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Fortsetzung der Rundreise im Jahr 2020 - Schwarzmeerregion, Zentral-, Ost-, Südostanatolien und Mittelmeerregion

Kurz-Übersicht - Reisebericht Rundreise - Türkei 2020 Teil 48 bis Teil 69

Rundreise Teil 48: Reisebericht Pécs Edirne (Pécs, Edirne)
Rundreise Teil 49: Reisebericht Prusa Düzce (Düzce, Konuralp, Prusias ad Hypium Antik Kenti)
Rundreise Teil 50: Reisebericht Gerede Zonguldak (Bolu, Gerede, Zonguldak, Ereğli)
Rundreise Teil 51: Reisebericht Safranbolu (Filyos Ancient Tieion Tiyatro, Incekaya Su Kemeri, Safranbolu)
Rundreise Teil 52: Reisebericht Hadrianapolis (Hadrianapolis, Kastamonu)
Rundreise Teil 53: Reisebericht Kastamonu (Kastamonu)
Rundreise Teil 54: Reisebericht Pompeiopolis (Pompeiopolis, )
Rundreise Teil 55: Reisebericht Çorum - Amasya (Eskiyapar Höyük, Şapinuva Ören Yeri, Oluz Höyük,) Horoztepe, Erbaa
Rundreise Teil 56: Reisebericht Ordu Giresun (Terme, Gölköy Kalesi, Şebinkarahisar)
Rundreise Teil 57: Reisebericht Sümela Manastırı (Sümela Manastırı, Imera manastırı)
Rundreise Teil 58: Reisebericht Giresun Sivas (Şebinkarahisar, Satala Antik Su Kemerleri)
Rundreise Teil 59: Reisebericht Sivas (Sivas)
Rundreise Teil 60: Reisebericht Sarissa - Divriği (Kayalıpınar Höyük, Sarissa Antik Kenti, Divriği)
Rundreise Teil 61: Reisebericht Darende (Divriği, Gürün, Arslantaş, Darende)
Rundreise Teil 62: Reisebericht Malatya Kaniš Kültepe (Arslantaş, Ağırnas, Kaniš/Kültepe, Kayseri)
Rundreise Teil 63: Reisebericht Kayseri (Kayseri)
Rundreise Teil 64: Reisebericht Elbistan (Kayseri Arkeoloji Müzesi, Kız Oğlan Kayası, Elbistan)
Rundreise Teil 65: Reisebericht Kahramanmaraş (Germenicia Ancient City, Kahramanmaraş)
Rundreise Teil 66: Reisebericht Hatay (Zincirli Höyük, Tilmen Höyük, Tell Acarhöyük, Cüdeyde Höyüğü, Tell Açana Alallah, Tainat Ören Yeri)
Rundreise Teil 67: Reisebericht Antiochia am Orontes (Al Mina, Sabuniye Höyük, Daphne Tiyatro)
Rundreise Teil 68: Reisebericht Daphne Seleucia Pieria (Samandağ)
Rundreise Teil 69: Reisebericht Epiphaneia (Samandağ, Belen, Epiphaneia, Bolu)

Koordinatenliste der Rundreise Türkei 2020


Rundreise Teil 54: Reisebericht Pompeiopolis

8. Tag - Sonntag, 09.08.2020

Weiterfahrt von İnebolu über Devrekani und Pompeiopolis nach Osmancık Schwarzmeerregion Karadeniz Bölgesi (Route 318 km, 6 Stunden Fahrt)

Nach dem Frühstück setzten wir unsere Rundreise gegen 8:30 Uhr in östlicher Richtung - entlang der D010 fort, die der Schwarzmeerküste folgt. Kurz hinter dem Hafen wies ein Schild zum Naturpark Geriş Tepesi mit dem Hinweis auf ein Kloster / manastır. Wer einen schönen Blick haben und die Natur genießen will, sollte diesen Abstecher einplanen. Da kaum noch was von den Klosterruinen zu sehen ist, verzichteten wir auf diese Besichtigung.

Geriş Tepesi / Manastır (optional)

Hier in den Ebenen befinden sich die Ruinen eines großen Klosters unbekannten Namens, das Datum seines Baus ebenfalls unbekannt ist. In den noch vorhandenen Klosterruinen befinden sich Zisternen, Säulen und Inschriften. Die Spalte und das Monogramm darauf spiegeln byzantinische Merkmale wider. Aus den Ruinen geht hervor, dass es viele Gästehäuser und Geschäfte gab.

