Startseite

Reisebericht Teil 4 über eine achttägige Familien-Rundreise durch den Westteil der Republik Zypern

Flagge Republik Zypern


Koordinatenliste (Liste der Reiseziele mit GPS-Koordinaten)


Rundreise Teil 1:  Reisebericht Latchi - Chrysochous (Köln / Bonn, SunExpress, Paphos, Polis Chrysochous, Latchi),
Rundreise Teil 2:  Reisebericht Palaepaphos - Curium (Kouklia - Tempel der Aphroditis, Festung Covocle, Pissouri, Apollo Hylates, Curium / Kourion),
Rundreise Teil 3:  Reisebericht Region Pafos (Polemi, Choulou, Letymvou, Adonis Baths, Kloster Agios Neophytos, Agios Georgios, Nekropolis bei Pegeia),
Rundreise Teil 4:  UNESCO Scheunendachkirchen (Kykkos, Marathasa-Tal, Atalanti-Tal, Panagia Phorbiotissa, Karyotis-Tal, Panayia Theotokus),
Rundreise Teil 5:  Reisebericht Troodos (Agros, Berg Olympos, Platres, Omodos, Panagia, Kloster Chrissoroyiatissa),
Rundreise Teil 6:  Reisebericht Paphos (Kloster Agios Neophytos, Königsgräber, Panagia Chrysopolitissa, Agia Solomoni, Saranda Kolones, Odeon, Forum),
Rundreise Teil 7:  Reisebericht Polis Akamas (Akamas, Agios Georgios, Fontana Amorosa, Loutra tis Aphroditis, Polis Chrysochous, Arsinoi, Marion).


4. Tag - Sonnatag, 05. April 2015

Fahrt von Latchi ins Troodos-Gebirge zu den Scheunendachkirchen (Weltkulturerbe) und zurück (ca. 300 km)

Route: Scheunendachkirchen

Monastery of Panagia Chrysogialiotissa, Gialia

Monastery of Panagia Chrysogialiotissa mit Kirche Agios Nicolaos

In unserer ursprünglichen Planung wie auch tatsächlich haben wir die Tagesroute anders abgefahren. So waren unsere ersten beiden Tagesziele die Ruinen des Monastery of Panagia Chrysogialiotissa sowie Εκκλησία Αγίου Νικολάου / Kirche Agios Nicolaos in Gialia. Es waren mehrere Kilometer Feld- bzw. Waldwege zu fahren. Hier wird dringend ein geländegängiges Fahrzeug empfohlen. Die eingegeben Koordinaten fand unser GPS-Gerät auf Anhieb und lagen auch gut in der Zeit. Nur dann sollte eine direkte Verbindung zum Kloster Kykkos führen. Unser Weg endete leider, so dass wir umdrehen und bis zur Küste zurückfahren mussten.

An der Küstenstraße E704 angekommen, fuhren wir treu unserem GPS-Gerät Richtung Norden über Νέα Δήμματα Nea Dimmata, Πωμός Pomos und bogen in Παχύαμμος Pachyammos nach Alevga, also in Richtung Gebirge ab, da an der Küste die türkische Enklave Erenköy (griech. Κόκκινα Kokkina exclave) war. Sie ist militärische Pufferzone und wird durch UN-Friedenstruppen, wie auch Truppen der UNFICYP (United Nations Peacekeeping Force in Cyprus) genutzt. Als die E704 in Richtung Norden zum türkischen Teil abbiegt, fuhren wir auf der E740 weiter südwärts. Die Straße war gut ausgebaut, wenn auch nicht übermäßig breit. Dafür war sie gespickt mit zahlreichen Kurven, die die Kilometerleistung pro Stunde deutlich drückte. Nun kamen wir auch an der Stelle an, wo wir eigentlich langfahren wollten. Aus theoretischen 11 km Waldweg bei einer knappen halben Stunde Fahrzeit wurden 43 km bei eine Stunde Fahrzeit laut Google-Maps bis zu dieser Stelle. Im Nachgang hätte möglicherweise ein etwa 100 m südlich verlaufender Waldweg uns zum Ziel führen können (oder auch nicht?).

Kloster Kykkou - Moni Panagias tou Kykkos

Kloster Kykkou / Moni Panagias tou Kykkos

Nach einigen Kilometer war auch der Abzweig nach Polis, den wir ohne genannte Ziele gefahren wären. Inwieweit diese Straße gut befahrbar ist, kann ich nicht sagen. Sie ist jedoch sehr kurvenreich. Hier wäre ein Feedback eines Nachreisenden angenehm. Also ging es weiter bis zum Kloster Kykkos. Die restliche Strecke war mit Hinweisen zum Kloster gur ausgeschildert.

Real sah die Fahrt auch ganz anders aus. Für die Strecke von 77 km von Kloster zu Kloster benötigten wir genau zwei Stunden, so dass wir das Kloster Kykkos (Panagia tou Kykkou) um 11:40 Uhr erreichten. Das brachte unsere Zeitplanung durcheinander, da wir doch einige der geplanten Scheunendachkirchen auch von innen sehen wollten.

Somit haben wir beide Ziele (Kloster und Kirche in Gialia) dieser Route im Nachgang entnommen und im Teil 7:  Reisebericht Polis Akamas eingefügt, denn dieser Tag hat die meisten Zeitreserven. Routenmäßig passt sie da auch gut hinein. Das heutige Tagesprogramm ist somit deutlich besser und ohne Zeitnot erfüllbar.

Das Kloster ist nur in angemessene Bekleidung (Männer: lange Hosen, Frauen: knielange Röcke) zu betreten. Es liegt jedoch am Eingang ein Habit aus.

Öffnungszeiten:
Täglich: November - Mai: 10:00 - 16:00, Juni - Oktober: 10:00 - 18:00

Eintritt: frei
Eintritt Kloster-Museum: 5 Euro; Kinder unter 12 Jahre frei.

Höhepunkte: Das Kloster hält Messen am 8. September (Mariä Geburt) und 15. August (Maria Himmelfahrt) ab. Wenn man Glück hat, kann man eine der viele Taufen und Hochzeiten miterleben.

Kloster Kykkou - Moni Panagias tou Kykkos

Das Kloster wurde während der Herrschaft des Kaisers Alexios I Komnenos (1081-1118 n. Chr.) Ende des 11. und Anfang des 12. Jahrhunderts gegründet.

Das Kloster Kykkou / Kykkos (griechisch Moni Panagias tou Kykkos) gilt als mächtigstes Kloster Zyperns mit großen politischen Einfluss. Neben den großen Grundbesitz unterhält es zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe

Das der der Jungfrau Maria geweihte Kloster ist im Besitz der Ikone der Gottesmutter Maria - eine wundertätige Marienikone.

Es liegt im Troodos-Gebirge in 1140 m Höhe (andere Quellen schreiben 1318 m), was mein Kamera-GPS koordinaten- und höhenmetergenau bestätigte.

Das Kloster mit seinen Anlagen wurde mehrfach durch Erdbeben und Brände vernichtet.

Die heutige Klosteranlage wurde im 19. und 20. Jahrhundert errichtet. Besonders sehenswert sind die prachtvollen Mosaike und Fresken aus den vergangenen 90er Jahren in den Klostergängen.

Kloster Kykkou - Moni Panagias tou Kykkos

 

 

Der Legende nach wurde Ende des 11. Jahrhunderts der in seiner Einsamkeit gestörte Einsiedlermönch Isaias vom Gouverneur Zyperns Manuel Voutoumetes, gestört als er den rechten Weg nach der Jagd nicht mehr fand. Mit einem Fußtritt verabschiedete sich der Gouverneur, da der Mönch sein Schweigen nicht brach. Er bat den Mönch um Verzeihung, als er erkrankt zu Hause ankam. Der Mönch heilte ihn, so wie es die Gottesmutter im Traum anwies.

Als Gegenleistung erhielt er die Marienikone des Kaisers von Konstantinopel, die nach orthodoxer Auffassung der Evangelist Lukas (Agios Loukas) auf einem Holzbrett malte. andere Quellen schreiben, dass die Ikone ein Geschenk des byzantinischen Kaisers Nikephoros III zur Klostergründung im Jahr 1080 war. Leider ist das stets verhüllte Marienbild nicht zu besichtigen. Sie ist eine von drei Ikonen, die dem Evangelisten zugeschrieben wurden.

