Kurz-Übersicht - Reisebericht Rundreise - Türkei 2021 Teil 71 bis Teil 91
Rundreise Teil 71: Reisebericht Novi Sad - Edirne (Novi Sad, Edirne)
Rundreise Teil 72: Reisebericht Konuralp - Bolu (Konuralp, Bolu)
Rundreise Teil 73: Reisebericht Hadrianpolis Alaca (Bolu, Hadrianpolis, Çaylı / Eskipazar, Alaca)
Rundreise Teil 74: Reisebericht Çorum - Tokat ()
Rundreise Teil 75: Reisebericht Tokat - Yozgat ()
Rundreise Teil 76: Reisebericht Yozgat ()
Rundreise Teil 77: Reisebericht Kırşehir ()
Rundreise Teil 78: Reisebericht Kırşehir Nevşehir ()
Rundreise Teil 79: Reisebericht Kappadokien ()
Rundreise Teil 80: Reisebericht Nevşehir ()
Rundreise Teil 81: Reisebericht Aksaray Nevşehir ()
Rundreise Teil 82: ()
Rundreise Teil 83: ()
Rundreise Teil 84: Reisebericht Kayseri Niğde (Yahyalı, Soğanlı Ören Yeri, Niğde)
Rundreise Teil 85: ()
Rundreise Teil 86: ()
Rundreise Teil 87: Reisebericht Kahramanmaraş - Epiphaneia ()
Rundreise Teil 88: Reisebericht Antiochia am Orontes ()
Rundreise Teil 89: ()
Rundreise Teil 90: ()
Rundreise Teil 91: ()
Koordinatenliste der Rundreise durch Anatolien 2021 (Teil 71 bis Teil 91)
Da es für dieses Jahr keine besonderen Reisehinweise gab, bereiteten wir uns auf die Abreise vor. Wir bereiteten mehrere Corona-Impfnachweise in Papierform sowie die Einreiseregistrierung in die Türkei, die man sich aus dem Internet downloaden kann und somit online registriert ist.
Wenige Tage vor Abreise erwarben wir auf elektronischen Weg die Vignette für Österreich, Ungarn und Bulgarien, die online gebucht werden konnten. Man erhielt eine Bestätigung, damit man sie beim Verlangen vorzeigen kann. In Serbien ist die Maut vor Ort zu bezahlen.
Für die gesamte Reise haben wir nur eine Buchungen über das Portal booking.com vorgenommen, da wir keine Sicherheit über den tatsächlichen Verlauf hatten. So buchten wir für die letzte Nacht die Unterkunft - das Hotel Gali in Pirot / Serbien, da dieses Hotel nicht auf E-Mails und facebook-Messenger- Nachrichten reagierte. Auch die im Hotel ausgegenbenen Visitenkarten und darauf verzeichneten Internetseiten gibt es nicht. Mit fast allen anderen Hotels hatten wir Kontakt über WhatsApp aufgenommen und kündigten die Übernachtungsabsicht an, die bestätigt wurde. So hatten wir ein sicheres Gefühl bezüglich der Übernachtung. Außerdem waren wir sicher, dass wir in jeder größeren Stadt auf Grund der Corona-Pandemie freie Hotelzimmer verfügbar waren.
Da die Hotel- und Kraftstoffkosten im Voraus gut geschätzt werden konnte, füllten wir die Reisekasse weiter mit möglichen Kosten für Verpflegung und Getränke auf. Der Tausch in Landeswährung ist in jeder größeren Stadt problemlos möglich.
Nun wurde noch das Auto aufgerüstet - anstelle des Reifenfüllset wurde ein vollwertiges Winterrad als Ersatz, Feuerlöscher, Ersatzsicherungen, Gebrauchs-Sani-kasten sowie ein 5-l Reservekanister mit Diesel-Premium-Kraftstoff. leider vergaßen wir den Wagenheber mit einzupacken und hatten dadurch bei einer Reifenpanne einige Probleme, die wir aber gut lösen konnten.
Was wir nicht bei Abreise wussten, dass wir in den Transitländern nicht in Euro bezahlen sollten, da dort mehr als großzügige Aufrundungen vorgenommen werden. Eine Bezahlung mit EC- oder Kreditkarte ist sinnvoll, da der berechnete Auslandseinsatz der Hausbank deutlich geringer ist, als das einbehaltene Geld der Kassierer - wie Tankstellen.
Am Vorabend war das Auto startklar und die Koffer gepackt, die nur noch am Abreisetag zugeladen wurden.
Kurz nach vier Uhr morgens war alles im Auto verstaut. Es waren 15°C Außentemperaturen. Der Verkehrsfunk warnte uns vor keiner Baustelle in Deutschland. Wir tankten noch einmal an der letzten Tankstelle in Deutschland das Fahrzeug voll auf, da für den Kraftstoff in Österreich mehr bezahlt werden muss. So konnten wir die nächsten 900 Kilometer problemlos fahren. Gegen 8:30 Uhr passierten wir die Grenze nach Österreich ohne Kontrolle auf Gesundheit oder anderen Gründen. Da wir eine Vignette bereits erworben hatten, rechneten wir nicht mit weiteren Mautgebühren.
Die Baustellen auf den Autobahnen von Österreich bildeten kein Hindernis. Nicht ohne Grund wählten wir als Abreisetag den Montag, um in der Woche die Grenzen aus der EU zu passieren, um lange Staus zu vermeiden. Diesmal beachteten wir auch die Ferienzeiten von NRW, Berlin, Belgien und Holland, da aus diesen Ländern die türkischen Bewohner Heimaturlaub nehmen und diese Transitrouten ebenfalls nutzen.
Wie immer war es ein Genuss, die Landschaft durch Österreich zu genießen.
Um die richtige Streckenführung zu erhalten und somit dem GPS-Gerät vorgaben, wie es zu navigieren hat, verwendeten wir Hilfskoordinaten, um richtig die Standardroute zur Türkei zu befahren.
Gegen 11:15 Uhr passierten wir ebenfalls problemlos die österreichisch- ungarische Grenze.
