Reisebericht Teil 3 über eine achttägige Familien-Rundreise durch den Westteil der Republik Zypern
Koordinatenliste (Liste der Reiseziele mit GPS-Koordinaten)
Rundreise Teil 1: Reisebericht Latchi - Chrysochous (Köln / Bonn, SunExpress, Paphos, Polis Chrysochous, Latchi),
Rundreise Teil 2: Reisebericht Palaepaphos - Curium (Kouklia - Tempel der Aphroditis, Festung Covocle, Pissouri, Apollo Hylates, Curium / Kourion),
Rundreise Teil 3: Reisebericht Region Pafos (Polemi, Choulou, Letymvou, Adonis Baths, Kloster Agios Neophytos, Agios Georgios, Nekropolis bei Pegeia),
Rundreise Teil 4: UNESCO Scheunendachkirchen (Kykkos, Marathasa-Tal, Atalanti-Tal, Panagia Phorbiotissa, Karyotis-Tal, Panayia Theotokus),
Rundreise Teil 5: Reisebericht Troodos (Agros, Berg Olympos, Platres, Omodos, Panagia, Kloster Chrissoroyiatissa),
Rundreise Teil 6: Reisebericht Paphos (Kloster Agios Neophytos, Königsgräber, Panagia Chrysopolitissa, Agia Solomoni, Saranda Kolones, Odeon, Forum),
Rundreise Teil 7: Reisebericht Polis Akamas (Akamas, Agios Georgios, Fontana Amorosa, Loutra tis Aphroditis, Polis Chrysochous, Arsinoi, Marion).
Rundreise Teil 3: Reisebericht Region Pafos (Polemi, Choulou, Letymvou, Adonis Baths, Kloster Agios Neophytos, Agios Georgios):
3. Tag - Sonnabend, 04. April 2015
Fahrt von Polis Chrysochousi / Latchi nach Choulou und Pegeia
(geplant: 135 km / 3 h reine Fahrzeit - real: 174 Fahrkilometer)
Route: Choulou Pegeia
Der zweite Rundreisetag war auch nicht übermäßig mit Reiseziele bestückt, aber dennoch brauchte alles seine Zeit. Es war morgens ein trüber Tag - sollte aber noch bei wechselnder Bewölkung bis 20°C werden. Wir hatten durchgehend mit dem Wetter Glück - nur sehr selden waren kurze Nieselschauer - und diese nur während der Fahrt.
Klostergut des Kykkou-Klosters in Polemi
Gleich nach dem Frühstück, also gegen 9 Uhr, waren wir abfahrbereit. Wir fuhren - wie bereits am Vortag, auf der B7 in Richtung Paphos. In der Ortschaft Stroumpi bogen wir nach links auf die E703 ab und erreichten nach drei Kilometern die Ortschaft Polemi. Hier war unser erstes Tagesziel - das Klostergut des Kykkou-Klosters Metochi (Μετόχι) am nördlichen Rand des Dorfes. Diese große Steingebäude und Innenhof war Vorposten des Klosters Kykkos Monastery und belegt die lange und umfassende Geschichte der Zusammenarbeit mit der griechisch-orthodoxen Kirche.
Ein Großteil der landwirtschaftlichen Flächen rund um das Dorf waren bis zum zwanzigsten Jahrhundert im Besitz des Klosters. Der historische Besitz kann bis zur der Herrschaft Frankokratia , den Kreuzfahrern oder Venezianern, die das Feudalsystem auf der Insel eingeführt haben oder aus Zeit des Osmanischen Reiches zurückverfolgt werden.
Ein schweres Vorhängeschloss am Einfahrtstor verhinderte uns den Zutritt zum Inneren. Selbst ein Umgehen entlang der äußeren Umzäunung ließ keine bessere Sicht zu.
Der Versuch war es jedenfalls Wert gewesen.
Während die Dörfer in der Region um Paphos überwiegend von der türkischsprachigen Bevölkerung bewohnt waren, lebten in Polemi bereits seit der osmanischen Zeit überwiegend durchgehend griechischen Zyprioten.
Heute leben in den überwiegend griechisch geprägten Polemi einer Mischung von verschiedenen Nationalitäten, aber auch zahlreiche Briten.
