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Reisebericht über eine Rundreise durch Anatolien / Kappadokien mit anschließendem Badeurlaub in Alanya

Reiseroute: Antalya - Manavgat - Seydişehir - Konya - Aksaray - Nevşehir - Kaymaklı - Avanos - Soğanlı - Antalya (ca.1.900 km) - Alanya (Karte: 01, 02, 03)

Frühjahr 2011    *     Reiseveranstalter: "B..&.."    *     Reiseagentur vor Ort: (Tantur Turizm Seyahat A.S.)    *     Badeurlaub im Hotel "Jasmine Beach Resort"    *     4 x 544,93 Euro

Teil 1: Reisebericht Rundreise Anatolien: von Antalya zum Nationalpark Göreme

Reisebericht Teil 1: Rundreise Anatolien: Antalya - Manavgat - Seydişehir - Konya - Aksaray - Nevşehir - Kaymaklı
Reisebericht Teil 2: Rundreise Kappadokien (1): Rote Tal - Kayseri - Uçhisar - Taubental - Göreme Nationalpark - Freilichtmuseums Göreme
Reisebericht Teil 3: Rundreise Kappadokien (2): - Avanos - Özkonak - Liebestal - Drei Grazien - Ürgüp - Soganli-Tal - Ballonflug über Kappadokiens Täler
Reisebericht Teil 4: Badeurlaub Antalya: Sultanhani - Antalya - Perge - Alanya

Unsere dritte Rundreise durch die Türkei soll das Landesinnere, also Zentral-Anatolien und die Kulturgeschichte in der Region zwischen Antalya an der türkischen Riviera in nordöstlicher Richtung nach Kappadokien erkunden. Durch die besonderen Landschaftsformationen wurde diese Region mit mediterranem Klima bekannt, welche die UNESCO als Weltnaturerbe und Weltkulturerbe unter deren Schutz stellte. Nach dieser Rundreise werden wir uns eine Woche an der wunderschönen Region um Alanya erholen, bevor wir die Rückreise nach Deutschland antreten.Istanbul

Zu beachten ist, dass es bei dem Reiseveranstalter keine Kinderermäßigung für diese Rundreise wie auch für die Verlängerungswoche Badeurlaub gab.
Die Kinder im Alter von 5 und 7 Jahre waren somit Vollzahler.

Leider müssen wir durch diese Rundreise auf der zeitgleichen festlich- eleganten Benefizgala, dem Frühlingsball "Mon Plaisir" 2011 in Arnstadt auf Einladung von Herrn Christoph Gössel von der Stadtmarketing Arnstadt GmbH verzichten.

Bei der ersten Türkei - Rundreise im Jahr 2007 konnten wir bereits die Region von Antalya bis Alanya einschließlich Pamukkale kennenlernen.

Die zweite Reise im Jahr 2008 führte uns vom Start-und Zielpunkt Antalya über Bursa und Istanbul, weiter entlang der Westküste mit Besichtigung der Städte Troja, Pergamon, Ephesus und weiter ins Landesinnere nach Pamukkale mit Besichtigung von Hierapolis und zurück nach Antalya. Diese Reise ist ausführlich beschrieben und mit Bildern hinterlegt. Mittlerweile führten wir unsere vierte Reise durch. Sie enthält Reiseziele durch das Taurusgebirge zwischen Antalya, Kusadasi und Izmir in der Ägäis-Region.

Hotel Jasmine Beach Resort - familienfreundlich und empfehlenswert

Diese Reise begann bereits mit mehrere negative Vorzeichen durch den sich selbst nennenden Reise-Veranstalter Nr. 1 "B..&..". So mussten wir durchgehend für uns beide je ein Doppelzimmer mit jeweils einem mitreisenden Kind (5 und 7 Jahre) buchen. Dem Willen des Veranstalters nach werde ich also 14 Tage mit einem Kind, getrennt von meiner Frau schlafen müssen - meine Frau das Gleiche. Unvorstellbar in einem Land, wo gerade Familie und Kinderliebe groß geschrieben wird. So werden wir während der Rundreise das 2. Zimmer voraussichtlich leer lassen und unsere Kleinen sich mit in unser Bett kuscheln. Für den anschließenden Badeurlaub im Hotel Jasmine Beach Resort schrieb ich die Hotelleitung an, die sofort unsere zwei Doppelzimmer in eine Familienwohnung umbuchten. Herzlichen Dank an den Front Office Manager, Herrn Murat Kaya, für seine unkomplizierte und unbürokratische Lösung.

Die gleiche Verfahrensweise konnten wir Dank B..&.. bei den anderen Hotels nur mit Verzögerung und Nachdruck erreichen. Die zugesicherte Hotelliste traf eben nicht wie zugesichert mit den Reiseunterlagen ein. Erst auf weiteren Schriftverkehr erhielten wir die während der Rundreise zugewiesenen Hotelanschriften. Unser Optimismus, dass das eine oder andere Hotel eine Lösung für uns finden wird, wurde nun doch nicht enttäuscht. Auf Anfrage per E-Mail an die Hotels reagierte der Reiseveranstalter "Tantur Turizm Seyahat A.S." sofort und sicherte in Antalya ein großes Zimmer mit Französischen Bett und 2 Zustellbetten sowie in Kappadokien 2 Zimmer mit Verbindungstür zu. Vielen Dank an den Round Trips Agent, Frau Ozlem Ertan. So stelle ich mir Management vor. Hier wird im Interesse des Gastes die besten Möglichkeiten gesucht und umgesetzt. Das ist Familienfreundlich - lieber Reiseveranstalter "B...&.."!