Kloster Kykkou - Moni Panagias tou Kykkos

 

 

 

 

Die in Gold und Silber eingefasste Ikone, welche sich in einem aus Perlmutt und Schildkrötenpanzer gefertigten Schrein befindet, erfüllte über Generationen seinen Zweck, in dem es während Zeiten großer Trockenheit großen Gebieten über viele Jahre den langersehnten Regen.

 

Kloster Kykkou - Moni Panagias tou Kykkos

 

 

 

 

Für die Besichtigung des Klosters mit seinen Anlagen sollte man etwa 1,5 bis zwei Stunden einplanen.

Leider gibt es keinen Lageplan des Klosters. Man darf hier die Orientierung nicht verlieren, um auch wirklich in allen Klostergängen gewesen zu sein. Es lohnt sich auf jeden Fall die vielfältige, farbenkräftige Wandmalerei zu besichtigen.

Die Besichtigung des Klostermuseums ist nur ohne Fotoapparat und Videokamera gestattet, was auch die Einhaltung sehr genau personell wie auch videoüberwacht kontrolliert wird. Sie sind vor Betreten abzugeben.

Klosterkirche Kykkou - Moni Panagias tou Kykkos

 

 

Da meine Kamera sehr teuer war, die Abgabe verweigerte und somit auf die Besichtigung verzichten wollte, gestattete mir doch das Personal in der Transporttasche verpackt sie mitzuführen.

Der Museum-Eintritt ist jedoch unabhängig von der einwöchigen Spezialeintrittskarte für archäologische Stätten und Museen zu zahlen.

Pünktlich um 13 Uhr verließen wir das Kloster Kykkos, fuhren nochmal auf dem oberen Parkplatz und folgen dann der Route, die uns in 25 km entfernten Ort Kalopanagiotis führte. Für diese 25 Fahrkilometer benötigten wir eine dreiviertel Stunde über eine sehr kurvenreiche und teils steile wie auch engen - in Orten sehr engen Straßen.

Mount Olympos Cyprus

 

 

 

 

Wir sahen schneebedeckte Gipfel des höchsten Berg Zyperns, den Mount Olympos mit 1952 m Höhe. Auf dem Gipfel befindet sich eine britische Radarstation (golf balls) der Royal Air Force und ist somit nicht zu betreten.

Stavros Church Pedoula und Balkan Wars Memorial

 

 

 

 

 


Kurz vor der Ortschaft ließen wir die Kirche Stavros Church von Pedoulas (Υψωση Τιμίου Σταυρού) und zugleich das Balkan Wars Memorial (Mahnmal der Balkankriege) links liegen, die wir schon sehr weit durch das übergroße weiße Kreuz sahen.

Scheunendachkirchen im Troodos-Gebirge

Erst im Rahmen der Vorbereitung dieser Reise hörten wir erstmals das Wort "Scheunendachkirche". So wie es der Name sagt, wurde über den meist sehr kleinen Tonnendachkirchen, die ohne Glockenturm sind, ein tief heruntergezogenes Schindeldach aufgesetzt, was von außen eher an einer schlichten und rustikalen Scheune, als an einer Kirche erinnert und schützen somit besser vor den häufig und stark auftretenden Regen. Nicht alle Kirchen hatten mit deren Errichtung das Satteldach - einige Dächer, wie in der Nähe des Ortes Kakopetria die Kirche Agios Nikolaos tis Stegis, wurden erst später errichtet.

Kalopanagiotis Cyprus

Man trifft diese zyprisch-orthodoxe Kirchen mit byzantinischer und postbyzantinischer Malkunst nur im Troodos-Gebirge auf Zypern an. Zehn von mindestens 29 Scheunendachkirchen wurden bereits in der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes nicht nur wegen den prächtig leuchtenden byzantinischen Fresken, meist aus dem 12. Jahrhundert, aufgenommen.


Scheunendachkirche Monastery Agios Ionannis Lampadistis in Kalopanagiotis (UNESCO-Weltkulturerbe)

Die Fahrt führte uns über schmale Straßen durch den Ort Kalopanagiotis, die durch die geparkten Fahrzeuge auch nur einspurig befahrbar war. Bei Gegenverkehr suchte man sich eine Lücke, um gegenseitig vorbeizukommen. Wir waren überglücklich, das Ziel über die Koordinaten im GPS-Gerät zu erreichen. Bei den vielen kleinen Gassen und der teils schlechten Ausschilderung hätten wir einige Zeit benötigt, die Ziele auch zu finden. Eine etwa 100 m lange schmale Brücke führte uns genau zur Scheunendachkirche Agios Ionannis Lampadistis. Vor der Kirche waren noch einige Lücken für das Fahrzeug frei. Da heute Sonntag war, nutzten viele örtliche wie auch Urlauber die Gelegenheit, dieses Kloster und Kirche zu besichtigen.

Kloster des Αγιος Ιωαννης Λαμπαδιστης, des heiligen Johannes Lampadisti

Unsere erste Scheunendachkirche und zugleich ehemaliges Kloster war die Agios Ioannis Lampadistis (Αγιος Ιωαννης Λαμπαδιστης), also des heiligen Johannes Lampadistis, in Kalopanagiotis.

Öffnungszeiten:
September - April: 09 - 13 Uhr; 15 - 17 Uhr
Mai - August: 09 - 13 Uhr; 165 - 18 Uhr.

Der örtliche Heilige vereinte mehrere Kirchen unter einem riesigen Schindeldach.
Leider war hier (eigentlich) das Fotografieren verboten.

Die Hauptkirche Katholicon, welche Saint Herakleidios gewidmet wurde, ist der Art nach eine Quer-in-Quadrat-Kirche aus dem 11. Jahrhundert. Das genaue Gründungsdatum des Klosters ist nicht bekannt.

Auf der Nordseite wurde im 12. Jahrhundert die St John Lampadistis Kapelle hinzugefügt, stürzte im 17. oder 18. Jahrhundert ein und im wurde im jetzigen Stil mit Gewölbe wieder aufgebaut. Ein kleiner Teil der Nordwand von der ursprünglichen Kapelle ist bis heute noch erhalten geblieben.

Agios Ioannis  Lampadistis - Kalopanagiotis

 

 

Die Wandgemälde stammen aus verschiedenen Epochen. Aus dem 12. Jahrhundert überstanden einige Wandmalereien die Zeit, wie die beiden knienden Mönche gegenüber dem unteren Teil des Bogens.

Im 13. Jahrhundert wurde die Kuppel mit dem westlichen und südlichen Gewölbe, dem zentralen Teil der Westwand errichtet. Aus dieser Zeit bis aus dem 16. Jahrhundert stammen die noch recht gut erhaltenen Fresken an den Wänden.

Ende des 14. oder Anfang des 15. Jahrhunderts wurde im Westen eine holzgedeckte Narthex (Vorhalle) gemeinsam mit der Hauptkirche und der gewölbten St. John Lampadistis Kapelle errichtet.

Im 14. Jahrhundert wurden die übrigen Teile der Hauptkirche mit biblischen Szenen geschaffen, von denen die evangelische Erzählung am besten erhalten geblieben sind. Reste von zwei Deesis Szenen sind teilweise auf der Nord- und Südwand noch sichtbar.

Kloster des Αγιος Ιωαννης Λαμπαδιστης, des heiligen Johannes Lampadisti

 

Die auf der halbzylinderförmigen Wand der Apsis dargestellten Six Prälaten / Hierachs sind weitgehend zerstört. Die auf der zentralen Apsis und der halben Apsis sind zwischen den Erzengeln Fresken von der Jungfrau mit Christus an der Brust.

Aus dem 14. Jahrhundert stammt die Freske "Jesus auf dem Kreuzweg", welche in der Kirche des heiligen Irakleidios (erster Bischof von Tamassos) zu besichtigen ist.

