Kurz-Übersicht der Rundreise Lanzarote im Reisebericht Lanzarote mit Koordinatenliste der einzelnen Ziele
Rundreise Teil 1: Reisebericht Timanfaya (Montañas del Fuego, Centro de Visitantes e Interpretación de Mancha Blanca, El Golfo, Los Hervideros),
Rundreise Teil 2: Reisebericht Mirador del Rio (Mirador del Rio, Cueva de los Verdes, Jameos del Agua, Tropical Parque, Quesera de Bravo),
Rundreise Teil 3: Reisebericht La Geria (Castillo de Santa Barbara, Iglesia de Nuestra Señora de Guadalupe, Casa-Museo del Campesino, Agricola El Patio),
Rundreise Teil 4: Reisebericht Arrecife (Arrecife mit Castillo de San José und San Gabriel, Iglesia de San Ginés und Lagune Charco San Ginés),
Rundreise Teil 5: Reisebericht Haria. Cesar Manrique (Playa de Famara, Haria, Jardín de Cactus, Fundación César Manrique),
Rundreise Teil 6: Reisebericht Geria-Wein (Weinmuseum, Bodegas, Weinanbaugebiet La Geria).
Rundreise Teil 1: Reisebericht Timanfaya (Montañas del Fuego, Camino Pista Rural de los Valcenes):
Da der Abflug für den nächsten Tag um 04:45 Uhr vorgesehen war, konnten wir in aller Ruhe zu Hause das Abendbrot einnehmen und mit dem 20 Uhr Zug nach Frankfurt/Main fahren. Das Umsteigen in Erfurt war zeitlich gut zu schaffen. Der ICE 2152 war auch recht leer, so dass wir einen Viererplatz mit Tisch hatten. Nur die Verbindung mit meinem USB-Stick (Vodafon) war dermaßen langsam, dass Downloads kaum durchführbar waren. Die Verbindung riss auch einige Mal ab.
Bei der Buchung merkten wir gar nicht, dass der Zug zum Flug 2. Klasse inklusive war. Wir hatten uns schon auf die Autofahrt eingerichtet. Es wäre unsinnig gewesen, mit dem eigenen Auto zum Abflughafen zu fahren und für das Parken des Fahrzeuges Parkgebühren zu bezahlen.
In Frankfurt stand nochmals ein Umsteigen an - der Weg zum Nachbargleis war diesmal nicht weit. Kurz vor Mitternacht erreichten wir den Fernbahnhof auf dem Flugplatz.
Günstig ist, dass man bereits 30 Tage vor Flug online per Web-CheckIn einchecken kann. Die Sitzplätze sind bereits vorbelegt, kann sie aber noch für 16 Euro/Person umbuchen. Für ein XL-Sitzplatz berechnet TUIfly 30 Euro und für einen Komfortsitz 35 Euro für Flüge zu den Kanarische Inseln und nach Funchal.
Inklusive war pro Person ein Gepäckstück bis 15 kg und Handgepäckstück bis 6 kg (55 x 40 x 20 cm) zuzüglich Laptop. Man sollte vor Abfahrt die einzelnen Gepäckstücke wiegen, um vor böse Überraschungen bei der Gepäckabfertigung vorzubeugen. Übergewichte kann man wie dem Check bereits günstig(er) vorbuchen - beispielsweise statt den freien 15 kg auf 20 kg von nur 5 Euro. Stellt man dies erst beim CheckIn am Schalter fest, zahlt man am Flughafen einen Preis von 50 (!!) Euro.
Die Sicherheitskontrollen waren gegenüber vorherigen Flügen deutlich verschärft worden. Hier kann es durchaus zu längeren Wartezeiten kommen.
Wir flogen mit einer Boeing 737 der Fluggesellschaft TUIfly, Flug X3 2186 fast genau um 04:45 Uhr vom Terminal 2 ab - also eine Billigfluglinie, wo man sich einige Speisen und Getränke besser nach dem Sicherheitscheck kauft und mit an Bord nimmt. Die Speisen und Getränke lässt sich TUIfly gut bezahlen. So kostet im TUIfly Bistro & TUIfly Café ...
