....Fortsetzung auf Reisebericht Rundreise Sri Lanka Teil 2:
Reisebericht Bentota Galle (Kande Vihara Tempel, Balapitiya - Flußfahrt auf Maduganga, Altstadt und die Festung von Galle
Die Rundreise Sri Lanka im Juli 1999 ist noch gut in Erinnerung - auch wenn es den damaligen Reiseveranstalter "Fischer Reisen" Hamburg seit November 2000 nicht mehr gibt. Das gleiche Programm wird heute noch als Ceylon-Komfort-Rundreise von anderen Partnern der Reisebranche unter der Reisenummer 84164A fortgeführt. Damals folgte nach der einwöchigen Rundreise eine Woche Badeurlaub im "Ranweli Hotel Village" (heute: Ranweli Holiday Village) in Waikkala, etwa 45 km nördlich von Colombo. Damals war die Reise von den Auseinandersetzungen mit den Tamilen geprägt. Viele Sperren unterbrachen die Fahrt - auch wenn wir als Touristen stets freie Durchfahrt hatten. So wurden auch 2 Reisekategorien angeboten - mit einem Reisebus oder mit Aufpreis in einem Minibus. Die Fahrt im Minibus war besonders auf den engen und unübersichtlichen Bergstraßen, aber auch bei spontanen Zwischenstopps bei Situationen außerhalb des Programmes, wie spontane Besichtigung einer Schule, Stopps bei uns unbekannten Tieren oder sehenswerten Pflanzen. Die damalige Reise erfasste die wichtigsten und bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes - wollten aber noch weiter das Land erkunden. So wurde die folgend beschriebene Rundreise geplant und auch durchgeführt.
...
In Vorfeld der Reise buchten wir mit dem Flug über flug.de (nicht zu verwechseln mit fluege.de! - da diese weitere Kosten berechnen) einen Parkplatz etwa 11 km vom Flugplatz Frankfurt / Main entfernt und ließen uns per Shuttle zum Flughafen fahren. Für 61 Euro war der Airpark Parkhaus Frankfurt bei frühzeitiger Reservierung online buchbar. Mittlerweile traf auch eine E-Mail des ADAC ein, der uns als ADAC-plus Mitglied über das Wetter der ersten Woche sowie über zahlreiche nützliche Informationen, wie Kraftstoffpreise, Einreise- und Verkehrsbestimmungen informierte. Ein Tour-Set, wie wir eigentlich hofften, gab es leider nicht dazu.
Nicht vergessen sollte man, dass seit 2012 ein Visum erforderlich ist. Man kann es bei Einreise in Sri Lanka am Flughafen für 20 USD beantragen oder erledigt es im Vorfeld als ETA (Electronic Travel Authorization) online zu 15 USD buchen (Kinder unter 12 Jahre sind kostenfrei). Dieses Visum gilt für maximal 30 Tage bei zweimaliger Einreise. Man sollte aber nicht den Buchstaben "O" der Reisepassnummer im Antragsformular mit der Ziffer "0" verwechseln. Dadurch mussten wir nochmals für diese Änderung 30 USD bei Einreise bezahlen. Probleme gab es auch mit den Kinderreisepässen, die sich einfach nicht digital auslesen ließen und händisch bei der Einreise bearbeitet werden mussten. Da der Flieger voll war, waren die nach uns wartenden Mitreisenden in unserer Schlange nicht sonderlich glücklich über diese nicht endend werdende Verzögerung.
Für Reisende, die gern und viel fotografieren, ist eine tägliche Kartensicherung zu empfehlen. Falls mal etwas daneben läuft, hat man immer noch die Kopie. Wie traurig ist es, wenn die Kamera verloren geht oder gar gestohlen wird. Mit unserer D300s sowie als Reservekamera eine kleine SONY-Kompaktkamera, waren wir bestens ausgerüstet. Eine 32 GB-Karte reichte gerade so aus - hatten aber im zweiten Kartenslot eine weitere 32 GB-Karte vorrätig. Bei Reisen in Ländern ohne vollständig erfasstes Straßennetz empfiehlt sich eine Fotospeicherung mit deren aktuellen Koordinaten. Somit ist jedes Foto geographisch richtig zuzuordnen. Das zuletzt verwendete GPS-Gerät "Columbus nGPS" hatte zweimal ein Kabelbruch und verhinderte die GPS-Datenspeicherung während des Urlaubs. Der Bernauer GPS Fachhandel für Wintec, Columbus & Holux GPS (gps-total.de) ignorierte meine Ersatz-Bestellung. Er äußerte sogar, dass er das von mir reklamierte Datenkabel nicht erhalten hätte, was wir per Post zurück schickten. Anstelle 2 Kabel hatten wir nun nichts für den anstehenden Urlaub. Es gibt ja noch weitere Anbieter. Kurzfristig erwarben wir den Dawntech Geotagger di-GPS M3-MTK-S3, den wir bei gps-camera.eu erworben hatten und uns durchgehend treue Dienste leistete. Leider verloren wir dieses Gerät bei dieser Reise unmittelbar vor Rückflug nach Deutschland. Nun verwenden wir wieder ein Dawntech Geotagger - den di-GPS M3L-SP.