Um 1500 wurde in der „Lateinischen Kapelle“ wurde um 1500 der Marienhymnus (Hymnus Akathistos) gemalt. Ein Meisterwerk der postbyzantinischen, italienisierenden dreidimensionaler Malerei ist die Freske "Aufbruch der drei Magier" (μαγοι απο ανατολων)

Aus dem 16. Jahrhundert -sind die Wandmalereien der Nordkapelle. Der starke Einfluss aus der zeitgenössischen italienischen Renaissance ist unübersehbar.

Im 17. Jahrhundert oder Anfang des 18. Jahrhunderts wurde die Südwand der Kapelle mit der Hauptkirche und der Nordkapelle durch einen Bogen ersetzt, wodurch viele Wandmalereien unwiederbringlich zerstört wurden.

Für die ausgiebige Besichtigung sollte man etwa 15 Minuten einplanen. Man kann das gesamte Kloster besichtigen.

Bergdorf Moutoullas


Scheunendachkirche Ekklesia tis Panagias in Moutoullas (UNESCO-Weltkulturerbe)

Wir fuhren etwa vier Kilometer über enge Straßen durch das fruchtbare Marathasa-Tal in das Bergdorf Moutoullas, welches eine Höhe von 900m über NN hat. Unsere Koordinaten führten uns bis unmittelbar vor die Scheunendachkirche (845m üner NN). Die letzten hundert Meter gingen wir bergauf zur Ekklesia tis Panagia (Εκκλησία της Παναγίας). Sie ist auch als Kirche Church of Panagia / Panayia (The Virgin / Our Lady - Muttergottes) bzw. als "Unsere Liebe Frau von Moutoulla Kirche" bekannt und wurde wie in der gesamten Region Troodos im Holzdach Stil gebaut und von Ioannis (Johannis) und Irene Moutoullas finanziert. Dafür wurden sie am östliche Ende der Nordmauer mit Portraits und Inschrift verewigt.

Den Schlüssel zur Kirche erfragt man über den Vater Miltiades (+357 22 952 345 / 341) oder erhält ihm (wie verschiedene Quellen schreiben) im Nachbarhaus. Wir hatten leider nicht das Glück, sie von innen zu sehen. Auch andere Quellen schrieben, dass sie mehrfach ergebnislos versuchten, telefonisch wie auch vor Ort Zugang zum Inneren der Kirche zu bekommen.

Etwa 200m in nördlicher Richtung war unüberschaubar die sehr schöne Dorfkirche von Moutoullas.

Die Kirche wurde zusammen mit neun anderen byzantinischen und post-byzantinischen Kirchen Zyperns 1985 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen. Dies konnte durch den sehr guten Zustand der Kirchen und Fresken sowie Elemente, die die Beziehung zwischen östlichen und westlichen christliche Kunst zeigen, erreicht.

Ekklesia tis Panagia in Moutoullas

Die Zeugnis der byzantinischen Kultur auf Zypern sind wichtige Denkmäler der ländlicher kirchlichen Architektur, die bis heute erhalten blieben.

Die kleine, einschiffige Kirche der Allerheiligen Muttergottes hat im Osten innen und außen eine halbkreisförmige Apsis. Im 16. Jahrhundert wurden einige Änderungen wie die L-förmige Narthex (Vorhalle) am ursprünglichen Kirchenbau vorgenommen.

Grundriss der Kirche

Sie wurde wie alle Scheunendachkirchen in der Troodos Bergregion aus Steinmauern und Holzdächern errichtet. Durch die waldreiche Gegend sowie die eigene Herstellung von Dachsteinen kam den Erbauern zu Gute.

Die nichtklassischen, teils stark beschädigten Wandmalereien in der Panagias tou Moutoullas sollen überwiegend aus dem Jahr 1280 (außer das Freskos der Darbringung Christi im Tempel) und Maler sein.

Der Maler mit seinem unverwechselbaren Stil naiver Malerei einer Mischung aus Tradition und indigenen Stil ist nicht bekannt.

Panagias tou Moutoullas

 

Er benutzt auch Elemente des sogenannten Kreuzfahrer-Stils (stark akzentuiert und im begrenzten Farbbereich), welcher von westlichen Künstlern in Palästina und in verschiedenen anderen Kleinstaaten anwendeten. Überproportional Köpfe, die größer als die Körper sind - also schlechte Körperproportionen, groß aufgerissenen Augen und Instabilität der Bewegung sind die wichtigsten Merkmale dieses Stils. Durch die Verwendung eines warmen roten Hintergrundes ruft der Maler Emotionen und Ehrfurcht hervor.

Beispiel einer Freske ist, indem ein junger Mann mit der einen Hand ein Tuch vor die Nase hält und mit der anderen Hand das Ende einer Leinenbinde hält, in die Lazarus eingewickelt ist. Weitere Fresken sind, indem Jesus knien bittend vor Lazarus' Schwestern Maria und Martha ist sowie an der Westwand die „Auferweckung des Lazarus“ wo Jesus dem Lazarus, aus dem Grab zu kommen gebietet (siehe Johannesevangelium).

Für diesen Fotostopp benötigten wir fünf Minuten, bevor es etwa 5 km weiter durch das landschaftlich sehr reizvolle Marathasa-Tal nach Pedoulas zur nächsten Scheunendachkirche ging.

 

Scheunendachkirche Archangelos Michail in Pedoulas

Scheunendachkirche Archangelos Michail in Pedoulas

Die Scheunendachkirche Archangelos Michail (Kirche des Erzengels Michael - Εκκλησία του Αρχάγγελου Μιχαήλ) befindet sich Unterdorf von Pedoulas, im Tal des Marathasa in einer Höhe von 1080 m über NN. Auch diese Kirche wurde 1985 in die UNESCO-Liste des Welterbes geschrieben.

Nach Angaben der Widmungsinschrift über dem Nordeingang wurde die Kirche mit einer Spende des Priesters Vasilios Chamados (andere Quellen schreiben: Basil Chamados) im Jahr 1474 gebaut und mit vielen Fresken versehen.

Zu sehen ist es im Stifterbild über dem Nordeingang, indem der Prister in Priesterkleidung kniend und hinter ihm seine Frau mit den beiden Töchtern dem Erzengel ein Modell der Kirche überreicht. Leider habe ich kein eigenes Foto davon und verlinke es mit einem Foto aus Wikipedia.

Scheunendachkirche Archangelos Michail in Pedoulas

 

 

 

In der oberen Reihe ist ein Zyklus von Fresken aus dem Neuen Testament dargestellt.

Die Kirche gehört zu den typischen einschiffigen Holzdachkirchen der Region Troodos. Die Vorhalle, die zu seiner Süd- und Westseite erstreckt, wurde als Lagerraum (Loft) aufgrund der geringen Größe der Kirche verwendet. Der Dachboden wurde von den Frauen zum Beten verwendet werden, während nur Männer in der Hauptkirche ihre Religion ausüben konnten.

Fresken in der Scheunendachkirche Archangelos Michail in Pedoulas

 

 

 

 

Die Kirche des Archangelos Michail ist eine der wenigen Kirchen auf Zypern, die den Namen des Künstlers kennt, der sie mit Fresken verzierte. Minas war dieser lokaler Maler, der aus der Region Marathasa kam. Er war ein typischer schlichter Maler mit einen konservativen Stil und folgte damit der für diese Region typischen byzantinischen Tradition.

Bild links - rechts neben der Tür: Konstantin und Helena
Bild links - das dritte Bild rechte untere Reihe: Heilige Kyriaki. Auf dem Gewand trägt die heilige Kyriaki (Κυριακη) Personifikationen der Heiligen Woche. Durch Anklicken der Freskenfotos wird eine größere bildliche Darstellung der Fresken ermöglicht.

Fresken in der Scheunendachkirche Archangelos Michail in Pedoulas

 

 

Allerdings stellte er sich auch den künstlerischen Strömungen seiner Zeit mit westlichen Elementen in seiner Arbeit. Während dieser Zeit wurden viele zeitgenössische Kirchen mit Wandmalereien im gleichen Stil dekoriert.