Wie bereits in den letzten Jahren sahen wir auf der linken Seite das Monument Turul Emlékmű. Daneben soll sich die Selim Höhle Szelim-barlang, wo wir vielleicht bei einer unserer nächsten Reisen einen Zwischenstopp einlegen werden.
In Ungarn legten wir einen Tankstopp ein. Da in den Transitländern Österreich, Ungarn und Serbien die Kraftstoffpreise vergleichbar sind, war es egal, wo wir tankten. Wir bezahlten bar in Euro - kannten aber den Umrechnungskurs von Ungarische Forint nicht und akzeptierten die Forderung von 65 Euro. Beim Nachrechnen stellten wir fest, dass der tatsächliche Preis 55,20 Euro nach dem aktuellen Tageskurs entspricht. So kassierte die Tankstelle 9,80 Euro über den tatsächlichen Preis. Unsere Hausbank berechnet bei Kreditkarten-Einsatz nur 1,75% - also 0,96 Euro!!!
Merke: im Ausland stets mit Kreditkarte bezahlen, ansonsten wirst Du maßlos beschissen! Man sollte auch den aktuellen Wechselkurs aller Transitländer kennen.
Mittlerweise hatten wir in der Mittagszeit bereits 30°C - also angenehm warm, was im klimatisierten Auto für uns nicht bemerkbar war und außerdem in einem etwa 20-minütigen Stau standen.
Gegen 14:30 Uhr standen wir an der ungarisch-serbischen Grenze - also eine EU-Außengrenze. Die Formalitäten dauerten zwanzig Minuten, bis wir ie Fahrt fortsetzen konnten. Mittlerweile erreichten die Außentemperaturen 34°C. Da wir eine elektrische Kühlbox auf den Rücksitzen hatten, war eine kontinuierliche Sicherstellung von gekühlten Speisen und Getränken während der gesamten Reise gesichert.
Nun wurde auch die Maut fällig, die man in Euro oder per Kreditkarte begleichen kann. Die Preisanzeige ist an einem Display in Euro ablesbar.
Als Erstes interessierten uns die Preise für Premium-Diesel, der an der Autobahn-Tankstelle EKO E75 bei Novi Žednik mit 171,9 RSD ausgepreist war, was etwa 1,46 Euro entspricht. Wenig später, an einer LUK-Tankstelle in Novi Sad kann man soar für nur 169,4 RSD und wenig später an einer Shell-Tankstelle für 173,4 RSD (45.301343, 19.830538 V-Power Diesel) diese Sorte tanken.
Da unser erstes Übernachtungshotel nur 120 Kilometer von der Grenze entfernt war und sehr zügig die Grenze passierten, trafen wir bereits gegen 16 Uhr nach 1.253 Fahrkilometer bei 33,5°C am Hotel Rimski in Novi Sad (Нови Сад) / Serbien ein. Ausreichend Parkflächen standen in einer Nebenstraße zur Verfügung, so dass wir es sogar von unserem Zimmer aus sehen konnte. Aber so richtig vertrauenswürdig war der Standort des Hotels nicht.
Das Doppelbettzimmer war mit 4.890 RSD ausgepreist, was etwa 41 Euro entspricht und deutlich zu teuer ist. Uns wurde es bei einer Preisanfrage per VIPER bei einer Vorreservierung mit 30 Euro angeboten. Wir waren auch er Meinung, dass dieser Doppelbettpreis in dieser Zimmergröße die Obergrenze darstellt. Eine "Wohlfühlathmosphäre" konnt man hier nicht bekommen - wollten aber auch nur eine Nacht bleiben. Dafür war es ausreichend. Das Zimmer war nur für eine Person vorbereitet - konnte aber zeitnah für die zweite Person aufgefüllt werden. Die Sauberkeit war ausreichend. Günstig war die zentrale Lage und die kurzen Wege zu Sehenswürdigkeiten.
Das Personal (der eine Mann) war freundlich. Verwundert waren wir nur, dass abends nach Rückkehr vom Stadtrundgang wir unserem Zimmerschlüssel selbst aussuchen konnten. Von Sicherheit kann man hier natürlich nicht sprechen. Man sollte aomit nicht wichtige Dokumente im Hotelzimmer zurück lassen, um vor böse Überraschungen vorzubeugen.
Nachdem wir uns etwas frisch gemacht hatten, begannen wir die Stadtesichtigung von einigen Teilen der Altstadt von Novi Sad. Unser erster Stopp war die unweit entfernte orthodoxe Kirche Hram sveta Tri Jerarha, Алмашка црква, Храм Света Три јерарха / Храм Света Три Јерарха.
Die erste Kirche wurde 1718 von Serben gebaut, die sich auf dem Territorium des Petrovaradin-Grabens aus dem Dorf Almasch niederließen. Später wure sie neu errichtet und ist sie eine der größten orthodoxen Kirchen in Novi Sad.
Es gibt eine interessante Sache in der Geschichte über den Bau der ersten Version dieser orthodoxen Kirche. Die Leute haben es aus Schlamm, Schilf, Schilf und Brettern gebaut, weil sie alle arm waren. Beim Graben eines Brunnens im Kirchentor stießen sie auf die Ikone der Heiligen Drei Hierarchen und weihten sie deshalb den gleichnamigen Heiligen, die am 12. Februar gefeiert werden.
1733 wurde eine neue Kirche aus gebrannten Ziegeln gebaut, die von Bischof Visarion Pavlović von Bačka geweiht wurde, und der nächste Neubau wurde 1797 errichtet. Zuletzt wurde es Ende des 18. Jahrhunderts im Stil des Frühklassizismus renoviert. Es ist ein einschiffiges Gebäude mit einem hohen Glockenturm.
Die serbisch-orthodoxe Kirche Hram sveta Tri Jerarha (St. drei Hierarchen) - ALMAŠKA-Kirche ist ein Kulturdenkmal von außergewöhnlicher Bedeutung. Sie wurde 1797 nach dem Projekt von Martin Kovčarski als einschiffiger, klassizistischer Kirche mit einem hohen massiven Glockenturm an der Westfassade errichtet.