Aber das alles interessiert den Veranstalter nicht - er ist nur "Pauschalreiseveranstalter", wie in seinem Schreiben nachzulesen war. Belange des Kunden hat dafür kein Platz und Kundenfreundlichkeit ist eine nicht zugesicherte (und auch nicht beschriebene) Eigenschaft. Hier kann man sich durchaus überlegen, einen etwas teureren Veranstalter auszuwählen, wo der Kunde noch Kunde ist und kein Stück bezahlte Ware. Nun gut - er wirbt ja auch nur von "günstigen Preisen" ohne das Wort Kunde zu erwähnen...
Da er selbst geografische Schwierigkeiten als "Reiseveranstalter Nr.1" hat, ist es kein Wunder - das Bundesland Thüringen liegt laut seinem Schreiben in Freiburg (vielleicht als Vorort(??)!

Zwei Monate vor Abflug änderte der Reiseveranstalter den Abflughafen. So hatten wir die Alternative anstelle von Nürnberg nun von München oder Frankfurt abzufliegen - wir entschieden uns für den Abflughafen Frankfurt.

Reiseablauf:

0. Tag - Vortag (13. April 2011)

Schon mehrere Tage standen alle Koffer offen und wurden systematisch gepackt. Durch die vielen Reisen wussten wir genau, was benötigt wird und was nicht. Über unsere ADAC-plus Mitgliedschaft bestellten wir rechtzeitig das Tourset und hatten somit ausreichend Informations- und Kartenmaterial zur Vorbereitung der Reise. Heute Morgen erhielt ich eine TourMail mit Urlaubswetter, Kraftstoffpreise und wichtige Verkehrsregeln, die bis 3 Tage vor Abreise bei Bestellung zugesandt werden.

Häufig müssen wir schmunzeln, mit wie viel Gepäck Mitreisende antreten und mit Reiseende feststellen müssen, was sie gar nicht hätten mitführen müssen. Die Wetterprognosen kann man für die Reisezeit im Internet abrufen und wenn was fehlt kann man es häufig günstiger nachkaufen, als in Deutschland. Nicht unbedingt zutreffend ist dies bei Speichermöglichkeiten, Akkus und Batterien, die in vielen Ländern auf den Touristikrouten zu ordentlichen Preisen angeboten werden. Gerade während Rundreisen, wo man häufig die Kamera in Standby hält, ist die Kapazität des Akkus bei Vielfotografierer oder-filmer schnell verbraucht. Man sollte durchaus im Vorfeld seine Kamera testen, wie viel Bilder man auf die Speicherkarte bringen kann oder ob man vorsorglich eine Weitere mitführen sollte. Ich sichere jeden Abend alle Tagesfoto und habe für alle Fälle Duplikate. Selbst ein Programm zum Wiederherstellen von gelöschten Speichermedien ist im Gepäck. Auch das Nachladen will vorher durchdacht sein. Was nützt ein Ladegerät, wenn mehrere gleiche Akkus aufgeladen werden müssen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass jemand in der Nacht einen Wechsel durchführt.

Am späten Abend war das gesamte Gepäck reisefertig verpackt - ein Check: Pässe, Geld, Reiseunterlagen - alles dabei.

Nicht ohne Grund wählten wir bei Buchung als Abflughafen Nürnberg aus. Für uns am Günstigsten wäre natürlich der Flughafen in Erfurt. Aber dieser wurde nicht als Abflughafen für diese Reise angeboten. Da wir aber in Nürnberg günstig übernachten konnten und sogar einen Parkplatz für die Zeit der Reise hatten, wählten wir diesen aus. Es sollte aber noch anders kommen. Zwei Monate vor Abflug strich der Reiseveranstalter den Abflughafen Nürnberg. So hatten wir die Alternative anstelle von Nürnberg nun von München oder Frankfurt abzufliegen - wir entschieden uns für den Abflughafen Frankfurt, da das mit angebotene "Zug zum Flug" im Reisepreis enthalten war und von Erfurt häufig Züge zum Flughafen nach Frankfurt fahren.

In der vergangenen Nacht war es wie immer schwierig zum Schlaf zu kommen. Tausende Gedanken rasten durch den Kopf und grübelten, was man noch mitnehmen muss und bloß nichts Wichtiges vergessen. Dafür gibt es heutzutage Kommunikationsmöglichkeiten, um auch aus der Ferne den Ablauf organisieren zu können.

1. Tag - Anreise (Donnerstag, 14. April 2011)Bahnfahrt mit indischer Begleitung

Recht früh klingelte der Wecker - kurz darauf ein Weiterer sicherheitshalber. Die Koffer standen schon reisefertig an der Wohnungstür. So konnten wir ohne Hektik ausgiebig frühstücken. Nach kurzem Fußweg zum Haltepunkt der Bahn, Fahrt mit Regio-Express und ICE, kamen wir etwa drei Stunden vor Abflug am Flughafen Frankfurt / Main an. Unterwegs lernten wir eine nette junge Frau kennen, die in Indien wohnt. Stolz präsentierten wir ihr unsere Erlebnisse in ihrer indischen Heimatstadt.

Während der Fahrt fielen uns noch das Eine und Andere ein, was hätte erledigt werden können. Nun war es zu spät dafür - es waren aber alles nur unwesentliche Sachen.