Die Landeswährung ist die Sri-Lanka-Rupie (LKR) 1 LKR = 100 Sri Lanka Cents.
Kurs am 04.09.2013 : 1 Euro = ca. 175,10 LKR; 1 US-$ = ca. 132,89 LKR.
Am sichersten ist, wenn man ausreichend Bargeld mitbringt. Die Kreditkarte sollte man nie aus den Augen lassen und nur an sicherer Stelle anwenden, denn Kreditbetrug ist nicht auszuschließen. Bei Umtausch an Banken wird eine Umtauschgebühr fällig. Häufig werden auch Euro anerkannt - sollte aber den aktuellen Kurs dabei stets beachten. Eine kleine Umrechnungstabelle im Geldbeutel ist dabei stets hilfreich. Erfreulich war, dass die Händler mit dem aktuellen Kurs den Euro in die Landeswährung umrechneten.
Auch die Sri Lankan Airlines informierten uns bereits 2 Tage vor Abflug nochmals über die genauen Flugzeiten wie auch über die Möglichkeit des Online-Check-in ab 24 Stunden vor Abflug. Natürlich nutzten wir diesen Service und wählten die Sitze A und C der Reihe 60 sowie A und C der Reihe 61 - also zwei Fensterplätze aus.
Die Wetterprognosen für Deutschland waren nicht winterlich. Thüringen bei eher frühlinghaften Wetter und Temperaturen deutlich im Plus-Bereich laden so richtig zum Urlaub mit mehr Sonne ein - da waren die erwarteten Temperaturen von um die 30°C (20...34°C) doch angenehmer als in Deutschland.
Da die Reise privat organisiert war, gab es auch kein "rail & fly" - ein Service, der bei vielen Reiseveranstaltern mit angeboten wird. So reisten wir mit dem PKW an, den wir auf den vorgebuchten Airpark Parkhaus Frankfurt (Lärchenstraße 133 GPS: 50.096300 8.589100) für die Dauer der Rundreise abstellten. Ohne lange warten zu müssen brachte uns ein Shuttle-Bus zum Flughafen Frankfurt / Main.
Gegen 11 Uhr erreichten wir das Terminal 1. Per flughafeninterner Skyline kamen wir zum Terminal 2, wo auch sich die Schalter der SriLankan Airline befanden. Für den Flug UL 554 waren mehrere Schalter geöffnet.
Vor dem Boarding kam die Durchsage, dass unser Flug überbucht ist. Es wurden Freiwillige gesucht, die die nächste Maschine nehmen wollten und wurden mit attraktiven Angeboten gelockt. Als Alleinreisender ohne Anhang und Plan wäre das kein Problem - wir lernten in Kandy eine Osterreicherin kennen, die den Job gekündigt hatte und eine Auszeit von 6 Wochen nahm. Für ihr wäre es sicher eine Alternative gewesen - für uns als Familie mit festem Reiseplan natürlich nicht.
Der Abflug war für 14:20 Uhr vorgesehen. Gegen 14:35 Uhr hob die A330-200 ab.