Polemi ist eines der 'Weindörfer "von Paphos mit umfangreichen Anbau von Reben in den Bereichen rund um das Dorf. Ob das im Südwesten außerhalb des Dorfes liegende Weingut SODAP Kamanterena zu besichtigen ist, haben wir nicht recherchiert. Aber in der gesamten Region gibt es mehr als genug Weingüter, die man besichtigen kann.
Polemi ist auch für seine natürliche rote Tulpen, den Blumen rund um das Dorf bekannt. Eine Sensation wird auch das alljährliche im Frühling stattfindende Tulpenfest sein.
Kirche Panagia Chryseleousa in Polemi
Neben dem Klostergut und kleineren Kapellen ist die Hauptkirche des Ortes sehenswert. So fuhren wir weiter zur Kirche Panagia Chryseleousa, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde.
Sie besteht eigentlich aus zwei Kirchen. Die ältere ist die nördliche Kirche aus dem 12. Jahrhundert - im 18. Jahrhundert wurde eine tonnengewölbte Kirche im Süden angebaut.
Auch sie war verschlossen - es sollen aber sehr schöne Wandmalereien aus dem 16. Jahrhundert im guten Zustand erhalten geblieben sein. Falls einer der Nachreisenden die Gelegenheit hatte, einige Fortos von innen zu machen, wäre ich dankbar, diese hier mit zu veröffentlichen.
Wir verließen Polemi und fuhren weiter in Richtung Süden. Eigentlich sollte eine Straße nach Choulou führen - das GPS-Gerät führte uns aber über Letymvou, das wir anschließend besuchen wollten.
Ob diese Straße vom Zustand her besser gewesen wäre, obwohl sie deutlich kürzer gewesen wäre, ist fraglich. Häufig hatten wir bei Abkürzungen Schotterpisten oder Feldwege, für die wir am Ende deutlich mehr Zeit brauchten, als die offizielle Route.
Also bogen wir auf der E702 nach links ab und passierten die Ortschaft Letymvou.
Für Hungrige zwischendurch wird die Taverne Letymbou Tavern empfohlen, die in mehreren Portalen gute Kritiken erhielt.
Auf der Fahrt war nicht übersehbar, dass hier ein größeres Weinanbaugebiet ist. Da wir keine Weintour durchführten, beachteten wir auch nicht die unterwegs angezeigten Weingüter und deren Museen.
Interessierende Weinfreunde konnten sich über unser Hotel eine Weintour buchen, die auch die Besichtigung einer Weinkelterei mit Weinverkostung enthielt. Wir kennen derart Werbetouren, die am Ende zum Kauf von Wein animieren. Und nimmt man ihn mit nach Deutschland und trinkt ihn zu Hause, schmeckten uns diese Mitbringsel gar nicht mehr so gut wie hier vor Ort.
Unser letztes Weingebiet mit Weingut sahen wir wie auch unsere Kleinen während einer Rundreise durch das Weinanbaugebiet La Geria auf Lanzarote, die im Reisebericht Geria-Wein ausführlich beschrieben wurde.
Hier wurde in den Lava-Aschefeldern Wein angebaut , die Weinstöcke in Trichtern angebaut, um sie vor Wind und Wetter zu schützen. Den "besonderen" Weingeschmack stellten wir natürlich nicht fest - dafür sind wir zu wenig Weinkenner.
Besorgniserregender war die Eintrübung des Wetters, die aber wie hier auf dem rechten Foto nur temporär war. Am gesamten Tag fiel kein Tropfen Regen.
Wir hatten aber für solche Situationen vorgesorgt. Beim anschein eines möglichen Regens hatten wir für Jeden Einweg-Regenponcho dabei, die klein, leicht und handlich waren, passt in jede Jackentasche und nach Gebrauch entsorgt werden können.
Man bekommt sie bereits mit Kapuze für ab einem Euro. Wir besorgten sie uns vor der Reise über das Internet-Auktionshaus eBay im Zehnerpack.
Von Polemi durch das Weinanbaugebiet bis zu unseren nächsten Zielen in Choulou waren es nur Elf Kilometer. Die Fahrt bot einen herrlichen Ausblick auf die Region mit ihren um den Ortschaften eingebettenten Weinfeldern und dem südwestlichen Troodos-Gebirge.