Unsere Sitze A-D in der Reihe 24 hatten einen Reihenabstand von ... cm. Wie bereits beschrieben kann man sich für einen eigentlich günstigen Aufpreis mehr Beinfreiheit dazukaufen. Alle versuchten ein wenig zu schlafen. Es wurden ja auch keine Extras wie Videos oder Musik angeboten - das ist bei einem derartigen Preis auch kaum möglich.
Gegen 08:10 Uhr landete die Boeing weich auf den Airport Lanzarote. Die Abfertigung ging zügig. Gegen 8:40 hatten wir das Gepäck und wurden von der regionalen Reiseleitung im Empfang genommen. Wir wurden auch gleich zu dem Bus verwiesen, der uns zum Hotel brachte. Dieser war sogar mit kostenfreien WIFI ausgestattet und hatten somit ersten Kontakt mit der Heimat.
Bis zum Hotel "THB Tropical Island" in Playa Blanca waren es nur 28 km, für die man normalerweise etwas über 30 Minuten Fahrzeit benötigt - durch das Anfahren an alle Hotels hatten wir nach einer Stunde das unser Hotel erreicht. Scheinbar waren die Zimmer noch nicht frei - bis weit nach 12 Uhr mussten wir warten, bis wir die Apartments erhielten.
Das Hotel bot auch WIFI an, was sie sich auch gut bezahlen ließen. Für einen Tag zahlt man 3 Euro, bei drei Tage 6 Euro und bei einer Woche 19 Euro. Man kann aber nur stets ein Gerät angemeldet haben. Will man Kontakt per Smartphone haben, darf das Smartphone des Partners oder ein Laptop nicht online sein.
Die Ankunft war im Hotel für vormittags vorgesehen und wollten die Stadt besichtigen. So buchten wir auch nicht für diesen Tag einen Mietwagen - zum Glück! Mit Ankunft kurz vor 10 Uhr checkten wir im Hotel ein. Der Manager serwies, dass wir uns ein wenig gedulden sollten, bevor wir unser Apartment zugewiesen bekommen. Der Hausmeister kümmert sich bereits darum. So saßen wir in der Lobby und warteten. Nach etwa 60 Minuten fragten wir mal nach, ob nun das Apartment bereit ist. Der Manager fragte per Sprechfunk nach uns sicherte eine weitere halbe Stunde zur Lösung des Problems zu. Zwischendurch ging aber die Abfertigung anderer ankommender Gäste zügig voran. Nach zwei Stunden wurden auch unsere Kinder unruhig. Sie fragten an der Rezeption nach, wann sie endlich ein Apartment bekommen können - jedoch ohne eine kindgerechte tröstende Antwort. So gestatteten wir zwischendurch unseren Kleinen, dass sie sich in der Lobby umziehen können und endlich in das aus dem Lobbyfenster sichtbaren Pool etwas zu tummel und somit die Wartezeit zu überbrücken.
Da im Lastminute-Angebot unserer Reise keine Verpflegung dabei war, knurrte uns nun auch noch der Magen und besorgten uns auf der Schnelle im nahen Shop (auch sonntags bis 22 Uhr geöffnet!) etwas zu Essen und einige Getränke.
Man hätte ja nun auch die Koffer im Kofferraum abstellen können, wenn uns klar die Wartezeit gesagt worden wäre - wurde aber nicht. Und empfehlenswert wäre es auch nicht gewesen, denn man hätte ein Familienmitglied zur Aufsicht bereitstellen müssen. Ein Kommen und Gehen war ständig zu beobachten. Nun - das Hotel sicherte sich mit einem cleveren Hinweis ab: "Lassen Sie keine Wertsachen für Ihre eigene Sicherheit machen Sie immer die Tür zu und geben Sie den Schlüssel an der Rezeption zurrück".
Ja - bei einer für jeden interessierten Gast eine offene Tür - wie geht das?
Nach genau 205 Minuten (!!) Wartezeit (knapp 3 ,5 Stunden) erhielten wir endlich den Schlüssel für unser Apartment (Nr. 306). Unseren vorbereiteten Besuchsplan in der Stadt war eh nicht mehr schaffbar.