Wir vertrieben uns die Zeit bis zum Check-In mit dem Beobachten von Starts und Landungen einzelner Flüge. Unsere Kleinen schauten sich noch ein Zeichentrickfilm auf DVD an. Anstelle des ursprünglichen Charterflug von Nürnberg nach Antalya (NUE 9:30 - 13:35 Uhr ATY) wurde durch den Reiseveranstalter der Abflug auf Frankfurt (FRA 15:00 - 19:20 Uhr ATY) mit TUIfly (Flug X3 0102 - od. lt. Flugplan XQ141) umgebucht (Preis für Hinflug 2Erw, 2Kinder = 770,68 Euro - im Reisepreis bereits enthalten). Wir sehen es nicht so verbissen, da wir somit keinen 0. Reisetag benötigten. Antalya war uns auch aus vergangenen Reisen bereits gut bekannt, so dass wir auch dort nichts verpasst haben. Wir flogen mit einer Boeing 737-800 (in der Reihe 3 + 3 Sitze - wir hatten C, D, E und F - somit auch einen Fensterplatz), die einen Sitzreihenabstand von 76 cm hat - also Vorsicht bei großen Reisenden. Viel Bewegungsfreiheit ist da nicht. Mit einer reichlichen viertel Stunde Verspätung hoben wir ab. Die Kinder erhielten als Begrüßungsgeschenk einen aufblasbaren Flieger und das Leseheft "Disneys Tinker Bell", worüber sich unsere Kleinen besonders freuten.

Flughafen FrankfurtDer Flug (etwa 2300 km in 3h 20min) verlief problemlos und führte über Graz, Sofia nach Antalya. Entgegen vielen Kritiken war das Essen für einen "Billigflieger" schmackhaft. Die Kinder schafften ohne Hilfe ihre Portion und das soll schon bei Kindern etwas bedeuten. Es gab Pasta (das Flugpersonal nannte es Gulasch - waren jedoch nur Nudeln mit ein wenig Gemüse - wir hatten Beef - sehr lecker und angenehm heiß für ein Flugessen. Der Rückflug mit Sky Airlines fiel in dieser Hinsicht wesentlich bescheidener aus und ist mit TUIfly nicht vergleichbar - also ein Dankeschön an diese Crew.

Während des Fluges waren Turbolenzen - so dass zwischendurch "Anschnallen" angesagt war. Kurz vor der Landung drehten wir unsere Uhr entsprechend der Regionszeit eine Stunde vor. Nicht vergessen sollte man dabei, die Uhren in Reisewecker, Fotoapparate und Videokameras anzupassen, um später eine Zuordnung der Aufnahmen zu erleichtern. Wir haben jedoch das Glück, dass alle Kameras das GPS-Signal und somit die UTM-Zeit und die magnetische Richtung des Fotos mit aufzeichnen.

Abends kurz vor halb acht landeten wir pünktlich und trotz des starken Seitenwindes und leichtem Regen relativ weich auf dem Airport in Antalya. Die Einreise lief problemlos.

Die ersten Mitreisenden nutzten den Stopp, um Geld zu tauschen.
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Flugroute Frankfurt AntalyaEs ist aber nicht unbedingt notwendig - häufig wird der EURO (in Hotels und Gaststätten - jedoch nicht in Supermärkten!) akzeptiert und Geld wechseln sollte man nicht in Wechselstuben, sondern bei den großen Banken. Einige 1TRY-Münzen (Türkische Lira) sollte man dennoch dabei haben, um sofort etwas Trinkgeld im Bedarfsfall griffbereit zu haben. Ein Euro ist das Doppelte und dazu noch schwierig, für den Empfänger einzutauschen. Da wir noch einige Türkische Lira von unseren Rundreisen hatten, kamen wir nicht in Verlegenheit.

Eine Woche vor Abreise stand der Kurs bei rund 2,17 TRY für einen Euro - Trend sollte fallend sein - heute jedoch bei 2,20! (Am Flughafen wurde bei der Bank G... 1:1,91 getauscht!!!!!). Also Vorsicht!!!.Reisebüro Flughafen Antalya





So geht der bekannte Tausch 1:2 diesmal zu Ungunsten des Euros. Selbst offizielle Händler berechnen den Tageskurs häufig deutlich zu Ungunsten des Euros - also stets auf der Hut sein!! Sinnvoll ist es, einmal durch einen Supermarkt zu schlendern, um ein Preisgefühl beispielsweise für Getränke oder Sachen des täglichen Bedarfs zu haben, bevor man es im Hotel wesentlich teurerer als "Schnäppchen" angepriesen bekommt. Nicht vergessen sollte man, dass fast überall gehandelt werden kann. Wissen sollte man aber, dass der Türke beim Verkauf einer Ware besonders an deutsche Touristen immer mehr als gut verdient hat...

Früher war am Ausgang ein Verantwortlicher des Reiseveranstalters, der mit einem Schild auf ihn hinwies. Nun galt es, aus der endlosen Schlange der Reiseanbieter unseren zu finden. Wir orientierten uns nach den längsten Schlangen - und das war richtig. Kaum hörbar meldete sich ein junger Mann im sauberen Deutsch, nach dem wir den Stand des Reiseveranstalters fanden. Er begrüßte uns in Namen des Reiseveranstalters und der örtlichen Agentur "Tantur Turizm Seyahat A.S." auf das Herzlichste.

Hotel Perla Mare, AntalyaFür Reisende, die gern und viel telefonieren, können vor Ort eine 2€- Telefonkarte erwerben, für der man etwa 5 - 6 Minuten Gespräche nach Deutschland führen kann.

Nach dem der letzte Mitreisende mit dem Geldwechseln fertig war und sich beim Veranstalter gemeldet hatte, fuhren wir etwa 18 km bis zum ***Hotel "Perla Mare", welches sich unweit des Zentrums und direkt an der Strandpromenade befand.