Die Strecke ging bergauf und bergab. An den schönsten Aussichtspunkten stoppten wir, um die Landschaft auf die Speicherkarte zu bannen, auch wenn die Fernsicht heute wie auch an den letzten Tagen nocht optimal war.
Die Wetterprognosen, die wir unmittelbar vor der Abreise abgerufen hatten, trafen im Wesentlichen für den 7-Tages-Zeitraum zu und waren eine wertvolle Hilfe für die erforderliche Kleidung über dem gesamten Zeitraum auf der Insel im Gepäck. Immerhin hatten wir pro Person nicht mehr als 10 kilogramm Wäsche im Koffer, obwohl das Freigewicht 20 kg betrug.
Kapelle des Agios Georgios in Choulou
Die Recherchen in der Planungsphase der Tagestouren über mögliche, weitere sehenswerte Ziele war zwar intensiv - verfolgte auch den Streckenverlauf auf Google Map. Man kann nur solche Ziele mitnehmen, die dort als "Sehenswürdigkeiten" markiert sind oder in der beigefügten geografisch zugeordnaten Bilderauswahl beschrieben bzw. dokumentiert sind.
So war die byzantinische Kapelle des Agios Georgios unmittelbar vor dem Ort nicht Bestandteil unserer Tagestour, fand sie aber im Nachgang während den ergänzenden Recherchen zu diesem Bericht und führen sie nun als sehenswerte Kirche auf der Koordinatenliste mit auf.
Sie wurde im 12. Jahrhundert errichtet und ist immer noch in einem sehr gutem Zustand. Die kleine Kirche enthält viele Wandmalereien aus dieser Zeit. Jeden Ostermontag soll sie geöffnet sein. Auch hier sind wir an Fotos interessiert, wenn einer der Reisenden die Gelegenheit hatte, diese von außen oder sogar von innen zu sehen.
Sehr erfreulich war, dass Thomas Kaffenberger, wissenschaftliche Mitarbeiter an der Université de Fribourg / Schweiz, Bilder von der Kapelle des Agios Georgios in Choulou zur Verfügung stellen konnte, und somit einen Einblick in das Innere der Kirche zu erhalten. Herzlichen Dank für die freundliche Geste.
Kato Vrysi Fountain in Choulou
Wir trafen gegen 9:30 Uhr an der Panagia Pantanassa in Choulou ein. Einige Frauen waren noch mit Reinigungsarbeiten in der Kirche beschäftigt - erklärten uns aber, dass die Kirche erst gegen 10 Uhr zu besichtigen sei. Sie empfahl uns, den am Fels gemauerten Wandbrunnen "Kato Vrysi Fountain" zu besichtigen, welcher nur 250m entfernt in westlicher Richtung zu finden war.
Ein Schild wies den Weg nach unten. Freundliche Bauarbeiter gingen voraus, unkommentiert an den Brunnen vorbei und wollten uns weiter unten das landschaftlich schöne Tal zeigen.
Da es aber kaum begehbar war, bedankten wir uns und kehrten wir wieder um. Wir besichtigten den Brunnen und gingen die hundert Meter zurück bis zur Einfahrt, wo unser Jeep stand. Die Frauen waren immer noch mit Reinigungsarbeiten an der Kirche Panagia Pantanassa beschäftgt. Aber nicht nur hier war der Frühjahrsputz angesetzt - im gesamten Ort waren derart Aktivitäten erkennbar.
Agios Theodoros-Kapelle in Choulou
Da immer noch Zeit war, fuhren wir etwa einen Kilometer zurück und besichtigten noch die Ruinen der Agios Theodoros-Kapelle (Saint Theodoros Church) aus dem 8. Jahrhundert.
Die Kirche wurde im byzantiischen Stil gebaut. Sie wurde von den orthodoxen Christen während der Zeit der Familie Frangous verwendet. Die Innenwände waren mit Wandmalereien bedeckt. Leider stürzte das Dach in der Zeit der osmanischen Herrschaft ein und wurde nie wieder aufgebaut. Viele Wandmalereien wurden jedoch gesichert und sind in Paphos im Sitz des Bischofs zu besichtigen.
