – noch ein Laconicum oder Sudatorium. Ein Sudatorium (von lateinisch sudare ‚schwitzen‘) bzw. concamerata sudatio bezeichnete ein Dampfschwitzbad in antiken Thermen mit trockener Hitze ohne Becken, das durch einen Holzkohleofen beheizt wurde und deshalb viel heißer wurde als das Caldarium. Es ist vergleichbar mit heutigen Saunen. Auch heute noch wird der Begriff für Dampfbäder in römisch-irischen Bädern verwendet.
Eine Hypocaustanlage im Fußboden beheizte die Luft. Die Steine wurden von einem Perfusor (Dampfaufgießer) befeuchtet, der zumeist ein Sklave war. Der Dampf verließ den Raum durch eine Öffnung im Dach. Da der Fußboden sehr heiß wurde, mussten, wie Funde belegen, Holzpantinen getragen werden.
Eine spezielle Form des Dampfbades war das Laconicum (auch Lakonium, von lateinisch Lacedaemonius Spartaner). Es wurde so genannt, da es angeblich die einzige bei den Spartanern akzeptierte Form eines warmen Bades war. Es handelte sich um einen halbrunden Alkoven oder runden Raum. Meist gab es zusätzlich zur Fußbodenheizung auch noch ein Kohlebecken im Raum. In der Mitte befand sich ein flaches Becken mit Wasser (labrum), aus dem der Badende sich besprengte.
Luxusbäder enthielten zudem Imbisse und Läden, Bibliotheken und Vortragssäle sowie Wandelhallen, Ruhesessel und Gartenanlagen zur seelischen Zerstreuung. Zumindest in den Heilbädern hatten auch Ärzte ihre Praxisräume in Nebenräumen der Thermen. Latrinen waren fast immer Bestandteil der Thermenanlage.
In dem Sudatorium / Laconicum - dem südöstlichsten Raum der großen Therme bietet mit seiner gerundeten Apsis die beste Aussicht über das Arycandos-Tal.
Der Besuch der Thermen dauerte oft mehrere Stunden, meist von der 9. Stunde, also je nach Jahreszeit von den Mittags- oder Nachmittagsstunden an bis in den Abend, und galt als wichtiger Bestandteil des täglichen Lebens.
Direkt nordwestlich an der großen Therme liegt das nahezu quadratische Gymnasium / Gymnasıon (25) mit einer Abmessung von etwa 25 x 20 m. Es besteht aus drei Räumen, die mehr oder weniger der Paläestra / Palaestra entsprechen. Über eine der drei Türen, die an derselben Wand geöffnet sind, kann der Zugang zum Bad sehr einfach erfolgen.
Das Wort Palästra / παλαίστρα leitet sich von dem griechischen Pale (πάλη „Ringkampf“) her und bezeichnete ursprünglich eine mit Sand bedeckte Fläche für das Training der Ringkämpfe bzw. für die entsprechenden Wettkämpfe. Auch der Faustkampf fand hier statt. Zusammen mit dem Dromos bildete die Palästra das griechische Gymnasion.
Im 6. Jahrhundert v. Chr. war die Palästra eine rein sportliche Ausbildungsstätte mit der Funktion, die militärische Ausbildung zu sichern, so bei den in Athen und Sikyon bezeugten Palästren.
Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde die Palästra zur humanistischen Bildungsstätte, in der sowohl die körperliche als auch die geistige Erziehung stattfand. Die Palästra wandelte sich architektonisch zu einer anspruchsvollen Anlage.
Sie ist ein großer, (von Säulen) umgebener Hof (Peristyl) mit angrenzenden Aufenthalts- und Übungsräumen, die wie folgt benannt sind:
- Ephebeum: Umkleideraum (ursprünglich der Epheben), auch: Apodyterion.
- Conisterium: Übungsraum für Ringer, „Staubplatz“, von griechisch κόνις, „Staub“
- Coryceum: Übungsraum für Faustkämpfer, von griechisch corycus, mit Feigenkörnern, Mehl und Sand gefüllter großer lederner Sack, der auch als Kraftgerät diente
- Sphaeristerium: Übungsraum für Ballspiele, von griechisch σφαῖρα sphaera „Kugel“, „Spielball“
- Elaeothesium: Massage- und Salbraum, auch: ἀλειπτήριον aleiptérion, von ἄλειμμα aleimma „Salbe“.
Welcher Art der drei angrenzenden nordwestlichen Räume waren, konnte nicht festgestellt werden.
So verließen wir das Gymnasium an einem der vermutlichen Eingänge (Bild oben), um eine ebene höher die Tempelgräber zu besichtigen. Unmittelbar am Weg war eine Informationstafel in türkischer, englischer und deutscher Sprache, die kurz die historische Stätte in wenigen Sätzen beschrieb.
Der Lageplan war zwar informativ, eine gedruckte Version für die Besucher wäre hilfreicher gewesen - zum Glück - ich hatte einen eigenen Lageplan und Beschreibungen mitgeführt.
Nördlich der großen Therme befindet sich die Ost-Nekropole (26) mit einigen Sarkophagen. Besonders die großen und aufwendigen Tempelgräber sollten Beachtung finden. Neben den gewölbten Grabkammern in der Nekropole finden sich auch Sarkophage.
Doğu Nekropolü / Nekropole (26)
Nekropolen gibt es zwei, und die am Eingang des Geländes ist mit ihren reich verzierten Grabdenkmälern sehr interessant. In der östlichen Nekropole gibt es monumentale Gräber mit Tonnengewölben, Tempelgräber und Sarkophage, und in der westlichen Nekropole gibt es Felsgräber und Gräber mit Tonnenwert.
In der Mitte des Bildes links könnte es sich um einen Gorgonenkopf handeln - ein Fabelwesen, welches der in der griechischen Mythologie beschrieben wurde.
Die Nekropole von Arykanda ist in Ost und West unterteilt. Die westliche Nekropole erstreckt sich vom Westen der Stadt bis zur Hauptquelle des Aykırı-Baches. In der östlichen Nekropole neben dem Großen Bad wurde ein Grab mit einem hohen Podium entdeckt, das an einen Tempel erinnert.
Obwohl angenommen wurde, dass das Grabdenkmal im korinthischen Stil, das als Tempel im korinthischen Stil geplant war, ein Heiligtum war, wurde der Name des Grabes geändert. In Arykanda sind neben Kammergräbern auch Sarkophage mit Inschriften und Felsengräber anzutreffen.
Von der Ostnekropole gingen wir westwärts in ein Ruinenfeld, was vermutlich eine Wohnsiedlung aus Privathäuser und Werkstätten war.
In der damaligen Zeit gewann die Siedlung in der Gegend um die Basilika und den Nal-Hügel sowie in der Gegend, in der sich das Große Bad befand, an Intensität. Tatsächlich verstehen wir immer noch, dass diejenigen, die immer noch an den heidnischen Glauben und die Christen glauben, die Stadt unter sich aufteilen, weil alle Kirchen in einer Region versammelt waren.