Der Zugang auf dem Schotterweg gestaltete sich äußerst schwierig. Hier griffen die Rollen im Koffer gar nicht. So blieb allen nichts anderes übrig, als sie hier mit allerhand Kraftanstrengung die teils schweren Koffer durchzuwuchten. Nicht einer des Hotelpersonals stand hilfreich besonders bei den älteren Mitreisenden zur Seite. Günstiger wäre es gewesen, wenn der Bus auf der Strandpromenade, dem Akdeniz Bulvarı gehalten hätte. Hier war auch ein ordentlicher Zugang zum Hotel möglich gewesen.

Da der Fahrstuhl für Mitreisende im 2. Stock hielt, galt es, unsere drei Koffer von dieser Etage per Hand treppenweise zum 5. Stock zu wuchten. Der Fahrstuhl fiel aus - er bewegte sich keinen Meter mehr. Leider wusste ich nicht, dass es einen zweiten Fahrstuhl gab, der zwar auch hoffnungslos "ausgebucht" war (alle vierzig Mitreisenden wollten ebenfalls in den oberen Etagen). Der Rest der Familie wartete bereits an der Tür, denn die Codekarte hatte ich in der Tasche.

Hotel Perla Mare, Antalya Wie zugesichert erhielten wir anstelle der 2 Doppelzimmer ein Zimmer mit zwei Zustellbetten für unsere Kleinen. Vielen Dank für die Umsetzung unserer Bitte.

Weniger schön war, dass die eine Aufbettung für das eine Kind sich genau in Höhe der Bruchkante von Spiegeln war. Nur ein Drehen in der Nacht hätte zu schwersten Verletzungen führen können. Da alle der zahlreichen Spiegel Beschädigungen derart hatten, scheint es für ***Sterne üblich zu sein. Auch der Reinigungszustand besonders im Bad war nicht lobenswert. Eine derart leckere Toilettenbürste getraute man sich gar nicht erst anzufassen. Die Spuren der Vormieter waren unübersehbar. Auch gegen die Schimmelbildung sollte man mal was Wirksames unternehmen. Wir verzichteten somit vorerst auf eine erfrischende Abkühlung unter der Dusche.

Positiv war, dass der kostenfreie WLAN-Empfang auch im Zimmer klappte. Der Empfang war gut - ein Versenden von E-Mails mit Standardprogrammen wie Outlook und Outlook Express gelang jedoch nicht. So wich ich über das Versenden per Web aus - hier klappte es. Da es bei allen Rechnern das Senden nicht funktionierte (in allen anderen Hotels hingegen bestens!), konnte ich einen eigenen Fehler ausschließen.Hotel Perla Mare, Antalya


So gingen wir gleich zum Abendbrot ins Restaurant. Als wir die Preisliste der Getränke sahen, hatten wir alle einstimmig keinen Durst. Gegenüber dem Hotel sahen wir einen Getränkeshop und besorgten uns noch während der Essenszeit für 6,25 Euro je 2,25l Cola und Orangengetränk sowie einen Liter Wasser, welches wir nach der Essenszeit zu uns nahmen. Da wir im zollfreien Einkauf während des Fluges uns mit "Hochprozentigen" eindeckten, hatten wir eine gut gefüllte private Hausbar zu sehr günstigen Preisen. Derart teurere Hotelgetränke in einem ***Hotel waren mehr als unangemessen. Aber auch das Abendbrot war eher mit einer Bahnhofskneipe vergleichbar. Das Essen war kalt, das "Fleischprodukt" wurde erst nach mehrfacher Nachfrage in minimaler Menge nachgefüllt - an Auswahl war hier nur bei den Salaten zu denken. Es sollte zwar bis 21.30 Uhr Abendbrot geben, aber 21:15 wurde bereits alles wieder abgeräumt. Die Letzten staunten nicht schlecht, als sie schnell sich noch auf das Verbliebene stürzen konnten. Ich sicherte mir noch für unsere Kleinen zwei Orangen von den sich entfernenden Obstwagen, um auch für sie noch eine Nachspeise zu haben.

Konyaaltı Strand Antalya
Zur Ruhe kamen wir in der Nacht sehr schwer. Der stürmische Wind zog nicht nur durch die undichte Balkontür mit lautem Pfeifgeräusch - auch die Fenster wiesen dahingehend Sanierungsbedarf auf.

2. Tag - Antalya - Konya - Kappadokien (ca. 570 km) - 15. April 2011

In der ersten Nacht schliefen wir wie Murmeltiere. Die Anstrengungen der Reise waren doch nicht zu übersehen. Da an diesem Tag eine Busreise von etwa 570 km vorgesehen war, klingelte der Wecker bereits sehr früh (6:30 Uhr). Ein Blick aus dem Fenster verriet, dass ein schöner und sonniger Tag werden sollte. Nur die Fernsicht war nicht optimal, was gerade bei einer so langen Tagesfahrt wichtig gewesen wäre.

Das Frühstück war diesmal nicht in gewohnter türkischer Qualität. Das Angebot war sehr übersichtlich und nicht dem Standard eines türkischen ***Sterne-Hotels entsprechend. Dass der Kaffee nicht schmeckt, war uns aber bekannt. Für die Reisenden, die auch im Urlaub nicht auf die gewohnte Qualität verzichten möchten, sollten sich mit ihren Bedarf an Kaffee (Pulver oder gemahlen) eindecken.