Ursprünglich hatten wir leider von dieser Kirche keine Koordinaten. Im Ort gab es zwar ein Schild, was in Richtung der Kirche verwies, war aber unterwegs nicht erkennbar gewesen. Als wir merkten, dass bis Ortsausgang keine Kirche war, drehten wir um. Aus dieser anderen Sichtweise erkannten wir eine Ruine, die sich als die gesuchte Agios Theodoros-Kapelle heraus stellte.
Die Kirche war schwer zu finden - das Hinweisschild lag auf dem Boden bei den Ruinen.
Ein Ortsplan war dennoch im Internet auffindbar, der die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Ortes und deren Umbebung markierte. Im Ort ist noch eine Moschee (Mosque), das Heroes Monument.
Selbst die alte Brücke, über der wir auf der Suche nach der Agios Theodoros Kapelle fuhren, erkannten wir nicht als Solche.
Im Nordwesten des Ortes gibt es noch die Ayios Kononas Chapel. Diese kleine Kirche wurde von den Latinos erbaut. Bis 1960 war diese kleine Kirche ohne Dach, erhielt es aber während der Restaurierung zu diesem Zeitpunkt. Am Ostersamstag kann sie besichtigt werden.
Im Süden des Ortes ist die kleine Kirche Stavros Chapel und liegt auf einem Berg mit schönem Blick auf das Dorf. Sie wurde 1970 restauriert und ist jeden Karfreitag zu besichtigen. Am unteren Teil der Kirche sind Wandmalereien erhalten geblieben.
Wir nahmen beide Kirchen nicht in unser Besuchsprogramm auf - ob sie sehenswert und historisch wertvoll sind, bezweifele ich. Üblicherweise wären sie dokumentiert oder zu mindestens einige Fotos davon im Internet. Die vorher beschriebene Agios Georgios Kirche war jedenfalls hier markiert.
Man soll sich aber nicht unbedingt von der Position des Fotos leiten lassen. Denn gerade bei Google-Maps sind die Bilder, wenn die Kamera mit GPS ausgestattet ist, am Ort des Fotografierens beschrieben - nicht um den Standort des Motovs. Bei Verwendung eines starken Zooms kann das durchaus recht weit weg vom Motov sein. Einige Fotos wurden auch nachträglich erst georeferenziert und müssen ebenfalls nicht mit den t.atsächlichen Standort des Motovs identisch sein.
Kirche Panagia Pantanassa in Choulou
Nun endlich konnten wir die Panagia Pantanassa Choulou von innen besichtigen. Diese Kirche wurde im 13. Jahrhundert vermutlich von der Familie Frangous erbaut. Sie war später Teil des Palastes von John de Montolif und seiner Frau Joanna d'Aleman, der unmittelbar daneben war.
Der Innenraum ist mit zahlreichen, zum Teil gut erhaltenen Wandmalereien, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament sowie der tragischen Geschichte von Arodafnousas mit ihren zwei Kindern zusammen mit der Königin Eleonora enthielten. Das Symbol der Pantanassa wird im Schrein aufbewahrt und ist ein Meisterwerk aus dem 14. Jahrhundert. Das seidene Epitaph (Grabinschrift oder ein Grabdenkmal für einen Verstorbenen an einer Kirchenwand oder einem Pfeiler) ist trotz seines Alters sehr gut erhalten.
Etwas außerhalb des Ortes im Norden wäre noch eine Wassermühle und eine Höhle
Die Ayios Tryfonas Chapel - eine kleine Kirche ist etwa eineinhalb Kilometer im Gebiet "Plain Region of Shali" nordöstlich von Choulou entfernt. Sie wurde in den felsigen Hügeln gebaut und ist von wilder Vegetation und Olivenbäumen umgeben. Die Kirche soll Ostern und jeden Mittwoch geöffnet sein.
und im Süden die Kirche Archangelos Church, die Ayia Varvara Chapel und das Kloster Ayios Efraim Monastery (etwa 4 km). Für Naturfreunde ist der Ammati Forest im Südwesten des Ortes mit seiner ungestörten Natur und Wasserläufen reizvoll.
Wir fuhren ostwärts Richtung Pentalia.Kurz vor dem Ort fuhren wir wenige hundert Meter auf der E606.