Bazilika / byzantinische Basilika (18)
Während der byzantinischen Zeit wurde auf diesem Tempel eine Kirche mit einem Basilika-Grundriss von 16 x 6,35 m errichtet. Es ist eine dreischiffige frühbyzantinische Basilika, die in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts erbaut wurde. In dieser Gegend wurden Überreste aus der spätrömischen Zeit gefunden.
Da man kaum etwas von den Resten der Basilika gesehen hat - hingegen vom Tempel Podyumlu Tapınak klare Strukturen erkannten, gingen wir auch nicht weiter vor Ort darauf ein.
Podyumlu Tapınak (-)
Den besten Überblick auf die Reste der Basilika und den Tempel Podyumlu Tapınak hatten wir auf den Weg zur Agora. Gut begehbare Treppen führten nach oben bis unmittelbar vor den Absatz zur nächsten Ebene.
So gingen wir einige Meter in westlicher Richtung. Ursprünglich sollte unsere Route zu den Nymphaion führen, sahen aber den schlecht befestigten Pfad und die Reste von ihm. Ein Schild wies auch darauf hin, dass man es nicht weiter besteigen soll. So reichte uns ein Foto aus der Ferne.
Nymphaion (16)
Das Nymphaion / Nymphäum / Nymphaeum / Νυμφαῖον ist ein Nymphenheiligtum oder Brunnenhaus in der antiken Geografie. Es ist gewöhnlich über einem Brunnen oder einer Quelle errichtet. Meist sind Nymphäen halbkreisförmige Gebäude in Säulenarchitektur, bisweilen mehrgeschossig.
Im Hellenismus und der römischen Antike wurde der Begriff auf Quell- und Brunnenhäuser sowie auf repräsentative städtische Bauwerke mit Wasserbecken und mehrgeschossigen Säulenfassaden übertragen, die an der Mündung einer künstlichen Wasserleitung standen. Von unten waren die Mauern des Prytaneion zu sehen, die aber nicht aussagekräftig waren. Ein Schild untersagte zwar, die Treppe eine Terrasse höher zwischen Prytaneion (15) und der rechteckigen Agora (14) zu gehen, da Mauerwerk und Erdreich der Agora abgegangen war und somit eine Gefahrenstelle bedeutete. Ja klar - wir gingen natürlich die Treppen hoch.
Prytaneion (15)
Ein Prytaneion / πρυτανεῖον war der Sitz der Prytanen / Prytaneis / πρυτάνεις, die in vielen Städten (Poleis) im antiken Griechenland die Regierungsgeschäfte führten. Die Prytanen waren die führenden Repräsentanten der Bule (Ratsversammlung).
Das Prytaneion stand an zentraler Stelle der Stadt, meist nahe der Agora. Im Prytaneion brannte das heilige Feuer der Hestia, der Göttin des häuslichen Herdes. Die Speisung im Prytaneion wurde für besondere Verdienste gewährt und entspricht nach heutigen Vorstellungen der Verleihung einer Ehrenbürgerwürde.
Am Ende der Treppen erblickten wir die sehr große Agora, die an drei Seiten von einer Stoa umgeben war. Von hieraus kann man einen Ausblick auf das Arycandos-Tal geniessen. Von der nördlichen Stoa führen drei Eingange in das Odeon (13), dessen Sitzreihen noch gut zu erkennen sind.
Devlet Agorasi / Civic Agora (14)
Die beiden Türen hinter Odeon öffnen sich von den Terrassenwänden zur Auffahrt. So wurde die Verbindung mit der Straße mit der Treppe hergestellt, die die westliche Straße und den Rand der Agora begrenzt.
Bei Ausgrabungen wurde ein Mosaik-Portikus mit einer Länge von 75 m und einer Breite von 8 m vor Odeon entdeckt. Abgesehen von diesem Portikus, der die U-förmige Agora dreht, gibt es Geschäfte und ein Gebäude, von dem angenommen wird, dass es sich um einen Tempel handelt. Obwohl es nicht sicher sein kann, welcher Gott mitten in der Agora zu diesem Tempel gehörte, wurde er als Tykhe-Schrein bezeichnet. Während der byzantinischen Zeit wurde auf diesem Tempel eine Kirche mit einem Basilika-Grundriss von 16 x 6,35 m errichtet. In dieser Gegend wurden Überreste aus der spätrömischen Zeit gefunden.
Odeion / Odeon (13)
Es gibt Odeon auf der Terrasse unter dem Theater. Das Odeon aus dem 2. Jahrhundert n. Chr., dessen Haupteingang nach Süden ausgerichtet ist, war einst ein sehr kunstvolles Gebäude. Das Innere war mit Orthostaten ausgekleidet. Das Orchester in der Mitte des Odeon, das durch drei separate Türen von Süden betreten wird, ist mit quadratischen Tellern bedeckt.
In seiner ursprünglichen Position sollen die Wände und Sitze ebenfalls mit farbigem Marmor bedeckt gewesen sein. Aus den Spuren ist auch ersichtlich, dass sich 1 m über den Türen an der Fassade ein Fries befindet, welches das Porträt des Kaisers Hadrian zeigt und von Kartuschen mit Masken und Reliefköpfen flankiert ist.
Östlich der Agora führt die Treppe weiter nach oben zur folgenden Terrasse, auf der man das Theater findet.
Tiyatro / Theater (12)
Das Amphitheater, welches im 2. Jahrhundert nach Christus erbaut wurde, ist in einem ausgezeichnetem Zustand. Die Cavea, die 20 Sitzreihen in 7 Sektionen aufgeteilt waren, enthält kein Diazoma. Sie ist gut erhalten und beschreibt mehr als einen Halbkreis, was auf einen hellenistisch-griechischen Ursprung hindeutet. Selbst das Bühnenhaus ist noch in Fragmenten vorhanden. Am Rand jeder Reihe befinden sich Löcher, in denen Schutzmarkisen angebracht waren.
Das Theater ist durch eine Treppe in der Mitte des Stadions gut erhalten. Das Theater, ein typisches Beispiel hellenistischer Theater, ist etwas breiter als der Halbkreis und mit Bögen abgestützt, die Sitzreihen sind der Hanglage des Landes angepasst. Nach den Funden in den Ausgrabungen wurde das Theater in der späthellenistischen Zeit gebaut und während der Römerzeit wurden viele Ergänzungen hinzugefügt. Zusätzlich zu den 20 Bestuhlungsebenen des Theaters wurden griechische Inschriften auf die Radierungen an den Seiten der beiden oberen Reihen geschrieben. Dies ist der Fall bei den Lodges für arykandalische Familien. Weil in einer dieser Inschriften MSII. Es steht geschrieben, dass es dem reichen Killortes und seiner Familie gehört, dem Apollon-Stamm, der im 17. Jahrhundert lebte. Während die Szene und Proskenen im Jahr 1982 repariert wurden, wurde ein beeindruckendes Erscheinungsbild durch die Kombination von Säulen, Architrav, Triglyphen und Metopen bereitgestellt.