Die Ikonostase-Trennwand in der Kirche wurde von Aksentije Marković geschnitzt, und die Ikonen sind das Werk von Arsenij Teodorović (1768-1826), einem der wichtigsten und nautischsten serbischen Maler des 18. und 19. Jahrhunderts.
Auch die Wandmalereien und jene am Gewölbe des Kirchenschiffs stammen von Arsenija Teodorović, während Teile des Altarraums mit Gemälden des ukrainischen Malers Andrej Šaltista verziert wurden. Die Ikone auf dem Thron der Muttergottes wurde von dem berühmten serbischen Maler Uroš Predić (1857-1953) geschaffen. Kunsthistoriker glauben, dass die Ikonen der Ikonostase von Arsenij Teodorović zu seinen besten Errungenschaften gehören.
Die Matica srpska (serbisch-kyrillisch Матица српска, dt. Serbische Stammmutter, vom altslawischen „matica“ für „Quelle“, „Ursprung“) ist ein bedeutender serbischer Kulturverein / Kulturzentrum.
Die Matica srpska wurde 1826 nach dem Vorbild der ein Jahr älteren Ungarischen Akademie der Wissenschaften in Pest (heute Budapest) gegründet. Nach Verbot und Unterbrechung der Tätigkeit wurde sie 1864 in Novi Sad ansässig. Die Matica srpska, im serbischen Bürgertum verankert, unterstützte Studenten mit Stipendien und arbeitete darauf hin, die Kultur und Bildung des serbischen Volks dem kirchlichen Einfluss zu entziehen. Die Reformen von Vuk Karadžić, besonders dessen phonetische Schreibweise, lehnte der Verein zunächst ab. Das Hauptziel vor dem Ersten Weltkrieg war, das Nationalbewusstsein der Serben in Ungarn zu stärken.
Die Kathedrale Saint George / Саборна Црква Светог Ђорђа ist die wichtigste und größte orthodoxe Kirche in Novi Sad und stellt die Haupt bischöfliche Kirche in Bačka. Es befindet sich in der Nähe des Bischofspalastes.
Der Dom stellt als Kulturdenkmal von großer Bedeutung ein unbewegliches Kulturgut dar.
Die Kathedrale Kirche von St. George wurde zum ersten Mal im Jahr 1720 erwähnt, als es sich um einen kleineren Kirche handelte, die bald (1734) durch einen neuen ersetzt wurde. Mit der Zeit verfiel auch diese Kirche, weshalb man sich Ende des 19. Jahrhunderts zu ihrer zweiten, umfassenden Renovierung (erste Renovierung 1851) entschloss. Ihr heutiges Aussehen erhielt die Kirche durch eine große Renovierung zu Beginn des 20. Jahrhunderts während der Zeit des Bischofs Mitrofan Šević.
Der Maler Paja Jovanović arbeitete hauptsächlich an den Ikonen in der Kirche. Er fertigte alle Ikonen der Ikonostase an (insgesamt 33), dann die historischen Gemälde über beiden Chören, „Die Krönung Stephanus des Erstkrönten “ und „Der Heilige Sava versöhnt die streitenden Brüder Vukan und Stefan“. Jovanović schuf auch zwei große Ikonen auf den Thronen (die Gottesmutter - links und die des Hierarchen - rechts) sowie Wandschmuck.
Im Tor der Kirche befindet sich das älteste erhaltene Denkmal von Novi Sad - das Dreikönigskreuz aus rosa Marmor.
Der Bischofspalast Vladičanski dvor / Владичански двор befindet sich ganz am Ende der Zmaj Jovine Straße in Novi Sad. Der Palast ist eines der wertvollsten architektonischen Werke in Novi Sad.
Der erste Bischofshof in Novi Sad wurde 1741 von Bischof Visarion Pavlović in unmittelbarer Nähe des neu erbauten Doms errichtet. Die Hauptfassade war einem sumpfigen Nebenfluss der Donau zugewandt, in Richtung des heutigen Fischmarktes. Der Chronist der Stadt, Mihajlo Polit-Desančić, schrieb es Ende des 19. Jahrhundert über die Bischöfe von Bačka. Der Eindruck ist, dass gerade wegen der genannten Probleme die Zerstörung des Hofes durch die Bombardierung im Juni 1849 nicht groß bedauert wurde.
Die Frage des Baus eines neuen Gerichts wurde sofort 1849 aufgeworfen. Das Projekt wurde 1899 vom berühmten Architekten Vladimir Nikolić entworfen, aber er hat es nicht unterzeichnet, was stattdessen Ferenc Reichl tut. Dies geschah wegen des Staubs, der um die Tatsache aufstieg, dass Patriarch Georgije Branković angeblich seinen Patensohn Nikolić beförderte. Damit sich der Staub legte, gab Nikolic Reichl seinen Plan. Er kommentierte es ganz einfach: "Ich habe einen Plan gemacht, Rajhl hat ihn unterschrieben, der Hof wird gebaut und die friedliche Bačka wird gebaut."
So bekam Novi Sad einen sehr attraktiven, aber für die Bürger immer noch mysteriösen Palast. Sein ungewöhnliches Aussehen entstand unter dem Einfluss der Regeln, die im Wiener Club von Professor Teofil Nanzen aufgestellt wurden, dem Nikolić angehörte. So erhielt die Fassade neben der Symbiose byzantinischer und orientalischer Architektur- und Dekorationselemente auch Elemente serbischer mittelalterlicher Klöster ( bifore und trifore).
Bischofshof:
Die große Residenz des Bischofs von Bačka wurde 1901 fertiggestellt. Jahr, in dem Bischof Mitrofan Šević eine besondere Zeremonie organisierte. Als Gäste waren neben vielen angesehenen Persönlichkeiten der serbische Patriarch, Seine Eminenz Herr Georgije Brankovic, dann Pavle Peter als Vertreter der österreichisch-ungarischen Behörden und Ilarion Ruvarac, ein großer serbischer Schriftsteller, Geistlicher und Historiker.