Anatolien Zum Frühstück erschien schon mal unser Reiseleiter, der sich später im Bus noch als Herr Izzet Elmaci (+90-532278 1362) - auch Izzi genannt, persönlich allen Reisenden vorgestellt hatte. So konnte er sich ebenfalls persönlich von der Qualität und Quantität des Frühstücks überzeugen. Hier erfuhren wir auch die Stärke unserer Reisegruppe, die aus 40 Personen einschließlich unserer zwei Kinder bestand.

Pünktlich um 8 Uhr stand der Reisebus zur Abfahrt zum ersten Tagesziel in Richtung Kappadokien - der heiligen Stadt Anatoliens - Konya - bereit. Die Fahrt führte uns auf der D.400 (E90) in Richtung Osten - etwa 10 km parallel zum Mittelmeer durch die Kreisstadt Serik und Manavgat (der bekanntere Urlaubsort Side liegt in unmittelbarer Nähe am Mittelmeer). Das Wetter war leicht neblig bei etwa 14°C Außentemperaturen, die tagsüber noch auf etwa 18°C kletterten.

Beidseitig der Straße waren Obstplantagen mit Mirabellen-, Orangen, Bananen- und Granatapfelbäumen. Zwischendurch unterbrachen Folienzelte mit Erdbeeren die Plantagen. Etwa 70% des türkischen Bedarfs wachsen hier in dieser fruchtbaren und frostfreien Region. Dadurch sind zwei bis drei Ernten im Jahr möglich. Mittlerweile war auch auf den Getreidefeldern das erste Grün zu sehen. Nach der Ernte Ende Mai werden darauf Sesam, Mais oder Baumwolle angebaut. Zwischendurch waren auch kleinere Weinplantagen zu sehen. Die Bewässerung der bewirtschafteten Flächen erfolgt mit Wasser aus dem Taurusgebirge.

TaurusgeburgeNach knapp 90 km und 1,5h Fahrzeit wurde kurz hinter der Stadt Manavgat die erste Rast von 25 Minuten durchgeführt. Hier konnte man Kaffee, Tee oder einen Imbiss zu sich nehmen oder erste Souveniers erwerben. Wie überall auf der Welt waren auch hier zu wenige Damentoiletten vorhanden, um den Ansturm von mehreren Reisebussen bewältigen zu können.

Acht Kilometer nach der Rast bogen wir in der Ortschaft Kizilagac (Kızılağaç) nach links auf die D.695 Richtung Konya ab. Die Fahrt führte uns auf einer kurvenreichen Strecke durch das Taurusgebirge mit seinen gewaltigen Pinienwäldern in Richtung Beyşehir. An den Rändern weideten kleinere und größere Schafs- und Ziegenherden. In regelmäßigen Abständen boten Händler Obst und Gemüse oder Honig an ihren Ständen zum Kauf an. Zwischendurch passierten wir den höchsten Punkt dieser Fahrt - den 1825m hohen Pass Alacabel Geç. Hier soll noch vor 2 Wochen Schnee gelegen haben. Einige Kilometer danach verlassen wir mit Erreichen der Hochebene die Berge.

Nach 130 km Fahrt auf dieser Bundesstraße bei 2h Fahrzeit erreichten wir am Lake Suğla (Suğla Gölü) die Stadt Seydişehir, wo wir die Fahrt auf der D.696 Richtung Konya fortsetzten. Seydişehir Raststätte Anatolien

Kurz hinter Seydişehir folgte die zweite Rast von ebenfalls 25 Minuten. Da hier ein großzügiger Kinderspielplatz mit vielseitigen Spielgeräten vorhanden war, konnten sich unsere Kleinen mal richtig austoben. Bisher absolvierten sie die Fahrt ohne Probleme. Das ihnen das Stillsitzen schwer fällt, ist nun mal bei Kindern so - war aber nicht störend.

Im Hochland werden überwiegend Kartoffeln, Getreide, Linsen, Erbsen aber auch Wein angebaut. Es behinderten mehrere Baustellen die Fahrt, da derzeit der mehrspurige Ausbau der D.695 erfolgt. Die karg felsige Landschaft des Gebirgszuges Erenler Dağları mit wenigen Pappeln war weniger reizvoll - änderte sich aber Zusehens. Kleine Felsgruppen säumten die Straße.

Landschaft bei Konya





Kurz vor einem weiteren Pass in 1515m Höhe waren erste Felsformationen, die bereits an Kappadokien erinnern. Unmittelbar hinter dem letzten Berg sah man mit leichtem Dunst in einer Talsenke eingebettet die Stadt Konya. Viele Häuser am Stadtrand waren mit leuchtend bunten Farben versehen. Weiter in Richtung Stadtzentrum waren sehr viele baugleiche mehrgeschossige Häuser zu sehen, die aus einem Bauprogramm heraus als Eigentumswohnungen zu haben waren.

Für eine derart weite Strecke wurden im Bus auch Getränke zum Kauf angeboten. Der Vorschlag des Busfahrers, eine Pauschale von 5 Euro/Person zu zahlen und jeder könne dann so viel trinken, wie er mag (natürlich nur alkoholfreie Getränke), fand kein allgemeines Interesse. Dies wäre natürlich nur umsetzbar gewesen, wenn sich alle Reisenden beteiligt hätten - und daran scheiterte es leider. So gab es in ausreichender Menge gekühltes stilles Wasser zu 1TRY oder 0,50 Euro.

KonyaDie Straßen waren recht leer - kaum Menschen - kaum Autos. Man sah kaum eine Frau aber auch kaum junge Mädchen ohne Kopftuch. Einige Pferdekarren passierten eine ampelgeregelte Straßenkreuzung und lockerten die Fahrt ein wenig auf - ein Anblick, den es in Deutschland schon lange nicht mehr zu sehen gibt.