Bozkurt Sehitler Ve Gaziler Aniti

Es ist bekannt, dass der Geriş-Hügel ein besonderer Ort für die Griechen war, die vor der Zeit der Republik in İnebolu lebten. Jedes Jahr am 15. August findet hier eine große Messe statt, an der Feste und Rituale organisiert werden und die in anderen Zentren lebenden Griechen an diesen Treffen teilnehmen. Es gibt ein Gerücht: Bevor die Griechen İnebolu verließen, sollen sie auf dem Geriş-Hügel, auf dem sich das Kloster befindet, Bäume in Form eines Kreuzes gepflanzt haben. Es ist möglich, diese Pilgerform zu sehen, die durch die Farben der Bäume im Frühjahr gebildet wird.

Wir folgten der D010 weiter bis Bozkurt

Bozkurt Sehitler Ve Gaziler Aniti

Unser erstes Ziel war das Märtyrer - Denkmal Bozkurt Sehitler Ve Gaziler Aniti, was uns veranlasste, nach 25 Kilometer die D010 zu verlassen, um das einen Kilometer entfernte Denkmal in Richtung Bozkurt zu fotografieren.

Landschaft an der D010 bei Çatalzeyti

 

Unmittelbar vor der Burg Ginolu zeigte sich von der D010 aus eine herrliche Landschaft.

Nur 18 Kilometer weiter erwartete uns das nächste Ziel - die Burg Ginolu.

Kinolis / Ginolu Kalesi, Çatalzeyti

 

 

 

 

 

 

Die erste Siedlung im Distrikt war Ginolu die in der Antike als Kinolis bekannt war und 5 km westlich der Burg liegt - also irgend wo, wo wir eben durchfuhren. Die Burg Ginolu erhebt sich an der Ostseite der Ginolu-Bucht, einer der seltenen natürlichen Buchten des Schwarzen Meeres.

Kinolis / Ginolu Kalesi

Kinolis / Ginolu Kalesi, Çatalzeytin

 

 

Die Burg Kinolis (Ginolu) liegt also etwa 5 km vom Zentrum des antiken Ortes Kinolis entfernt. Obwohl sie aus dem 5. Jahrhundert vor Chr. mit Hilfe archäologischer Daten und historischer Quellen vermutet wurde, ist das Baudatum der Burg nicht sicher bekannt. Die Burg Kinolis hat während der Kolonialisierung von Venedig und Genuesen an Bedeutung gewonnen. mit Hilfe der vorhandenen Spuren, der Geschichte der Region und der relevanten Ressourcen 9.-11. Es kann auf Jahrhunderte datiert werden. Die Burg wurde am Kap Surtüven erbaut, das sich bis ins Meer erstreckt. Auf beiden Seiten der Burg befinden sich zwei kleine Häfen, Ginolu und Karadeniz.

Bucht an der Ginolu Kalesi, Çatalzeyti

 

 

 

 

 

Da es nicht überwältigend viel zu sehen gab, konnten wir nach einem kleinen fünfzehn minütigen Rundgang die Fahrt gegen 9:40 Uhr fortsetzen. Es standen nun 134 km bei knapp 2 Fahrstunden auf den Programm. Die Route führte uns wieder nach Kastamonu zurück - jedoch auf einer anderen Route als die Hinfahrt. Nach 500 m in östlicher Richtung auf der D010 verließen wir sie und folgten der Çatalzeytin Yolu, Abana Devrekani Yolu bis Devrekani. Hier bogen wir links ab und fuhren über die Ortschaften Çontay, Kaygınca, Bademci bis zum Ziel in Donalar. Das Kastell Yüklütepe ließen wir dabei aus.

Kastell Yüklütepe (optional)

Die Festung lag etwa 300 m südwestlich der Ortschaft Samanlıören auf einer Anhöhe. Von der Festung ist luftsichtig nichts zu sehen.