Heute zieht die Fassade des Bischofspalastes die Blicke der Passanten auf sich. Die Bifores an den Fenstern erinnern an die berühmten Studenten und der romantische Geist der Fassade rundet das Ambiente der Altstadt ab. Heute beherbergt dieses Gebäude den Sitz des Bischofs von Bačka, Herrn Irinej Bulović, einem der gebildetsten Priester der serbisch-orthodoxen Kirche und Professor an der Theologischen Fakultät in Belgrad.
Denkmal für Jovan Jovanović Zmaj vor dem Bischofspalast:
Vor dem Hof befindet sich an der Stelle eines ehemaligen rosa Marmorkreuzes (das in den Hafen der Kathedrale verlegt wurde) ein 1984 errichtetes Denkmal für Jovan Jovanović Zmaj. Der Dichter wird in Lebensgröße im Moment seines Spaziergangs dargestellt, den er während dieses Lebens in dieser Gasse routinemäßig jeden Tag vorführte. Heute ist rund um das Denkmal der zentrale Service der Drachen-Kinderspiele organisiert.
Unser Weg führte uns weiter in östlicher Richtung zum Donaupark / Дунавски парк, denn wir wollten die Donau auch sehen, wenn wir schon einmal hier sind.
Im Donaupark / Дунавски парк waren spielende Kinder mit ihren Familien zu sehen und zwei Penner, die es sich auf der Parkbank gemütlich machten.
"Lasst das Volk selbst bei seiner Versammlung entscheiden, wohin es geht und mit wem es geht" – unter diesem Motto wurde 70 Jahre später die Idee der 1848 geborenen serbischen Vojvodina verwirklicht. Nach dem Zusammenbruch Österreich-Ungarns wurde in Novi Sad die Große Nationalversammlung der Serben, Bunjevci und anderer Slawen abgehalten.
Vojvodina-Abgeordnete aus 211 politischen Gemeinden, demokratisch gewählt und demokratisch mit allen politischen Parteien vereinbart, stimmten einstimmig dafür, sich von Ungarn abzuspalten und Serbien und der breiteren jugoslawischen Gemeinschaft beizutreten. Genau hundert Jahre später wurde im Rahmen des feierlichen Aktes das Museum des Beitritts "Muzej Prisajedinjenja 1918" eröffnet.
Wir gingen weiter bis zum Doanufer, wo wir die beeindruckende Brücke Žeželjev most aus der Ferne sahen.
Die Brücke Žeželjev most ist eine kombinierte Straßen- und Eisenbahnbrücke über die Donau, die Novi Sad am Nordufer mit seinem heutigen Stadtteil Petrovaradin (deutsch Peterwardein) am Südufer verbindet.
Der 2018 fertiggestellte Neubau ersetzt die 1999 bei den NATO-Luftangriffen gegen Serbien zerstörte Brücke gleichen Namens.
Sie ist ein Teil der Bahnstrecke Budapest–Belgrad, die seit 1883 (mit kriegsbedingten Unterbrechungen) existiert, und damit Teil des Zweiges B (Budapest – Novi Sad – Belgrad) des Paneuropäischen Verkehrskorridor 10, der Salzburg und Budapest mit der griechischen Hafenstadt Thessaloniki verbinden soll. Die Brücke wurde zu einem erheblichen Teil von der EU aus IPA-Mitteln finanziert.
Die bisher weitgehend eingleisige Strecke wird seit 2018 aufgrund von Abkommen mit der Volksrepublik China zweigleisig und für Geschwindigkeiten von 160 km/h, in der Spitze bis 200 km/h, ausgebaut.
Die insgesamt 474 m lange und 31,8 m breite Brücke trägt zwei Eisenbahngleise, zwei Kfz-Spuren und beidseitig einen 2,5 m breiten Geh- und Radweg.
Ihr offizieller Name war Most bratstva i jedinstva (Brücke der Brüderlichkeit und Einheit). Sie wurde jedoch allgemein nach dem renommierten serbischen Bauingenieur Branko Žeželj benannt, der sie geplant hatte. Ausgeführt wurde sie vom serbischen Unternehmen Mostogradnja.
Die Varadin-Brücke / Варадински мост / Varadinski most über die Donau verbindet die Stadt Novi Sad in der Vojvodina in Serbien mit ihrem Stadtteil Petrovaradin rechts des Flusses. Die Brücke wurde im Jahr 2000 errichtet, nachdem ihr Vorgängerbau an derselben Stelle im Rahmen der Operation Allied Force durch einen NATO-Luftangriff am 1. April 1999 bombardiert und zerstört worden war.
Die Varadin-Brücke steht in der Verlängerung des Bulevar Mihajla Pupina in Novi Sad und führt die Hauptstraße 100 über die Donau zur Beogradska in Petrovaradin unmittelbar unterhalb der Festung.
Die Festung Petrovaradin / Петроварадинска тврђава / Peterwardein oder auch Festung von Novi Sad ist seit 1945 ein Ortsteil von Novi Sad in Serbien und durch die Varadin-Brücke mit ihr verbunden.
In der Schlacht von Peterwardein am 5. August 1716 schlug hier Prinz Eugen von Savoyen mit 80.000 Kaiserlichen ein 150.000 Mann starkes osmanisches Heer vernichtend. Am 1. Februar 1748 wurde der Ort mit damals 4.620 Einwohnern zur kaiserlichen freien Stadt erhoben. Im Ungarischen Revolutionskrieg von 1848 bis 1849 von den ungarischen Aufständischen besetzt, musste sich die Festung Peterwardein am 6. September 1849 den Kaiserlichen ergeben.
Die Festung Petrovaradin war die größte Festung Europas im 17. Jahrhundert. Gleichzeitig war sie die wichtigste Festung der Habsburgermonarchie auf dem Balkan.
Sie wurde zwischen 1692 und 1780 erbaut, wobei man sich an einem Festungstypus orientierte, der vom französischen Festungsbaumeister Sébastien Le Prêtre de Vauban entwickelt worden war. Sie erstreckt sich über ein Gebiet von 112 ha, darunter ein einzigartiges System an unterirdischen Gängen unter der Festung mit einer Länge von 16 km. Außerdem ist die Festung mit 5 Pforten, 12.000 Schießscharten und Orten für 400 Feldkanonen ausgestattet. Sie gilt als Wahrzeichen Petrovaradins. Seit dem Jahr 2001 findet in der Festung jeden Juli eines der größten Musikfestivals Südosteuropas, das Exit, statt.