Hier ereilte uns die nächste Überraschung. Zwar für 4 Personen gebucht - vorbereitet war es für 2 Personen. Dann entdeckten wir, dass unter dem Sofa ein Auszugsbett ist - also können schon mal 3 Personen schlafen. So sollte es auch vorbereitet worden sein, denn auch die Handtücher waren für 3 Personen bereitgestellt. Beim Besteck gab es die nächsten Fragen: 2 große Löffel (vielleicht Suppe essen mit der Familie in 2 Durchgängen?). Bei den Messern wurde auch eins weniger bereitgestellt. Warum soll denn auch schon ein 11-jähriges Kind mit einem eigenen Messer umgehen dürfen.
Wir hatten Glück - zwei Apartments weiter war das Zimmermädchen tätig und konnten ihr die Mängel zeigen und sicherte Abhilfe zu.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, erkundeten wir nun doch noch den Ort Playa Blanca in einer gekürzten Version.
Wir gingen zum Strand Playa Dorada und weiter in östlicher Richtung zum Castillo de los Colorados. Ursprünglich wollten wir weiter zu den Papagaya Stränden gehen und mit unseren Kindern baden - war aber wegen den "herzlichen" Empfang im Hotel aus Zeitgründen nicht mehr möglich.
So gingen wir wieder zurück und gingen weiter bis in Richtung Fährhafen. Von hier aus beendeten wir den Stadtrundgang von Playa Blanca. Im Hotel angekommen schauten wir als erstes nach, ob denn wir nun auch für alle vier ein Bett haben. Während unserer Abwesenheit in der Stadt wurden zum Glück die Fehlteile aufgefüllt und konnten in aller Ruhe den fehlenden Schlaf der letzten Nacht nachholen.
Übernahme Mietwagen der Mietstation / car rental: "Ciciar" in Playa Blanca / Anlieferung im Hotel
Wecken war heute für 8 Uhr vorgesehen, da wir für um neun Uhr die Übernahme des Mietwagens geplant war und auch noch in aller Ruhe frühstücken wollten. So entschieden wir uns bereits im Voraus online in Deutschland, direkt bei der Auto-Mietstation "Cicar" in Playa Blanca einen "Opel Corsa " für diesen Tag zu buchen. Minutengenau wurde er im Hotel angeliefert und wird vor Abreise hier wieder abgeholt. Der Opel Corsa, viertürig mit GPS kostete 150,84 Euro einschließlich Premium-Rundum-Sorglos-Schutz ohne km-Begrenzung für diese sechs Tage. Unabhängig davon hatten wir unser eigenes GPS-Gerät (Garmin) mit, da wir den Umgang damit kannten.
Wir packten schnell unsere Sachen und los ging es. Ursprünglich war als erstes das Centro de Visitantes e Interpretación de Mancha Blanca geplant, belasen uns aber, dass es zu lange Schlangen am Eingang des Montañas del Fuego kommen kann. Diese Entscheidung war auch richtig, wie sich später heraus stellte.
Wir fuhren auf der Calle del Rubicón (LZ-2), also durch die Rubicon-Ebene. Als erstes kam in einem Kreisverkehr der Abzweig nach El Golfo, fuhren aber weiter bis zum nächsten Abzweig nordöstlich von Yaiza und wechselten auf die LZ-67 (Carretera Local), die bereits per Vorwegweiser unser Ziel beschrieb.
Nur wenige Meter dahinter beginnt bereits der Parque Nacional de Timanfaya. Ein Schild mit einem Teufel, dem bösen "El Diablo", welches von César Manrique entworfen wurde, markiert die Grenze zum Nationalpark und werden dieses Zeichen noch öfters zu sehen bekommen. Die Straße "pflügt" sich durch Berge von Lavamassen links und rechts der Straße.
Kurz vor der Einfahrt zum Nationalpark kamen wir noch an der Dromedar-station "Echadero de los Camellos" (28.991560, -13.742225) vorbei. Eine riesige Menge mit Doppelsitzen gesattelten Dromedare warteten auf Gäste. Man wird in einer Reihe von 5-6 Dromedaren von einem Camelleros (Treiber) zu einem nahen Hügel im Timanfaya Nationalpark geführt und dann geht es schon wieder abwärts zur Talstation.