Nach knapp 100km und 100 Minuten Fahrzeit seit der letzten Rast auf der Konya Manavgat Yolu (D.696) erreichten wir die das Zentrum der Stadt Konya. In der Stadt ging die Fahrt zügig und ohne große Ampelstopps voran. Staus scheint man hier nicht zu kennen. So hielt der Bus unmittelbar an der Mevlevi- Klosteranlage an.

(Bisher gesamt: 321km und knapp 5h reine Fahrzeit)

Izzi, unser Reiseleiter beschrieb nochmals den folgenden Ablauf und nannte die Zeiten und Orte der Treffpunkte. So konnte jeder seinen Ablauf nach eigenem Ermessen gestalten. Da die Klosteranlage eine beschriebene Leistung war, ließen wir uns dies nicht entgehen und folgten den Empfehlungen von Izzi.

Beerdigung in KonyaEs war bereits 13:30 Uhr und somit erst einmal Mittagessen angesagt. Die 50 Minütige Mittagspause konnte jeder nach eigenem Ermessen gestalten. Wer Interesse hatte, konnte mit in das von unserem Reiseleiter "Izzi" vorgeschlagene "Durusu Semazen Restaurant" in der Aziziye Mah Topraklık Cd mitgehen. Da wir das typisch türkische Mittagessen kennenlernen wollten, war es die richtige Entscheidung. Für 5€ Essen + 1€ für ein alkoholfreies Getränk war es nicht nur lecker, sondern auch äußerst preisgünstig - Dank der Verhandlungsstärke von Izzi mit der Gaststätte. Von hier aus (wir saßen im Obergeschoß des Restaurants) hatte man einen herrlichen Überblick auf das Geschehen der umliegenden Straße sowie der Moschee Selimiye Camii. So beobachteten wir eine Beerdigung mit dessen Ritualen entlang der Trauergäste, die für uns völlig ungewohnt war. Auch Schuhputzer bei der Arbeit oder mehrere ältere Herren, die genüssßlich ihren Tee auf kleinen weißen Hockern tranken, fielen uns auf. Ein Obsthändler mit voll beladener Karre wurde auch als Verkehrsteilnehmer akzeptiert. Im gestressten Deutschland hätte man eher ein Hupkonzert veranstaltet.

Grabmal von MevlanaKonya - die "Heilige Stadt" Anatoliens - heute religiöses Zentrum und damals die erste Hauptstadt der Selcuken. Hier trifft man auf viele Frauen mit Kopftüchern, wie man es eher in Deutschland antrifft, als landesweit in der Türkei. Weit im Umkreis um das Kloster herrscht Alkoholverbot.

Da wir hier nicht übernachteten, brauchten wir auch keine "stille Reserven" an Alkohol für den Abend zu bunkern. Für die Gäste, die hier eine Übernachtung vorgesehen haben, sollten sich bereits im Vorfeld entsprechend des Bedarfes während der Anreise mit alkoholischen Getränken eindecken.

Mitten in Zentrum von Konya in 1200m Höhe in der Melvana Cd. Hier besuchten wir die Mevlevi- Klosteranlage mit dem Grabmal von Mevlana (Mevlana - Mausoleum), dem Gründer des Sufi-Ordens. Das Mevlana Müzesi mit seinen Anlagen ist der berühmteste Bau der Stadt.

Im Jahr 1274 wurde das erste Grabmal von Bedrettin aus Täbriz errichtet, welches sich mit seinen Zusatzbauten bis heute erhalten hat. Mehrere Restaurationen waren erforderlich, um diese Anlage im derzeitigen Zustand zu erhalten. Mit einer Höhe von 25 m, welches auf vier gewaltigen Stützsäulen sich stützt, ist wegen den türkisfarbenen Keramikfliesen an den Seiten und dem kegelförmigen Dach des Gebäudes und daher den Namen "Grüne Kuppel" hat, weithin sichtbar.

Kloster Mevlana- GrabmalViele beeindruckende Meißelarbeiten aus Stein mit Inschriften in hoher Qualität sind im Inneren des Grabmals zu bewundern. Außerdem enthält es 65 Särge, welche für den 1273 verstorbenen Celaleddin Rumi (mit Beinamen Mevlana) selbst und seiner Frau wie auch seinen Kindern sowie für den Vater von Mevlana, seine Verwandten und die ihm nach ihm folgenden Klostervorsteher mit viel Fleiß hergestellt wurden.

Unmittelbar neben dem Mausoleum ist das ehemalige Derwischkloster, welches heute als Museum für die Exponate und Manuskripte des Mystikers Mevlana dient. Anfang Dezember wird jedes Jahr die Mevlana - Gedenkzeremonie in Konya abgehalten. Männer in weite, weiße Kleidung führen Drehungen in Trance - die "Sema" aus.

Zu Ehren von Celaleddin Rumi wurde das Mevlana-Museum errichtet. Nicht nur der Zutritt in Schuhen war hier verwehrt - auch rituale Waschungen muss man sich hier unterziehen. Das gilt nicht für Touristen - sie erhalten Überzieher. Hier braucht auch kein Kopftuch getragen werden. Im Mausoleum ist Film- und Fotografieverbot.

Zahlreiche Kalligrafien sowie den kleinsten Koran (gern auch Spickzettel genannt) kann man hier besichtigen.

Reiseleiter Izzet ElmaciUnser Reiseleiter Izzet Elmaci (Izzi) war hier voll in seinem Element. Ausführlich und im gut verständlichen Deutsch brachte er uns den historischen Hintergrund der Entstehung der Klosteranlage nahe. Nach den Ausführungen hatten wir noch eine dreiviertel Stunde Zeit, die Anlage zu besichtigen. Wer wollte, konnte sich Izzi anschließen, der noch einzelne Ausführungen zu den jeweiligen Standorten gab.