Die Tür zur Bühne ist mit dem Orchester durch fünf Türen vom unteren Ende der Proskenion verbunden. Aus dem Erdbeben von 141 geht hervor, dass sich die Sitzplätze nach Osten verschoben haben. Nach der Zerstörung des Erdbebens vom August 240 wurde versucht, es durch Pfeiler an der dem Orchester zugewandten Vorderseite des Bühnengebäudes zu verstärken. Die Akustik des Theaters ist ausgezeichnet. Acht sind in sieben Cunei unterteilt, wobei die Treppe der halben Höhe der Sitzbank entspricht. Das hufeisenförmige Theater sieht aus wie ein Bühnengebäude und zwei separate Gebäude.
Oberhalb des Theaters, auf der nächsten Terrasse, befindet sich das Stadion. Der alte Treppenzugang kann leider nicht mehr benutzt werden, so daß man offiziell in einer Schleife östlich des Theaters den Hang hinauf gehen soll. Wir gingen jedoch direkt vom Thester den Hang hoch und erreichten so auch das Stadion.
Da wir von unten kaum etwas von den Resten des Byzantinischen Hauses gesehen hat, machten wir ein Foto vom vorderen Rand des Stadions, wo wir die Strukturen besser erkennen konnten.
Bizan Evi (11)
Wie bereits beschrieben, war sehr wenig vom Byzantinischen Haus / Bizan Evi außer die Grundmauern zu sehen und damit eine Vorstellung über der Größe zu haben. Da es bisher das eingig freigelegte Haus ist, musste es schon von einem bedeutenden Bürger im Besitz gewesen sein.
Stadion (9)
Stadion aus hellenistischer Zeit über dem Theater in Form einer Laufbahn. Es ist kleiner als ein gewöhnliches Stadion und misst 106 m lang und 17 m breit. Ein paar stufenförmige Sitzplätze auf der Nordseite sind alles, was vom Stadion übrig bleibt.
Auf der Akropolis gibt es ein Stadion mit einseitigen Sitzreihen am Ort Şahinkaya und oben auf den Terrassen. Am Ende der Ausgrabungen wurden die hinteren Nischen sowie die Sitzflächen freigelegt.
Tapınak / Sanctuary / Kulsat alan (10)
Die Bedeutung des Heiligtums / Tapınak / Sanctuary / Kulsat alan konnte ich mir nicht erklären, fand auch keine Literaturbezüge dazu.
Von hier aus hatten wir eigentlich die große Runde geplant, kürzten sie aber ab hier ein. Von hier führte ein gut ausgebauter Pfad zur Handelsagora. Um zum Hangbad muss man natürlich vom Pfad einen südlichen Abstecher machen, um dessen Struktur gut von oben zu sehen.
Optionale große Besichtigungsrunde ab hier mit:
Yamaç Hamamı / Hangbad (17)
Um das Hangbad Yamaç Hamamı zu besichtigen, muss man vom Weg einige Meter in südlicher Richtung gehen.
Ticaret Agorasi / Handelsagora (2)
Einige der Geschäfte im östlichen Teil der Ticaret Agorasi / Handelsagora sind noch zu sehen. Die Agora ist breit und flach, südlich des Odeons gelegen und wurde an drei Seiten von einem Portikus umschlossen.
Helios Tapınağı / Tempel (3)
Der Helios-Tempel, der sich auf der Terrasse über der Agora in der Akropolis befindet, wurde kürzlich bei Ausgrabungen entdeckt. Es wurde auf Fundamentblöcken errichtet, die auf Felsenboden errichtet wurden. Es hat einen Rechteckplan mit einer Größe von 6,40 x 9,40. Im Osten dieses Tempels wurde eine gewölbte Grabkammer hinzugefügt, deren Boden nach dem Erdbeben von 141, das im 1. Jahrhundert schwer beschädigt worden war, mit glatten, eckigen Steinplatten bedeckt war. Der Grund, warum der Tempel Helios genannt wurde, ist, dass der Ort dieses Sonnengottes von alten Schriftstellern Arykanda war. Viele Helios gewidmete Votivstelen in diesem Bereich bestätigen dies.
Die Fotos von den beiden Sarkophage (rechts und unten) habe ich leider nicht gefunden. Vermutlich stammen sie aus der Westnekropole, die ich nicht besichtigte.
Mağara Mezarlar / Höhlengräber (7)
Wer ausreichend Zeit hatte, sollte sich die Zeit nehmen, die Höhlengräber Mağara Mezarlar zu besichtigen.
Arşiv Yapısı Archiv (5)
Zu dem Archiv Arşiv Yapısı fanden wir keine Informationen.
Bouleuterion / Buleuterion (4)
Das Bouleuterion, in dem sich der Stadtrat traf, liegt am Nordwesthang der Stadt am Ende einer 137 Meter langen Stoa. Das Gebäude ist in einen Berghang eingebettet, mit Sitzreihen, die in lebenden Fels gehauen sind.
Bouleterion (Parlamentsgebäude) wurde auf der Terrasse westlich von Agora und Theater gebaut. Die Sitzreihen dieses Gebäudes sind in den Naturstein gehauen. Tatsächlich ist diese natürliche Mauer von der Stoa getrennt. Dieser lückenhafte Felsblock ist wahrscheinlich aufgrund von Erdbeben zusammengebrochen. Die Verzerrungen, die wir in den Sitzreihen sehen, sollten auch das Ergebnis sein. Der Innenraum ist sofort in der Nähe des Platzes. Die Eingänge sind durch die Türen an der Nordwand gegeben. Diese Türen, die in beiden Richtungen gleich breit sind, führen zu einem flurähnlichen Abschnitt mit jeweils drei Stufen. Die Sitzreihen sind extrem verzerrt. Nach den Funden aus den Ausgrabungen ist es sicher, dass das Dach aus Zedernholz bestand.
Sebastaion, Kulsat Ev (6)
Im Nordwesten der Akropolis befindet sich das Sebasteion (Heiliges Haus), ein Zweizimmer-Kulthaus in der Nähe von Bouleuterion. Dies geht aus den gefundenen Stücken hervor, die eine Tempelfassade mit einem Antis-Plan und einem dreieckigen Giebel aufweisen. Die obere Abdeckung ist ein Tonnengewölbe.
Zu den folgenden Gebäuden fanden wir keine Informationen.
Sarnıç / Zisterne (8)
Batı Yamaç Everli - Vilları (21)
Batı Roma Villası / Western Terrace Houses Villas / Weströmische Villa (20)
Doğu Yamaç Evleri - Villaları / Eastern Terrace Houses Villas (22)
Hier endet die optionale große Besichtigungsrunde ab hier waren wir wieder dabei:
Sebastaion - Traianeum / Traian Tapınaği / Tempel von Traian (19)
Sebastaion - Traian Tapınaği / Tempel von Traian (19 In der Gegend westlich der Basilika liegt das Traianeum, das Kaiser Traian gewidmet ist und aus Inschriften und antiken Quellen bekannt ist. Der andere Aspekt des Heiligtums, in dessen Mitte sich ein Podiumstempel befindet, ähnelt dem Traian-Forum in Rom mit seiner Latrine auf einer unteren Terrasse.