Für Japaner und Kinder ist es bestimmt ein tolles Erlebnis - für mich ist es ein Touristennepp zum Preis von 12 Euro pro Dromedar (mit 2 Sitzen) für einen etwa 20-minütigen Ritt von einem knappen Kilometer Wegstrecke. Für ein Foto mit Dromedar bezahlt man 5 Euro.
Unmittelbar am nördlichen Ende des Echadero de los Camello ist das Museo de Rocas - ein kleines Geologiemuseum, in dem einige Gesteinsproben ausgestellt werden. Über die Lage des Museums gab es in mehreren Quellen unterschiedliche Angaben, so dass wir es auch nicht in unserem Programm aufnahmen. Die einen berichteten, dass es hier an der Station ist - andere bei der Kamelfarm südlich von Uga. Ich vermute doch, wie auch Google Places es positioniert (28.992353, -13.742191), scheint der richtige Ort zu sein.
Das Echadero de los Camellos hat von 09:00 - 16:30, in der Nebensaison bis 16:00 (Google+ beschreibt 13:00) geöffnet.
Etwa 2,5 Kilometer danach ist der Taro (Einfahrt) zum Nationalpark. Zu Spitzenzeiten warten die Fahrzeuge noch auf der LZ-67, bevor sie das Ticket im kleinen Häuschen erwerben können.
Der Timanfaya Nationalpark mit seinem Bereich "Montañas del Fuego" hat von 09:00 bis 17.45 Uhr geöffnet. Die normale Eintrittskarte kostet 9 Euro, für Kinder 4,50 Euro. Man kann natürlich auch gleich die Rabatt- / Bonuskarte zu 3, 4 oder 6 Sehenswürdigkeiten kaufen und damit allerhand sparen.
Man sollte es aber gleich bei der ersten Sehenswürdigkeit nutzen, damit der Gewinn effektiv bleibt. Das waren für uns somit schon einmal für uns 90 Euro Kultur- und Bildungsfond für sechs geplante Sehenswürdigkeiten.
Nun fährt man auf einer Straße zum 2,5 km entfernten Parkplatz vor dem Islote de Hilario (Hilarius Insel), welches sich im Zentrum der Montañas del Fuego - (Feuerberge) befindet. Aber auch an dieser Straße kann es zu Staus kommen, wenn der Parkplatz dort bereits überfüllt ist.
Wir erlebten es auf der Rückfahrt, als ein Posten erst Fahrzeuge hoch lies, als die gleiche Anzahl ihn wieder verlies.
Der Name des Parque Nacional "Timanfaya" stammt von einem der elf hier bei dem Vulkanausbruch verschütteten Dörfer, die einst zur Kornkammer der Insel zählten.
Die Fahrt nach oben war bereits mehr als Aufregend. An einer Stelle dachte man aus der Ferne, man fährt direkt in einem Vulkan hinein - bog aber dann nach rechts ab.
Nun erreichten wir das Visitor Center auf der Hilarius Insel. Da wir sehr früh da waren, gab es noch ausreichend Parkplätze. Ein scharfer, kalter Wind zwang uns noch die wetterfesten Jacken anzuziehen.
Oben, gleich neben das von Cesar Manrique erbaute Restaurant El Diablo fuhr bereits einer der Busse für die Rundreise "Camino Pista Rural de los Valcenes" (Ruta de los Volcanes) langsam los und wartete noch, als er uns und eine weitere Familie sah. Er wollte seine freien Plätze noch belegen. Ich als Letzter durfte neben dem Fahrer auf dem Klappsitz im Eingangsbereich des Busses sitzen und hatte mit der rechten Seite somit eine prima Fotoposition.
Die Busfahrt ist im Eintrittspreis enthalten. Es waren auch ausreichend Busse noch vorhanden, was sich aber nach der Rundfahrt anders darstellte.
Wenn es planbar ist, sollte man diese Tour an einem sonnigen Tag durchführen. Dadurch kommt die Farbenvielfalt erst einmal richtig zur Geltung und die Sicht ist auch dann hervorragend. Die besten Fotomotive waren auf der rechten Seite, da die Busse entgegen dem Uhrzeigersinn den etwa 10 km langen kurvenreichen Kurs absolvieren.