Der hölzerne Altarraum ist ebenfalls erwähnenswert, der Bemalungen mit Wappen des mittelalterlichen Königreich Zyperns aus den Jahr 1474 enthält. Daneben befindet sich der Doppeladler, das Wahrzeichen der Palaiologan Dynastie, die letzten Könige des Byzantinischen Reiches.

Wenige Meter westlich der Kirche des Archangelos Michail wird in einem speziell eingerichteten Raum der alten Grundschule eine Sammlung von tragbaren Ikonen und viele andere Gegenstände der religiöse Kunst aufbewahrt. Sie kommen aus den byzantinischen Kirchen des Dorfes Pedoulas und werden vom 13. bis 20. Jahrhundert datiert. Aus Zeitgründen konnten wir dies leider nicht besichtigten.

Church of the Holy Cross Pedoulas

 

Da es kurz vor 15 Uhr war, konnten wir nicht so ins Deatail gehen. Immerhin standen noch einige Scheunendachkirchen auf dem heutigen Besuchsprogramm. Für Nachreisende sollte es kein Problem sein, denn hier beschreiben wir wie eingangs erwähnt eine abgeänderte Route, die die Besichtigung aller Ziele ermöglicht.

Reisende in den Monaten März und April fahren durch verschneite Kirschfelder - in den Monaten Mai und Juni kann man die köstlich frischen Kirschen kosten. Sowohl das Klima und die Höhe von Pedoulas sind ideal für den Anbau von Obst und Gemüse und ist die wichtigste Kirschproduktion auf Zypern.

Wir machten noch einen Fotostopp an der sehr großen Dorfkirche (oder Kloster?) von Pedoulas village, der Church of the Holy Cross, bevor wir zur nächten Scheunendachkirche in Kakopetria besichtigen wollten. Auf Google Map war sie nicht beschrieben.

Marathasa-Tal im Troodos-Gebirge

 

 

Die große weiße Kirche des Heiligen Kreuzes auf der Hauptstraße in der Mitte des Ortes ist in der Nähe der Statue von Erzbischof Makarios III sowie der großen Denkmals des Unabhängigkeitskämpfers Aristides Charalambous. Neben der modernen Kapelle steht das weiße 25m-Hochkreuz Fithkia.

Wir wechselten nun über einer kurvenreichen Straße vom Marathasa-Tal zum Solea Tal und erreichten dabei zwischendurch 1160 Höhenmeter. Man sollte sich dabei die Zeit nehmen, an den Parktaschen entlang der Straße einen Fotostopp einlegen, um die herrliche Landschaft in vollen Zügen genießen zu können. Man hat unterwegs bei guter Fernsicht einen sehenswerten Überblick über das Troodos-Gebirge.

Nach 15 Fahrkilometer in 25 Fahrminuten erreichten wir die Ortschaft Kakopetria. Mehrere Schilder wiesen den Weg zur Klosterkirche Agios Nikolaos tis Stegis.


Ehemaliges Kloster und Scheunendachkirche Agios Nikolaos tis Stegis, Kakopetria

Agios Nikolaos tis Stegis, Kakopetri

Die Scheunendachkirche von Agios Nikolaos tis Stegis befindet sich in einem zentralen Bereich des Troodos-Gebirge, in der oberen Solea Tal am Westufer des Flusses Klarios / Karkotis in etwa 800 m über NN. Etwa zwei Kilometer südwestlich liegt die Ortschaft Kakopetria. 1985 wurde die Kirche St. Nicholas of the Roof von Kakopetria in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Wenig beschrieben ist, dass die Church of Agios Nikolaos tis Stegis in Kakopetria Teil eines Klosters war.

Agios Nikolaos tis Stegis ist das einzige erhaltene Katholicon (Klosterkirche) aus dem 11. Jahrhundert byzantinische Kloster in Zypern. Die Kirche selbst ist aus dem 11. Jahrhundert, während die frühesten schriftlichen Quellen, die das Kloster erwähnten bis zum Ende des 13. oder Anfang des 14. Jahrhunderts reichten. Dieses Kloster blühte in der mittelbyzantinischen Zeit bis zur Zeit der Herrschaft der Franken. Während des 18. Jahrhunderts sank die Bedeutung und wurde bis zum Ende des 19. Jahrhunderts als Kloster betrieben. Seitdem wird sie als einfache Landkirche und Wallfahrtsort genutzt. Außer der Kirche blieb kein Klostergebäude bis heute erhalten.

Agios Nikolaos tis Stegis, Kakopetri

 

 

Vor der Kirche war ein großer Parkplatz (eher Wiese). Ein großes Tor signalisierte, dass man außerhalb der Öffnungszeit keine Möglichkeit hat, die Kirche von außen zu fotografieren. Die letzten hundert Meter gingen wir leicht bergab zu Fuß. Auf einer Bank wartete ein vermutlich Geistlicher, der die Schlüsselgewalt zur Kirche hatte. Er achtete streng darauf, dass auch das Fotoverbot eingehalten wurde. Selbst eine kleine Kollekte ließ ihn nicht umstimmen. Nach dem wir ausgiebig die Kirche von innen besichtigt hatten, machten also nur Außenaufnahmen.

Öffnungszeiten: Di - Sa 09.00 - 16.00 Uhr; So 11.00 - 16.00 Uhr; Montag und Feiertage - geschlossen;
Eintritt: frei

Die Kirche war deutlich größer als die vorher besichtigten Scheunendachkirchen und hatte auch einen anderen Grundriss (Grundriss der Kirche).

Agios Nikolaos tis Stegis, Kakopetri

 

Die Kirche ist eine gewölbte quer-in-quadratische Struktur und war ursprünglich ohne Narthex (Vorhalle), wobei ein Holzdach das Kirchenschiff wie auch die Vorhalle bedeckt.

Das später errichtete Steildach mit Flachziegel ist typisch für Gebäude im Gebiet des Troodos-Gebirge und führte dazu, dass die Kirche Agios Nikolaos im 13. Jahrhundert den Spitznamen "das Dach" (tis Stegis) erhielt.

Die Vorhalle wurde zu Beginn des 12. Jahrhunderts hinzugefügt, während spätere Erweiterungen und Änderungen das ursprüngliche Aussehen der Kirche änderte. Es führte auch dazu, dass dadurch bedeutende Wandmalereien unwiederbringlich zerstört wurden..

Das Innere der Kirche ist mit Fresken aus verschiedenen Zeiten ausgestattet, die eine Zeitspanne von mehr als 600 Jahren abdecken. Dieser komplett bemalten Kirche kann man mit Recht als Museum mit byzantinischen Fresken beschreiben. Die älteste Phase der Wanddekoration ist aus dem 11. Jahrhundert und es ist die wichtigste Gruppe von Wandmalerei, die auf der Insel aus dieser Zeit überlebt hat. Dargestellt wurden Szenen aus dem Dodekaorton (das Leben Jesu), die Auferstehung des Lazarus, der Dormitio von der Jungfrau Maria und viele mehr.

Agios Nikolaos tis Stegis, Kakopetri

Die nächste Phase ist auf das 12. Jahrhundert datiert. Sie beinhalten Wandmalereien aus dem südwestlichen Teil der Kirche, der Vorhalle und anderswo. Dabei ist die Darstellung der Vierzig Märtyrer und die Figur von Agios Nikolaos besonders erwähnenswert.

Der Großteil der Wandmalerei ist aus dem 14. Jahrhundert. Die Kreuzigung und der Auferstehung werden dem Ende des 13. und Anfang des 14. Jahrhunderts zugeordnet, während der Christus Pantokrator auf der Kuppel, die Propheten auf der Trommel der Kuppel und die Evangelisten auf die vier Zwickel aus dem 14. Jahrhundert stammen. Im Kirchenschiff und der Vorhalle gibt es eine Gruppe von lebensgroßen Heiligen aus dem gleichen Zeitraum.

Die überlebensgroßen Militärs Saints Theodore und George an der Nordwestwand sind besonders beeindruckend.

Im 14. Jahrhundert wurden die Apsis und die Gewölbe im Osten und Süden renoviert. Einige dieser Fresken sind jetzt in das Byzantinische Museum der Erzbischof Makarios III-Stiftung in Nikosia ausgestellt. Das gleiche Museum beherbergt auch einige bedeutende tragbaren Ikonen Agios Nikolaos die Stegis.