Gegen 15:40 Uhr ging die Fahrt etwa 250 km (4h Fahrt) weiter durch das Hochplateau nach Kappadokien. So verließen wir die Stadt Konya über der Melvana Cd zum Alaeddin Camii/Alssddin Tepesi und auf der Schnellstraße D.715 - Ankara Cd in nördlicher Richtung. Nach etwa 6km, südlich des Flughafens Konya Havaalanı bogen wir nach rechts auf der D.300 - Aksaray Cd ein und fuhren in östlicher Richtung.

Schon von Weitem sah man den zweithöchste Berg Zentralanatoliens Hasan Dağı (3.268m) mit dem antiken Namen Argeiopolis Mons oder Argaios, welcher die im westlichen Kappadokien (Ihlara-Tal sowie Aksaray) für die Entstehung der Tuffsteinlandschaften mit seinen Eruptionen verantwortlich zeichnete.

Unweit der heutigen Stadt Küşükköy (auch Kücükköy - etwa 40 km südöstlich von Konya) wurde bei Ausgrabungen der vorgeschichtlichen Siedlung Çatalhöyük (auch Çatalhüyük) eine über 7.000 Jahre alte Wandmalerei entdeckt, die die Abbildung dieser Siedlung mit dem etwa 140 km entfernten Vulkan im Hintergrund zeigt, der gerade ausbricht. Diesen Vulkan sahen wir später noch einmal zu einem Fotostopp.

Emir dağlarıÇatalhüyük soll eine der ältesten Stadt der Welt sein. Etwa 10 Tausend Menschen sollten dort vor zehntausend Jahren gelebt haben. Da diese Ausgrabungsstätte zu weit von unserer Route entfernt war und auch nicht eine beschriebene Leistung der Rundreise war, mussten wir diese Sehenswürdigkeit rechts liegenlassen. Vielleicht kann der Reiseveranstalter in dieser Region zukünftig eine Übernachtung in dieser Region einplanen, um die regionalen Sehenswürdigkeiten besser erfassen zu können und auch die Länge der ersten Tagestour damit halbieren. Mit einem Bummel durch das abendliche Konya würde dann den Tag abrunden.

Ortsausgangs sah es schon bedeutend ärmlicher aus. Mehrere größere Zigeunercamps waren in unmittelbarer Straßennähe zu sehen. Hier häufte sich auch wieder Müll auf den kargen Wiesen. Bisher waren wir über die Sauberkeit entlang den Straßen positiv überrascht gewesen. Wir hatten da andere Erinnerungen.

Nach wenigen Kilometern auf der D.300 wies ein kleines Schild auf die Horozlu Han Karawanserei. Sie waren früher in regelmäßigen Abständen (etwa 20 .. 30 km) eingerichtet und boten den Karawanen Unterkunft und Verpflegung für die Nacht. Nur noch wenige sind erhalten oder wurden aufwendig rekonstruiert.

Die mehrspurige Straße verlief über viele Kilometer ohne einen Knick. Wir passierten die kleine Bergkette Emir dağları, die links und rechts der Straße sich erhob. Selbst in der Ferne erkannten wir äußerst selten eine Ortschaft.

Die Region um Konya wird auch als Weizenkammer der Türkei genannt. Die Felder waren beidseitig bestellt - auch wenn der Wuchs derzeit spärlich war. SultanhananiHier wirkt sich der hohe Salzgehalt des unweiten Salzsees im Boden aus.

Wir passierten das "Obruk yaylasi" (auch "Obruk yayla")- eine aus Seekalken aufgebaute Platte um das alte Dorf Obruk. Hier befindet sich auch eine Seldschukische Karawanserei aus dem 13. Jahrhundert. In dessen unmittelbaren Nähe befindet sich eine mit Wasser gefüllte und 150 m tiefe Riesendoline (Durchmesser über 200m), die sich hier in einer Kalkplatte eingesenkt hatte. Das Wasser stammt aus unterirdischen Karstquellen. Bei der Rückfahrt wurde abgestimmt, ob wir dieses Ziel, welches nur wenige Kilometer von der Route entfernt war, ansteuern. Viele Mitreisende bedauerten sehr diese Entscheidung dagegen - es ist doch wohl egal, ob wir 15 Minuten später im Hotel sind oder nicht. Hier komme ich mit Sicherheit nicht noch einmal vorbei - zu viele sehenswerte Ziele gibt es weltweit.

So erreichten wir nach einer Stunde und 95km auf der D.300 die Sultanhanani Kervansaray, die wir aber erst bei der Rückfahrt besichtigen werden.

Vulkan Hasan Dagi ArgaiosDen abflußlosen Salzsee "Tuz Gölü" - Lacus Tatta in der Antike genannt, liegt im trockenen Plateau zwischen Ankara, Aksaray und Konya, also unmittelbar vor Aksaray in nördlicher Richtung. Von der D.300 aus kann man ihn nicht sehen - hingegen wenn man von Aksaray entlang der D.750 (E90) in Richtung Ankara fährt, kommt man an ihn unmittelbar vorbei. Im Ort Şereflikoçhisar soll man dabei den besten Ausblick haben. Er ist der zweitgrößte Binnensee der Türkei und ist mit einem Salzanteil von 32,9 % weltweit einer der salzhaltigsten Seen und wird nur vom Grundwasser und den Niederschlägen gespeist. Da hier ein großer Teil von Rosaflamingos nistet, ist es ein beliebter Ausflugsort besonders für Hobbyfotografen.