Auf derselben Höhe wie das Traianeum befindet sich nördlich der Tempelbasilika eine weitere Tempelruine vom Podium der römischen Kaiserzeit, deren einzige Krepeidome erhalten geblieben sind.
Trajan (*53, † 117) war von Januar 98 bis 117 römischer Kaiser. Sein Geburtsname war Marcus Ulpius Traianus, als Kaiser führte er den Namen Imperator Caesar Nerva Traianus Augustus.
Trajan, der erste römische Kaiser, der aus einer Provinz stammte, gilt in der traditionell von Senatoren verfassten Geschichtsschreibung als bester römischer Princeps (optimus princeps). Nach den von Verfolgungen und Hinrichtungen römischer Senatoren geprägten letzten Regierungsjahren Domitians und dem Ende der flavischen Dynastie wurde mit der kurzen Regierungszeit seines Vorgängers Nerva und besonders durch Trajan das Adoptivkaisertum begründet.
Mit der Eroberung Armeniens, Mesopotamiens und vor allem des Dakerreiches erlebte das Römische Reich unter seiner Herrschaft seine größte Ausdehnung. Innenpolitisch zielte Trajan durch umfangreiche Bau- und Sozialmaßnahmen auf eine Stärkung Italiens und Förderung der Romanisierung in den Provinzen des Reiches.
Naltepesi Yapıları ve Hamamı (23)
Naltepesi Yapıları ve Hamamı (23)
Quellen: lycianturkey.com/lycian_sites/arycanda.htm
geziantalya.com/item/arykanda-antik-kenti
histolia.de/lykien/arykanda/arykanda-lykien-beschreibung.html
tracingorigins.com/?p=1972
IN BEARBEITUNG !!!
Folgende Texte und Bilder dienten nur zur Vorlage während der Reise und werden mit den tatsächlichen Verlauf und aktuellen Fotos ersetzt.
Die beiden folgend genannten historischen Siedlungen Arneai / Arneae und Phellus besichtigten wir nicht, da die verbliebenen Reste nur für Archäologen noch interessant sind - erwähne sie dennoch, weil sie unmittelbar an unserer Route sich befinden.
Wer doch nach Arneai möchte: es liegt 600 Meter südlich von Günçali (Ernez). Diesen Schotterweg kann noch einige 100 Meter mit dem Auto befahren werden; dann muß man Parken und zu Fuß weiter gehen.
Arneai / Arneae (optional)
Arneai / Arneae / Ἀρνεαί war eine antike und byzantinische Stadt in der kleinasiatischen Landschaft Lykien, die im Südwesten der heutigen Türkei bei Ernez lag. Es liegt auf einem natürlichen, geschützten Felshügel, der sich vom Dorf aus nach Süden erstreckt. Drei Seiten sind tiefe Täler.
Die Stadt wird nur in wenigen Schriftquellen erwähnt - so in von Stephanus Byzantinus in seiner Ethnica (Ἐθνικά). Es wird als neuntes bischöfliches Zentrum erwähnt, das zu Myra gehört. Seine Geschichte reicht bis in das V. Jahrhundert v. Chr. zurück, wie die lykische Inschrift auf einem der Felsengräber beweist.
Zahlreiche Inschriften erlauben aber Hinweise auf die Geschichte. Arneai war Vorort einer Sympolitie nahe gelegener lykischer Orte. Es stand unter dem Einfluss des benachbarten Myra. Unter Gordian III. prägte Arneai eigene Münzen. In der Spätantike war es Sitz eines Bischofs, der dem Metropoliten von Myra unterstand. Auf das Bistum geht das Titularbistum Arneae der römisch-katholischen Kirche zurück.
Die Reste der Stadt stammen vor allem aus frühbyzantinischer Zeit, darunter die gut erhaltene Stadtmauer mit Türmen und zwei Toren sowie zwei Kirchen innerhalb der Stadt - der größte Teil wurde jedoch im Mittelalter repariert. Ein weiterer Kirchenbau befand sich westlich außerhalb der Stadtmauern. Alle drei waren dreischiffige Basiliken mit einer runden Apsis im Osten als Altarraum. Bei der dritten Kirche, von der nur geringe Grundmauerreste erhalten sind, trat eine ungewöhnliche weitere Rundapsis aus der östlichen Südwand, die möglicherweise der Grabraum des Stifters war. Aus früheren Zeiten sind einige Gräber lykischen Typs, einige Teile der Stadtmauer und zahlreiche Inschriften aus der Römerzeit erhalten, die größtenteils in die späte Mauer eingebaut sind. Einer von ihnen ist ein Ex-Voto einer lokalen Gottheit, Tobaloas.
Auf dem Weg zur Siedlung ist der früheste Hinweis auf die Siedlung (Klassik) zu finden: Zu Beginn der Siedlung sind auf den Felsen zwei Felsengräber zu sehen. In lykischen Holzbaugräbern befindet sich auch eine lykische Inschrift. Die trapezförmigen Kunstblöcke an den Wänden des Schlosses belegen auch die klassische Existenz der Siedlung. In der danach erreichten felsigen Gegend gibt es einige hybride Baureste mit Steinbrüchen und Holzbalkennestern. Auf dem nördlichen Felsen gibt es große und kleine Felsengräber, auf deren Rücken das Dorf ruht. Einer von ihnen ist im Charakter des Grabes von Lykia, die anderen 7 sind leere Kammern, von denen die Fassade heute gegossen ist.
Eine elliptische Schutzmauer, die von der natürlichen Struktur des Hügels geprägt ist, schützt die Akropolis. Die Wandverarbeitung zeigt, dass es in der klassischen und hellenistischen Zeit verwendet wurde. Obwohl in den Mauern nicht mehr viele Strukturen vorhanden sind, gibt es Ruinen von Kirchen, Gebäuden und Werkstätten. Schriftliche Blöcke, die als Spolia in den Mauern verwendet werden, weisen auf ein Badehaus hin, das in ein Gästehaus umgewandelt wurde. Das Gebäude ist Traianus gewidmet. Der wichtigste Aspekt dieser Inschrift ist das Vorhandensein des Parochions (offizielles Gästehaus) in Arneai, das bisher in keiner Stadt Lykiens bekannt war. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass im gleichen Zeitraum (Rom) ein Bad in eine andere Struktur mit einer völlig anderen Funktion umgewandelt wurde. Lalla, die edle Frau aus Arnea, stellte 3000 Dinar für diese Arbeit zur Verfügung und wurde deshalb geehrt. Lalla, die Frau von Dioteimos, ist der Priester des Kaiserkults. Eine weitere Inschrift ist einem lokalen Gott Tobaloas gewidmet.
In der Stadt sind keine Gebäudereste erkennbar. Die Siedlung erhielt Hilfe von Opramoas III. nach dem Erdbeben im Jahr 141 und wurde von Iyani Iason nach dem Erdbeben am 5. August 240 unterstützt. Es ist eine der wenigen Städte, in denen Gordian Geld drucken konnte.
