Kurz-Übersicht zum Reisebericht Rumänien
Rundreise Teil 1: Reisebericht Bukarest (DE - Bukarest)
Rundreise Teil 2: Reisebericht Donaudelta Tulcea (Tulcea, Donaudelta, Nebunu-See)
Rundreise Teil 3: Reisebericht Schloss Peles Sinaia (Schloss Peles, Kloster Sinaia)
Rundreise Teil 4: Reisebericht Sibiu Hermannstadt (Sibiu Hermannstadt Baaßen)
Rundreise Teil 5: Reisebericht Sighisoara Schäßburg (Schäßburg Birthälm Bonnesdorf)
Rundreise Teil 6: Reisebericht Brasov Kronstadt (Agnita Brasov Kronstadt)
Rundreise Teil 7: Reisebericht Schloss Bran - Dracula (Bran Prejmer Harman)
Rundreise Teil 8: Reisebericht Karpaten - Ploiesti (Ploiesti, Ghighiu, București)
Hochzeit - Nunta in Rumänien
Rundreise Teil 1: Reisebericht Bukarest (Frankfurt/M - Bukarest):
Da der Abflug kurz nach 11 Uhr war, mussten wir den ersten Zug nach Frankfurt / Main nehmen, um sicher drei Stunden vor Abflug den Flughafen erreichen zu können. Somit hatten wir einen guten Puffer, falls doch etwas dazwischen gekommen wäre und mit dem nächsten ICE immer noch pünktlich zu sein. Da wir am Vorabend uns online eincheckten, schufen wir uns einen zusätzlichen Zeitpuffer.
Die Fahrt war problemlos - der ICE war in Erfurt fast leer, so dass wir freie Sitzplatzwahl hatten.
Der Start war für 11:15 vorgesehen - hob 11:18 bei einer Geschwindigkeit von 250 km/h ab. Wir flogen in Richtung Osten über Schweinfurt, Haßfurt, Bayreuth, Kemnath, Teltsch, Esztergom, nördlich von Budapest, Arad, in einer Höhe von 11800 m bei etwa 850 km/h. Eigentlich wollte ich einige Fotos aufnehmen - die geschlossene Wolkendecke hinderte mich daran. Außerdem schien die Sonne ins Fenster, dass die Sitze A bis D in Reihe 5 besser gewesen wären (wir hatten C bis F).
Zu Mittag gab es Hühnerfleisch mit Reis, Bohnen mit Möhren, ein Milchbrötchen, Butter und ein Stück Kuchen. Neben alkoholfreie Getränke und Wein konnte man anschließend noch sich für Kaffee oder Tee entscheiden.
Während das Flugzeug über den Ort Vulcan in den Sinkflug überging, stellten wir die Uhren wie auch die Zeiteinstellung weiterer elektronischer Geräte wie Fotoapparate auf die neue Zeitzone um - also eine Stunde vor. Die Landung bei leichten Regen und anschließende Abfertigung ging zügig und problemlos vor.
In der Vorhalle des Airports suchten wir vergeblich nach unserem Reiseleiter der örtlichen Reiseagentur. Erst in de zweiten Runde der Suche entdeckten wir eine Person, der auf seinen kleinen Tablet-PC in schwarz-weißer Schrift kaum aus der Ferne lesbar die Aufschrift "Berge und Meer" erkannten, obwohl dieser Veranstalter ein weithin sichtbares Firmenlogo hat. Wir gingen nun auf diese Person zu, der sich als "Reiseleiter" heraus stellte - eine Person, der nicht nur in der unteren Zahnreihe nicht übersehbare Lücken hatte. Sein Outfit entsprach eher einem exzentrischen Künstler - aber nicht einem Reiseleiter, der über 50 Personen erwartete.