Nachdem wir die Grenzstation für Schiffsverkehr Novi Sad - Republik Serbien / Гранични прелаз за бродове Нови Сад - Република Србија besichtigt hatten, gingen wir in Richtung Zentrum zurück.
Die Kirche mit dem Namen Maria / Римокатоличка црква имена Маријиног, Katholische Kirche ist die größte neugotische Kirche - eine römisch-katholische Kirche in Novi Sad in Serbien. Sie ist der Gottesmutter der Hl. Mariä geweiht.
Die erste römisch-katholische Kirche in Novi Sad wurde 1742 als kleiner einfacher Kirchenbau errichtet. Diese wurde in den Revolutionsjahren 1848 zerstört. Die renovierte Kirche fand nicht den Gefallen der katholischen Bürger, hauptsächlich Donauschwaben, weswegen diese eine Initiative für eine neue Kirche starteten, die Novi Sad als freie königliche Stadt gerecht werden sollte. 1891 begann schließlich nach den Plänen des Architekten Georg Molnar der Bau einer neuen Kirche, der bis 1894 dauerte. Die Bauleitung führten Stefan Gusek und Karl Lerer.
Die Kirche ist 52 m lang, 25 m breit und 22 m hoch. Der Glockenturm hat eine Höhe von 72 m. In der Kirche befinden sich vier Altäre. Der Hauptaltar ist der Gottesmutter Maria geweiht, ihr Bild zieren die ungarischen Könige Stefan und Laszlo. Links des Hauptaltars befindet sich der Altar der Auferstehung Christi mit den Figuren der Apostel Petrus und Paulus. Der dritte Altar ist dem hl. Florian geweiht, dem Schutzpatron der Feuerwehrmänner. Der vierte Altar ist dem Grab Christi geweiht und wird geschmückt mit Engelsfiguren. 1904 wurde die Kirche durch einen Brand schwer beschädigt, danach wieder renoviert.
Die Kirche wird auch nur Kathedrale genannt, obwohl sie zum Bistum Subotica gehört und die dortige Kirche St. Theresia von Ávila die Kathedralkirche des Bistums ist.
Das Rathaus Novi Sad / Градска кућа ist eine Kopie des Grazer Rathauses, ein monumentales Magistratsgebäude im Zentrum von Novi Sad im Neorenaissance-Stil. Es wurde 1895 nach dem Entwurf des Architekten Đerđe Molnar errichtet. Die Bildhauerin Julija Anika schmückte die Fassade mit allegorischen Figuren. Symbolische Medaillons im Festsaal sind ein Werk des Malers Pavle Ružička.
Auf dem hohen Turm befindet sich auch eine Glocke. Das Gebäude wurde zu einer Zeit errichtet, als der Bürgermeister von Novi Sad der berühmte Anwalt Stevan Popović war. Es ist nach Nordosten ausgerichtet und hat zwei Straßenausgänge. Vor dem Bau gab es erhebliche politische Meinungsverschiedenheiten über den Standort. Svetozar Miletic schlug vor, an dieser Stelle das Serbische Nationaltheater zu bauen. Natürlich haben die wichtigsten Gäste aus Novi Sad schon immer im Rathaus übernachtet, berühmt und weniger bekannt. Erwähnenswert ist der Besuch des Pfalzgrafen von Ungarn, Erzherzog Joseph von Habsburg im Jahr 1911.
Svetozar-Miletić-Denkmal / Споменик Светозару Милетић (22. Februar 1826 – 4. Februar 1901) war ein serbischer Anwalt, Journalist, Autor und Politiker, der zwischen 1861 und 1862 und erneut von 1867 bis 1868 als Bürgermeister von Novi Sad diente.
Miletićs Vorfahre war Mileta Zavišić, die aus Kostajnica nahe der bosnischen Grenze nach Bačka kam, wo er eine Kompanie von 300 Mann anführte und 32 Jahre lang gegen die Osmanen kämpfte. Da die Osmanen ihn bestrafen wollten, nachdem sie einen Friedensvertrag mit Österreichern unterzeichnet hatten, zog Mileta nach Bačka und änderte seinen Nachnamen in Miletić.
Miletas Sohn Sima, der in Novi Sad als Kaufmann ausgebildet wurde, hatte fünfzehn Söhne und drei Töchter. Avram Miletić, der älteste Sohn von Sima und Großvater von Svetozar Miletić, war Kaufmann und Liedermacher, der vor allem dafür bekannt ist, die früheste Sammlung urbaner Lyrik in serbischer Sprache zu schreiben. Der zweite Sohn von Avram Miletić, auch Sima wie sein Großvater, war Stiefelmacher und Vater von Svetozar Miletić. Svetozar Miletić war das älteste von sieben Kindern von Sima und Teodosija (geb. Rajić) Miletić im Dorf Mošorin in Šajkaška, der serbischen Militärgrenze, am 22. Februar 1826. Sein Schwiegersohn Jaša Tomić, der ein Publizist und Führer der serbischen Radikalen in der Vojvodina, nahm um die Jahrhundertwende Miletićs Mantel auf.
Die Slowakische Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Serbien / Словачка евангелистичка црква / Slovenská evanjelická augsburského vyznania cirkev v Srbsku - abgekürzt: SEAVC ist eine lutherische Kirche in Serbien. Zu dieser größten protestantischen Kirche im ehemaligen Jugoslawien gehören rund 40.000 Gemeindeglieder. Sie sind in 27 Gemeinden organisiert und werden von 20 Pfarrerinnen und Pfarrern betreut.
Die meisten Mitglieder leben in der Vojvodina, einer autonomen Provinz in der Republik Serbien nördlich der Save und Donau; ihr Sitz befindet sich demgemäß in Novi Sad. Bis zur Gründung Jugoslawiens gehörten die Gemeinden zur Lutherischen Kirche in Ungarn. Im Gemeindeleben ist die slowakische Sprache am weitesten verbreitet.