Am Südhang der Siedlung befindet sich eine dreischiffige frühbyzantinische Kirche. Zu sehen sind eine Apsis von 3,65 m und ein Nartex mit Mosaikboden. An der Wand eines Dorfhauses befindet sich ein Relief eines gleicharmigen lateinischen Kreuzes. Arneai ist in der Spätantike gut erhalten und ein geheimer Ort.
Quelle: antalya.gov.tr/kurumlar/antalya.gov.tr/Site/sehir_kartlari/antik_kentler/antalya_muzesi_bagli/arneai.pdf
Lageplan: antalya.ktb.gov.tr/Resim/218510,arneai-yerlesim-krokisi-nevzat-cevik-lykia-kitabi2015jp-.png?0
Foto: antalya.ktb.gov.tr/Resim/218509,arneai---kaya-mezari-nevzat-cevikjpeg.png?0
Phellus (optional)
Phellus / Phellos / Φέλλος ist eine Stadt antiken Lykien, befindet sich jetzt auf den bergigen Rande der kleinen Stadt Kaş. Die Stadt wurde bereits 7 v. Chr. Von dem griechischen Geographen und Philosophen Strabo in Buch XII seiner Geographica (in der Siedlungen in der Region Anatolien beschrieben sind) neben der Hafenstadt Antiphellus erstmals erwähnt, die als wichtigste Handelsfront der Siedlung diente. Phellus bleibt ein Titularsitz der römisch-katholischen Kirche.
Das antike Pellos war eine der 23 Städte der Lykischen Föderation. Das Zentrum liegt 5 km von der Stadt Kaş - Antiphellos entfernt, auf der Felsen Plateu Stadt war im V. Jahrhundert wichtig. Sogar Antiphellos war sein Hafen damals. Später verlor Phellos seine Bedeutung und verwandelte sich langsam in Ruinen.
Die genaue Position, insbesondere in Bezug auf Antiphellus, wurde über viele Jahre falsch interpretiert. Strabo bezeichnet beide Siedlungen fälschlicherweise als Binnenstädte, die näher beieinander liegen, als es heute tatsächlich der Fall ist. Bei ihrer Wiederentdeckung im Jahr 1840 durch Sir Charles Fellows befand sich die Siedlung in der Nähe des Dorfes Saaret, westnordwestlich von Antiphellus. Die Überprüfung der Position im alten Text erwies sich für Fellows als schwierig, da unleserliche griechische Inschriften die einzige schriftliche Quelle vor Ort darstellten. Doch Thomas Abel Brimage Spratt Details in seinen 1847 Arbeit Reisen in Lykien, dass die Validierung in den Worten vorgesehen ist, Plinius der Ältere, der Phellus nördlich von Habessus (vorhellenischer Name von Antiphellus ) platziert.
Quellen: en.wikipedia.org/wiki/Phellus
Foto: By Curlymanjaro - Photograph at the site., CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=41114115
So fuhren wir von Arykanda Ancient City direkt in die 44 km entfernte Dorf Dirgenler - Kaş über die Elmalı Finike Yolu / D635 und Elmalı Kaş Yolu über Çamlıbel, wofür wir eine knappe Stunde benötigten. Wir ließen uns vom Navigationsgerät zur Ruine der Kirche führen.
Dirgenler - Kaş
Der Anbau von Lebensmittel in den Gewächshäusern, die neu eröffneten Marmorbrüche und Marmorfabriken bilden die Grundlage der Wirtschaft der Gemeinde. Mit der Zeit gepflanzte Granatäpfel bilden jedoch einen wirksamen Narzissmus in der Nachbarschaft.
Dirgenler Kilise Dereağzı, Dirgenler - Kaş
Die Ruinen der Dirgenler Kilise / Byzantine church / Dereağzi-Basilika (Dereağzi-Kilise) liegt direkt nördlich an den flachen Ufern des Flusses Karadağ, der sich nur wenige 100 Meter westlich mit dem Fluss Kasaba zum Demre-Çay vereinigt. Die Kirche liegt südlich einer kleinen Ansiedlung mit bewirtschafteten Feldern und Gewächshäusern. Die Basilika selbst und die nähere Umgebung sind nur wenig überwachsen und damit recht einfach zu begehen.
Es findet sich auch recht wenig loses Geröll oder Gestein, allerdings sollte auf herabstürzende Steine aus dem Mauerwerk geachtet werden. In Dereağzi-Kilise gibt es keinen Wärter und es ist kein Eintritt zu bezahlen.
Quelle: histolia.de/lykien/dereagzi-kilise/dereagzi-kilise-lykien-plan.html
Wir fuhren in Richtung des Ortes Dirgenler, bogen aber nach 2,4 km kurz vorher spitz nach links ab und folgten sie etwa 2,5 Kilometer. Am Beginn der Schlucht, als rechts der Fluss Boğluca Creek zukommt, befinden sich auf der rechten Seite etwa 15 m im Wald lykische Gräber. Um ein weiteres Felsengrab zu sehen, fährt man vorher den Feldweg nach links etwa 100 m entlang. Man sieht in der Ferne (etwa 75 m) in südöstlicher Richtung ein weiteres Felsengrab. Die Felsengräber und Sarkophage im Umfeld von Dereağzi-Kalesi sind einfach zu besichtigen. Aus der Ferne machten wir einige Fotos von der Burg Dereağzi-Kalesi.
Lykische Felsengräber, Dirgenler - Kaş
Das 2.500 Jahre alte lykische Felsengrab in Dereağzı Mevkii am Rande der Straße zwischen Demre und Dirgenler wurde maschinell zerstört. Die historischen Ruinen der lykischen und oströmischen Zeit, die sich im Tal und in den Wäldern der Region ausbreiteten, wurden jedoch der Gnade der Schatzsucher überlassen.
Während die Felsengräber größtenteils von der Plünderung betroffen waren, war eines der letzten Beispiele das Felsengrab aus der lykischen Zeit am Straßenrand, der durch Dereağzı führte.
Diese Felsengräber wurden bereits seit Hunderten von Jahren abgezogen. Es ist völlig imaginär zu glauben, dass solche Gräber Schätze enthalten werden. Die Vorstellungskraft der Menschen ist jedoch unbegrenzt und das kulturelle Erbe wird mit großer Unwissenheit zerstört. Das Karabel-Felsrelief, das sich in den vergangenen Monaten auf dem Karabel-Pass in der Nähe des Kemalpaşa-Bezirks von Izmir befand, wurde von den Schatzsuchern zerstört.
Quelle: turizmhaberleri.com/haberayrinti.asp?ID=34281
Von der östlichen Seite der Straße gelangt man zum Klettersteig zur Burg, die sich auf dem Hügel befindet. Der Kletterpfad von Dereağzı zum Castel ist mittelschwer. Das Kastell bietet ein sehr schönes Panorama des Dirgenler Dorfes, der Kirche und der Gewächshäuser.
Dereağzi-Kalesi / Kastell Kalesi Dirgenler
Der Burgberg von Dereağzi-Kalesi ist nur von der Nordseite her zu besteigen und selbst dort ist der Zugang äußerst steil. Als Orientierung für den Aufstieg können zwei moderne Wasserleitungsrohre dienen, durch die das Wasser der alten Zisternen abgeleitet wurde.