Mehrfach hält der Fahrer den Bus an, um den Touristen ausreichend Gelegenheit zu haben, beidseitig aus den schönsten Positionen Fotos zu machen. Bei besonders schönen fahrerseitigen Motiven nahm sogar der Fahrer die Fotos aus dem geöffneten Fahrerfenster auf. Ein Aussteigen oder Öffnen der Fenster war nicht möglich. Während des Rundkurses gab es Erläuterungen in Spanisch, Englisch und Deutsch.
Ständig wird das Lavafeld über Meßstellen überwacht, um Frühzeitig neue Aktivitäten feststellen zu können.
Die Busfahrt war eine Unterrichtsstunde in Vulkanismus. Man lernt die verschiedenen vulkanischer Materialien und geomorphologischen Strukturen kennen. Teilweise wurden die einspurig befahrbaren Straßen regelrecht in den Lavaströmen hineingeschnitten.
Der Mitarbeiter von César Manrique, Jesús Soto entwarf diesen etwa 40-45 minütigen faszinierenden Rundkurs, der neben den Vulkankegel- und Kraterausblicken folgende Sehenswürdigkeiten einschloss:
Nun sahen wir auch bereits wieder den Ausgangspunkt der Busrundfahrt - den Islote de Hilario (Bild unten).
Nach der Rundfahrt nahmen wir an einigen geothermischen Vorführungen teil, die zeigten, dass tatsächlich sehr hohe Temperaturen unmittelbar unter der Erdoberfläche herrschten. Unmittelbar unter der Oberfläche herrschen Temperaturen von 100 - 150°C. Da wir das nicht so richtig glauben wollten, ging ein Parkangestellter zu verschiedenen Stellen und ließ uns mit der Hand in kleine Spalten greifen. Tatsache - sehr heiß! In 6m Tiefe herrschen bereits um 400°C, in 15 - 20 m um 700°C. Dies verursachen Magmareste in etwa 4 km Tiefe aus den Vulkanausbrüchen aus dem 18. Jahrhundert (1.9.1730 bis 1736).
So entzündete sich ein Büschel Gestrüpp nach wenigen Sekunden von selbst und brannte gemächlich ab, welches ein Angestellter in einer kleinen Grube warf.
Anschließend schüttete er einen kleinen Schwabb Wasser in einem etwa 10m tiefen Erdtrichter und kippte den Rest des Wassers wenig später hinterher. In einer riesigen Wasserdampf-Fontäne blies es wie ein Geysir aus dem Erdloch.
Wir ließen es uns nicht nehmen, im Restaurant El Diablo eine Tasse Kaffee zu trinken. Für eine Speisemahlzeit war es noch zu früh. An einem interessanten Erdwärmegrill nach einen Architekteneinfall von César Manrique rösteten bereits einige Geflügelstücke. Die Pellkartoffeln waren ebenfalls schon weich zum Essen.
Eine sehr lang Schlange wartete bereits auf die Rückkehr der ersten Busse. Dass es untersagt ist, mit dem privaten PKW diesen Rundkurs zu fahren, wird nach Ende der Busfahrt verstehen. Megastaus wären auf der sehr engen Straße ohne Überholmöglichkeit die Folge, weil fast jeder viele Fotos aus allen Lagen und Situationen machen möchte.
Man kann sich natürlich auch einen ganzen Tag hier aufhalten. Das Angebot ist vielfältig und kann je nach Interesse ausgiebig genutzt werden.
Zwei unterschiedlich geführte Touren durch den Timanfaya Nationalpark (Anmeldung im Centro de Visitantes erforderlich!) kann man ebenfalls buchen. Hier sollte man zeitnah buchen, da die Personenzahl begrenzt ist.
Am Centro de Visitantes e Interpretación de Mancha Blanca endet das gewaltige Lavawüste und somit auch der Nationalpark. Es ist sinnvoll, vor dem Besuch des Nationalparks sich hier im Informationszentrum mit den Grundlagen des Vulkanismus sich zu beschäftigen und die Geschichte des Nationalparks Timanfaya.