Sperrung des Ortes Donalar (Corona-Pandemie)

Die Umgebung von Taşköprü, welches wir anschließend besichtigten, bietet nicht nur die Möglichkeit, die Ausgrabungen einer römischen Stadt zu besichtigen, sondern ermöglicht auch die Entdeckung eines sehr alten Felsengrabes. Vielleicht ist Entdeckung nicht das richtige Wort, aber dies ist das Gefühl, das man erlebt, wenn man Kale Kapi (Burg / Felsentor) aus der Ferne sieht.

Am Ortseingang von Donalar wurden wir gegen 11:35 Uhr durch die Gendarmerie gestoppt. Er erklärte uns, dass der Ort wegen einer Corona-Pandemie gesperrt wurde. Selbst eine deutschsprechende Beamtin am Telefon, der wir die Situation erklärten, nicht das Fahrzeug zu verlassen und nur zum Felsen zu fahren, half nicht, den Gendarmen umzustimmen. So blieb uns nichts anderes übrig, als umzudrehen.

Kaya mezarları, Samanlıören

 

 

Samanlıören Köyü Kalekapı Kaya Mezarları

Auf der Straße von Kaygınca nach Samanlıören entdeckten wir mehrere Felsengräber Kaya mezarları, die bereits gewaltsam geplündert wurden. Leider fanden wir dazu keine Hinweise im Internet.

Tomb of Kale Kapi (Kalekapi) mit Hittite Relief, Donalar

 

 

 


Donalar Köyü Kalekapı Kaya Mezar / Tomb of Kale Kapi (Kalekapi) mit Hittite relief, Donalar

Wir wissen sehr wenig über die Geschichte Paphlagoniens vor seiner Eroberung durch Alexander den Großen. Es scheint, dass Invasoren aufgrund ihrer Berge nicht daran interessiert waren, es zu besetzen, und dass die Region von einer lokalen Dynastie regiert wurde

Tomb of Kale Kapi (Kalekapi) mit Hittite Relief, Donalar

 

 

 

Es hatte jedoch Kontakte zu den griechischen und persischen Zivilisationen und Kale Kapi zeigt deutlich ihren Einfluss.

Die Form des Grabes aus dem 5. Jhd. v. Chr. ähnelt einem griechischen Tempel und das Relief über der Zelle zeigt den Kampf zwischen einem Mann und einem Löwen, ein wahrscheinlicher Hinweis auf Herkules. Das Löwenpaar über der Kampfszene zeigt an, dass das Grab das eines Königs war.

Tomb of Kale Kapi (Kalekapi) mit Hittite Relief, Donalar

 

 

 

 

 

Zwei mythologische Tiere stehen an den Seiten der zentralen Reliefs; das links ist kaum sichtbar, während das rechts fast intakt ist. Es ist schwierig, dieses Tier auf den griechischen Mythos zurückzuführen; seine Flügel erinnern den Betrachter an eine persische Sphinx.

Tomb of Kale Kapi (Kalekapi) mit Hittite Relief, Donalar

 

 


Das Grab wird von drei weiteren Tieren geschmückt; Während Stiere und Löwen in vielen Kunstwerken der Antike zu sehen sind, wird das Einhorn sehr selten dargestellt. Einhörner waren nicht Teil des griechischen Mythos; Es wurde angenommen, dass es sich um echte Tiere handelt, die in Indien leben. Das in Kale Kapi abgebildete Einhorn hat einen schweren Körper, der dem eines Stiers oder eines Ebers ähnelt.
Text und Fotos aus: http://romeartlover.tripod.com/Taskopru.html

Bei unserer Iran-Rundreise 2019 haben wir ebenfalls zahlreiche Reliefs und Inscriptions bewundern können.

Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu

 

 

Wir kamen wieder auf die D030, die uns direkt nach Pompeiopolis - unsere nächsten Ziele führte. Genau 12 Uhr erreichten wir die Stadt Taşköprü und fuhren die Ausstellungshalle der antiken Stadt Pompeiopolis als Erstes an.


Taşköprü

Der heutige Name bedeutet „Steinbrücke“ und geht auf die 70 m lange historische Brücke über den Fluss zurück. Der Ort Taşköprü wurde 1869 gegründet. Nach einem Brand im Jahr 1927 wurden die Straßen der Stadt rechtwinklig angelegt.