Wir begrüßten ihn als Familie mit zwei Kindern, was er auch zur Kenntnis nahm, denn in der Reisegruppe waren unsere beiden Kleinen die einzigen Kinder. Auf die Frage, wie stark die Reisegruppe sei, antwortete er mit 54 Personen. Bereits hier wunderten wir uns, wie er ohne Vermerk des Eintreffens überprüfen wollte, wer denn angereist sei. Eine Namensliste verwendete er mit Anreise dabei nicht und schickte die eintreffenden Personen in der Nähe des Fahrstuhles.
Nach etwa einer halben Stunde brach er seinen Empfang der Reisegruppe ab und wandte sich der nun wartenden Menschenmenge zu. Da der Fahrstuhl zur einer Etage tiefer maximal vier bis fünf Personen mit Gepäck transportieren konnte, war dieser Akt schon einmal logistisch schwierig. Unten angekommen folgte er zeitnah und verwies uns zum bereit gestellten Bus. Dort warteten wir über eine weitere halbe Stunde, denn der Reiseleiter erklärte, dass noch weitere Personen der Reisegruppe fehlten. Aufgeregt pendelte er zwischen Empfangshalle und Bus hin und her und versuchte orientierungslose Reisende einzufangen, die zu seiner Reisegruppe gehörten, was ihn auch scheinbar teilweise gelang, denn gelegentlich kam er mit Einzelpersonen zum Bus.
Gegen 16 Uhr brach er sein "Einsammeln" mit der Feststellung ab, dass noch sieben Personen (tatsächlich waren es aber nur sechs) seiner Reisegruppe fehlten. Ob diese fehlenden Personen vielleicht gar nicht die Reise angetreten hatten, war für ihn sekundär. Selbst der Busfahrer hatte noch so viel Zeit, dass er mit einem Einkaufswagen mit Getränken vor seinen VIP- Luxusliner vorfuhr, um die Vorräte des Busses aufzufüllen.
Erst wesentlich später stellte der Reiseleiter fest und teilte uns mit, dass die nun nur noch sechs fehlenden Personen die Reise vorher beim Reiseveranstalter "Berge & Meer" storniert hätten, dies aber nicht dem regionalen Büro "Karpat Tourism" und somit nicht ihm mitgeteilt hätten.
Nun - der zeitliche Verzug von Empfang durch den Reiseleiter bis zur Abfahrt des Busses wäre nicht gewesen, wenn der Reiseleiter mit Eintreffen der Teilnehmer der Rundreise einen Vermerk auf seiner Namensliste gemacht hätte. Er war aber mehr mit den Telefonieren seiner Geschäftsfreunde beschäftigt, als sich um unsere Reisegruppe zu kümmern. Dieses Bild eines sich selbst lobenden Reiseleiters zog sich auch weiterhin während der gesamten Rundreise durch. Bei dem zu erwartetenden sicheren Trinkgeld (schätzungsweise zwischen 700 - 900 Euro für diese sieben Tage) hat er dies auch nicht nötig. Und mit seiner erzählten Lebensgeschichte drückte er noch mal richtig auf die Tränendrüsen der überwiegend aus Rentnern bestehenden Reisegruppe, die auch in Gesprächen bestätigten, wie schwer er es wohl in seinem Leben hatte.
Vom Aeroportul Internațional Henri Coandă București ging es Richtung Stadtzentrum. Bei leichten Regen begannen wir die Rundreise, die nach unserer Auffassung zum geplanten Hotel laut Ausschreibung, dem Ramada Bucharest Parc - Hotel **** führen sollte - aber am Ende das Hotel "Parliament" wurde. Somit wurde es auch kein Rundkurs durch die Stadt, sondern nur eine Fahrt ins Zentrum.
