Kurz-Übersicht der im Reisebericht Rumänien
Rundreise Teil 1: Reisebericht Bukarest (DE - Bukarest)
Rundreise Teil 2: Reisebericht Donaudelta Tulcea (Tulcea, Donaudelta, Nebunu-See)
Rundreise Teil 3: Reisebericht Schloss Peles Sinaia (Schloss Peles, Kloster Sinaia)
Rundreise Teil 4: Reisebericht Sibiu Hermannstadt (Sibiu Hermannstadt Baaßen)
Rundreise Teil 5: Reisebericht Sighisoara Schäßburg (Schäßburg Birthälm Bonnesdorf)
Rundreise Teil 6: Reisebericht Brasov Kronstadt (Agnita Brasov Kronstadt)
Rundreise Teil 7: Reisebericht Schloss Bran - Dracula (Bran Prejmer Harman)
Rundreise Teil 8: Reisebericht Karpaten - Ploiesti (Ploiesti, Ghighiu, București)
Hochzeit - Nunta in Rumänien
Rundreise Teil 3: Reisebericht Schloss Peles Sinaia (Schloss Peles, Kloster Sinaia):
Der heutige Tag bestand eigentlich laut Reiseprogramm nur an der Fahrt von Hotel zu Hotel. Schon in meiner persönlichen Reisevorbereitung stellte ich fest, dass wir an mehreren Sehenswürdigkeiten wie das Schloss Peles vorbeifahren, ohne Bestandteil der Rundreise zu sein. Wir als Vielreisende verbinden bei privat organisierten Fernfahrten die Einbíndung von sehenswerten Reiseziele, die recht einfach bei Google-Maps entlang der Strecke gut markiert wurden und mit vielen Fotos visuell zu betrachten sind. Deshalb war es eine gute Idee des Reiseleiters, der nach Befragen der Reisegruppe zusätzliche Besichtigungen einbinden konnte.
Da eine lange Fahrt bevorstand und noch zusätzliche Besichtigungen durchführen wollten, begann die Tagestour bereits kurz nach halb neun Uhr. Die Fahrt begann mit leichten Regen, sollte sich aber laut Wetterprognose mittags bessern und sogar die Sonne zeigen lassen - was auch tatsächlich eintraf.
Bis Slobozia fuhren wir die gleiche Strecke, wie zur Herfahrt. Bereits nach wenigen Fahrkilometer trafen wir auf Fischverkäufer, die wir bereits auf der Hinfahrt sahen. Aber scheinbar lohnt es sich, denn gelegentlich sahen wir Autos anhalten, um den Fisch zu begutachten ind vielleicht auch zu kaufen.
Wir waren sehr überrascht, wie streunende Hunde vorschriftsmäßig die Straße queren.
Dass Rumänien nicht mehr das "arme" Land ist, wie es uns gern vorspielt, sahen wir auf den Straßen. Nach einem Haus, was im Landesdurchschnitt 500 Euro verdienen soll, sah dieses und viele weitere Häuser nicht aus - auch die Anzahl der Auspuffrohre an den Autos zählten wir nicht mehr. Hier fühlt man sich, als ob man in Deurschand ist.
Unmittelbar vor der Donaubrücke, also nach etwa 1,5 Fahrstunden und 12°C war die erste Rast von 20 Minuten an der gleichen OMV-Raststätte, wie zur Herfahrt.
In Slobozia bogen wir nicht bei der Herfahrt zur Autobahn A2/E81 ab, sondern folgten weiter der DN2.
Es ist durchaus eine sehr seltene Aufnahme, eine derart alte Damfmaschine hier in der Stadt vor der Linse zu bekommen. Sicher nicht grundlos wurde sie hier im Kreisverkehr ausgestellt. Links davon befindet sich der Supermarkt Kaufland und rechts die hübsche Holzkirche Biserica de Lemn Sfîntul Nicolae.