Östlich der östlichen Wasserleitung ist mit einiger Mühe der alte Zugangsweg zum Tor der unteren Befestigungsanlagen zu finden. Gutes Schuhwerk und Geschick sind nötig, um den etwa 40 minütigen Aufstieg zu bewältigen. Man sollte bei der Planung auch den nicht einfachen Abstieg einkalkulieren. Das Innere der Burg ist mit Trümmern und Geröll übersät und es gibt hier viele ungesicherte Zisternen. In Dereağzi-Kalesi gibt es keinen Wärter und es ist kein Eintritt zu bezahlen.
Wir verzichteten auf einen Aufstieg. Uns reichten einige Fotos von unten und aus der Ferne. Einen guten Lageplan und Beschreibung gibt es unter histolia de.
Wir folgten der Schotterstraße weiter in südöstlicher Richtung parallel dem Fluß Demre Çay. Unser erstes Ziel wäre die Acropolis von Myra - nördlich von Demre gewesen. Sie befindet sich hoch über der antiken Stadt Myra. Am Punkt (36.257339, 29.986125) ist ein Weg, der die Zufahrt sein könnte. Von hier ist ein Weg von etwa 700 m bis zu einem Gebäude befahrbar. Ob er durchgängig befahrbar ist, können wir nicht sagen. Die letzten 100 Meter muss man dann zu Fuß bewältigen, um die Ruinen der Acropolis zu besichtigen.
Acropolis - Myra
Die Akropolis, die einst in der Bronzezeit besetzt gewesen zu sein, wurde aufgegeben und in der Klassik wieder in Gebrauch genommen. Im fünften Jahrhundert v. Chr. wurden die Akropolis-Mauern erneuert und einem legendären Helden ein Heiligtum gewidmet.
Wir verzichteten darauf und machten aus der Ferne einige Aufnahmen während der Anfahrt.
Myra
Myra war eine alte führende Stadt in Lykien, in der sich heute die kleine Stadt Kale (Demre) befindet, im heutigen Antalya in der Türkei. Es lag am Fluss Myros (Demre Çay) in der fruchtbaren Schwemmebene zwischen Alaca Dağ, dem Massikytos-Gebirge und der Ägäis.
Myra, am Westufer des Flusses Myros gelegen, war aus zwei Gründen bekannt: dem Hafen Andriake, einem der wenigen sicheren Häfen an den felsigen Ufern des alten Lykien, und dem Apollontempel, von dem die Zukunft vorhergesagt wurde Beobachtung des Appetits heiliger Fische. Im Süden der Stadt gab es auch eine schwefelhaltige Quelle, aus der ein kleiner Fluss namens Andrakos in den Hafen floss, wo er sich ins Mittelmeer ergoss.
Wie alle lykischen Städte scheint Myra seit dem späten archaischen Zeitalter besiedelt zu sein. Einige der lykischen Felsengräber in der Nähe des Theaters gehören zu den ältesten Denkmälern der Stadt, obwohl die Mehrheit auf das vierte Jahrhundert vor Christus zurückgeht.
Im vierten Jahrhundert v. Chr. Erhielt die Unterstadt von Myra auch Stadtmauern, und im nächsten Jahrhundert wurde sie aufgrund ihrer Lage auf einer fruchtbaren Ebene zu einer der sechs führenden Städte Lykiens. Als der ptolemäische König Alexander X. Alexander 88 v. Chr. ins Exil geschickt wurde, hielt er Myra für eine passende königliche Residenz.
Die Stadt hatte einen Marktplatz, Tempel, ein Rathaus, eine Turnhalle und ein Badehaus, das im dritten Jahrhundert n. Chr. von den Römern erbaut wurde. Der Tempel der Artemis Eleuthera wurde als das prächtigste Gebäude Lykiens bezeichnet. Und natürlich hatte es einen bekannten Hafen.
Myra wurde 141 n. Chr. zerstört, aber von einem reichen Mann namens Opramoas von Rhodiapolis wieder aufgebaut, der bekanntermaßen für die Restaurierung des Gymnasiums und des Artemis-Schreins bezahlt hat. Er errichtete auch eine Statue für die Göttin Tyche und setzte sich verschwenderisch für den Kaiserkult ein.
Zu den Hauptgebäuden von Myra gehörten die Getreidespeicher in Andriake, dem Seehafen, der etwa vier Kilometer südwestlich der Hauptstadt lag. Diese Gebäude wurden nach 129 vom Kaiser Hadrian errichtet und dienten der römischen Armee: Im Falle eines Krieges im Osten oder Norden konnten die Truppen leichter versetzt werden. Der Standort war gut gewählt, da der Hafen, im Wesentlichen die Mündung des kleinen Flusses Andriakos, durch ein großes Vorgebirge vor Stürmen geschützt war.
Wegen der schrecklichen Pest, die Anatolien heimgesucht hat, verlor Myra 542-543 n. Chr. ein Drittel seiner Bevölkerung.
Im Hafen befand sich früher mindestens eine Insel, die heute zum Festland gehört; Berichten zufolge stand hier die erste von Bischof Nicholas erbaute Kirche. In den neunziger Jahren haben russische Archäologen dort gegraben. Der christliche Bischof selbst wurde vor den Toren der Stadt in einer vom byzantinischen Kaiser Justinian erbauten Kirche beigesetzt.
2009 wurde eine jüdische Synagoge entdeckt - der erste Beweis für das Judentum in Lykien aus dem vierten oder fünften Jahrhundert. Mehrere Funde sind heute im Archäologischen Museum von Antalya zu sehen.
Heute ist das Theater eines der wenigen erhaltenen archäologischen Überreste der antiken Stadt. Es ist sehr gut erhalten. In der Antike war die Stadt jedoch besonders berühmt für ihren Artemis-Tempel, der auf den städtischen Münzen abgebildet war.
Einer mittelalterlichen Legende nach zerstörte der Bischof von Myra den Tempel der Artemis in Ephesus, einem der sieben Weltwunder der Antike. Die Wahrheit könnte sein, dass er es geschafft hat, den Tempel der Göttin in seiner eigenen Stadt zu schließen.
Quelle: https://www.livius.org/articles/place/myra-demre
Karte von Myra, Schöpfer: Jona Lendering Lizenz: CC0 1.0 Universal https://www.livius.org/pictures/a/maps/map-of-myra/
Myra, Aqueduct (nicht gefunden)
Wo sich im historischen Myra das Aqueduct befunden haben soll, konnte ich aus der Literatur im Internet nicht recherchieren. Es gibt zwar eine vermutliche Lage, die aber nirgens verifiziert werden konnte. Sie ist unter http://vici.org/vici/29987 beschrieben.
Myra, Painted Tomb - Lion`s Tomb, Coloured-Reliefs
In mehreren Artikeln wird über die Schönheit der farbigen Relief berichtet - jedoch wird kein exakter Bezug über dessen genauer Standort beschrieben. Auf https://vici.org/vici/29997/ wird Painted Tomb - Lion`s Tomb, Coloured-Reliefs eine Genauigkeit der Lage mit ± 100-500 m der Koordinaten 36.268684,29.981997 genannt.