Öffnungszeiten von 9 - 17 Uhr; Eintritt - frei
In den Räumen sind zahllose Informationstafeln, die den Vulkanismus in spanischer, engischer und deutscher Sprache und deren Zusammenhänge sehr anschaulich erklären. Das war natürlich gleich eine gute Lehr- und Lesestunde für unsere Kleinen, die jeden deutschsprachigen Text laut vorlesen mussten und konnten unklare Begriffe oder Zusammenhänge von uns erläutert bekommen. Im Kinosaal lief ein film über die Insel und im Untergeschoss wurde ein Vulkanausbruch (zumindesdtens der Geräuschkulisse nach) simuliert. Es fehlte vielleicht nur die Simulation eines Lavastromes, die auch mit einfachen technischen Mitteln möglich gewesen wären. eine kleine Terrasse wie ein über 100 Meter langer Steg führt mitten in das Lavameer hinein und ermöglichte einen groben Überblick über das nicht endende Lavafeld.
In den großzügig konzipierten Räumen befinden sich diverse Ausstellungsstücke in Schaukästen und Glasvitrinen, Bilder und Karten, Monitore auf denen Informationen zum Vulkanismus gezeigt werden, ein Kinosaal, in dem ein zweiteiliger Film über Lanzarote gezeigt wird und ein Saal, in dem ein Ausbruch eines Vulkans simuliert wird. Über eine Terrasse, die direkt ins Lavameer gebaut ist, gelangt man ins Freie, und hat von dort einen guten Überblick über die umliegenden Lavafelder.
Immerhin knapp 2 Stunden verbrachten wir im Centro de Visitantes e Interpretación de Mancha Blanca, bevor wir uns auf den Pückweg machten.
Wir fuhren wieder auf der LZ-67 zurück Richtung Yaiza. Unterwegs war der Stau zur Zufahrt zum Nationalpark abgebaut - aber auf dem Zufahrtsweg wurde immer noch eine lange Schlange Autos durch einen Posten zur Fahrt auf dem Parkplatz zum Islote de Hilario zuückgehalten.
Nach 11 km Fahrt bogen wir wieder auf die LZ-2 in Richtung Hotel ab. Direkt im Kreisverkehr zur LZ-2 begegneten wir die Dromedarkarawane, die auf dem Nach-Hause-Weg war.
Nur 3 km weiter bogen wir auf den Abzweig nach El Golfo (LZ-704) ab. Nach weiteren 5 km mündete die Straße auf die LZ-703 ein, die wir rechts bis zum Ortseingang von El Golfo folgten. Auf dem Weg dorthin war wieder einer der vielen Liegefahrradfahrer unterwegs, die sehr schlecht erkennbar sind. Uns begegneten bereits mehrere, zweimal sogar hinter einer Bergkuppe, wo sie auch noch sehr schlecht einbar sind. Eine bessere Sichtbarmachung dieser Kleingeräte durch auffällig hohe Wimpel würden gerade zu ihrer Sicherheit nützlich sein. Bei tiefstehender Sonne sind sie teils kaum erkennbar. Gleich im Ortseingang war links ein Parkplatz. Von hier aus geht ein Fußweg zur Meerwasserlagune El Golfo.
Es begrüßten uns erst einmal mehrere Stände mit Souveniers, an denen sich zahlreiche Rentner tummelten. Auch das muss sein, denn für viele Einheimische ist das eine wichtige Einnahmequelle.
Vom Parkplatz aus gingen wir etwa 200m in südlicher Richtung entlang eines gut ausgebauten Fußweges. Ein Aussichtspunkt gab einen herrlichen Ausblick auf die Meerwasserlagune "El Golfo" mit dem Lagunensee "Charco Verde" (grüner Teich) oder "Charco de los Clicos" (Clicos - essbaren Art von hier vorkommenden Meeresfrüchten) mit ihrer typischen Grünfärbung, die durch einzellige grüne Algen entsteht. Es ist eigentlich ein bis zur Hälfte im Meer versunkener Kraterkessel, der eine unterirdische Verbindungen zum Meer hat und ständig ausgleicht. Die Lagune wurde nach dem Ort El Golfo benannt und zählt zu den schönsten Plätzen der Insel durch ihre Farbenpracht. Aus derzeit unbekannten Gründen hat sich die Größe durch Verdunstung gewaltig verkleinert. Es wird eine Störung des ökologischen Gleichgewichts vermutet.