Fast überall an den Straßen sahen wir Obst- und Gemüsestände und sehr viel Honigstände. Sie befinden sich nicht nur innerorts - auch außerorts sind sie häufig anzutreffen.
Bedingt durch die salzhaltige Erde sahen wir häufig sehr große Schafs- und Ziegenherden. Das Salzvorkommen soll bis in den obersten Schichten anliegen und eignen sich dadurch besonders gut für diese Zucht. Dieses Fleischangebot vermissten wir bei den Speisen im Hotel, die doch eher den typischen mitteleuropäischen Geschmack angepasst wurden. Viele typisch regionalen Speisen und deren Zubereitungsvielfalt hätten wir gern kennenlernen wollen. Die Bitte, eine Gelegenheit dazu zu erhalten, sicherte zwar unser Reiseleiter zu, erfüllte sie jedoch nicht.
Den Beschreibungen nach sollte die Präsenz der Polizei hoch sein, was wir jedoch nicht bestätigen konnten. An Ausfallstraßen standen gelegentlich eine Polizeikontrolle, die aber durch das übliche Warnverfahren der Fahrzeuge durch Zeichengebung weit voraus mitgeteilt wird. Auch mobile Radarkontrollen wie in Deutschland sahen wir nicht. In verschiedenen größeren Orten sahen wir stationäre Blitzer, die das Fahrzeug von hinten blitzen - wurden aber durch Hinweistafeln vorher gut sichtbar angekündigt.
Sollte man dennoch von der Polizei wegen eines Verstoßes angehalten werden, sollte man nicht diskutieren, sondern sich sehr einsichtg zeigen. Ein Entzug der Fahrerlaubnis vor Ort dagegen kann bei durchaus erfolgen.
Gegen 12:30 Uhr legten wir in Urziceni an der Raststätte Petrom eine einstündige Mittagspause ein. Sie war auch bedingt aus den Lenkzeiten des Busfahrers, der hier die Zeit als Tankstopp nutzte. Mittlerweile kanm auch gelegentlich die Sonne durch und stimmte uns für die folgenden Besichtigungen optimistisch.
Die Fahrt ging weiter und wurde in Urziceni von der DN2 zur DN1.
Das Kloster der Heiligen Dreifaltigkeit in Parepa (Mănăstirea Parepa / Biserica Mare Sf.Treime Parepa), welches etwa 30 km vor der Stadt Ploiesti sich unweit der DN1D auf der rechten Seite in der Ortschaft Parepa-Ruşani sich befand, sahen wir nur aus der Ferne und kann durchaus als Reiseziel mit seinen Heilquellen aufgenommen werden.
Wir umfuhren die Stadt Ploiești im Norden. Nach etwa 20 Kilometer stand einsam die Orthodoxe Kirche Biserica Nașterea Maicii Domnului.
Durch die beginnenden Berge wurde auch die Landschaft interessanter. Dunst zog aus den Tälern hoch. Im Hintergrund sahen wir bereits die ersten schneebedeckten Gipfel.
Wenige Kilometer vor der Stadt Comarnic legten wir die dritte Pause an einer OMV-Tankstelle ein. Unter 20 Minuten war ein Stopp auf Grund des Mangels an Damentoiletten einfach nicht zu bringen. Da das Schloss Peles 16 Uhr seine Pforten schließt und dieses auch noch besichtigen wollten, wurde die Zeit durchaus eng.
Gleich am Ortseingang von Sinaia bogen wir in Höhe der Kirche Biserica Sfântul Ilie von der DN1 auf die Straße Bulevardul Republicii (134) ab, der anschließend im Bulevardul Carol I überging.
Sehenswert sind die durchgehend schönen Villen, die den Wohlstand des Ortes präsentieren. Nach einen sehr engen Kreisverkehr führte uns die Fahrt in die Strada Aosta und stiegen unmittelbar vor dem Hotel Marami aus.