In Pentalia verließen wir die öffentliche Straße und fuhren etwas über 6 km auf einem schlecht ausgebauten Feldweg zum verlassenen, aber sehr gut erhaltenen Kloster Panagia tou Sinti am Ufer des Flusses Xeros. Hier wird aber dringend ein geländegängiges Fahrzeug empfohlen - mit einer Straßenlimousine empfehle ich auf keinen Fall diesen Weg.
Monastery Panagia tou Sinti
Das Kloster (Monastery) Panagia tou Sinti (Παναγία του Σίντη) aus dem 16. Jahrhundert ist ein orthodoxes Kloster weit abseits der Ortschaft Pentalia zu Ehren der Jungfrau Maria.
Das Mittelschiff ist in gutem Zustand und als einer der wichtigsten Gebäude der venezianischen Zeit. Im Jahr 1977 wurde der Europa Nostra-Preis für die Restaurierung und Erhaltung der Arbeit verliehen.
Das Kloster Panagia tou Sinti ist nicht von innen zu besichtigen (vorausgesetzt, man klettert nicht über die Mauer - in der NO-Ecke ist ein Stein dafür vorhanden).
Kurz vor 11 Uhr fuhren wir den gleichen Weg zurück, obwohl Google-Maps uns eine andere Route empfahl. Den Schätzungen nach wäre der Feldweg deutlich länger gewesen und wir wussten auch nicht, was uns da an Wegqualität erwartet. Befahrbar musste er durchaus sein, denn ein Fahrzeug sahen wir später diesen Weg befahren.
Unterwegs bremste uns eine Kuhherde aus, die wir erst einmal passieren lassen wollten. Da die Bullen Hörner hatten und uns sehr grimmig anblickten, gewährten wir ihnen die Vorfahrt.
Da aber auch sie scheinbar vor uns Respekt hatten, umgingen sie uns lieber.
So trafen wir kurz vor 12 Uhr in Letymvou ein. An der Stelle, wo wir die Hauptstraße verließen, sahen wir einen Reisebus, den wir eindeutig zu unserem Hotel gehörend zuordneten.
Nur etwa 100m weiter, als wir zur Agios Kirikos and Ioulitis in Letymvou (Letymbou) abbogen, sahen wir die Reisegruppe,die an einer Weinverkostung der hoteleigenen Tagesreise "Traditionelles: Dörfer, Land & Leute" in einer vermutlichen "Weinkellerei" (34.856443, 32.516212) teilnahmen.
Agios Kirikos and Ioulitis in Letymvou
Wir standen nun so vor der Kirche des Heiligen Kirikos and Ioulitis / Agios Kirikos and Ioulitis und lasen nur einige zyprische Telefonnummern von Schlüsselinhaber, was uns aber nichts nützte.
So fragten wir diese Frau, wer diese Kirche öffnen kann - sie konnte uns aber nicht helfen.
Da es Mittag war, legten wir erst einmal eine kleine Picknickause ein und verzehrten unser Lunchpaket, welches wir heute Morgen erhalten hatten.
Wir waren gerade fertig, als ein junges Paar mit Schlüssel zur Kirche kam. Die Frage, ob sie wegen uns hier waren, verneinten beide. Mittlerweile wussten wir es genauer. Unser Reiseleiter, Herr Stelios Chrysanthou, der die Weinverkostung im Ort und die Besichtigung dieser Kirche mit seiner Gruppe veranlasste, schickte uns diese Schlüsselverwalter. Eine sehr freundliche Geste, um doch noch das Innere der Kirche zu sehen.
Die Kirche von Saint Kirikos und Ioulitis aus dem 12. Jahrhundert ist eine kreuzförmige Kirche mit einer Kuppel, die vor allem im späten 15. Jahrhundert wesentliche Veränderungen erhielt.
Nur wenige Wandmalereien aus dem 12. Jahrhundert sind erhalten geblieben, die meisten sind aus dem 15. Jahrhundert. Einige von ihnen haben Schäden aufgrund von Feuchtigkeit.
Vor dem großen Erdbeben von 1954 gab es auch eine große Fronttür (xoporti) mit einem Bogen. Der Glockenturm aus Stein wurde 1950 erbaut.