Old Kakopedria Local Church

 

Die letzte Phase der Wandmalereien aus dem Jahr 1633 beinhaltet die Apostel Petrus und Paulus, der die östlichen Pfeilern, die die Kuppel, in der Nähe der Ikonostase schmücken, die ebenfalls aus dem 17. Jahrhundert sind.

Nach der viertelstündigen Visite fuhren wir etwa drei Kilometer weiter bergab Richtung Norden bis ins Zentrum des Ortes Kakopetria. Hier waren wir nur noch in einer Höhe von etwa 600 m über NN. Schwer erkennbar war rechts die alte Ortskirche (Old Kakopedria Local Church) auf der Makariou III Ave. Wir parkten zwar neben der Kirche Agios Panteleimonas - gingen aber erst einmal auf die anderen Straßenseite der Hauptstraße.


Old Kakopetria Local Church

Hätten wir die Koordinaten nicht gehabt, hätten wir diese Kirche übersehen. Aber mittlerweile prägte sich schon unser Blick, um vergleichbar alte Gebäude zu erkennen.

Old Kakopedria Local Church

 

Intensive Recherchen im Internet gaben zwar den Standort der Old Kakopetria Local Church bekannt - eine Beschreibung war aber nicht auffindbar. Auch eine Beschilderung mit den wichtigsten Informationen vor der Kirche suchten wir vergeblich - wäre hier aber hilfreich gewesen. Schließlich hatte sie einmal einen Namen und wurde einem Heiligen gewidmet.

Da sie auch verschlossen war, blieben uns nur einige Fotos von außen.

So gingen wir wieder über die Straße zur Kirche Agios Panteleimonas. Sie sahen wir bereits aus der Ferne auf der Fahrt hierher.

Leider war auch sie verschlossen und ist scheinbar nur zu den Zeiten der Gottesdienste geöffnet. Als neuzeitliche Kirche ist sie für uns nur interessant, wenn wir genug Zeit zur Verfügung hätten.


Kirche von Kakopetria / Church Agios Panteleimonas

Kirche Agios Panteleimonas, Kakopetria

 

Mit Spenden und nach einer Initiative von den Bewohnern der Kakopetria wurde die Kirche Agios Panteleimonas in den Jahren 1989 bis 1994 gebaut. Für die über 1100 Einwohner des Ortes bietet die verhältnismäßig große Kirche eine Kapazität von 700 Personen.

Architektonisch ist die Church at Kakopetria Agios Panteleimonas im byzantinischen Stil mit einer Kuppel gebaut. Von außen ist sie mit Gips überzogen und temporär weiß gestrichen.

Es wurde begonnen, die Kirche mit Fresken zu bemalen. Über dem Altarraum befindet sich das Fresko der "Platytera" - weitere Fresken sind die "Auferstehung", die "Verkündigung" und verschiedene andere Fresken mit Darstellungen von Heiligen.

Kirche Agios Panteleimonas, Kakopetria

 

 

 

In der Westseite der Kirche an der "Narthex", also direkt unter den Frauen-Dachboden, ist das Symbol des St Panteleimon. Der Frauen-Dachboden ist wie ein Amphitheater zu ihrer Präsenz angeordnet. So können die gläubigen Frauen an den verschiedenen religiösen Zeremonien ausgezeichnet verfolgen.

Zur Erinnerung an St. Pantaleon wird am 27. Juli dieser Tag festlich begangen, an denen viele Christen aus den umliegenden Orten und Urlauber teilnehmen.

Wir fuhren nur 800 m weiter und nutzten den unmittelbar dahinter liegenden großen Parkplatz. Da hier relativ wenig Publikumsverkehr war, legten wir erst einmal ein kleines Picknick ein.


Kirche Agios Georgios  Kakopetria

 

 

Kirche Agios Georgios

Außen war die Aufschrift "ΑΓΙΟΣ ΓΕΩΡΓΙΟΣ". Also war es die St. George Kirche aus dem 16. Jahrhundert.

Die Kirche war zwar mit einem Eisenrigel ohne Vorhängeschloss verschlossen und lud uns somit zur Visite ein. Innen sah die sehr kleine Kirche sehr bescheiden aus.

Kirche Agios Georgios - Ikonostase mit Bema

 

 

 

 

Kirche Agios Georgios Perachoritis (optional)

Es gibt eine weitere Kirche gleichen Namens - jedoch mit dem Zusatz "Perachoritis", die etwa 250 m westlich der vorher besichtigten Old Kakopetria Local Church sich befindet. Wir hatten sie nicht vorgesehen - ist aber im Nachgang durchaus sehens- und empfehlenswert.

Sie erhielt den Namen "Perachoritis", weil die Nachbarschaft als "Pera Geitonia" oder "Pera Chorio" bezeichnet wird. Die Kirche Agios Georgios Perachoritis wurde im Jahr 1520 im byzantinischen Stil erbaut.  

Ursprünglich war sie vollständig mit Fresken bedeckt. Bis auf zwei Fresken hat der Zahn der Zeit diese vernichtet. Die eine Freske porträtiert St. Anastasia den "Farmakolytra" ("die eine, die Heilmittel vergiftet") und die andere porträtiert Saint Paraskevi.

Panagia Odigitria Kakopetria-GalataDer Hochaltar hat einen farbigen Dekor. Es ist eine kleine Kirche und kann rund 50 Gläubige aufnehmen.

Eine religiösen Zeremonie (Liturgie) dieser und gleichnamiger orthodoxen Kirche findet am 23. April, dem St.-Georgs-Tag (Georgstag oder Georgitag auch Georgi) oder am Ostermontag statt. Zu Ehren des heiligen Georg (frühchristlichen Märtyrers aus Kappadokien) wird an diesem Festtag sein heiliges Symbol wird in einer Prozession getragen.


Panagia Odigitria in Kakopetria-Galata

Gleich gegenüber der Kirche Agios Georgios war etwas erhöht die Kirche Panagia Odigitria Church (Παναγία Οδηγήτρια Γαλάτα, Galata, Church at Kakopetria). Ohne umzuparken ging en wir die wenigen Meter zu Fuß um einige Fotos zu machen. Auch sie war verschlossen und hatten somit nicht die Möglichkeit, sie von innen zu sehen.

Die Kirche ist in drei Schiffe durch zwei Reihen aufgeteilt und hat eine Kuppel. Die innere Dekoration der Kirche ist optisch ansprechend und imposant. Die ganze Kirche ist mit Darstellung des Lebens von Heiligen (Hagiographien) eingerichtet.

Panagia Odigitria Church, Kakopetria-Galata

 

In Sakristei mehreren heiligen Gefäße der Kirche, Schleier, Gewänder, alte Schnallen, Pfannen, ein Kreuz, ein Evangelium von 1745 und andere Gegenstände aufbewahrt werden.

Der Metropolit von Keryneia, Makarios II, nannte die Kirche "Mikri Faneromeni" ("eine kleinere Version der Faneromeni Kirche"), um ihren Glanz im Vergleich zur Kirche Faneromeni von Nikosia zu betonen.

Die Kirche Panagia Odigitria wurde in den Jahren 1929 bis 1930 mit Spenden und freiwilliger Arbeit von den Einwohnern der Gemeinde gebaut.


Kirche Agios Sozomenos, Galata

In meinen Reisevorbereitungen hatte ich zwar die Informationen zur Kirche Agios Sozomenos in Galata (Solea-Tal) in Papierform ausgedruckt, hatte sie aber übersehen, in der Routenplanung aufzunehmen. Sie ist nur 80 m südwestlich der eben fotografierten Kirche Panagia Odigitria - also eigentlich nur ein kurzer Fußweg dorthin. Sie ist eigentlich so sehenswert, dass ich sie mit in meiner Liste nachträglich aufgenommen habe.

Die Kirche wurde nach der Widmungsinschrift über dem Westeingang im Jahr 1513 erbaut. Nur Vierzehn Dorfbewohner die Bemalung der Kirche, die in einer Inschrift mit Namen, Vornamen und Beruf erwähnt wurden und belegt damit sogar das zypriotischen Dialekt des 16. Jahrhunderts. Sie ist eine einschiffige, holzeingedeckte Kirche und ähnelt den regionalen Scheunendachkirchen.