Nicht nur Ortsdurchfahrt war eine Meisterleistung unseres Busfahrers, Sofer Preda Aurel von der SC AutocampaTrans SRL, der den überlangen Luxusbus durch die nicht für ihn vorgesehenen Engen stets gefahrlos und sehr vorausschauend chauffierte - also ein dickes Lob an ihm.
Gleich links war die schön anzusehende Vilele Lucia, die als Unterkunft buchbar ist.
Nun ging es zu Fuß bei 17°C in der Strada Săniușului an Souvenierstände vorbei bis zur Vila Economat. Dies ist zugleich der Ausgangspunkt für die Besichtigung des Schlosses Peles.
(nicht Programmbestandteil der Rundreise)
Lobenswert war, dass der Reiseleiter in der noch zur Verfügung standenen Zeit das Schloss Peles aufgenommen hat - auch die Besichtigung dessen schafften wir gerade so, dass sie hinter uns die Tore schlossen. Dass aber gleich daneben das Schloss Pelișor sich befand erwähnte er zumindestens so nicht, dass es einer der Reisenden zur Kenntnis genommen hat. Am Ende der Besichtigung war so viel Zeit, dass zumindestens eine Besichtigung von außen und ein Foto möglich gewesen wäre.
Foto links: Wikipedia
Das Schloss Pelisor wurde im Jah 1993 für Museumsbesucher der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es enthält historische und künstlerische Sammlungen von unschätzbarem Wert und ist ein wichtiger Bestandteil des kulturellen Erbes des rumänischen Volkes.
Dieses Gebäude ist Teil des riesigen architektonischen Ensemble, welches König Karl I. ( Karl Eitel Friedrich Zephyrinus Ludwig von Hohenzollern-Sigmaringen 1839 - 1914) Carol I. von Rumänien, für den späteren Königin Marie und König Ferdinand I. von Rumänien von 1899 bis 1902 das Schloss Pelisor im Chaletstil errichten ließ. Architekt war für die Schlossplanung Karel Liman, der auch zuvor für weitere Bauarbeiten an Schloss Peleș beauftragt wurde. Die Innendekoration entwarf Königin Marie (Mary) in ihren Glauben an Schönheit in den Zeiträumen 1902 - 1903 und 1925 - 1928.
Das kommunistische Regime beschlagnahmte im Jahr 1947 das Schloss, diente später zeitweise dem rumänische Diktator Nicolae Ceaușescu, der zeitweise in dem Schloss weilte. Der Besitz wurde jedoch wieder im Jahr 2008 an die königliche Familie Hohenzollern-Sigmaringen zurückgegeben.
Mittwoch: 11.00 bis 16.15 Uhr (bis-Zeit ist jeweils der letzter Einlass)
Donnerstag: 9.15 bis 16.15 Uhr
Freitag: 9.15 bis 16.15 Uhr
Samstag: 9.15 bis 16.15 Uhr
Sonntag: 9.15 bis 16.15 Uhr
Montag: geschlossen
Dienstag: geschlossen
Eintrittspreise für die temporären Ausstellungen für:
Erwachsene - 6 RON
Rentner - 3 RON
Schüler, Studenten - 1,5 RON
(nicht Programmbestandteil der Rundreise)
Das Schloss wurde für den König Carol I. von Rumänien von 1873 bis 1883 erbaut. Architekt der Schlossplanung war der Wiener Carl Wilhelm Christian Ritter von Doderer (* 1825, † 1900). Nach drei Jahren Bauzeit übernahm seins Assistent, der Architekt Johannes Schultz die weitere Bauleitung. Dabei brachte er neue Gestaltungselemente entgegen den ursprünglichen Plänen ein. Zehn Jahre nach der Fertigstellung errichtete der tschechische Architekt Karel Liman den Hauptturm und war für weitere Bauarbeiten bis zum Tod von Konig Karl I., der das Schloss als Sommerresidenz nutzte, beauftragt. Im Jahr 1947 wurde das Schloss vom kommunistischen Regime beschlagnahmt.
Mehrfach wurde das Schloss als Filmkulisse verwendet - u.a. für den Film mit Roger Moore "Eine Prinzessin zu Weihnachten".