Nach weiteren 30km und etwa 10km vor Aksaray hatten wir einen optimalen Fotopunkt für einen kurzen Fotostopp gefunden, um den sich nahenden Vulkan auf Chipkarte zu verewigen. Es erhob sich der etwa 50km entfernte Schichtvulkan Hasan Dağı in voller Größe bei bester Sicht - ein inaktiver Vulkan im Grenzgebiet der Provinzen Niğde und Aksaray, der seine letzte Eruption im Jahr 7550 v.Chr. hatte. Dadurch ist er auch in einem sechsstündigen Fußmarsch von mehreren Seiten aus (den Orten Helvadere und Karkın im Norden des Vulkans als Ausgangspunkt) besteigbar. Der Ausblick über Kappadokien, dem Salzsee Tuz Gölü, das Taurusgebirge sowie das anatolische Hochland von der Spitze aus wären sicher lohnend gewesen - Zeit dafür war für uns natürlich nicht gewesen.

NevşehirGleich am Ortseingang von Aksaray fuhren wir auf der D.300 am Mercedes-Benz Türk - Werk vorbei. In Zentrumsnähe der Stadt - am Ağaçlı Turistik Tesisleri, wo sich die D.300 mit D.750 (E90) kreuzen, wurde die letzte 25-minütige Rast eingelegt. Mehrere Fensterwäscher sorgten bereits bei den zahlreichen Reisebussen für eine klare Sicht. Dieser Rastplatz wurde scheinbar für Touristenbusse eingerichtet. Die zahlreichen Verkaufs- und Gastronomieeinrichtungen sprachen für sich.

Kurz vor 18 Uhr starteten wir in Richtung Goreme Nationalpark / Nevşehir. Bei der Ortsumfahrung Ağzıkarahan (etwa 12 km hinter Aksaray) lassen wir rechts die Karawanserei Ağzıkarahan (Ağzıkara Han) aus dem Baujahr 1231-1237 liegen, welche zu den Größten an der Seidenstraße ist. Hier in etwa ist bereits Kappadokien. Die Erbauer waren Sultan Gıyaseddin Keyhüsrev und der Seldschuke Alaeddin Keykubad.

Wir umfuhren auf der neuen Autobahn die Kleinstadt Acıgöl (Dobada). Die Autobahn verbindet Acıgöl mit Nevşehir (Neue Stadt) - also quer durch die 7x8km große Caldera, welche links und rechts als einzelne Hügel von mehren hundert Metern Durchmesser und teilweise über 200m hoch herausragen.


Crystal Hotel KaymaklıSo erreichten wir nach knapp 1h Fahrzeit (73km) seit dem letzten Stopp die Provinzhauptstadt Nevşehir (über 80T Einwohner). Sehenswert ist hier die Ibrahim Pascha-Moschee (Kursunlu Camii - erbaut 1724 von Sarkis Kalfa)
Vom Zentrum der Stadt ging die Fahrt knapp 20 km in südlicher Richtung auf der D765 weiter bis ins Zentrum der unterirdischen Stadt Kaymaklı (bei Google-Suche - bitte: "Kaymakli/Nevşehir, Türkei" eingeben!) - eine der 36 unterirdischen Städte Kappadokiens.

Die Fahrt führte uns erst einmal direkt in das *****Hotel: Crystal Kaymaklý, wo wir die folgenden 4 Nächte verbrachten.

Kurz nach 19 Uhr war dieser Gewalttrip geschafft. Wir erhielten wie zugesichert zwei Doppelzimmer mit Verbindungstür. Die Außentür von den Kindern war verriegelt, so dass ein unbemerktes Entfernen in der Nacht ausgeschlossen war. Die Zimmer übertrafen unsere Erwartungen. Nachdem die Koffer gebracht wurden, ging es zum Abendbrot. Es viel schwer, aus dem riesigen Angebot die Filetstücke herauszupicken. Wir wollten doch nicht während des Urlaubs dick werden - einfach nur satt. Wir nahmen neben der üblichen Vorsuppe nur kleine Kostproben von warmen und kalten Speisen, aber auch nur von den Nachspeisen, um die Vielfalt der türkischen Küche kennenzulernen. Es war köstlich. Nach dem genüsslichen Abendbrot testete ich im Zimmer die WLAN-Qualität. Beste Verbindung beim Up- und Download und das alles kostenfrei - in Deutschland schwer vorstellbar. Endlich konnten wir unsere vorbereiteten E-Mails auch versenden - in den Folgetagen dazu noch die Ostergrüße aus Kappadokien.

Das Hotel zeichnet sich nicht nur durch die 5 Sterne aus, sondern auch durch ein reichhaltiges Wellness-Angebot aus. Hier kann man das traditionelle türkische Bad (Hamam), Sauna, medizinische Massagen, Sportmassagen, Entspannungsmassagen, Therapie-Massagen, Aromatherapie-Massagen und Reflexzonenmassage genießen. Von hier aus kann man in wenige Gehminuten die weltberühmte "Kaymaklı Underground City" erreichen. Leider war auch sie nicht laut regionalem Reiseveranstalter für diese Rundreise vorgesehen.

3. Tag - Kappadokien (ca. 191 km) - Samstag, 16. April 2011

...Fortsetzung auf Reisebericht Teil 2: Rundreise Kappadokien: Rote Tal - Kayseri - Göreme Nationalpark (Milli Parki) - Avanos - Özkonak - Vallustal - Soğanlı-Tal - Ballonflug