Die Maschine war somit voll ausgelastet - alle Plätze waren belegt. Es galt eine Strecke von 5009 Meilen = 8062 km in 9:50 bis 11:00 Flugstunden - entsprechend der Wind- und Wetterverhältnisse zu absolvieren. Der Reihenabstand von 82 cm war ausreichend. Aus den Fenstern zu sehen gab es auch nichts. Unter uns lag eine geschlossene Wolkendecke. Da nützte es auch nicht viel, auf der Schattenseite während des Fluges zu sitzen. Wir flogen über Darmstadt, Würzburg, Bamberg, Plzen und weiter über die Slowakei, Ungarn und Rumänien, bis wir das Schwarze Meer mit Einbruch der Nacht erreichten. Nun war auch die Wolkendecke weg und erkannten die unter uns liegenden Städte. Gegen 17:30 Uhr erreichten wir die türkische Küste bei Ordu. Als wir südöstlich Teheran tangierten, gelangen mir ein paar Luftaufnahmen von dieser Stadt bei Nacht. Der Flug führte uns anschließend entlang der Küste Pakistans und im Westen Indiens nach Colombo.
Während des Fluges vergaßen wir nicht die Uhr um 4,5 Stunden vorzudrehen. Gleiches gilt auch an den Kameras und Handys, wo man die Zeitzonen einstellen kann.
Trotz des Nachtfluges wurden wir bestens versorgt. Die netten Flugbegleiterinnen (flight attendant) sorgten sich ununterbrochen um das Wohl der Passagiere. Mehrmals nachts gingen sie durch die Reihen und boten Getränke an. Das Speisenangebot war durchgängig gut - wie immer für uns zu reichhaltig. Es war typisches Sri Lanka Essen, ohne übermäßig stark gewürzt zu sein. Die Kinder stocherten erwartungsgemäß nur darin herum und suchten sich einige für sie akzeptable Speisen heraus. Mit den angebotenen Früchten und den Nachspeisen konnten sie sich natürlich gut anfreunden.
Wir sahen kaum etwas von Sri Lanka - einige Orte glitzerten in der Nacht am Boden. Die Ankunft war für 04:40 Uhr Ortszeit auf dem Bandaranaike International Airport vorgesehen - landeten aber mit etwas über 20 Minuten Verspätung.
Nachdem die Einreise-Formalitäten erledigt waren, das Gepäck hatten, gingen wir Richtung Ausgang. In der Empfangshalle sahen wir schon das Schild "Mauersberger" unseres Fahrers und Reiseleiters Guide Ari. Er begleitete uns zum Auto - ein Toyota HiAce KDH200, luden unser Gebäck ein und fuhren nach Waskaduwa, der Gästewohnung unseres Guide, also zur Unterkunft der ersten drei Nächte. Im Ort besorgte er gleich frische Bananen und zeigte, dass hier deutliche Geschmacksunterschiede zu denen kühlhausgereiften Bananen in Deutschland gibt. Kurz nach halb sieben erreichten wir unser Quartier, machten uns kurz frisch, denn es gab gleich ein landestypisches Frühstück.
Im Anschluss legten wir uns alle erst einmal vier Stunden hin, um die zu kurz gekommene Nachtruhe nachzuholen. Der heutige Abend wird mit der Navam Perahera recht lang gehen.
Vor Abfahrt putzte der Neffe des Reiseleiters das Auto auf dem Hof. Für uns war erst einmal Mittagessen bei unserem Gastgeber auf der Terrasse vor unserer Wohnung angesagt. Über uns in der Lampe bewunderte ein Vogel in seinem Nest die reichhaltige Essenauswahl.
Es gab Reis, Linsen, ... von der Menge her einfach nicht zu schaffen.
Kurz nach halb zwei fuhren wir auf der Route A2 direkt nach Colombo. Leider nutzten wir nur anfangs neben der guten Ortskenntnis unseres Guides parallel unser eigenes GPS-Navigationsgerät vom Typ Garmin. Dazu aber später Genaueres. Nur dieser Typ konnte auch die bereits im Vorfeld für 30 US-$ gekaufte Sri Lanka Landkarte lesen. Die Erwartungen an Kartenmaterial von Sri Lanka sollten nicht all so hoch sein und sind mit der Genauigkeit und Vollständigkeit deutscher Karten nicht vergleichbar. Bereits in Deutschland programmierte ich die Routen der ersten Tage ein - somit war ein sofortiger Start problemlos möglich.
Die Erfahrungen aus unserer Israel Rundreise im vergangenen Jahr zeigte, dass die Eingabe von Städten und Straßen in richtiger Schreibweise schwierig war und somit die Eingabe der GPS-Koordinaten sich als günstiger erwies. Diese hatten wir bereits in der Vorbereitungsphase der Rundreise - meist über Wikipedia bzw. Google-Map ermittelt.