Der Baustil des Schlosses mit seinen Fachwerkmauern Erker ist an die Zeit der rumänische k.u.k.-Doppelmonarchie (Österreichisch-Ungarische Monarchie) als auch an Hohenzollern angelehnt, obwohl sinaia nie zu Österreich-Ungarn gehörte.
Von den gesamt 160 Zimmer des Schlosses wurden wir durch einige wenige Räume zur Besichtigung geführt.
Im Schlossmuseum kann man eine große Sammlung von Skulpturen, Waffen, Möbelstücke und andere dekorative Wertsachen aus der Zeit vom 15. bis zum 19. Jahrhundert besichtigen.
Da das Schloss vor allen durch seine Holzgewerke besticht, wurde es mit einer Zentralheizung ausgestattet, um offenes Feuer zu vermeiden. Diese wurde zwar zuerst mit Holz befeuert, aber nach dem Zweiten Weltkrieg auf Gas umgestellt.
Es ist mit 2 Aufzügen und einer zentralen Staubsaugeranlage mit 4 Ausgängen ausgestattet. Von Beginn an hatte es ebenfalls fließendes warmes Wasser, Telefonanschluss und elektische Beleuchtung.
Nach Carols Tod nahm seine Gemahlin, die Königin Elisabeth zu Wied keinerlei weitere Veränderungen an dem Schloss vor. Sogar ihr Musikzimmer ließ sie unvollendet.
Prunkstück des Schlosses ist das Theater mit 60 Sitzen, das später als Kino genutzt wurde.Die Wandgemälden sind von bedeutenden Wiener Maler Gustav Klimt (1862 - 1918) im Stil der "Wiener Secession" (Wiener Jugendstil) geschaffen.
Der Eintritt für beide Schlösser ist für das Erdgeschoss (historischen Räume) gleich und kostet jeweils für:
Erwachsene - 20 RON
Rentner - 10 RON
Schüler, Studenten - 5 RON
Der Eintritt für beide Etagen im Schloss Peles, also für das Erdgeschoss (historischen Räume) und das 1. Obergeschoss (Räume für königliche Gäste) kostet für:
Erwachsene - 50 RON
Rentner - 25 RON
Schüler, Studenten - 12,50 RON.
Sie dauert etwa 75 Minuten inclusive Führer (in Rumänisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch)
Da es kein Programmteil der Rundreise war, zahlten wir jedoch den Preis zusätzlich. Unsere Führung dauerte genau 45 Minuten, also nur wie die kleine Führung durch die historischen Räume - jedoch bezahlt für eine große Führung zu 75 Minuten von 2x10 Euro und die Kinder 2x5 Euro.
Die Fotoerlaubnis kostete nochmal 8 Euro. Sie wurde sichtbar am Gurt der Kamera geheftet und vom Personal genau überwacht. Bevor die Führung los ging, mussten wir ein wenig warten, um einen gewissen Abstand zur vorherigen Gruppe zu erhalten.
Die Schlossführungen in beiden Schlössern dauern etwa 45 Minuten. Während der Hochsaison, vor allem im Sommermonaten zu den Schlössern ist stark überlaufen und kann zu Wartezeiten führen. Um dies zu vermeiden ist es sinnvoll, früh die Besichtigung durchzuführen.
Die Außenanlagen von Schloss Peles und Schloss Pelisor können bis 17:00 Uhr besichtigt werden. Eigentlich wollten wir noch die sieben Terrassen besichtigen, die das Schloss umgeben. Bereits 8 Minuten vor Ende wurden wir von Sicherheitskräften nachdrücklich aufgefordert, die Außenanlagen des Schlosses zu verlassen.