Die ruthenisch-griechisch-katholische Kirche der Heiligen Apostel Petrus und Paulus / Гркокатоличка црква Светих апостола Петра и Павла in Novi Sad befindet sich an der Ecke der Straßen Jovana Subotića und Svetozara Miletića.
Der Bau des Gotteshauses begann im Jahr 1820 und wurde im Jahr 1847 abgeschlossen. 1997 feierte die Kirche ihr 150-jähriges Bestehen, als sie komplett renoviert wurde. Dann beschloss der Kirchenvorstand, drei in Mosaiktechnik hergestellte Ikonen an der Vorderseite des Tempels anzubringen - die Ikone des hl. Paulus, die Ikone von St. Petrus und die zentrale Ikone Jesu auf dem Grabtuch mit einem Kreuz über dem Kopf. Diese drei Ikonen ergeben zusammen ein prächtiges Triptychon. Sie wurden vom Budapester Kunstprofessor Laslo Puskas angefertigt. Puskas fertigte die Ikonen im byzantinischen Stil in der Mosaiktechnik an, wobei er speziell angefertigte Teile aus Muranoglas von verwendete Venedig. Es wurden bis zu 35 Farben verwendet, was eine Art Kuriosität ist, denn z.B. Mosaiken in Sv. Sofia in Konstantinopel, hergestellt in 30 Farben und gilt als die schönste der Welt. Das Glas wurde in der berühmten Manufaktur "Olsoni" auf der Insel Murano in Venedig hergestellt. Die Fabrik lieferte auch Mosaikglas an das Gebäude der Vereinten Nationen in New York.
Die griechischen Katholiken sind Ruthenen aus Novi Sad, die Mitte des 18. Jahrhunderts in die Stadt eingewandert sind. Die Kirche ist Uniate, dh. vereint in seiner Lehre Elemente der römisch-katholischen und der orthodoxen Kirche. Nach Meinung vieler ist diese Kirche ein wahres Beispiel für eine einzigartige christliche Kirche aus der Zeit vor der Kirchenspaltung im 11. Jahrhundert.
Die gesamte Renovierung der Kirche wurde 1997 von der Familie Kolesar aus Novi Sad finanziert. Sie spendeten der Kirche auch ein goldenes Kreuz, was andere Religionsgemeinschaften in der Stadt ermutigte, ihren Kirchen goldene Kreuze zu spenden. Ein prominentes Mitglied der Familie Kolesar, Herr Fedor, sagt, dass Novi Sad auf diese Weise wie das "goldene Kiew" (goldenes Kiew ) aussehen wird.
Das Innere der Kirche wurde 1960 renoviert. so dass diese Kirche heute der am besten erhaltene Stadttempel ist. Gegenüber der Kirche, an der Ecke der Straßen Jovana Subotića und Vojvode Bojovića, befindet sich die griechisch-katholische Plebanija (1820), der Sitz der griechisch-katholischen Kirchengemeinde. Die griechisch-katholische Pfarrei in Novi Sad besteht seit 1780. Es gehört zur Diözese Križevci, die etwa 3.000 Gläubige, 2.500 Ruthenen und etwa 500 Ukrainer vereint.
Mit der Besichtigung der ruthenisch-griechisch-katholische Kirche der Heiligen Apostel Petrus und Paulus beendeten wir den Statrundgang und gingen zum Hotel zurück.
Als wir aufgestanden waren staunten wir nicht schlecht, als vor unserem Fenster ein Auto mit Gipskartonplatten beladen wurde. Ein Strick sollte dabei die Ladung schützen. Was bei einer Notbremsung passieren würde, kann man sich gut vorstellen.
Das Frühstück war entsprechend der Preiskategorie ausreichend und schmackhaft. Nur die angefangene Packung Margarine fanden wir etwas eigenartig. Hygienischer waren die kleinen Butterverpackungen - gerade in der Zeit der Corona-Pandemie. Es wurde Kaffee und Tee angeboten.
So setzten wir die Fahrt gegen 08:30 Uhr durch Serbien fort. Gegen 9:20 Uhr erreichten wir die Hauptstat Serbiens. Bereits aus der Ferne signalisierte dies uns das "Westtor" - der Genex-Turm / Кула Генекс Kula Geneks.
Der Genex-Turm / Кула Генекс Kula Geneks, auch als Westtor von Belgrad bekannt, ist ein 115 Meter hoher Wolkenkratzer in der serbischen Hauptstadt Belgrad. Das Bauwerk ist nach dem Ušće-Hochhaus das zweithöchste der Stadt. Der Name Genex geht auf die ehemals staatliche jugoslawische Import-Exportfirma zurück.
Der Genex-Turm befindet sich im westlichen Belgrader Stadtteil Novi Beograd im Quartier Block 33 direkt an der Autoput A1 E 70/E 75 und etwa auf halbem Weg zwischen dem Flughafen Nikola Tesla und dem Stadtzentrum. Daher wird der Genex-Turm manchmal auch als westliches Stadttor Belgrads (serbisch Западна капија Београда/Zapadna Kapija Beograda) bezeichnet. Das Osttor von Belgrad bildet sein Pendant.
Das insgesamt 35-stöckige Hochhaus wurde 1977 vom Architekten Mihajlo Mitrović (1922–2018) im Stil des Brutalismus entworfen und unter seiner Leitung bis 1980 fertiggestellt. Ingenieur des Bauwerks war Janko Lisjak. Das Gebäude besteht aus zwei einzelnen Teilen, die an ihrer Schmalseite je einen röhrenförmigen Anbau besitzen. An ihren Außenseiten haben die beiden Röhren Bullaugen. An einer Röhre findet sich der Schriftzug Kommerzbank. Das südliche Hochhaus mit 26 Stockwerken wird für Büros genutzt, das nördliche, mit 30 Stockwerken etwas höhere, dient als Wohnhaus. Beide Gebäudeteile sind über eine Skybridge auf Dachhöhe des Südturms im 26. Stockwerk miteinander verbunden. Auf der Verbindungsbrücke ist eine Digitaluhr angebracht. Außerdem befinden sich an der Fassade des Hochhauses diverse Leuchtreklamen. Manchmal wird die Fassade des Südturms auch komplett mit einem Werbebanner behängt. Das Bürohochhaus verfügt über ein Zwischengeschoss, in dem sich neben einem Ausstellungsraum auch Lagerräume befinden.
