Kurz-Übersicht - Reisebericht Rundreise - Türkei 2020 Teil 48 bis Teil 69
Rundreise Teil 48: Reisebericht Pécs Edirne (Pécs, Edirne)
Rundreise Teil 49: Reisebericht Prusa Düzce (Düzce, Konuralp, Prusias ad Hypium Antik Kenti)
Rundreise Teil 50: Reisebericht Gerede Zonguldak (Bolu, Gerede, Zonguldak, Ereğli)
Rundreise Teil 51: Reisebericht Safranbolu (Filyos Ancient Tieion Tiyatro, Incekaya Su Kemeri, Safranbolu)
Rundreise Teil 52: Reisebericht Hadrianapolis (Hadrianapolis, Kastamonu)
Rundreise Teil 53: Reisebericht Kastamonu (Kastamonu)
Rundreise Teil 54: Reisebericht Pompeiopolis (Pompeiopolis, )
Rundreise Teil 55: Reisebericht Çorum - Amasya (Eskiyapar Höyük, Şapinuva Ören Yeri, Oluz Höyük,) Horoztepe, Erbaa
Rundreise Teil 56: Reisebericht Ordu Giresun (Terme, Gölköy Kalesi, Şebinkarahisar)
Rundreise Teil 57: Reisebericht Sümela Manastırı (Sümela Manastırı, Imera manastırı)
Rundreise Teil 58: Reisebericht Giresun Sivas (Şebinkarahisar, Satala Antik Su Kemerleri)
Rundreise Teil 59: Reisebericht Sivas (Sivas)
Rundreise Teil 60: Reisebericht Sarissa - Divriği (Kayalıpınar Höyük, Sarissa Antik Kenti, Divriği)
Rundreise Teil 61: Reisebericht Darende (Divriği, Gürün, Arslantaş, Darende)
Rundreise Teil 62: Reisebericht Malatya Kaniš Kültepe (Arslantaş, Ağırnas, Kaniš/Kültepe, Kayseri)
Rundreise Teil 63: Reisebericht Kayseri (Kayseri)
Rundreise Teil 64: Reisebericht Elbistan (Kayseri Arkeoloji Müzesi, Kız Oğlan Kayası, Elbistan)
Rundreise Teil 65: Reisebericht Kahramanmaraş (Germenicia Ancient City, Kahramanmaraş)
Rundreise Teil 66: Reisebericht Hatay (Zincirli Höyük, Tilmen Höyük, Tell Acarhöyük, Cüdeyde Höyüğü, Tell Açana Alallah, Tainat Ören Yeri)
Rundreise Teil 67: Reisebericht Antiochia am Orontes (Al Mina, Sabuniye Höyük, Daphne Tiyatro)
Rundreise Teil 68: Reisebericht Daphne Seleucia Pieria (Samandağ)
Rundreise Teil 69: Reisebericht Epiphaneia (Samandağ, Belen, Epiphaneia, Bolu)
Koordinatenliste der Rundreise Türkei 2020
Wie bei all unseren Reisen bleibt es nicht aus, auf Brautpaare zu stoßen - die meisten Kontakte während Foto-Shootings. Für solche Gelegenheiten nehme ich mir die Zeit (mit Genehmigung des Brautpaars) mich in der Reihe der Fotografen mit einzuordnen, um eigene Fotos erstellen zu dürfen. Da sich die Traditionen und Gepflogenheiten von deutschen Hochzeiten nterscheiden hatten wir bisher auch häufig die Gelegenheit, den Feierlichkeiten beizuwohnen und auch deren Bräuche kennenzulernen. So dauerte es während unserer knapp 4-wöchigen Rundreise nicht lange, auf die ersten Brautpaare zu stoßen.
Auf der Fahrt wechselten wir von der Provinz Bartın in die Provinz Karabük. Wir staunten nicht schlecht, als etwa 4 Kilometer hinter der Provinzgrenze mehrere Brautpaare auf der D755 / Bartın Safranbolu Yolu bei der Ortschaft Nebioğlu beidseitig der Straße standen. Das veranlasste uns zu recherchieren, was es damit auf sich hat. Die Ursache ist diese sogenannte "Tunnel-Allee".