So gingen wir wieder zum Ausgangspunkt Vila Economat. Hier sollten wir nach dem Willen unseres Reiseleiters eine Tasse Kaffee trinken oder eben die viertel Stunde Pause warten. Hätten wir gewusst, dass nur hundert Meter entfernt das Schloß Pelișor sich befindet, hätte ich gern einige Außenaufnahmen von ihm gemacht. Die gute Idee mit dem Einfügen dieses Programmpunktes zerstörte er mit einfachen anderen Sachen wieder, was eben einen guten von einem weniger guten Reiseleiter unterscheidet.
Alle Reisende waren pünktlich am vereinbarten Ort - wie immer fehlte der Reiseleiter, der sich wie häufig als letzter und verspätet eintraf, wo er doch eigentlich der Erste vor Ort und vor Termin da sein sollte. Ihm war aber das Gespräch im Café wichtiger, als seine Reisegruppe.
Als er endlich eintraf, gingen wir bergab in des etwa 1 km entfernte Kloster.
Landschaftlich war der Weg herrlich - auch wenn er unterwegs des letzte Stück bis zum Kloster an einer nicht endenden Kette Souvenierständen unterbrochen wurde. Vorbei an der Vila Intim und anschließend am Hotelrestaurant Casa Cu Farfurii ging es zum Klostereingang.
(nicht Programmbestandteil der Rundreise)
Für Reisende, die die Perle der Karpaten besuchen, sollten mindestens drei Ziele in der Berglandschaft von Sinaia ihre volle Aufmerksamkeit schenken: dem Bucegi-Gebirge, das Schloss Peles und dem orthodoxen Kloster Sinaia, welches auch als "Kathedrale der Karpaten" genannt wird.
Der Klostergründer Prinz (Spătarul) Mihail Cantacuzino, der zusammen mit seiner Mutter und seiner Schwester Elena Stanca eine Pilgerfahrt zum Heiligen Land (Jerusalem, Nazareth etc.) machte, nutzte die Gelegenheit auf dem Berg Sinai in Ägypten, um in dortigen großen Katharinenkloster zu beten. Beeindruckt von dem, was er sah, beschloss er,nach Rumänien zurückzukehren, um in den Jahren 1690 bis 1695 in Verehrung zur heiligen Maria in den Bergen ein Kloster zu bauen, das den Namen des Berges Sinai soll. Der Berg Sinai ist wichtig für die biblische Geschichte und Tradition, denn dort empfängt Moses die Zehn Gebote.
Das Kloster besteht aus zwei Höfen, die von niedrigen Gebäuden umgeben sind. In der Mitte eines jeden Hof gibt es eine Kirche im byzantinischen Stil . Die alte "Biserica Veche" (die kleinere Kirche) ist aus dem Jahr 1695, während die neuere "Biserica Mare" (die große Kirche) im Jahre 1846 gebaut wurde.
Die Mönche haben eine umfangreiche Bibliothek , die die frühesten rumänischen Übersetzung der Bibel aus dem Jahr 1668 enthält.
Ursprünglich sollte das Kloster nur 12 Mönche aufnehmen (wie die zu imitieren Zwölf Apostel), aber die Zahl der Mönche wuchs in Laufe der Zeit stärker an. Im Jahr 2005 wohnten dreizehn christlich - orthodoxen Mönche im Kloster. Es ist Teil der Bukarester Erzdiözese. Heute leben in ihm 27 Mönche.
In der Mitte des russisch-türkischen Krieg von 1735 bis 1739, begruben die Mönche die Wertsachen innerhalb einer Glocke in der Erde, bevor das Kloster verließen.
Im Jahr 1850 bestand das Kloster nur noch aus wenigen Hütten. Im Jahr 1864 wurde jedoch das klösterliche Anwesen als Krankenhaus verwendet. Dabei wurden mehrere Bäder eröffnet, und half damit bei der weiteren Erschließung von Mineralquellen in Sinaia und Umgebung.
Der große Glockenturm neben dem Eingangstor wurde von Hegumenos Nifon Popescu 1892 in den Klostermauern hinzugefügt. Die 1700-kg (3.700 lb) große Glocke wurde aus dem Coltea Turm in Bukarest gebracht.