Bei leichten Regen ist eine Stadtrundfahrt leider nicht optimal und unabwendbar. In der Reisebeschreibung steht, dass man sich von den Anblick der (ausgeschriebenen) Bauwerke (schwarz hinterlegt) beeindrucken lassen soll. Nun - bei zügiger Vorbeifahrt - selbst bei Wiederholung einzelner Bauwerke am folgenden Tag - war ein kurzer Blick für mich und viele Mitreisende kein bleibender Eindruck - auch da man in Vorbeifahrt auch noch bei einzelnen Sehenswürdigkeiten auf der entgegengesetzten Busseite saß. Ein Foto war somit schwierig bis unmöglich. Gern hätte ich ein eigenes Foto des Königsschlosses gehabt - saß aber während der Vorbeifahrt nicht auf dieser Fensterreihe des Buses. Der Reiseleiter gewährte nur am folgenden Tag am Parlamentspalast ein Fotostopp für alle - nun ja - mehr war auch nicht von ihm zu erwarten. Bei den vielen Stadtrundfahrten, die wir bereits in unzähligen Metropolen der Welt miterleben konnten, war dies die mit dem niedrigsten Niveau.
Die Route führte uns ohne Fotostopp an folgenden Sehenswürdigkeiten vorbei (schwarz markiert sind die in der Reisebeschreibung aufgeführten Pflichtprogramm-Gebäude):
⇐ Triumphbogen, Arcul de Triumf,
⇒ Regierungspalast - Guvernul României,
⇐ Orthodoxe Kirche Parohia Biserica Albă,
⇒ Konzerthaus - Athenäum,
⇐ Königsschloss - Muzeul Național de Artă al României,
⇒ Universitätsbibliothek Carol I.,
⇐ Innen- und Gesundheitsministerium - Ministerul Afacerilor Interne și Sănătăţii,
⇒ Odeon Theatre,
⇐ Cercul Militar Naţional,
⇒ Orthodoxe Kirche Biserica Zlătari,
⇐ Justizpalast - Curtea de Apel București,
⇒ ehemaligen Nationaltheater - Teatrul Naţional,
⇐ Parlamentspalast (Foto vom nächsten Tag)
⇒ Verteidigungsministerium - Ministry of Defense
Gegen 17.15 Uhr hielt der Bus vor dem IBIS-Hotel in der Strada Izvor an, lies uns aussteigen und die Koffer in Empfang nehmen. In der Vorhalle des Hotels angekommen stellte die Rezeption (und nicht der Reiseleiter!) fest, dass es gar nicht unser Hotel sei. Das darf einem Reiseleiter nun gar nicht passieren!
So zogen wir mit Koffer in der Hand knapp 200 m weiter in unser tatsächliches Tageshotel, dem "Hotel Parliament" ****. Einige Reisende hatten Glück, denn die letzten Koffer verblieben im Bus und konnten diese vor dem Hotel im Empfanf nehmen.
Auch die Hoteländerung von "Ramada Bucharest Parc" ins "Hotel Parliament" hielt der Reiseleiter als Überraschung für die Reisegruppe zurück, denn viele aufmerksame Mitreisende merkten wohl, dass dies nicht das Hotel Ramada war, welches im Norden der Stadt sich befindet.
Als einer der ersten Personen wollte meine Frau die Zimmer erhalten und nannte unsere vier Namen - erhielt aber nur den Zimmerschlüssel für uns zwei und nicht für die mitreisenden minderjährigen Kinder. Auf die Frage nach dem Zimmer für die Kinder verwies der Reiseleiter, dass sie warten solle, da er den anderen knapp 50 Personen seiner Reisegruppe erst ein Zimmer zuweisen wollte. Dass unsere Kinder auch zur Gruppe gehörten, schien ihn dabei nicht zu interessieren. Nun ja - es gab ja auch so viele Kinder in dieser Gruppe!
Bereits im Vorfeld der Reise ließen wir beim Reiseveranstalter als Wunsch zwei unmittelbar benachbarte Zimmer vermerken, wenn es keine Familienzimmer oder Zimmer mit Verbindungstür geben sollte. Auch dem regionalen Büro der Reiseagentur "Karpaten Tourism" in Deutschland wie in Bukarest ließen wir eine entsprechende E-Mail mit diesen Hinweisen zukommen, die aber ohne eine Antwort zu geben einfach ignoriert wurden.