Das Innere der Kirche wie auch die Außenseite der Nordwand ist mit Fresken bedeckt und spiegeln mit byzantinischen Elementen und sehr wenigen westlichen Einflüssen den traditionellen Trend des 16. Jahrhunderts wieder. Die Fresken sind einige der frühesten Werke des Malers Symeon Axenti. Abgesehen von wenigen Ausnahmen, sind die Wandmalereien wie auch die Kircheneinrichtung im guten Zustand.


Kirche Agios Nicolaos, Galata

Nur 300 m weiter von der Kirche Panagia Odigitria befindet sich in nördlicher Richtung die Kirche Agios Nicolaos. Sie ist unscheinbar und im sehr schlechten Zustand. Da auch keine Tür die Kirche sichert, ist sie derzeit dem Verfall preisgegeben. Wir verzichteten darauf, einen Fotostopp einzulegen. Da wir auch nicht wussten, ob der folgende ehemalige Klosterkomplex "Panagia tis Podithou" und der Kirche "Panagia Theotókos" um 16 Uhr geschlossen werden (es war bereits 15:55 Uhr) fuhren wir die 800 m in Richtung Norden auf die B9. Nach wenigen Metern auf der B9 war die Ausschilderung zu unseren nächsten beiden Zielen.

Wir hätten aber auch den Feldweg kurz vor der Auffahrt zur B9 nutzen können, um direkt unser Ziel, der Scheunendachkirche Panayia Theotokus, zu erreichen. Diesmal war aber die Entscheidung richtig erst die Scheunendachkirche Panagia Podithou zu besichtigen, da der Schlüsselinhaber gerade Feierabend machen wollte.  

Scheunendachkirche Panagia tis Podithou in Galata

Scheunendachkirche Panagia tis Podithou in Galata

Die Scheunendachkirche Panagia tis Podithou (Church of Panagia (Our Lady) tis Podithou) befindet sich wie auch die vorherigen Kirchen in einem engen und fruchtbaren Tal des Flusses Klarios / Karkotis im oberen Solea-Tal. Sie wurde 1985 in der Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

Die Panagia tis Eleousa Podithou (Παναγία Ελεούσα της Ποδίθου) "Kirche der Barmherzigen Mutter Gottes von Podithou" war Klosterkirche (Katholicon) des gleichnamigen Klosters. Eine Widmungsinschrift auf einem externen Teil der Westwand des Jahres 1502 wurde beschrieben, dass sie auf Wunsch und Kosten der französischen Adelsfamilie Demetrios de Coron und seine Frau Helena gebaut wurde. Er war Hauptmann der Baronie Pentageia und aktiv bei den politischen Auseinandersetzungen im Jahr 1461. Er wird als Freske als alter Mann mit seiner griechischen Frau, der Jungfrau Maria und einem Modell der Kirche dargestellt.

Bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts bestand das Kloster, in dem zwei Mönche lebten, aber wie viele andere zyprische Klöster verfiel es und wurde schließlich nach den tragischen Ereignissen von 1821, als der Erzbischof und weitere Honoratioren nach der griechischen Revolution hingerichtet wurden, aufgegeben. Vermutlich im Jahr 1850 gründete der Mönch Sophronios die erste Grundschule im Klostergebäude.

Scheunendachkirche Panagia tis Podithou in Galata

Die Kirche ist eine einschiffige Kirche mit einem steilen Holzdach. (Grundriss der Kirche). Ein späterer Portikus (Säulengang / Säulenhalle mit geradem Gebälk) umgibt die drei Seiten der Kirche. Auf diesen Wänden stützt sich das Satteldach, so dass ein überdachter Fußweg zwischen Kirche und Wand gebildet wird.

Die Kirche wurde nie vollständig bemalt. Die Wandmalereien, die mit der Kirche zeitgenössisch sind, bedecken die Apsis mit der Heiligen Bema, beide Seiten der westlichen Giebel, sowie Teile der Nord- und Südwand. Nur die Figuren der Apostel Petrus und Paulus, auf der Nord- und Südwand bzw. Datum aus dem 17. Jahrhundert. Auf der linken Seite sind Fresken über die Kreuzigung und an beiden Seiten Fresken über die Kommunion der Apostel. Die Gemälde zeigen deutlich den Einfluss der westlichen Renaissance. Dies gilt vor allem für eine Kreuzigung an den Westgiebel. "Die symbolische Behandlung in der byzantinischen Kunst hat West dramatischen Erzählraum gemacht." Im linken Teil einer Kommunion der Apostel in der Apsis, Jesus erreicht sechs Aposteln, seinen ersten auf Peter, der Brot; Judas Iscariot wendet sich ab. Im rechten Teil zuerst Jesus erreicht sechs Apostel ihn Paul, den Wein. Engel begleiten Jesus.

Der Maler, wendete eher den westlichen Stil und Ikonographie an. Einige Szenen gelten als Beispiele für den Italobyzantinen Malstil, der auf der ganzen Insel in der venezianischen Zeit verbreitet war und vereint italienische mit byzantinischen Renaissance-Elementen.

Zu den Wandmalereien kam noch eine holzgeschnitzte Ikonostase. Die Ikonostase ist ein Beispiel des Einflusses von Venedig, die in vielen griechischen Ländern am Anfang des 16. Jahrhunderts typisch waren.

Scheunendachkirche Panagia Theotokos, Archangelos, Galata

In einigen Berichten fand ich den Hinweis, dass der Schlüssel im Coffee-Shop auf dem Dorfplatz zu bekommen ist. Der Eintritt ist frei - eine kleine Spende ist durchaus angemessen. Sicher hat nicht jeder das Glück, dass diese Kirche geöffnet ist. So fuhr auch gleich unser Schlüsselhalter nach nebenan zur Scheunendachkirche Ekklesia tou Theotokou oder Archangelou Michael.


Scheunendachkirche Panayia Theotokus, Ekklesia tou Theotokou oder Archangelou Michael

Die Scheunendachkirche Ekklesia tou Theotokou oder Archangelou Michael (Εκκλησία Θεοτόκου oder Εκκλησία του Αρχάγγελου Μιχαήλ, ), Kirche der Mutter Gottes oder des Erzengels Michael, befindet sich nur 100 m neben der eben besichtigten Scheunendachkirche Panagia tis Podithou in Galata. Sie schaffte es nicht in der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen zu werden.

Scheunendachkirche Panagia Theotokos, Archangelos, Galata

 

 

Die Inschrift lautet: "Die ehrwürdige Kirche der Heiligen Jungfrau Maria wurde mit einem Fundament von Mr. Stephanos Zacharias und seine Frau Luisa gebaut. Betet für sie. Amen. Und es wurde auf Kosten des Polos Zacharias und seine Frau Lena bemalt. Betet für sie im Namen des Herrn. Über dem Nordeingang wurden die Spender und Förderer in eine Deësis (Niederschrift eines eigennützigen Anliegens) dargestellt.

Die Fresken wurden im Jahr 1514 von Maler Symeon Axentis beendet und zieren die Wände mit Themen wie die Geburt und Taufe Jesus, Jesus ehrt seine Mutter sowie Johannes der Täufer.

Im Weihnachtsbild ist ein kahlköpfiger Schäfer vor Joseph in einer dicken Schaffell gekleidet.

Scheunendachkirche Panagia Theotokos, Archangelos, Galata

 

 

Polos, der vermutlich ein Sohn des Stephanos ist und schwarz gekleidet ist, hält ein Modell der Kirche in der Hand. Vor ihm kniete sein Sohn. Auf der anderen Seite des Familienwappens knien Lena und die drei Töchter als weibliche Familienmitglieder. Um an Lenas römisch-katholischen Ursprung zu erinnern, hält sie einen Rosenkranz. Die älteste Tochter von der rechten Seite trägt ein griechisches Buch in der Hand. "Die Stifter-Porträts mit ihrer fein gezeichneten Kleidung bezeugen, dass Axentis ein Meister in der Malkunst war, folgte jedoch streng der byzantinischen Malerei. Diese jahrhundertealten Regeln der Malkunst ließen wenig Spielraum für Innovation zu.