Unterwegs machten wir einen kurzen Stopp in einem kleinen Geschäft, um uns mit Getränken einzudecken. Da viele Teilabschnitte der Straße eine neue Teerdecke erhielten, ging die Fahrt sehr langsam voran.
In Moratuwa (nähe Egoda Uyana Railway Station) folgte ein kurzer Fotostopp am buddhistischen Tempel Sri Sunandopanadaramaya Viharaya. Am Princess of Wales College, welches 1879 vom Sir Charles Henry de Soysa gegründet wurde, war nur ein Blick durch den Zaun möglich.
Mittlerweile erreichten wir die ersten Vororte von Colombo.
Colombo (කොළඹ கொழும்பு) ist nur "de facto" die Hauptstadt, denn wirklich (de jure) ist seit 1982 Sri Jayewardenepura - Kotte Regierungssitz und Hauptstadt der Gewürzinsel Sri Lankas. Dort ist aber nur ein gewaltiges Parlamentsgebäude - weiter ist bisher nur der Umzug des Präsidentenpalastes geplant.
Das ehemals kleine Fischerdorf mit seinem geschützter Naturhafen war bereits im 5. Jahrhundert durch die günstige Lage eine begehrter Handelshafen für römische, arabische und chinesische Händler. Von den Portugiesen erhielt die Stadt den Namen Kolamba (Sinhala: Hafen), die auch zum Schutz das Fort errichteten.
Mit der Eroberung des Forts durch die Niederländer im Jahr 1656 übernahmen diese alle Besitzungen der Portugiesen. Aber auch sie waren nur 120 Jahre Herrscher des Gewürzhandels, bis die Engländer das Land eroberten. Im Jahr 1802, als sie Sri Lanka zur Kronkolonie erklärten, wurde die 600 Jahre alte Hauptstadt Anuradhapura durch Colombo (englisch für Kolamba) abgelöst.
Das multikulturelle und multiethnische Colombo hat offiziell 750 Tausend Einwohner, inoffiziell schätzt man das Doppelte. mit den Vororten erreicht sie mittlerweile etwa 2 Mio Einwohner und hat somit im Großraum Colombo etwa 10% der Bevölkerung Sri Lankas. Die Bevölkerung von Colombo besteht hauptsächlich aus Singhalesen (41%), srilankesische und indische Tamilen (31%) und Moors (24%).
Im Stadtteil Colombo-Kalubowila verließen wir nach einer Stunde Fahrzeit die Route A2 und folgten der parallel verlaufenden Küstenstraße Colombo Plan Rd. Nach deren Ende bogen wir auf die CGHW Hwy/Galle Rd ein, die von der Stadt Galle im Süden Sri Lankas direkt bis zum Hafen führte.
Auf der Hinfahrt plante ich die Besichtigungen des Tempels Isipathanaramaya Buddhist Temple, des buddhistischen Tempels Walukaramaya Raja Maha Viharaya sowie die Kirche St Anthony s Church ein. Da wir aber weiter der Küstenstraße folgten, nahm ich an, dass sie später noch durchgeführt werden. Unser Guide strich diese wie sich später herausstellte ersatzlos. Das ist sehr bedauerlich, denn diese sind wichtige Sehenswürdigkeiten, die man nicht weglassen sollte.
Die Fahrt führte uns direkt am ältesten Hotels von Sri Lanka vorbei - das im viktorianischen Baustil errichtete Galle Face Hotel aus dem Jahr 1864. Hier nächtigten schon bedeutende Persönlichkeiten wie Indira Gandhi, Gregory Peck und Aga Khan. Aber auch Hochzeitsfeiern veranstalten hier gern die reichsten Sri Lankaner.
Von Weiten sah man schon Colombos World Trade Center mit seinen beiden Türmen. Der Y.M.B.A-Tower (Young Men’s Buddhist Association), das Ceylinco-House und die Filialen der Bank of Ceylon sind von Weiten sichtbar und bestimmen zusammen die Silhouette von Colombo. Im Vordergrund derer (Fotos links) ist das alte Parlament (Old Parliament Building) Sri Lankas.
Neben dem World Trade Center an der Kreuzung Chatham Street / Janadhipathi Mawatha ist der Uhrenturm (Clock Tower) - das Wahrzeichen Colombos, welcher sich auf dem Areal des ehemaligen Forts sich befindet. Von der Fahrt auf der Janadhipathi Mawatha Rd. aus war hier nur ein kurzer Fotostopp möglich.