Die Bäume auf dem etwa 5 Kilometer langen Abschnitt der Autobahn zwischen Safranbolu, der für den Naturtourismus bekannt ist, sowie das konkrete und immaterielle Erbe aus der osmanischen Zeit bilden auf dem Weg einen Tunnel.
Passanten, bei denen jeder Grünton miteinander vermischt ist und zu jeder Jahreszeit eine andere Farbe annimmt, verewigen den Moment mit den Fotos, die sie machen.
Die Straße dient wie Dark Hedges in Irland, Wisteria in Japan, Baobap in Madagaskar und Harare-Baumtunnel in Simbabwe auch als Brücke zwischen der Geschichte in Safranbolu und dem Seetourismus im Amasra-Distrikt von Bartın.
So wundert es uns nicht, dass auf diesem Straßenabschnitt die Brautpaare sind und einige Fotos machten.
Wir passierten diesen Straßenabschnitt ebenfalls langsam, um einige Fotos von den Brautpaaren zu machen.
Unmittelbar am Museum von Amasra begegnete uns ein Brautpaar, von dem wir noch schnell einige Fotos machen durften.
Kurz vor İnebolu - in der Ortschaft Özlüce befand sich am Ortsausgang eine Braut - sicherlich wartend auf ihrem Bräutigam, von der wir noch schnell im Vorbeifahren ein Foto machen konnten. Was der Gesichtsausdruck verrät, konnten wir nicht erahnen. Sonderlich glücklich sah dies nicht aus - eher abwartend, was weiter geschieht.
Als wir im İnebolu Gardenya Hotel eintrafen, war der gegenüber liegende Hochzeitssaal bereits festlich geschmückt und erwartete das Hochzeitsauto. Wir fragten den Hotelier, ob wir am Abend von der Hochzeit einige Erinnerungsfotos machen dürfen. Er erklärte, dass dies problemlos möglich ist.
Wir mussten nicht lange warten, bis das Brautpaar eintraf.
Das Brautpaar ging erst einmal in ihre "Hochzeits-Suite" des Hotels nebenan - auf der gleichen Ebene, wie wir untergebracht waren.
Mittlerweile trafen auch erste Gäste ein, wobei die Wenigsten vermutlich im Hotel übernachten werden. Das wunderte uns schon, denn in Deutschland kann die Feier durchaus bis in den Morgenstunden gehen und die kleineren Kinder ein Bett benötigen. Da aber hier nicht im "deutschen Stil" gefeiert wurde und bereits gegen 23 Uhr die Veranstaltung zu Ende war - kein Alkohol getrunken wurde, konnten viele Gäste problemlos die Heimreise mit dem eigenen Auto antreten.
Es war eine recht bescheidene Feier. Vielleicht sind wir etwas verwöhnt, da wir andere Feiergewohnheiten haben. Hier werden zahlreiche Freunde und Verwandte eingeladen, beginnen zu einer Abendzeit und nach drei bis vier Stunden ist alles zu Ende. Speisen und Getränke wurden dabei nicht angeboten - sie besorgten sich die Gäste gelegentlich selbst. Auf einigen Tischen standen jedenfalls einige kleine Wasserflaschen bereit. Als wir dazu kamen, tanzten zahlreiche Paare wie auch das Brautpaar, wobei die Gäste wie bei einer Konferenz unm ihnen erum sich positionierten und überwiegend Frauen das Geschehen beobachteten.
Da es eine zweite Hochzeitsfeier am hoteleigenen Pool gab entfernten wir uns hier kurz um zu sehen, wie dort die Feier organisiert wurde. Wir nahmen damit in Kauf, dass uns ein Stück dieser Feier fehlen würde. Man sagt nicht ohne Grund, dass man nicht auf zwei Hochzeiten zugleich tanzen kann.