 

Apostolos Antreas Kirche Nikitari

 

 

 

 

 Wir fuhren weiter durch das Kargotis / Karkotis / Karyotis-Tal (im oberen Soleo-Tal) in Richtung Norden, folgten weiter der B9 in Richtung Nicosia / Lefkosa - also nahe der Grenze zum türkischen Teil Zyperns, bogen dann aber auf der F932 nach Nikitari ab. Nach etwas über 20 Fahrkilometer erreichten wir die Ortschaft Nikitari und steuerten direkt auf die im Ort unüberschaubare Apostolos Andreas Kirche zu.


Apostolos Andreas Kirche Nikitari

Trotz intensiver Recherche gab das Internet keine Informationen zur Apostolos Andreas Kirche von Nikitari bekannt. Sie scheint auch neueren alters zu sein. Da sie aber auf dem Weg zur Scheunendachkirche Panagia tis Asinou südlich von Nikitari lag, war sie mindestens ein kurzer Abstecher und ein Foto wert.

Scheunendachkirche Panagia Phorviotissa oder Panagia tis Asinou, Nikitari

Wir folgten weiter der F932, die sich etwa um 500 m über NN bewegte. Nach knapp vier Kilometer erreichten wir die Scheunendachkirche Panagia tis Asinou, die wie vorausgesehen 16 Uhr ihre Pforten geschlossen hat. Mehrere Touristen versuchten ebenfalls noch zu erreichen, dass man an den Pfarrer herankommt, um doch noch die Besichtigung zu ermöglichen - aber leider auch ergebnislos.


Scheunendachkirche Panagia Phorbiotissa
(UNESCO-Weltkulturerbe)

Schreibweisen: Panagia Phorbiotissa; Panagia Phorviotissa; Panagia Forviotissa, Panagia tis Asinou; Panagia tis Phorviotissa Asinou, Church of Panagia (Our Lady) tis Asinou; (Παναγία Φορβιώτισσα στην Ασίνου)

Die Scheunendachkirche und ehemaliges Kloster Panagia Phorbiotissa, besser bekannt als Panagia tis Asinou,befindet sich in den nördlichen Ausläufern des Troodos-Gebirges am östlichen Ufer eines Baches knapp 4 Kilometer südlich der Ortschaft in Nikitari.

Panagia Forbiotissa war die Klosterkirche (Katholicon) des Klosters von Forbion, wovon der Name entstanden sein kann. Nach Angaben der Widmungsinschrift über den Süd-Eingang aus dem Jahr 1105/1106, wurde die Kirche aus der Spende des Magistros Nikephoros Ischyrios (später als Mönch mit dem Namen Nikolaos) gebaut. Das Kloster wurde im Jahre 1099 gegründet und wie auch viele andere Klöster Ende des 18. Jahrhundert wieder verlassen wurde. Heute keine Spuren von dem Klostergebäude erhalten geblieben.

Scheunendachkirche Panagia Phorviotissa oder Panagia tis Asinou, Nikitari

Der Name Φορβιώτισσα, Phorviotissa, kann auch von der Wolfsmilch, der Euphorbiaceae, welcher hier im Überfluss wuchs. Der Name Ασίνου, Asinou, stammt von einem Dorf Ἀσίνη, Asine, welcher wiederum nach der antiken Siedlung Asine in der Argolis benannt wurde.

Die Kirche besteht aus zwei Teilen: das tonnengewölbte einschiffigen Langhaus mit den Apsis aus dem frühen und die gewölbte Vorhalle mit Apsiden im Süden und Norden aus dem späten 12. Jahrhundert. Die Vorhalle mit zwei halbrunden Apsiden zeigt die Art des direkten Einflusses von Konstantinopel.

(Grundriss der Kirche)

Die Kirche hatte von 12. Jahrhundert an das steile Holzdach mit flachen Ziegeln. Das aktuelle Holzdach wurde im Jahre 1959 erneuert und ist nur noch zum Teil aus dem 14. Jahrhundert.

Scheunendachkirche Panagia Phorviotissa oder Panagia tis Asinou, Nikitari

 

 

 

Die Wandmalereien sind meist aus dem frühen 12. Jahrhundert. In einer Nische in der Südwand ist eine Inschrift eines Spenders: "Die Kirche des Heiligen Theotokos auf dringenden Wunsch und die Mittel der Magistros (Beamte) Nikolaos Ischirios gemalt, als Alexius Comnenus der Kaiser im Jahr 1105/1106 war."

Das Innere der Panagia Forbiotissa ist vollständig mit Wandmalereien ausgekleidet. Die älteste Gruppe stammt aus den Jahren 1105/1106 im (damals) neuen Stil der komnenischen Zeit. Beispiele sind die in der Apsis mit der Heiligen Bema und die Wandmalereien an der Westwand der Kirche. Leider haben sie sehr große Schäden, vor allem bei Erdbeben erhalten. Im 14. Jahrhundert ist die Muschel der Apsis zusammengebrochen - wurde aber bald darauf wieder aufgebaut und neu gestaltet. Zur gleichen Zeit wurden auch die externen Stützpfeiler angebaut.

Diese Fresken spiegeln die Malkunst von Konstantinopel wieder. Vermutlich stammt der Künstler von dort und malte die wichtigsten Gruppen nach der damaligen byzantinischen Kunst.

Der starke Einfluss der Reichshauptstadt erklärt sich auch aus der Tatsache, dass die vorherrschenden geopolitischen Bedingungen in der Zeit von Alexios I Komnenos (1081-1118), die Zypern zu eine seiner wichtigsten Militärbasis des nordöstlichen Mittelmeerraum machte.

Die Wandmalereien in der Vorhalle wurden kurz nach der Errichtung in der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts gestaltet und und wurden in den Jahren 1332/1333 nach starken fränkischen Einflüssen renoviert. In der ikonographischen Gestaltung kann man die große Zahl der einzelnen Spender der Wandmalereien erkennen.

Die bekanntesten Wandmalereien sind "die vierzig Märtyrer von Sebaste", das "Zähneknirschen" und die Heilige Anastasia Pharmakolytria.

Troodos-Gebirge Cyprus

Es ist schon interessant, welche Detailtreue die Wandmalereien gestaltet wurde. In der östlichen Apsis - der Kommunion der Apostel, geht Jesus zu Johannes mit einem goldenes Gefäß mit Wein, während Judas Iscariot sich abwendet, um ihn zu verraten. In der westlichsten Nische der Nordwand werden die vierzig Märtyrer von Sebaste dargestellt, die in Sebaste (Σεβαστή), dem jetzigen Sivas in der Türkei ermordet wurden. Die Vorhalle zeigt das Jüngste Gericht - die Bestrafung der Verdammten, die weinend und ὁ βρυγμὸς τῶν ὀδόντων, Zähneknirschen dargestellt werden. Der Heilige Anastasia von Sirmium trägt als Ἀναστασία Φαρμακολύτρια, Anastasia Pharmakolytria, außer einem Kreuz ein Medikamentengefäß in der Hand. Auch der Gründer der Kirche wurde in der Tracht der byzantinischen Zeit verewigt. Einige wenige Fresken stammen aus dem 17. Jahrhundert.

Öffnungszeiten:
Wochentagen und samstags 9: 30-16: 00 Uhr (bis 17:00 Uhr im Winter)
Sonn- und Feiertage 10: 00-16: 00 Uhr                
Eintritt: frei

Wir machten einige Fotos und fuhren wieder nach Nikitari zurück. In der Ortschaft Xyliatos folgten wir die E907, die uns wieder bis in einer Höhen von 1040 m über NN nach Lagoudera brachte.