Reste des alten Forts sind noch direkt am Ufer in der Nähe des Leuchtturmes im guten Zustand zu sehen.
Ein interessantes Bauwerk ist der buddhistische Tempel Sambodhi chaithya unmittelbar vor der Einfahrt zum Hafengelände.
Mittlerweile schalteten wir unser mitlaufendes GPS-Gerät ab, da wir das Gefühl hatten, unser Guide setzt unsere vorgesehenen Ziele so um, wie sie geplant waren. Dass es nicht so funktioniere, zeigte sich noch mehrfach während des weiteren Reiseverlaufs.
Die Stadtrundfahrt führte uns nun am alten Parlament (Old Parliament Building) vorbei.
So kreuzten wir weiter durch die Straßen und betrachteten die noch sehr gut erhaltenen Gebäude aus der Kolonialzeit wie das Dutch Hospital und jetziges Shopping Precinct (Einkaufzentrum), das City Hotel, die staatliche Kunstgewerbekette Laksala in der York St. , das älteste Kaufhaus Sri Lanka - das Cargill´s aus dem Jahr 1845, dem Grand Oriental Hotel und dem alten Teehaus der Firma Lankem Tea & Rubber Plantations (Pvt.) Limited.
Laut Reiseplan wäre die Besichtigung des buddhistischen Tempels Kelani Raja Maha Vihare (Kelaniya Rajamaha Viharaya) geplant, der etwa 10 km von Zentrum in östlicher Richtung liegt. Unser Reiseleiter erklärte, dass er zu weit außerhalb liegen würde. So verzichteten wir auf deren Besichtigung im guten Glauben. Aber dass darunter auch gleich zwei weitere Sehenswürdigkeiten mit wegfielen, bemerkten wir erst am Ende des Tages. So war nun der Hindutempels Sri Ponnambalam Vanesar Kovi im Norden der Stadt (Kotahena West) vorgesehen. Im Nachgang prüfte ich die Entfernung von unserer Route: 2,1 km! Auch die folgende Wolfendhal-Kirche (Christian Reformed Church - Wolvendaal Church) in Masangaswediya wurde dadurch nicht besichtigt, die unweit von dem eben ausgelassenen Tempel lag. Anschließend hatte er aber reichlich Zeit für sich genommen, mehrere Reiseagenturen aufzusuchen und bei denen private Abrechnungsunterlagen abzugeben. Im Nachgang ärgerten wir uns schon sehr über die Eigenmächtigkeit unseres Guide, denn sehenswert sind diese durchaus gewesen und zeitlich auch einzuordnen. Es wäre doch besser gewesen, das GPS-Gerät nicht abzuschalten und die Fahrstrecke unseres Guides zu überwachen.Den Bummel über den lebendigen Basar im Basarviertel Pettah mit Fotostopps an einigen buddhistischen und hinduistischen Tempel, die wir unterwegs vor die Linse hätten bekommen (optional) - verzichteten wir nun ebenfalls aus Zeitgründen. Hier sollte man mindestens eine Stunde einplanen.
Wir fuhren über der Lotus Rd in Richtung des Gangaramaya Tempels und passierten dabei den Tempel Sri Sambuddhaloka Vehara. Unterwegs trafen wir mehrere Elefanten, die sicher an der Navam Perahera teilnehmen werden.
Ein guter Reiseleiter hätte uns nun den Hindutempel Sri Kailawasanathar Swami Devasthanam Kovil (Captain's Garden) als sehenswert vorgeschlagen, denn diesen recherchierte ich nicht während der Vorbereitungsphase. Schade!
Gleich hinter den Eingang des buddhistischen Tempel Raja Maha Gangaramaya Viharaya begrüßten uns zwei Oldtimer - einer davon mit dem Mercedes-Stern. Da ich nicht unbedingt ein Fan von alten Autos bin, beließ ich es bei einem Foto, ohne nach dem Typ des Zweiten zu fragen.
Außerhalb des Tempels trotteten unentwegt weitere Elefanten vorbei.
Gangaramaya war ursprünglich eine kleine Sumpfland-Kapelle bei Hunupitiya und gehörte damals schon zu Colombo.