Das Hochhaus mit dem markanten Schriftzug der Firma Zepter ist unter anderem Hauptobjekt in dem Musikvideo des Liedes Netzwerk (Falls Like Rain) des Duos Klangkarussell.
Die Savebrücke über die Ada Ciganlija / Мост преко Аде Циганлије Most preko Ade Ciganlije ist eine kombinierte Straßen-Eisenbahnbrücke über den Fluss Save in Belgrad. Sie verbindet die Gemeinden Novi Beograd und Čukarica.
Die Brücke ist ein Bestandteil des Inneren Magistralen Halbrings, der von Novi Belgrad nach Pančevo führt. Die Brücke befindet sich südlich der Neuen Eisenbahnbrücke. Sie ist eine Schrägseilbrücke mit einem 200 m hohen Pylon errichtet. Sie hat sechs Fahrstreifen sowie Fußgängerwege und wird zwei Eisenbahngleise einer noch zu bauenden Metrolinie tragen. Die Brücke steht mit ihrem Pylon auf der äußersten Nordspitze der Ada Ciganlija und überspannt insgesamt drei Wasserarme (Savehafen, Save und Savealtwasser an der Ada Ciganlija).
Wie immer begeisterte uns die Landschaft nach Niš - hier auf der Europastraße E80 / A4.
Gegen 12:10 Uhr passierten wir die serbisch-bulgarische Grenze. Für die Abfertigung waren keine viertel Stunde erforderlich. Es wurden die Reisepässe und die Zulassung des Kfz überprüft.
Bei der Ortschaft Dragoman verließen wir für 1,3 Kilometer die Автомагистрала „Европа“ / E80 / Route 8 wegen Straßenbauarbeiten.
Wir umfuhren Sofia nördlich auf der A6 - so wie unser GPS-Gerät uns leitete und setzten die Fahrt Richtung Türkei auf der A1 und später auf der A4 fort. Die Autobahn ist abgesehen von der einen kleinen Umleitung gut befahrbar.
Gegen 15:50 Uhr erreichten wir die bulgarisch-türkische Grenze. Die bulgarische Abfertigung dauerte 15 Minuten mit Vorlage des Reisepasses und der Fahrzeug-Zulassung, die türkische Abfertigung 25 Minuten, wo zusätzlich der Führerschein vorzuzeigen war Hier waren bereits Außentemperaturen von 39°C, was im klimatisieren Auto für uns kaum bemerkbar war.
Kaum hatten wir die Grenze passiert, mussten wir als erstes eine Tankstelle aufsuchen, denn unsere Tankanzeige zeigte, dass kaum noch Reserven vorhanden waren. Für Notfälle haben wir einen 5-l Reservekanister im Kofferraum, um bei Bedarf noch eine Kilometer-Reserve zu haben. An der Shell-Tankstelle zahlten wir für Premium Diesel 0,74 Euro/Liter - endlich mal wieder ein super Kraftstoffpreis.
So fuhren wir direkt zum Şimşek Hotel *** in İskender / Edirne.
Da wir bereits vor Antritt per WhatsApp in Kontakt traten, war das Hotel bereits über das Kommen informiert. An der Rezeption erhielten wir den Zimmerschlüssel 111 - als wir die Preisvereinbarung von 250TL / 25 Euro zeigten, erhielten wir das Zimmer 406. Ursprünglich hat uns das Hotel einen Preis von 300 TL / 30 Euro angeboten - konnten uns aber vorab auf 25 Euro festlegen.
In der Hotelbeschreibung wird wie folgt geworben: "Das Hotel Simsek verfügt über ein Fitnesscenter und elegant gestaltete Zimmer mit Klimaanlage und kostenfreiem WLAN. Alle Zimmer des Simsek Hotels verfügen über Teppichböden und große Balkone. TV, eine Minibar und eine Sitzecke sind ebenfalls in den Zimmern vorhanden."
Diese Zimmer auf dieser Hotelseite wurden scheinbar errichtet, um aus dem letzten Raummeter ein Zimmer einzurichten. Ich würde es eher als Unterbringungsraum für wenig bemittelte Gastarbeiter bezeichnen.
Die Innenausstattung - besonders das Bad waren mehrere Fotos wert und sollen als Abschreckung für später buchende Gäste sein. Bei 25 Euro Übernachtungspreis in einem ***Hotel sollte man solche Zimmer besser nicht anbieten. Wir werden es bei weiteren Reisen nicht aufsuchen bzw. als nicht empfehlenswert aus unserer Sicht markieren.
Das Standard Zweibettzimmer - Zimmerausstattung (es ist die unterste Zimmerkategorie) ist wie folgt beschrieben: Klimaanlage, Balkon, Bad oder Dusche, Teppichboden, Kleiderschrank, Kleiderständer, Kinderbett(en), Schreibtisch, Flachbildfernseher, Haartrockner, Holz- oder Parkettböden, Heizung, Safe im Zimmer, Bügeleisen und Bügelbrett, Minibar, Mückennetz, Kissen ohne Feder, Telefon, Sitzbereich, Hausschuhe, Steckdose neben dem Bett, Schalldämmung, Fernseher, Toilette, Mülleimer, Weckdienst
Was davon vorhanden war, zeigen folgende Bilder:
Fangen wir mit dem Bad an - es war die Krönung des Zimmers. Die linke Foto und die linke Seite des Fotos darunter präsentiert das Hochglanzfoto in der Hotelpräsentation - die rechte Seite im Foto unten und die folgenden Fotos die Realität. Einfach erschreckend und nicht einer Hotelkategorie mit 3 Sterne würdig.
Dieser Seifenhalter wurde über Wochen nicht einmal einer Grobreinigung unterzogen. Die Duschen in der Präsentation sehen ordentlich aus - das, was in diesem Zimmer war, ließ uns keinesfall diese Geräte nutzen. Es ist mehr als ekelerregend, was uns hier angeboten wurde.