Auch der Satz in den Reiseunterlagen: "Es ist die Aufgabe der Reisleitung, Ihnen bei allen auftretenden Fragen und Wünschen weiterzuhelfen." ist nur ein Stück beschriebenes Papier, ohne in der Praxis der Reiseagentur "Karpaten Tourism" umgesetzt zu werden. Was soll da der Satz in den Reiseunterlagen: "Für die Zimmerzuteilung ist das jeweilige Hotel zuständig. Wir (also der Veranstalter) sind bemüht, Sonderwünsche soweit wie möglich zu erfüllen ..." - leider nicht unsere Wünsche - die wurden einfach ignoriert. Weiter steht im Text: "Sollte bei Ankunft in Ihrem Hotel irgendetwas nicht zu Ihrer vollsten Zufriedenheit sein, teilen Sie dies bitte umgehend der Reiseleitung mit, so dass Abhilfe geschaffen werden kann." Ja - schön wäre es - nur bei unseren Reiseleiter nicht möglich. Am Ende stellte er sich noch hin und erklärte, dass meine Frau nicht erwähnt habe, dass sie auch ein Zimmer für die Kinder benötigt. Das war eine Unverschämtheit eines Reiseleiters, uns als Lügner hinzustellen.
Als alle Mitreisenden ihre Zimmer hatten, erhielten wir endlich auch die Schlüsselkarte für unsere Kinder. Wir waren nicht schlecht überrascht, als die Zimmer an getrennten Flurstücken in der 2. Etage ohne Sichtkontakt waren. Das ging nun gar nicht und reklamierten dies beim Hotel wie beim Reiseleiter. Es interessierte ihm nicht ansatzweise, telefonierte zwar recht viel und war an einer Lösung nicht interessiert.
Hätte der Reiseleiter mit Beginn der Zimmervergabe richtig auf unser Problem reagiert, hätten wir durchaus die Zimmer 201 und 202 erhalten können, die unmittelbar neben einander lagen (Bild links). Scheinbar war er bei so einer großen Reisegruppe deutlich überfordert und ließ seine Überheblichkeit freien Lauf.
Nach etwa einer halben Stunde Wartezeit erklärte er uns, dass ich mit dem minderjährigen Jungen (Zimmer 203) und meine Frau mit dem Mädchen im zweiten Zimmer (204) auf einen anderen Flurstück schlafen sollen und war damit fertig mit seinem Problem. Na super - toller Familienurlaub bereits am ersten Tag.
Natürlich nützte es nicht, dass auch ich bei allen Hotels vorab eine E-Mail sendete, die den Besonderheiten unserer Familie Rechnung tragen sollte, denn wir landeten ja in einem ganz anderen Hotel, als es die Ausschreibung vorsah.
Im Hotel "Parliament" waren die Zimmer sauber und gemütlich eingerichtet und entsprachen den beschriebenen Standard. Auf allen Etagen war kostenfreier WIFI möglich.
Das Abendessen war recht ordentlich. Es gab ein landestypisches Abendbrot. Die Vorsuppe war gut mit Inhalten belegt - auch wenn sie recht wässrig war. Als Hauptgericht gab es Schinkenröllchen mit Geflügelfleisch (die jedoch recht trocken waren), Gemüse und gebackene Pilze. Als Nachtisch gab es eine Art Käsekuchen und pro Person ein Glas Hauswein. Das Hotelpersonal wie das Personal im Restaurant war stets sehr freundlich.
Heute: 202 hochauflösende Fotos 3216x 2136 bei 300dpi (falls an Fotos von einzelnen Sehenswürdigkeiten Interesse besteht - einfach melden; Die hier veröffentlichen Fotos wurden für das Internet verkleinert und optimiert)
Fortsetzung im Teil 2: Reisebericht Donaudelta Tulcea
Reisebericht Nordzypern 2014 sowie nach Zypern (westlicher griechischer Teil) 2015 * * Rundreise Lanzarote 2015