Es führt auch ein Fußweg um den großen Felsmonolithen herum zur Lagune nach unten. Einige wenige Touristen sahen es sich die Lagune von unten aus an - verzichteten aber in der Annahme, dass man von dort aus auch keine besseren Fotos machen kann.
In der folgenden Bucht zwischen Lagune und dem Ort waren einige Fischerbote. Es gab einige gut ausgebaute Wege, wo man die Wucht des Wassers, die an den Felsen prallte, beobachten konnte Mehrere Fotografen mit bester Spezial-Fotoausrüstung postierten sich dort mit ihren teueren Objektiven an den Kameras, die natürlich auf einem Stativ standen.
So schlenderten wir weiter zu Fuß durch den Ort, verglichen die Preise der Speisenangebote und entschieden uns für das Restaurant "La Lapa". Hierv wählten wir die Fischplatte für 2 Personen als Tagesmenü aus. Es war derart lecker und hervorragend zubereitet, dass wir uns nicht getrauten, selbst einen kleinen Rest liegenzulassen. Ein besonderes Lob verdient hier die Küche.
Geht man durch den Ort weiter, erreicht man nach etwa 2 km den Totalreservat (Reserve Natural Integral) Reserva Natural Integral de los Islotes (Islote de Halcones) als Bestandteil des Naturparkes Timanfaya. Mit 165 ha Fläche zählt das Naturdenkmal zu den Kleinen der Kanareninsel (Monumento Natural de las Montanas del Fuego = 393 ha). Von dort beginnt auch die Wanderroute "Küstentour".
Wir fuhren wieder auf die LZ-703 weiter in Richtung Playa Blanca. Als wir auf die andere Seite der Lagune fahren wollten, verhinderten Boller die Einfahrt auf dem Weg, wo laut Google Maps ein Parplatz gewesen wäre. Da wir aber bereits die Nordseite der Lagune kannten, setzten wir die Fahrt zu Los Hervideros fort.
Bevor wir an Los Hervideros herankamen, nutzten wir eine Parkfläche, wo bereits mehrere Fahrzeuge standen. sie waren aber scheinbar teils auf den linksseitigen vulkan zu Fuß unterwegs, andere entspannten sich am Strand. Zum Baden war das Wasser nicht im Geringsten geeignet , da sich meterhohe Wellen auftürmten und mit großem Getöse gegen die Felsen prallten.
Unmittelbar dahinter war die Einfahrt zum Parkplatz der wilden Lavaküste Los Hervideros. Der Andrang hielt sich auch hier in Grenzen. Da im ersten Moment nicht die "Kochlöcher" zu erkennen waren, folgten wir den Menschenstrom. Ein gut ausgebauter und gesicherter Fußweg führte uns zu den "Kochlöchern".
Gut gesicherte Mauern ließen einen Blick in den "Kochlöchern" zu, wo die Wellen in den ausgewaschenen Höhlen gegen die Felsen schlugen und schufen grottenartige Aushöhlungen in jahrhundertlanger Kleinarbeit an den Fels.
Falls man genug Zeit noch hat, kann man stundenlang diesem Naturschauspiel zuschauen.
Wieder auf die LZ-3 zurück führte uns die Fahrt direkt an der großzügig angelegten Meersalzgewinnungsanlage "Salinas de Janubio" vorbei. Erst auf der anderen Seite konnte man die Salzfelder richtig sehen.
Zwischen den Papagayo Stränden und den Salinen liegt die Ebene El Rubicon, auf deren kein Baum und kein Strauch wächst undnur wenige Häuser zu sehen sind.
Die neue Umgehungsstraße LZ-2, auf der wir das letzte Stück bis zum Hotel "THB Tropical Island" in Playa Blanca fahren sowie die dazu parallel verlaufende alte Landstraße zieht sich kerzengerade durch die Ebene.
Im Hotel angekommen, durften unsere Kleinen noch einige Runden schwimmen und anschließend sich austoben.
Fortsetzung im Teil 2 der Rundreise:
Reisebericht Mirador del Rio (Mirador del Rio, Cueva de los Verdes, Jameos del Agua, Tropical Parque, Quesera de Bravo)
Reisebericht Israel 2013 * Reisebericht Costa Brava / Spanien 2013 * Reisebericht Albanien und Reisebericht Kosovo 2012 * Reisebericht Kuba 2012