1948 wurde das Kloster unter der Schirmherrschaft der Erzdiözese von Bukarest gestellt. Der rumänische Patriarch, Justinian Marina, restauriert die Gebäude in den Jahren 1951 bis 1957. Während dieser Zeit wurde das Kloster an fließendem Wasser, Strom und Erdgas angeschlossen. König Carol I. veranlasste, dass die Große Kirche des Klosters als erste Kirche in Rumänien elektrische Lichter verwendete.
Die alte "Biserica Veche" (kleinere Kirche) aus dem Jahr 1695 enthielt Malereien aus den ersten Jahrhunderten des Christentums. Im Hinblick auf die dogmatische und historische Botschaft der Malerei wurden die letzten Momente des irdischen Lebens Jesu Christi dargestellt.
2006 wurde sie geschlossen, um eine umfangreiche Restaurierung beginnen zu können und somit zu ihrer ursprünglichen Schönheit zurückzukehren. Bei der Restaurierung wurde von Pârvu Mutu zum ersten Mal im Jahre 1795 der ursprüngliche Innenanstrich wiederhergestellt.
Die Erhöhung der Zahl der Mönche erfordert den Bau einer größeren Kirche und weitere zusätzliche Zellen. So wurde ein Neubau einer Kirche in den Jahren 1842-1846 vom Abt Josaphat und Pais beschlossen.
Im Jahre 1895 wurde das Klostermuseum mit der ersten Ausstellung religiöser Gegenstände in Rumänien gegründet. Es enthält Sammlungen von Ikonen und Kreuzen aus dem 17. Jahrhundert, die erste Bibel in rumänischer Sprache und viele andere kostbare Gegenstände.
Das Museum ist täglich geöffnet:
April bis Oktober von 10:00 bis 16:00 Uhr
im Winter nur für Gruppen.
Gebühr: 5 Lei (2 Lei für Studenten).
Besonders beeindruckend ist das Portal der Kirche. In der Mitte des Portals ist das Emblem der Gründerfamilie - die Cantacuzino - zweiköpfigen Adler, das Zepter und Kreuz.
Im Hof des alten Klosters hinter der kleinen Kirche in einer Kapelle befindet sich das Sarkophag von dem früheren rumänischen Ministerpräsidenten Take Ionescu - eine Arbeit des Bildhauers Emil Wilhelm Becker. Ionescu spielte während des Ersten Weltkriegs eine sehr wichtige Rolle bei der Vereinigung der rumänischen Länder nach dem Krieg. Er starb im Jahr 1922 in einem Berliner Sanatorium an den Folgen einer Angina.
Während einer Krankheit wurde er im Kloster Sinaia geheilt und hatte den Wunsch, im Kloster begraben werden. Neben seinem Sarkophag ist die Büste seiner zweiten Frau Adina, die vom italienischen Bildhauer Roscitano in Rom im Jahr 1926 in weißen Marmor gehauen wurde.
Kurz nach 18 Uhr waren wir vollzählig im Bus und erreichten nach knapp 2 Kilometer wieder die DN1 in Richtung Brasov. Mittlerweile war es deutlich kühler geworden - die Anzeige im Bus bestimmte die Außentemperatur bei Abfahrt mit 10°C. Während der Fahrt benannte der Reiseleiter die sieben Burgen
Nach reichlich 20 km Busfahrt erreichten wir gegen 18:30 Uhr nicht das laut Reisebeschreibung vorgesehene Hotel Piemonte, sondern das Hotel Rozmarin **** in Predeal.
Zur Begrüßung gab es für jeden Gast (außer für unsere ebenfalls ohne Reisepreis-Ermäßigung mitreisenden Kinder als Vollzahler, die kein Ersatzgetränk erhielten) ein Getränk in einem kleinen Schnapsglas, was der Reiseleiter Pálinka nannte sowie Brot und Salz. Eigentlich ist Țuică der rumänische Zwetschgenbrand. Nun ja - der Name macht es nicht und der Geschmack ist auch sehr gewöhnungsbedürftig - muss man aber einmal getrunken haben.