Auf [1] steht geschrieben: "Es gibt zwei Nekropolen lykischer Felsengräber in Form von Tempelfronten, die in die senkrechten Felswände von Myra gehauen sind: die Nekropole des Flusses und die Nekropole des Ozeans. Die Ozean-Nekropole liegt nordwestlich des Theaters. Das bekannteste Grab in der Fluss-Nekropole (1,5 km oberhalb des Demre Cayi vom Theater entfernt) ist das "Löwengrab", auch "Gemaltes Grab" genannt. Als der Reisende Charles Fellows die Gräber 1840 sah, fand er sie immer noch bunt rot, gelb und blau bemalt. Andriake war in der klassischen Zeit der Hafen von Myra, wurde aber später verschlammt. Das Hauptgebäude, das bis heute erhalten ist, ist ein Getreidespeicher (Horrea), der während der Regierungszeit des römischen Kaisers Hadrian (117-138 n. Chr.) errichtet wurde."
Auch im Umkreis von 1500 Meter fand ich keinen Hinweis auf diese Gräber.
Die Felsengräber stammen aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und säumen die Hügel über dem berühmten Theater von Myra und der Nikolaikirche. Diese Häuser der Toten sind in zwei Haupt-Nekropolen unterteilt, die aus einer Mischung von Haus- und Tempelgräbern bestehen: die Ozean-Nekropole und die Fluss-Nekropole. So bunt sie jetzt aussehen, die meisten sind im Laufe der Jahre stark verblasst, nachdem sie in ihrer Blüte brillante Rottöne, Gelbtöne, Blautöne und Violettöne erhalten haben.
Das berühmteste Beispiel dafür wurde vom frühen Entdecker Charles Fellows während seines Besuchs im Jahr 1840 dokumentiert. Benannt nach dem Löwen und Stier, die seine Fassade schmücken, enthält das „Löwengrab“ auch 11 lebensgroße Steinfiguren, die die Familie des Grabbesitzers darstellen sollen. Eine Reihe von Inschriften in Altgriechisch und Lykisch sind überall eingraviert, darunter eine, die so klingt, als hätte sie erst gestern geschrieben werden können: Moschos liebt Philiste, die Tochter von Demetrios.
Foto: By Fellows, Charles, Sir, 1799-1860, Public Domain, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74651657
Quellen: http://archive.archaeology.org/online/features/sapieha/turkey/turkey3.html
[1] https://www.thevintagenews.com/2016/06/09/ancient-lycian-ruins-myra-breathtaking-highly-unusual-appearance/
https://www.atlasobscura.com/places/myra-necropolis
Myra hatte einst einen großen Tempel der Göttin Artemis Eleuthera (eine unverwechselbare Form von Cybele, der alten Muttergöttin von Anatolien), von der gesagt wird, dass sie Lycias größtes und prächtigstes Gebäude ist. Die Hauptattraktionen von Myra sind das große Theater und die lykische Nekropole. Die Gräber befanden sich immer oben auf Hügeln oder Klippen, da man glaubte, die Toten würden von einem flügelartigen Wesen in eine andere Welt gebracht.
Wir fuhren zu den Myra Otopark, um unser Fahrzeug dort abzustellen. Dort ist auch der Einlass zum Theater und den Felsengräbern.
Öffnungszeiten:
Sommersaison (April - Oktober) täglich von 8:00 bis 19:00 Uhr
Wintersaison (November - März) täglich von 8:30 bis 17:30 Uhr
Eintrittspreis: 35 TL (ab 2019)
Tiyatro / Theatre
Das Theater von Myra ist einer der wenigen erhaltenen archäologischen Überreste der antiken Stadt. Es befindet sich am Fuße mehrerer viel älterer Felsengräber und wurde im ersten Viertel des 3. Jahrhunderts n. Chr. erbaut. Es ersetzt jedoch mit ziemlicher Sicherheit ein älteres, hellenistisches Theater.
Das Theater von Myra ist bemerkenswert gut erhalten und in seiner jetzigen Form etwa 111 Meter breit. Das Orchester hat einen Durchmesser von 30 Metern. Die Sitzplätze bieten Platz für rund 12.000 Personen.
Während die meisten Theater gebaut wurden, indem Sitze in einen bequemen Hang geschnitten wurden, wurde Myras Theater von unten nach oben gebaut, wobei seine Sitze von zwei Gewölben getragen wurden. Rund um das Theater sind zahlreiche geschnitzte Köpfe und Theatermasken verteilt, die einst die Fassade des Bühnengebäudes aus dem 2. Jahrhundert schmückten.
Das Theater von Myra ist das prächtigste in ganz Lykien und enthält Dekorationen von höchster Qualität. Das Bühnengebäude enthält reichhaltige Reliefs der Göttin Eleuthera, Ganymed, des Adlers des Zeus und der Medusa. Die Außenfassade des Bühnengebäudes ist ebenfalls mit Reliefs verziert - das einzige derartige Beispiel in ganz Lykien. Es ist ein echtes Theater aus der Römerzeit. Die gewölbte Unterkonstruktion, die das Auditorium stützt, wurde für den Ein- und Ausgang der Zuschauer organisiert. Die vielen im Theater gefundenen Inschriften geben Auskunft über verschiedene Aspekte der Stadt - wie eine Inschrift im Orchester, Denare in Steuern der lykischen Liga aus den Einnahmen seiner Import-Export - Unternehmen (die höchste Steuer in Lykien), während ein anderer die Stelle eines Verkäufers Marken Snacks an das Publikum zu dienen.
Foto: Ingo Mehling - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26427982
https://vici.org/vici/11846/
http://livius.org/articles/place/myra-demre/myra-theater
http://de.wikipedia.org/wiki/Myra_(Lykien)
Myra, Lykische Felsengräber / Lycian tomb / Rock Tombs
Die einzelnen Grabstätten dürfen leider nicht betreten werden.
Wie alle lykischen Städte scheint Myra seit dem späten archaischen Zeitalter besiedelt zu sein. Einige der lykischen Felsengräber in der Nähe des Theaters gehören zu den ältesten Denkmälern der Stadt, obwohl die Mehrheit auf das vierte Jahrhundert vor Christus zurückgeht.
In Myra gibt es auch zahlreiche exquisite Felsengräber, die größtenteils aus dem 4. Jahrhundert vor Christus stammen. Auf diesen Gräbern wurden 23 Inschriften gefunden, 13 auf Lykisch und zehn auf Altgriechisch. Man ist besonders berührend und liest: "Moschos, liebt Philiste, die Tochter von Demetrios".
Sieben Gräber sind besonders hoch dekoriert, von denen zwei die eindrucksvollsten Felsreliefs enthalten, die bisher in Lykien gefunden wurden. Davon hat das Löwengrab eine prächtige Tempelfassade. Dominiert von der markanten Darstellung eines Löwen, der einen Stier überwältigt, befindet sich in der Mitte ein Porträt der Familie des Grabbesitzers. Um diese herum befinden sich Reliefs einer Göttin, die aus der Vegetation sprießt. Sie ist identisch mit Artemis / Myrrh, die mit Prärie, Natur und Vegetation in Verbindung gebracht wurde, und erscheint auch auf Myrianischen Münzen - sie ist jetzt auch das offizielle Logo unserer Ausgrabungen!