Wie eben beschriebenen kamen wir gerade zu der Zeit zurück, als die Braut bei türkischer Musik alleine einen Tanz im Kreis vorführte und der Bräutigam dieses sitzend und zahlreiche Gäste um ihr herum klatschend bewunderten.
Anschließend wurde eine Art grünfarbige Creme oder Paste auf die Hände der Braut aufgetragen und anschließend eine Blume aufgesetzt. Mittlerweile legte der Bräutigam ein grünes Tuch von der linken Schulter um den Hals. Nun heftete der Bräutigam zwei kleine Schleifenbänder an der Brust des Brautkleides.
Der Bräutigam bekam nun auch auf seinen kleinen Finger der rechten Hand diese Paste aufgetragen und nahm der Braut den roten Gesichtsschleier vom Gesicht ab, der nun nur noch hinten herunter hing. Nun ließ sich die Braut vom Bräutigam auf die Stirn küssen.
Dann tanzte die Braut mit einer Vase, die Süßigkeiten enthielt, die anschließend zur Freude der anwesenden Kinder ausgekippt wurde. Nun konnte noch jeder private Fotos mit dem Brautpaar machen - es schien jedoch, dass es dem Ende zuging und zogen uns in unser Zimmer zurück. Man muss eben auch andere Traditionen einmal kennengelernt haben.
Wie bereits erwähnt waren wir zwischen der eben beschriebenen Hochzeit zwischendurch Gast bei der Pool-Hochzeitsfeier. Hier ging es deutlich ruhiger zu, was eigentlich eine Feier am Hotelpool nicht zu erwarten war. Hier hatten die Gäste im Restaurant daneben an vorreservierte Tische durchaus etwas Essen oder trinken können, was wir während unserer Abendbrotzeit nicht feststellen konnten. Hier standen auf den Tischen einige dosen mit einem Getränk auf den Tischen.
Das Brautpaar war schon etwas im fortgeschrittenen Alter - also nicht mehr so sehr jung, wie das Brautpaar zu der anderen Feier, die auch daher nur sehr schlicht gekleidet waren.
Auch hier tanzte nur das Brautpaar alleine, wobei auch hier einige Gäste um ihnen herum standen und dazu klatschten.
Anschließend nutzten viele Gäste die Gelegenheit, fotos von und mit dem Brautpaar zu machen.
Wie gesagt - für diese Feier war unsere aufmerksamkeit nicht erforderlich und wechselten die Bühne zu der anderen Feier, die deutlich lebhafter war.
Der Bürgermeister von Taşköprü, Abdullah Çatal, wünscht den Brautpaaren Glück für den neuen Lebensabschnitt. Wir wurden am 08. August 2020 vom Bürgermeister empfangen.
Als wir am 11. August 2020 in einem Restaurant Mittagessen wollten, indem wir bereits 2017 zu Besuch waren, wurden wir von Fotografen überrascht, die sich gerade auf ein Fotoshooting vorbereiteten. Das war für uns eine gute Gelegenheit, gleich für uns einige Fotos zu erstellen.
In der Stadt Sivas angekommen, begegnete uns während des Stadtrundganges ein mit roten Schleifen geschmücktes Hochzeitsauto.
Als wir im Terrassen-Cafe Kale Anıt Aile Çay Bahçesi an der Südwestspitze der Burg von Sivas ankamen, wurde bereits getanzt. Auf der Tanzfläche waren das Brautpaar und mehrere Frauen im gemischten Alter.
Anschließend setzte sich das Brautpaar an einer dekorativen Sitzgruppe und ließen sich mit verschiedenen Personen ablichten.
Wir waren überrascht, dass auf keinen der Tische Gläser standen. Gibt es denn nicht einmal Wasser, um die über mehrere Stunden dauernde Prozedur die Kehle anzufeuchten.
In einem überdachten Teil stand vermutlich Tee bereit. Das Personal verfolgte etwas gelangweilt das Geschehen.
Da wir bereits in den letzten Tagen bei Hochzeiten dabei waren, überraschte uns das Geschehen nicht und gingen nach dieser viertelstündigen Visite zur nächsten Hochzeit, die wenige hundert Meter weiter im Hochzeitssaal Kale Düğün Salonu.