Wir befinden uns in Taşköprü, das für seinen Knoblauch bekannt ist, im Norden der Stadt mit seiner üppigen Natur. Selen, Schwefel und Alicinöl im Boden des Taşköprü-Knoblauchs, der zu einer Weltmarke geworden ist, waren eine Heilquelle für die Menschheit. Man kann hier auch die traditionelle Kastamonu-Häuser sehen. Das traditionell organisierte Knoblauch- und Kulturfestival wird jedes Jahr organisiert. Beim Festival findet man gemeinsam kulturelle Werte und eine gute Unterhaltung. Darüber hinaus befindet sich die antike Stadt Pompeipolis im Norden von Gökırma - ein Ort, den Geschichtsliebhaber genießen werden.

Taşköprü ist zum Teil auf der antiken Stadt Pompeiopolis gebaut, die von Gnaeus Pompeius Magnus im 1. Jahrhundert v. Chr. gegründet und nach ihm benannt wurde. Im Sommer 2006 startete, ausgehend vom Institut für Klassische Archäologie der Ludwig-Maximilians-Universität München, ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft gefördertes interdisziplinär-internationales Forschungsprojekt unter der Leitung von Frau PD Dr. Latife Summerer zur Erforschung des antiken Pompeiopolis.

Pompeiopolis (griechisch Πομπηιόπολις), auch Pompeioupolis (Πομπηιούπολις), war eine antike Stadt in der kleinasiatischen Landschaft Paphlagonien.

Taskopru ist in gewisser Weise der Erbe von Pompeiopolis, einer Stadt, die Pompeius 65 oder 64 v. Chr. am linken (nördlichen) Ufer des Flusses gegründet hat. 67 v. Chr. erteilte der Senat Pompeius für einen Zeitraum von drei Jahren ein imperium infinitum (außerordentliche Autorität), um die Piraten an der Mittelmeerküste der heutigen Türkei auszurotten. Nachdem Pompeius dieses Ziel erreicht hatte, führte er Krieg gegen Mithridates VI., den König von Pontus, einen langjährigen Feind Roms, und besiegte ihn. Um die römische Kontrolle über die eroberten Gebiete zu festigen, gründete Pompeius sieben Städte - eine davon die gleichnamige Stadt Pompeiopolis westlich von Mersin an der Mittelmeerküste. Seine Veteranen waren die ersten Einwohner.

Pompeiopolis Antik Kenti (Zımbıllı Tepe Höyüğü)

Pompeiopolis (Sebaste) Antik Kenti

Die Erinnerung an Pompeiopolis ging verloren, bis der französische Konsul in Sinop dort eine Inschrift entdeckte, in der Pompeiopolis, die Metropole Paphlagoniae, erwähnt wurde, wobei Paphlagonia ein alter Name der Region ist. Dies geschah im frühen 19. Jahrhundert; 1910 wurde der Standort Pompeiopolis auf einem Hügel unmittelbar nördlich von Taskopru identifiziert. Die systematischen Ausgrabungen begannen 2006 unter der Leitung von PD Dr. Lâtife Summerer vom Institut für Klassische Archaologie der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Pompeiopolis (Sebaste) Antik Kenti

Die Reste der antiken Stadt liegen auf einer Anhöhe beim heutigen Taşköprü am südlichen Ufer des Gök Irmak (antik: Amnias) an einer Straßenverbindung vom westlichen Kleinasien nach Armenien. Sie wurde vom römischen Feldherrn Gnaeus Pompeius Magnus während seines Krieges gegen Mithridates VI. von Pontos im Jahr 64 v. Chr. gegründet. Offenbar siedelte Pompeius in der nach ihm benannten Stadt auch Römer an, wie Namen von Einwohnern und die Verwendung des römischen Kalenders zeigen. Pompeiopolis war zunächst Teil der Provinz Bithynia et Pontus und wurde von Marcus Antonius 39 v. Chr. galatischen Klientelfürsten unterstellt. Unter Augustus wurde Pompeiopolis neu gegründet und war Metropole und Sitz des Landtags von Paphlagonien, das jetzt zur römischen Provinz Galatia gehörte.

Pompeiopolis Antik Kenti (Zımbıllı Tepe Höyüğü)

 

 

 

 

In der Kaiserzeit stiegen mehrere Familien aus Pompeiopolis in die Reichsaristokratie auf, so die des Gaius Claudius Severus (Suffektkonsul 112), Gnaeus Claudius Severus Arabianus (Konsul 146) und Gnaeus Claudius Severus (Konsul 173) sowie möglicherweise Tiberius Claudius Subatianus Aquila (Präfekt von Ägypten 206–211) und Tiberius Claudius Subatianus Proculus (Statthalter von Numidien 208–210). Vielleicht trug die Stadt im späten 2. Jahrhundert zeitweilig den Namen Sebaste, wie Münzen zeigen.