Pálinka ist jedoch die ungarischsprachige Bezeichnung für einen Obstbrand, der aus verschiedeen Obstsorten wie Aprikose, Zwetschge und Kirsche hergestellt werden kann. Es gibt auch Pálinka, der aus Äpfeln, Sauerkirschen oder Quitten gebrannt wird.
Țuică als rumänisches Nationalgetränks wird gerade zur Zeit in Scheunen oder im Freien gebrannt - also von Oktober bis Anfang Dezember. Meist ist er bis Weihnachten fertig gebrannt. Man sollte aber nur legalen Țuică trinken - gewarnt wird Țuică aus unbekannten Quellen. Die meiste gehandelte Zwetschgenbrand ist schwarz gebrannt, welches die Regierung toleriert.
Wir hatten vorab das Hotel Piemonte unserem Wunsch zweier nebeneinander liegender Doppelzimmer mitgeteilt - erhielten auch vom Hotel keine Bestätigung (wir waren dort ja gar nicht vorgesehen!), waren wir gespannt, ob unser Reiseleiter es diesmal hier organisieren konnte, dass wir in Zimmer nebeneinander übernachten werden. Da es diesmal klappte, hat sicherlich die örtliche Agentur Karpaten Tourism in Bukarest erstmals unseren Wunsch zur Kenntnis nehmen müssen und dies endlich auch umsetzen konnten.
Das Doppelzimmer kostet bei Vor-Ort-Buchung im Hotel 55 Euro pro Nacht. Das Hotel verfügte aber auch über 5 Appartements zu 70 Euro pro Nacht. Na da hätte die Reiseagentur bei uns punkten können, wenn sie es für uns hätte buchen können und dabei sogar noch sparen können. Das war aber scheinbar nicht seitens des Reiseleiters wie auch der Agentur gewollt.
Die Doppelzimmer waren ordentlich eingerichtet und sauber. Dass es zwei Varianten der Ausstattungen gab, sahen wir an der Vorbereitung der Ehebetten. Für ein Jungen und ein Mädchen im vorpubertären Alter (11 + 12 Jahre) wären zwar zwei Einzelbetten besser gewesen - waren aber entsprechend des Entwicklungsstandes noch angemessen.
Die Hotelräume machten einen sehr gepflegten Eindruck und trugen durchaus zu einem sehr behaglichen Aufenthalt in ruhiger und entspannter Atmosphäre bei.
Bei der Innenausstattung ließen sie sich durchaus angenehme künstlerische Gestaltungselemente einfallen.
Der große Gemeinschaftsraum, der als Speisesaal diente erschien etwas zu wuchtig für unsere zwar große, für den Saal jedoch kleine Reisegruppe. Für Abendveranstaltungen bietet er jedoch ein angemnehmes Ambiente.
Das Abendbrot mit Vorsuppe und Nachspeise war sehr schmackhaft und für uns mehr als reichlich. Selbst unsere Kinder ließen nur noch paar Kartolffeln auf den Teller übrig. Sie wollten ja auch noch die Nachspeise schaffen. Auch das erste Getränk zum Abendbrot war kostenpflichtig und nicht zu teuer. Wir halten uns bei der Auswahl stets an regionale Getränke - wie hier den regionalen roten Hauswein.
Heute: 673 georeferenzierte, hochauflösende Fotos 3216x 2136 bei 300dpi (falls an Fotos von einzelnen Sehenswürdigkeiten Interesse besteht - einfach melden; Die hier veröffentlichen Fotos wurden für das Internet verkleinert und optimiert)
Fortsetzung im Teil 4: Reisebericht Sibiu Hermannstadt (Sibiu Hermannstadt Baaßen)
Reisebericht Nordzypern 2014 sowie nach Zypern (westlicher griechischer Teil) 2015 * * Rundreise Lanzarote 2015