Scheunendachkirche Panagia tou Arakou, Lagoudera

 

Scheunendachkirche Panagia tou Arakou in Lagoudera
(UNESCO-Weltkulturerbe)

Gegen 17:30 Uhr erreichten wir nach 25 Straßenkilometer die Scheunendachkirche Panagia tou Arakou in Lagoudera, Church of Panagia (Our Lady) tou Arakos in Lagoudera. Wir hatten keine Hoffnung, die Kirche noch von innen zu sehen. also machten wir einige Fotos von der recht großen Anlage. Als wir im Inneren der Kirche noch Licht sahen, waren wir sehr überrascht. einige Frauen saßen im Inneren und fachsimpelten. Sie gestatteten uns, das Innere der Kirche noch zu besichtigen. Da sie mit sich selbst beschäftigt waren, bot sich die gute Gelegenheit, einige Fotos von innen zu machen.

Die Kirche Panagia tou Arakos befindet sich in einem zentralen Bereich des Troodos-Gebirge, zwischen den Dörfern Lagoudera und Saranti, im Bereich der Pitsilia.

Die gewölbte Ekklesia tis Panagia tou Arakos (εκκλησία της Παναγίας του Άρακος) ist aus dem späten 12. Jahrhundert. Der Name "tou arakou" oder "tou arakos" leitet sich von αρακάς, Arakas, Erbsen. Der Name kann aus dem Wort "Arakas" (eine Art Erbse), oder "Ierakas" (Falke) abzuleiten.

Scheunendachkirche Panagia tou Arakou, Lagoudera

Weihinschriften in Fresken über dem Nordeingang aus dem Jahr 1192 nennen Leon Afthentis, Sohn eines byzantinischen Beamten, als Spender.

Die Kirche Panagia tou Arakos war eine Klosterkirche (Katholicon) eines gleichnamigen Klosters aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts, als im aufblühenden monastischen Leben Zyperns viel gebaut wurde. Vassili Barsky, ein russischer Mönch, besuchte im Jahre 1735 das Kloster. Da es nur noch von drei Mönchen bewohnt wurde, sollte es fast aufgegeben werden. Nach anderen schriftlichen Quellen überlebt das Kloster sogar bis in die ersten Jahrzehnte des 19. Jahrhunderts.

Heute ist neben der Kirche im Norden ein zweistöckiges Klostergebäude als Priesterresidenz erhalten geblieben. Aus den Quellen geht nicht hervor, ob die Kirche "klösterlich" werden sollte oder nur eine private Kapelle werden sollte.

Scheunendachkirche Panagia tou Arakou, Lagoudera

 

 

 

 

(Grundriss der Kirche)

Die Kirche ist ein einschiffiger Kuppelbau mit einem kreuzförmigen Dach. Irgendwann, wahrscheinlich im 14. Jahrhundert, wurde es mit einer schützenden Holzdach mit flachen Ziegeln gedeckt. Das Steildach erstreckt sich über die Hauptstruktur auf drei Seiten, also mit vergitterten Holz ein Portikus bildet. Die Kuppel wird von einem separaten Holzdach abgedeckt - ein Merkmal, das einzigartig unter den Kirchen des Troodos ist. Während des 18. Jahrhunderts wurde die Kirche erweitert, indem die Westmauer abgerissen wurde.

Die bedeutendsten Fresken sind die Panagia Arakiotissa, Mary im Tempel und St. Anthony. Die Kirche zeigt die vollständigste mittelyzantinische Wandmalerei in Zypern. Der gesamte Innenraum der Kirche gemalt. Die Wandmalereien sind von außergewöhnlicher Qualität und folgen dem späten komnenischen Stil. Sie bilden die umfassendste Reihe von Fresken der mittelbyzantinischen Zeit in Zypern. Sowohl der Stil aber auch das Bildprogramm drücken die Trends der Maltechnik von Konstantinopel aus. Fast nichts aus der Reichshauptstadt - außer hier - hat die Zeit überlebt. Man erkennt, wie wichtig die bemalten Scheunendachkirchen in der Geschichte der byzantinischen Kunst sind.

Scheunendachkirche Panagia tou Arakou, Lagoudera

Die Wandmalereien stammen vom Maler Theodoros Apsevdis, der vermutlich im Jahre 1183 auch der Maler der Wandgemälde in der Enkleistra Agios Neophytos von Pafos war. Zwei Ikonen des Malers aus dieser Kirche, die Ikonenr "Jesus Christus" und "Panagia Arakiotissa", sind im byzantinischen Museum der Erzbischof Makarios III-Stiftung in Nikosia ausgestellt.

Hier zwischendurch einige Begrifferklärungen (nach Wikipedia):
Apsis ist ein im Grundriss nach halbkreisförmiger Raumteil, der am Hauptraum der Kirche anschließt.
Fast alle Scheunendachkirchen haben diese halbrunde "Ausbeulung".
Eine Ikonostase ist eine mit Ikonen geschmückte Wand mit drei Türen, die in Orthodoxen Kirchenbauten zwischen dem inneren Kirchenschiff und dem Altarraum (Bema) steht.
Ein schönes Beispiel ist im Foto der Kirche St. George Kirche von Kakopetria.

Die Fresken in der Apsis der Bema sind von einem anderen Stil als der Rest in der Kirche Es es wird vermutet, dass sie von einem anderen Maler vor 1192 gemalt wurden. Sehr selten sieht man die Darstellung der sieben zypriotischen Heiligen auf der halbzylinderförmigen Apsis der Wand, was hier eine Besonderheit ist. Die Jungfrau auf dem blinden Bogen über dem Nordeingang und einige andere Szenen stammen aus dem 14. Jahrhundert. Die Kirche wurde zum letzten Mal im 17. Jahrhundert renoviert. Die Ikonostase aus Holz ist aus dem Jahr 1673. Aus dieser Zeit stammen auch die Darstellungen der Heiligen an der Außenseite der Nordwand

In einer Nische in der Nordwand befindet sich die "Mary im Tempel". Nach dem Evangelium des Jakobus wurde die dreijährige Maria über die von ihren Eltern Joachim und Anna den Diensten des Tempels von Jerusalem übergeben. Sieben hebräischen Jungfrauen mit bestickten Gewändern folgen Joachim, Anna und Maria.

Sonnenuntergang auf der Autobahn A6 bei Limassol, Zypern

In der entgegengesetzten Nische in der Südwand befindet sich die Panagia Arakiotissa mit Widmungsinschrift. Maria steht vor einem Thron. Es ist die früheste Darstellung eines byzantinischen Mater Dolorosa. Vielleicht wurde der Ernst der politischen Lage erkannt, die die Eroberung Zyperns durch Isaac Comnenus in 1185, später von Richard Löwenherz im Jahre 1191, der Übergang zu den Tempelrittern im selben Jahr und ein Jahr später dem Haus von Lusignan.

Öffnungszeiten:  Bitte fragen Sie den Priester, der neben der Kirche wohnt, ob er die Kirche öffnet.
Eintritt: frei


Entgegen unser ursprünglichen Planung, die Rückfahrt zum Hotel "Akamanthea Holiday Village" in Polis durch das Troodos-Gebirge durchzuführen, wählten wir aus Zeitgründen die schnellere Route, indem wir bei Limassol die Autobahn A6 nach Pafos nutzten, weiter auf der B7 nach Polis fuhren und das Hotel gegen 20.30 Uhr erreichten. Somit hatten wir noch genügend Gelegenheit, am Abendbrot im Hotel teilzunehmen.

Weitere sehenswerte Ziele in der Region:
⇒  35.130254, 33.080622 - Griechisch-orthodoxe Fünf-Kuppel-Kirche "Apostles Varnavas and Ilarionas" in Peristerona, (aber auch bei der noch geplanten Reise Ostzypern möglich)
⇒  34.936837, 32.838073 - Panagia Trikoukkia Monastery in Prodromos,
⇒  35.041811, 32.893708 - Cyprus Railways Museum in Evrychou (Für Eisenbahnfreunde!). 


Tagesfotos:
410 Fotos mit 4288x2848 Pixel bei 300dpi; GPS-Daten; Kamera: NIKON D300S

Fortsetzung mit Teil 5:  Reisebericht Troodos (Agros, Berg Olympos, Platres, Omodos, Panagia, Kloster Chrissoroyiatissa)


Reisebericht Israel 2013 * Reisebericht Costa Brava / Spanien 2013 * Reisebericht Albanien und Reisebericht Kosovo 2012 * Reisebericht Südindien 2010