Das Fest des Heiligen Kirikos und Ioulitis wird jährlich am 15. Juli mit einem großen Fest des Eparch von Paphos gefeiert.
Osterfest in der Republik Zypern nach dem Julianischen Kalender
Es ist schon interessant zu erfahren, wie andere Länder Ostern feiern. Hier werden übergroße, bunt bemalte Ostereier - oder wie auch hier in Tremithousa - Hühner dazu mit aufgestellt.
Dieses Jahr findet das Osterfest in Zypern genau eine Woche später als bei uns statt.
Die orthodoxe Kirche verwendet bei der Berechnung des Osterdatums den unreformierten julianischen Kalender und hält damit an der damaligen Osterrechnung fest. Es kann im Extremfall dazu führen, dass das orthodoxe Osterfest fünf Wochen später stattfindet, als das der lateinischen Kirche wie in Deutschland.
Wir fuhren wieder auf der E703 zurück nach Stroumpi und fuhren auf der B7 von Polis weiter in Richtung Paphos. In Mesogi, wo wir erst einmal tankten (Super 28,11 l = 35 € - entspricht 1,24 €/l), war bereits die Ausschilderung zum Kloster Agios Neophytos, der wir folgten.
Kloster Agios Neophytos / Monastery Agios St Neofytos Egleistos
Öffnungszeiten: Sommerzeit: 9 - 13 Uhr; 14 - 18 Uhr; Winterzeit: 9 - 16 Uhr; Eintritt - frei
Mittlerweile war es 12:40 Uhr - also mussten wir ein wenig Gas geben, um die geplanten Ziele noch besichtigen zu können.
St. Neophytos war im Jahr 1159 Gründer des Klosters , dessen Name es annahm.
Er lebte im Kloster Agios St. Neophytos und starb 1219 im Alter von 85 Jahren. Die Hauptkirche des Klosters wurde rund 200 Jahre nach seinem Tod gebaut und ist der Jungfrau Maria gewidmet.
Es konnte der berühmter Maler Theodoros Apsevdis verpflichtet werden, die Fresken in der Enkleistra malen. Sehenswert ist auch die Höhle mit der Zelle des Heiligen Neophytos (Enkleistra).
Die Enkleistra von St. Neophytos wurde von Einsiedlern geschaffen, die einige der schönsten byzantinischen Fresken aus dem 12. - 15. Jahrhundert zeigen. Viele byzantinische Ikonen von außergewöhnlicher künstlerischer Qualität sind in der Hauptkirche des Klosters, wie auch im Museum des Klosters zu sehen.
In einer halben Stunde hatten wir alles, was man besichtigen durfte, gesehen.
Wir setzten die Fahrt in Richtung Küste auf der E707 über Tala nach Empa fort, bogen dort auf die Küstenstraße E701 in nördlicher Richtung nach Pegeia ab. Kurz vor dem Ort folgten wir der E704 in Richtung Akouros. Nach knapp 3 km kam das Schild zum Adonis Baths: "The road is good for all cars" (?????)
Viele Miet-Kleinwagen sahen wir auch auf dem folgenden, schlecht ausgebauten Feldweg von 3,4 km Länge. Mit dem eigenen, privaten Fahrzeug hätten sie es wohl kaum gewagt. Ich habe mehrere Kommentare im Bewertungsportal tripadvisor und holidaycheck gelesen, die hier mit mir wie auch über den Eintrittspreis gleicher Meinung sind.
Es war für diese Fahrzeuge und die Fahrer eine echte Herausforderung. Es galt häufig, tiefe Spur- und Regenrinnen auszuweichen. Scheinbar wird hier dem Unterboden der Fahrzeuge wenig Beachtung geschenkt.
Wir ließen erst das Amphitheater links liegen und fuhren etwa 100 m weiter bis zum Eingang der "Bad des Adonis". Stolze 9 Euro Eintritt pro Erwachsenen und 7 Euro pro Kind ist gerade in der Nebensaison für einen Spaß von keiner halben Stunde mehr als Abzocke. Das wären satte 32 € für uns vier Personen gewesen!