Beim Betreten des Zimmers 406 mussten wir erst einmal den Kopf einziehen und über diese Kasten steigen (Foto unten), in dem vermutlich Leitungen verlegt wurden. Über den Zustand des Teppichs / Auslegware - wie unter "elegant gestaltete Zimmer" beschrieben, verstehen wir deutlich etwas Anderes.
Kurz nachdem wir eingeschlafen waren und die Klimaanlage aktiv war, wurden wir durch ein lautstarkes Tropfen auf den Fußboden zu hören.
Die Klimaanlage tropfte und konnten das Wasser in einer leeren Flasche aufsammeln, um auch das Geräusch zu reduzieren. Es ist verwunderlich, dass dies bisher keiner der Mieter feststellte. Anfangs versuchten wir die Klimaanlage in Betrieb zu setzen. Eine Fernbedienung stand uns nicht zu, die sonst üblicherweise im Zimmer bereit liegt. Durch Zufall fanden wir dann den großen Schalter im unteren Bereich, um sie in Betrieb setzen zu können.
Ja - sicher - so sieht ein modernes Hotelzimmer aus, wie es präsentiert wird. Unser Zimmer zeigte sich deutlich anders. Hier ist nichts von Wohlfühlen zu spüren.
Wie bereits eingangs erwähnt, ist das Zimmer vielleicht für Hilfskräfte des Hotels vorgesehen, aber kaum für ausländische Gäste zumutbar.
Dass hier ein Griff fehlt, wurde vermutlich durch das Hotelpersonal noch nicht einmal festgestellt.
Scheuerleiste löst sich und befleckte Wände ...
Hier ist die Zuleitung zur Klimaanlage abgerissen. Nur etwas Kleber würde es zum Halten bringen.
Die Verdunklungsmarkisen sind sicher auch nicht erst seit der letzten Vermietung defekt. Die Schimmelflecke an der Decke zeigen das Niveau des Hotelzimmers und der Hotelführung.
Es sind typische Einhängebügel. Leider fehlt die Aufhängevorrichtung, um sie verwenden zu können. So blieben sie nutzlos im Schrank liegen.
Auch das Schließen des Fliegengitters ist Glücksache. Der Griff war abgebrochen und war somit schwer zu schließen.
Was nützt in der Beschreibung, dass Wifi kostenfrei ist. Die Qualität wasr dermaßen instabil und gering in der Transferrate, so dass eine Internetnutzung sehr schlecht herzustellen war. Wir konnten dabei von 0,8 ... 1,47 Mbps messen. Um einige Fotos in die Heimat zu senden und die E-Mails abrufen, war somit eine zeitaufwendige Geschichte.
Insgesamt konnten wir feststellen, dass das Zimmer nicht dem Preis wert war - vor allem, wenn man die Hotelpräsentation liest und dann es mit dem angebotenen Zimmer vergleicht.
Von Drei Sterne ist das Zimmer sehr weit weg. Übrigens - alle Hotelzimmer haben Balkons - scheinbar hier vergessen. Auch Bügeleisen und Bügelbrett suchten wir vergeblich. Positiv war jedoch, dass es einen Kühlschrank gab, der sogar eine Preisliste eine nicht vorhandenen "Minibar" anzeigte. Die Flasche Wasser getrauten wir uns bei diesen Preisen besser nicht zu entnehmen. Üblich ist, dass eine Flasche Wasser kostenfrei zur Verfügung gestellt wird.
Safe, Telefon, Haartrockner, Kleiderständer und Hausschuhe als beschriebene Hotelleistung suchten wir im Zimmer vergeblich. Und von "Sitzecke" ist der eine Stuhl am Schreibtisch nicht zu sprechen.
Ursprünglich hofften wir im Hotel das Abendbrot einnehmen zu wollen. Wir prüften diese Möglichkeit gar nicht erst und fuhren Richtung Stadtzentrum, wo wir ein Restaurant fanden, was sich von der Hotelqualität deutlich abhob. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir nach der Besichtigung unseres Zimmers noch Appetit auf Abendbrot dort hatten. Wenn die umworbenen Restaurant-Empfehlungen, die im ganzen Hotel angepriesen wurden gleiche Qualität, wie unser Zimmer hatten, war unsere entscheidung, in die Stadt Edirne zu fahren, die richtige Entscheidung.
Das Şimşek Hotel in İskender / Edirne war aber bisher nicht das am schlechtesten bewertete Hotel unser knapp hundert Übernachtungen der letzten fünf Jahre, sondern das zweitschlechteste Hotel, wobei wir real Preis-Leistung vergleichen und keine Fake-Bewertungen abgeben. Ich denke, dass die beigefügten Fotos aussagekräftig genung sind, den tatsächlichen Zustand unseres Zimmers darzustellen.
Das mit Abstand schlechteste Hotel war bisher bei unseren Rundreisen das Aparthotel - Butik Otel in Akyar / Osmaniye Merkez 22.07. - 24.07.2019.
Wir waren jedenfalls guter Hoffnung, das das nächste Hotel in Bolu den normalen Qualitätsansprüchen gerecht wird und dort uns endlich richtig duschen können und nicht in einem billigen Provisorium, wie im Şimşek Hotel in İskender.
Fortsetzung im Teil 72: Reisebericht Konuralp - Bolu (Konuralp, Prusias ad Hypium Antik Kenti, Bolu)
©: Texte (und einige Bilder) mit freundlicher Genehmigung von Wikipedia - GNU-Lizenz für freie Dokumentation; eigene Fotos
Beide Tage: 210 hochauflösende georeferenzierte Fotos 4176x 2784 bei 300dpi (falls an Fotos von einzelnen Sehenswürdigkeiten Interesse besteht - einfach melden; Die hier veröffentlichen Fotos wurden für das Internet verkleinert und optimiert.
Nonnenkloster Aziz Athanasius Chirpan Manastırı / Чирпански манастир "Свети Атанасий" / Atanasiy Monastery / Monastery of Saint Athanasius
Thrakergrab von Alexandrowo / Александровска гробница
...