Das zweite bemerkenswerte Felsengrab wurde im Stil eines hölzernen Zivilhauses geschnitzt. Die Fassade hat 11 lebensgroße Figuren: Der Vater und seine Familie schmücken die Wände des Eingangs, während Besucher und Freunde auf den äußeren Felswänden zu sehen sind. Im klassischen Zeitalter wäre die weiße Felsenoberfläche der Gräber rot, gelb, blau und lila gestrichen worden und wäre ein beeindruckender Anblick gewesen. Felsengräber mit ihren nachgebildeten Fassaden aus Holz sind traditionell in der lykischen Klassik. Und abgesehen von vier tempelartigen Gräbern sind alle anderen "hausartige" Gräber.
Felsengräber waren im klassischen Zeitalter den Mittel- und Oberschichten vorbehalten. Die Tatsache, dass Myra so viele hat, lässt darauf schließen, dass hier eine gute Anzahl reicher Menschen lebte. Ich vermute, dass die Elite dieser großen Bevölkerung des klassischen Zeitalters in der Sicherheit der Akropolis lebte, während der Rest am Fuße des Hügels lebte, insbesondere am Südhang, an dem die noch blühende Stadt Demre gegründet wurde.
Foto: Ingo Mehling - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26427970
Foto: Elelicht - This file has been extracted from another file: Demre Myra 04.JPG, CC BY 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=74606713
Quellen: www.livius.org/articles/place/myra-demre/myra-rock-tombs
https://www.world-archaeology.com/features/myra/
http://livius.org/articles/place/myra-demre/myra-rock-tombs
In anderen Beschreibungen soll hier ein Museum und eine Therme sein, was vielleicht vor vielen Jahren einmal war. Auf den metergenauen Standort der Thermen sind nun Folienzelte zu finden. Da auch die Eingrenzung der Begehbarkeit von Myra Antik Kenti in Grenzen hielt, brauchten wir eine knappe Stunde, um alles hier zu erfassen. So fuhren wir vom Parkplatz ohne Unterbrechung weiter zum Fort Yukari Beymelek Kalesi in Issum. Es waren nur knapp 10 Kilometer bei einer viertel Stunde Fahrzeit.
Man erblickt am Punkt 36.280215, 30.037561 dann in westlicher Richtung gegenüber den Gewächshäuser einen kleinen und meist trockenen Flußlauf, den wir folgten und erreichten die Befestigung von Ision. An den Gewächshäuser parkten wir und gingen zu Fuß weiter. Die Befestigung liegt an der Ost-Flanke eines nicht sehr dicht mit Buschwerk bewachsenen Hügels. Es läßt sich durchaus ein angenehmer Weg durch die Vegetation finden. Das Gelände ist an wenigen Stellen etwas schwierig, sonst aber einfach zu begehen. Festes Schuhwerk sollte genügen. In Ision gibt es keinen Wärter und es ist kein Eintritt zu bezahlen.
Yukari Beymelek Kalesi / Roman Fort Ision / Issium
Das Roman Fort Ision befindet sich 200 Meter westlich der Ortschaft Yukari Beymelek und trägt heute den türkischen Namen "Yukari Beymelek Kalesi".
Ision findet seine erste schriftliche Erwähnung im "Stadiasmus Maris Magni" aus der Mitte des 2.Jh.v.Chr. Auch bauliche Maßnahmen, wie der Einbau von speziellen Schießscharten für die Benutzung von Pfeilkatapulten, die damals "in Mode" waren, scheinen diesen Zeitraum zu bestätigen. Ision liegt geschützt, man hatte aber trotzdem einen guten Blick in südliche bzw. süd-östliche Richtung und konnte so als Fort und Wachturm zum Schutz von Myra beitragen.
Ision ist eine bereits in hellenistischer Zeit errichtete Befestigungsanlage. Sie war unzweifelhaft als vorgelagerter, östlicher Punkt des Beobachtungs- und Verteidigungssystems der Stadt Myra und ihres Hafens Andriake errichtet worden.
Die erste bekannte schriftliche Erwähnung von Ision findet sich auf den in altgriechischer Sprache verfassten und in Fragmenten erhaltenen Beschreibung der bekannten Küsten und Häfen des Mittelmeeres, dem "Stadiasmus Maris Magni". Das Werk wurde von einem anonymen Autor verfasst und ist auf die zweite Hälfte des dritten Jahrhunderts v. Chr. datiert.
Quelle: vici.org/vici/34485/
www.histolia.de/lykien/ision/ision-lykien-beschreibung.html
www.tuerkei-antik.de/Fotoseiten/lykische_kueste/ision.htm
Nach dieser Besichtigung beendeten wir unser historisches Reiseprogramm und setzten gegen ... Uhr die Rückfahrt zum 90 Kilometer entfernten Limak Limra Hotel & Resort an, was wir nach etwa 1,5 Stunden Fahrzeit erreichten.
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Ziele, die nicht bereist wurden
Die Klosteranlage von Akalissos
Die Klosteranlage von Akalissos (36.34763, 29.93397) liegt abgeschieden auf ca. 900 Meter Meereshöhe in den Bergen nördlich von Demre oberhalb des Myros-Tals (Demre-Çayi). Am nördlichen Stadtrand von Demre kann man den Demre-Çayi an einer Brücke (36.26683, 29.99172) überqueren und dann weiter nordöstlich an Gewächshäusern vorbei zum Ort Köskerler fahren. Hier dreht die Straße in westliche Richtung und führt stetig ansteigend nach ca. 9 km zum Ort Belören. Von hier aus geht es nordwestlich weiter in Richtung Çagman. Nach ca. 7 km erreicht man eine Stelle (36.34709, 29.93120), an der ein kürzlich angelegter Weg steil bergauf führt. Hier sollte man parken und die restlichen ca. 400 Meter in östliche Richtung bis zum Kloster von Akalissos zu Fuß zurücklegen.
Die Klosteranlage von Akalissos besteht aus mehreren Gebäuden, die teils überwachsen, teils freistehend zu finden sind. Es findet sich viel Geröll und in den Gebäuden viele Versturzreste. Das Gelände ist zwar übersichtlich aber wegen der losen Steine doch nur mit einiger Vorsicht zu begehen. Festes Schuhwerke und ein wenig Kondition sollten aber ausreichen. In Akalissos gibt es keinen Wärter und es ist kein Eintrittspreis zu bezahlen.
Der Klosterkomplex Akalissos darf nicht mit der antiken Ortschaft Akalissos verwechselt werden, die sich ca. 20 km nördlich von Kumluca z.B. in der Nähe von Idebessos und Kormos befindet.
Foto: http://wikimapia.org/19248492/Akalissos-Lycian
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Fortsetzung im Teil 4: Reisebericht Idyros Phaselis Olympos
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