Von uns wollten sie dann nach intensiver Verhandlung nur noch 25 Euro bei einem kostenfreien Kind kassieren - einigten uns dann endgültig auf 20 Euro. Die 2 Euro ohne Ticket waren dann sicherlich für die eigene Geldbörse.
Bevor man zum Bad gelangt, kommt man durch ein Restaurant mit Souvenirverkauf und das Traditional Watermill Museum.
Man muss beachten, dass vom Wasserfall Gebirgsquellwasser herunter fliest, was zu dieser Jahreszeit sehr, sehr kalt war. Nur wenige Gäste waren kurz für ein Foto im Wasser. Unsere Kleinen machte es riesigen Spaß, auch wenn der Gang ins Wasser sehr langsam und zeitintensiv war. Wenn man erst einmal den ersten Kälteschock überwunden hat, geht es dann.
Nach dem Besuch stoppten wir noch einmal am Amphitheater für einige Fotos, bevor wir uns Punkt 15 Uhr auf der Schotterpiste zurück wagten. Immerhin eine Stunde verbrachten wir hier.
Wir fuhren die gleiche Strecke bis zum Mittelmeer zurück zur Halbinsel in der Coral Bay. Nach 9 Fahrkilometer stellten wir unmittelbar vor einem Hotel das Fahrzeug ab und liefen die etwa 300 m bis zum Kassenhäuschen der archäologischen Stätte von Maa-Paliokastro.
Die archäologische Stätte von Maa-Paliokastro
Der Wachmann war schon Feierabend-fahrbereit - ließ uns aber noch das Areal besichtigen Immerhin ist es täglich von 8:30 - 16:00 Uhr geöffnet und es war erst 15:20 Uhr (Eintritt: 2,50 €)! Wir sicherten ihm aber zu, dass wir pünktlich zurück sein werden.
Die archäologische Stätte von Maa-Paliokastro liegt auf einer kleinen Halbinsel. Erste kleine Ausgrabungen erfolgten erst im Jahr 1952. Eine Besiedlung in der frühen Kupfersteinzeit (Chalkolithikum, Äneolithikum 4500 - 2200 vor Chr.), so wird hier angenommen.
Zwei imposante Festungsmauern, eine auf der Seite des Festlandes und die andere auf der Seite des Meeres, schützten die spätbronzezeitliche Siedlung. Im Inneren der Siedlung sind viele Reste kleiner Häuser sichtbar wie auch einiger beeindruckender öffentlicher Gebäude mit architektonischen Merkmalen, die auf der Ägäis typisch sind.
Die Siedlung wurde vermutlich im Jahr 1175 vor Chr. von Piraten zerstört, anschließend aber wieder von den Bewohnern aufgebaut. Der Ort Maa-Paliokastro wurde um 1150 vor Christus aufgegeben.
Ursprünglich wollten wir noch die archäologischen Ausgrabungen bei Pegeia besichtigen. Da sie bereits 16 Uhr schließen, verlegten wir diese Ziele auf den letzten Rundreisetag und ist im Reisebericht Teil 7 Reisebericht Polis Akamas beschrieben.
Wir fuhren nur noch ins Zentrum von Pegeia und fotografierten den Dorfplatz mit dem "Brunnen von Pegeia". Von hier aus traten wir die Heimreise über Kathikas und weiter über die Gebirgsroute E709, die uns direkt zum Hotel "Akamanthea Holiday Village" in Latchi / Polis Chrysochous führte, an.
Ursprünglich für diesen Tag geplant - auf Rundreisetag 7 verlegt:
Early Christian Basilicas, Archaeological Site bei Pegeia, Wallfahrtsort Agios Georgios und Nekropolis bei Pegeia.
Weitere sehenswerte Ziele in der Region:
34.856110, 32.366850 - Maa - Palaeokastro Museum, Museum der mykenischen Besiedlung Zyperns
34.955277, 32.395324 - Psathoplektiki Museum, volkskundliches Korbflechtereimuseum
Tagesfotos:
424 Fotos mit 4288x2848 Pixel bei 300dpi; GPS-Daten; Kamera: NIKON D300S
Fortsetzung mit Teil 4:UNESCO Scheunendachkirchen (Kykkos, Marathasa-Tal, Atalanti-Tal, Panagia Phorbiotissa, Karyotis-Tal, Panayia Theotokus)