Wir hatten noch nicht ganz den Hochzeitssalon erreicht, hörten wir aus der Ferne traditionelle türkische Musik. Ob sie zur Hochzeitsgeselleshaft dazu gehörte konnten wir nicht feststellen. Zumindestens saßen einige Zuhörer an den Tischen des Freiluft-Restaurants.
Wir gingen zur nordöstlichen Tür des Hochzeitsalons und schauten anfangs neugierig in den Saal, den wir bereits heute vormittag von innen besichtigen konnten.
Gern erinnern wir uns an diesem Abend - auch wenn es nicht mit unseren Hochzeitstraditionen in Deutschland vergleichbar war. Die junge Frontfrau im rechten Bild mit der weißen Hose und schwarzen Top hatte uns bemerkt und direkt angesprochen. Mit ihr hatten wir zahlreiche nette Gespräche.
Wir nehmen an, dass hier der Henna-Abend mit Geschenkübergabe gefeiert wird. In der Türkei gibt es ebenfalls einen Junggesellinnenabschied, doch der unterscheidet sich von einem Deutschen enorm. Bei dem Henna Abend trifft sich die Braut mit ihren Freundinnen und allen weiblichen Verwandten - auch wenn hier die Ehemänner mit an den Tischen saßen.
Die letzte Nacht, die die Braut als Jungfrau verbringt, wird auf traditionelle Weise gefeiert. Es gibt viele Bräuche, die an diesem Abend Anwendung finden. Vor Beginn des Abends geht es aber erst einmal zum Friseur und alle Feiernden lassen sich eine schöne Frisur zaubern. Gefeiert wird der Henna Abend in einem Saal – und speziell zu diesem Anlass gibt es auch ein aufwendiges Kleid. Es handelt sich traditionell um einen „Bindalli“. Normalerweise trägt sie ein rotes Tuch auf dem Kopf, das mit Pailletten besetzt ist. Dieses Tuch soll dazu dienen, ihre Tränen zu verbergen. Denn an diesem Abend wird signalisiert, dass die Braut ihr Elternhaus verlässt – und das ist eher ein trauriger Anlass. Deswegen werden auch traurige Volkslieder gesungen und es herrscht eine eher gedämpfte Atmosphäre. Wir nehmen an, dass die Traditionen regional unterschiedlich sind.
Traditionell wurde das Brautpaar zur Hochzeit mit Geld und Schmuck beschenkt. Die Braut selbst erhielt dabei von ihrer Familie und der Familie des Bräutigams wertvolle Schmuckstücke aus reinem Gold geschenkt, die nur ihr gehörten und der Braut als finanzielle Absicherung, z.B. im Todesfall des Ehemannes oder auch bei einer Scheidung, dienten. Schmuck heißt im Türkischen „Takι“, weshalb sich für die Geschenkübergabe diese Bezeichnung eingebürgert hat.
Noch heute ist dieser Begriff Synonym für die feierliche Geschenkübergabe bei türkischen Hochzeiten, wobei immer noch Geld und Schmuck geschenkt wird. Die Geschenkzeremonie findet in der Regel gegen Mitte des Abends statt. Als erstes übergeben die Großeltern und Eltern des Bräutigams und dann die der Braut ihre Geschenke an das Brautpaar. Die Bräutigameltern wahren die Tradition und schenken der Braut unter anderem ein Schmuckset und goldene Armreifen oder Goldtaler, die ihr allein gehören und sie absichern sollen. Nach den Eltern sind Geschwister, Tanten und Onkel an der Reihe und anschließend übergeben die Gäste ihre Geschenke.
Brauch Hochzeitsbad unter: https://www.evetichwill.de/geschenke-gelin-hamami/
Fürstenhochzeit auf Schloss Neideck zu Arnstadt
Vietnamesische Hochzeitsfoto 2013
Hochzeit in Rumänien 2016
Türk düğün - Hochzeitspaare während der Rundreise 2017 - Türkischen Schwarzmeerregion