Dewananda Sri Jinaratana Nayake Thera war eine sehr beliebte Persönlichkeit in der breiten Bevölkerung und brachte dem Tempel internationale Bekanntheit. Mit Hilfe der regionalen Bevölkerung verwandelte er in sehr kurzer Zeit das kleine Avasaya in eine große Tempelanlage.
Die Hauptmerkmale von Gangaramaya sind:
Die Tempelanlage umfasst den Haupttempel Viharaya, die Vihara Mandiraya, die Dagoba Chetiya, die Seemamalikaya, den Bo-Baum und die Reliquie Kammer. Weiterhin befinden sich auf dem Gelände ein Museum, eine dreistöckige Pirivena, eine Bildungshalle, eine Bibliothek, ein Almosenhalle und ein ein Wohnraum.
Im Inneren des Tempels waren prachtvolle Figuren und mehrere Buddha Statuen.
Innerhalb der Tempelanlage überbrückten viele Prozessionsteilnehmer die Zeit bis zum Beginn. Natürlich waren diese für die Touristen begehrte Fotomotive.
Für die Besichtigung des Gangaramaya Tempels sollte man etwa 20 Minuten einplanen. Anschließend erkundigten wir uns, wo sich unsere Tribünenplätze für die Prozession am Abend befinden.
Dass wir nicht tagsüber nicht sehr hungrig sind, erläuterten wir bereits mit Beginn der Reise. Etwas Gebäck für unterwegs reicht uns völlig aus, da abends und morgens reichlich und auch warm gegessen wird. Für die Hungrigen unterwegs gibt es überall fliegende Händler, die zu sehr günstigen Preisen ihre kalten wie auch warmen Produkte anbieten.
Gegen 16 Uhr fuhren wir in das Nobelviertel von Colombo, dem Cinnamon Gardens, vorbei am schönen Vihara Maha Devi Park (optional), der einerseits Vergnügungspark ist - aber wo man auch Ruhe und Entspannung finden kann. Ein Orchideenhaus, ein Kleinzoo, Jahrmarkt, ein Cafe, ein See wie auch der letzte Zimtbaum Colombos sind in ihm eingebunden. Wir hielten hier für einen Fotostopp. Auf der gegenüber liegenden Seite befindet sich das Rathaus / Town Hall, welches nach dem Vorbild des Capitols in Washington im Jahr 1927 - 1928 entstand. Unmittelbar dahinter befindet sich der Zauber aus "Tausend und einer Nacht" die älteste Moschee Colombos - die Dewatagaha Mosque (De Soysa Circus - Dawatagaha Jumma Masjid And Shrine). Leider erkannte unser Guide diese nicht als sehenswert und wurde auch nicht in anderen Reiseberichten erwähnt. Ebenfalls sehenswert sind hier die Villen - nicht von unserem Interesse sind die Besichtigung des Nationalmuseums und des Nationalarchivs, die sich ebenfalls hier befinden.
Nun folgen zwei durch unseren Guide ausgelassenen Sehenswürdigkeiten - die All Saints Church in Borella und den buddhistischer Tempel Sri Sambodhi Maha Viharaya. Wir bemerkten dies erst im Nachgang - leider zu spät. Die geplanten Sehenswürdigkeiten wären alle bei bessere Koordination und Timing realisierbar gewesen. Gleiche Probleme traten an einigen der folgenden Tagen erneut auf, wobei ein ernstes verwarnendes Gespräch mit dem Guide erforderlich wurde. Wir gaben die Route, Tagesziele und zu besichtigenden Sehenswürdigkeiten vor, die er als erfahrener und gestandener Reiseleiter terminlich einzuordnen hat. Dafür stehen wir auch eine Stunde früher auf, um alles zu schaffen. Das widersprach aber der Müdigkeit unseres Guides. Nun aber weiter zur Reise.
Genau gegenüber des Rathauses ist der Eingang zum Vihara Maha Devi Park mit einem sitzenden Buddhastatue.
Nur zwei Kilometer weiter befindet sich die Aukana Buddha Statue- Leider fand ich keine Angaben zu Größe und Errichtungszeit.
Ihr gegenüber befindet sich an der Bauddhaloka Mawatha die Bandaranaike Memorial International Conference Hall (BMICH). In ihr ist das Bandaranaike Museum untergebracht. Es ist täglich außer Montags und an Vollmondtagen, von 9-16 Uhr geöffnet.
Etwa 500m östlich befindet sich die Independence Memorial Hall. Als wir eintrafen konnte man annehmen, dass hier eine wichtige Persönlichkeit anwesend sei.
Nein - etwa zehn Japaner mit Spitzenkameras und langen Objektiven fotografierten eine Frau im Nationalgewand. Einer der Japaner bot mir einen guten Stehplatz an, um sich dabei zu beteiligen.
Als wir gehen wollten, bat uns eine Familie aus Sri Lanka mit ihren und unseren Kids Fotos machen zu dürfen - eine Erfahrung, die wir nicht nur in Sri Lanka, sondern auch in Indien feststellten.
Da unser Guide drang, zeitnah die Plätze auf der Tribüne für die Prozession einzunehmen, fielen die bereits beschriebenen zahlreichen geplanten Sehenswürdigkeiten aus. Die Zeitplanung gaben wir ihm nicht vor - er sollte aus seinen Erfahrungen die zur Besichtigung vorgesehenen Sehenswürdigkeiten zeitlich terminieren, Wichtige ergänzen und Unwichtige vorzuschlagen, dass diese gestrichen werden können. Selbst den Schlaf am Vormittag hätte eine Stunde kürzer ausfallen können, um die restlichen Ziele doch einordnen zu können. Nun ja - nun saßen wir auf der Tribüne und warteten bis Abend wurde und der Beginn der Prozession eingeläutet wurde.
Da wir zeitig genug anwesend waren und stets nur einer die Plätze reservieren sollte, wäre sogar noch ein Spaziergang durch den schönen Vihara Maha Devi Park möglich gewesen.
Vor uns wurde gerade eine Studentengruppe als Hilfskräfte / Ordner eingewiesen. Sie nahmen auch die Kontrolle sehr ernst.
Zur Überbrückung nutzten wir die Zeit bis zum Beginn der Prozession mit einem Besuch des Thai-Tempels Seema Malaka Temple (Sima Malaka Meditation Centre), welcher sich auf dem westlichen, deutlich kleineren Teil des Beira-Lake befindet. In der Mitte des Sees ist die Halbinsel Slave Island - ein Stadtteil Colombos, also auch der Gangaramaya Tempel.
Wir verstanden den Begriff Children's Park wörtlich - zu sehen ist auf der kleinen Insel im Beira-Lake nut ein kleiner Glaspavillon wo eher sich Jugendliche treffen.
So blieb es nur bei einem Foto mit unseren Kleinen und gingen zurück zu unseren Sitzplätzen für die Prozession.
Wer einen längeren Aufenthalt plant, kann hier mit einem Tretboot in Schwanenform eine Erkundungsrunde auf dem See durchführen.
Wir hatten das Glück, gleich am ersten Tag unserer Sri Lanka Rundreise eines der interessantesten kulturellen und prachtvollsten Highlights des Landes - der Prozession Navam Perahera (⇐ ausführliche Beschreibung) teilzunehmen.
Eine besondere Bedeutung hat in Sri Lanka wie auch in der buddhistischen Welt der Vollmond - hier als Poya bekannt. Der jeweilige Namen des Poya bezieht sich auf das Leben Buddhas und den Buddhismus. An diesen buddhistischen Feiertag kleiden sich die Gläubigen weiß, hören religiösen Predigten zu, meditieren und beten von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang im Tempel.
Der erste Vollmond im gregorianischen Kalender ist der Duruthu Poya und gedenkt symbolisch den ersten Sri Lanka - Besuch von Gautama Buddha "Dhamma Cakka Pavattana Sutta" am Isipathanaramaya.
An der Navam Perahera nahmen etwa über 5000 traditionell gekleideter Tänzer, geschmückte Elefanten, Akrobaten, Peitschenschläger und Trommler teil.
Gegen 22:30 Uhr Ortszeit - mit dem Ende der Prozession hatten wir es nicht weit bis zum Standort unseres Kleinbusses. Wir hatten Glück, dass wir in der Nähe der Prozession einen Parkplatz gefunden hatten. Viele anbindende Straßen würden bereits Stunden vor der Prozession gesperrt. So fuhren wir zur Gästewohnung unseres Reiseleiter (Tour-Guide) Ari in Waskaduwa.
....Fortsetzung auf Reisebericht Rundreise Sri Lanka Teil 2:
Reisebericht Bentota Galle (Kande Vihara Tempel, Balapitiya - Flußfahrt auf Maduganga, Altstadt und die Festung von Galle