Pompeiopolis Antik Kenti (Zımbıllı Tepe Höyüğü)

 

In der Spätantike war Pompeiopolis Sitz eines Bischofs, seit dem 6. Jahrhundert Erzbischofs, ab dem 11. Jahrhundert Metropoliten. Aus dem Bistum ging das Titularerzbistum Pompeiopolis in Paphlagonia der römisch-katholischen Kirche hervor.

In mittelbyzantinischer Zeit gehörte das Amniastal zunächst im 8. Jahrhundert zum Thema Armeniakon und seit dem frühen 9. Jahrhundert zum dann neugegründeten Thema Paphlagonia. In den Schriftquellen der Zeit findet die Stadt aber keine Erwähnung mehr; erst wieder im Jahre 1390, als der spätere Kaiser Manuel II. Palaiologos das Gebiet passierte und in einem Brief die Stadt als verlassen und zerstört beschreibt.

Pompeiopolis Antik Kenti (Zımbıllı Tepe Höyüğü)

 

 

 

 

 

In einigen Quellen wird der Name Sebaste für Pompeiopolis verwendet. Dies kann nicht bestätigt werden - es gibt keine historischen Bezüge, wo dies dokumentiert ist.

Pompeiopolis Antik Kenti (Zımbıllı Tepe Höyüğü)

 

 

 

 

 

Seit 2006 wird Pompeiopolis von einem internationalen Team unter Leitung des Instituts für Klassische Archäologie der Universität München erforscht. Inzwischen konnten zahlreiche Bauten und Areale identifiziert und teilweise ausgegraben werden, darunter das Theater, Teile der Agora, ein ausgedehntes Macellum und eine kaiserzeitliche Villenanlage mit aufwendigen Bodenmosaiken.

In den archäologischen Ausgrabungen und Mosaiken des Archäologischen Museums von Taşköprü werden einige architektonische Stücke aus der antiken Siedlung im geschlossenen Hügel ausgestellt.

Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu, Taşköprü

 

In Vorbereitung unserer Reise hatten wir zahlreiche wissenschaftliche Ausarbeitungen, besonders von der Leiterin der Ausgrabungsstätte, Frau PD Dr. Lâtife Summerer aus dem Internet uns verinnerlicht, um bereits im Vorfeld der Besichtigung zu wissen, wo uns was mit welchem historschen Hintergrung uns erwarten wird. Durch unser starkes Interesse an dieser historischen Stätte entschloss sich Frau Summerer, uns während unserer Visite den Kulturdirektor der Stadt, Herrn Mehmet Tugcu an die Seite zu stellen, da er ausführliche Kenntnisse vor Ort hat. Bereits im Vorfeld nahmen wir mit ihm per WhatsApp Kontakt auf, um uns persönlich vor Ort kennenzulernen. Da er genau zu dieser Zeit es nicht zeitlich einordnen konnte, empfing uns der Archäologe Barış Sağıroğlu in dieser historischen Stätte.

Wir fuhren bis Höhe einer TOTAL-Tankstelle, wo sich direkt gegenüber der Eingang zur Ausstellungshalle Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu der antiken Stadt befand.

Führungen durch Pompeiopolis Antik Kenti


Hier erwartete uns bereits der Archäologe Barış Sağıroğlu und eine Dolmetscherin, der einen ausführlichen Bericht zu den Ausgrabungsarbeiten per Videovortrag uns gab. Dieser wurde uns auf Englisch übersetzt. Da wir uns bereits ausführlich informiert hatten, konnten wir seine Ausführungen gut folgen. Gemeinsam besichtigten wir die Ausstellungshalle der antiken Stadt und gab uns zu den wichtigsten Artefakten die Erläuterungen.

Wir hatten im Vorfeld zahlreiche Videos und geführte Besichtigungen einzelner Ausgrabungen gesehen und hofften, einige Örtlichkeiten zu sehen. Das war leider nicht für uns vorgesehen.

Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu, Taşköprü

Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu

Im Museum Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu sind zahlreiche Artefakte ausgestellt, die bei Ausgrabungen sichergestellt wurden.

Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu, Taşköprü

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu, Taşköprü

 

 

 

 

 

Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu, Taşköprü

 

 

 

 

 

 

 

 

Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu mit Archäologe Barış Sağıroğlu, Taşköprü

 

 

 

 

 

Pompeiopolis Antik Kenti Sergi Salonu, Taşköprü

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kent Tarihi Müzesi, Taşköprü

Anschließend besichtigten wir gemeinsam das Stadtgeschichtliche Museum, an dem auch der Kulturdirektor der Stadt Taşköprü, Herr Mehmet Tugcu teilnahm.

Kent Tarihi Müzesi

Das Museum Kent Tarihi Müzesi wurde in den 1890er Jahren als Redif Battalion Building erbaut. Als die Redif-Truppen nach dem Wiederaufbau der osmanischen Armee nach 1912 entfernt wurden, wurde das Gebäude des Redif-Bataillons lange Zeit für den Militärdienst genutzt und dann in eine Gesundheitsabteilung umgewandelt. Nach der Schließung der Apotheke wurde das Gebäude 2007 in die Gemeinde Taşköprü überführt und 2017 restauriert und als Stadtmuseum eröffnet.
Öffnungszeiten: Di - So 10: 00-18: 00 Uhr, Eintritt: Kostenlos

Kent Tarihi Müzesi, Taşköprü

 

 

 

 

 

Kent Tarihi Müzesi, Taşköprü

 

 

 

 

 

 

 

 

Taşköprü Belediye Başkanlığı, Empfang beim Bürgermeister Abdullah Çatal

 

 

 

 

Gegen 14 Uhr verließen wir das Museum von Taşköprü.

Nach der Besichtigung war ein Empfang beim Bürgermeister von Taşköprü, Abdullah Çatal.

Taşköprü Belediye Başkanlığı, Empfang beim Bürgermeister Abdullah Çatal

 

 

 

 

 

In einen gemeinsamen Gespräch betonten wir, dass Pompeiopolis eine der wichtigsten historischen Städte der Region des Mittleren Schwarzen Meeres ist und ein zügiger Ausbau erforderlich ist, um es zeitnah touristisch erschließen zu können. Als Dank erhielten wir ein Präsent, die Taşköprü als die Knoblauchstadt präsentiert.

Herzlichen Dank für die Gastfreundschaft und die Möglichkeit, die historische Stadt Pompeiopolis von Experten des Fachs erläutert bekommen zu haben.

Brücke Taşköprü

Brücke Taşköprü

 

Die Brücke in Taşköprü soll angeblich im Jahr 1366 von Celalettin Beyazit von Ali Bey, dem Sohn von Yagmur Bey, auf Gökırmak, dem Eingang des Bezirks Taşköprü, erbaut worden sein, der die Jahrhunderte bezeugte, die dem Landkreis Taşköprü in der Provinz Kastamonu seinen Namen gaben.

Aus einer irrtümlichen Lesung einer Inschrift legte man lange Zeit das Baujahr der Brücke auf 1366. Neueren Untersuchungen zufolge hat die Inschrift mit der Steinbrücke nichts zu tun. Die mit Marmorspolien erbauten Brückenpfeiler gehen möglicherweise auf die römische Zeit zurück. Die Brücke selbst wurde nach Flutkatastrophen immer wieder renoviert und verändert. Ihre heutige Gestalt geht wohl auf eine Renovierung Ende des 19 Jh. zurück. Bei den jüngsten Restaurierungsarbeiten des staatlichen Straßenbauamtes kam der Schlussstein des mittleren Bogens zum Vorschein, auf dem sich ein mittelbyzantisches Reliefkreuz (7.–11. Jh.) befindet.

Brücke Taşköprü

Das Kunstmeisterwerk mit sieben Bögen hat eine Länge von 68,58 Metern und ist "Ästhetik mit Wellenbrechern", ein Geschichtsschatz, der die Majestät und Bescheidenheit der türkischen Kultur trägt.

Für die folgenden 130 Kilometer benötigten wir zwei weitere Stunden, so dass wir gegen 16 Uhr das Hotel erreichten. Während der Fahrt wechselten wir von der Provinz Kastamonu in die Provinz Çorum.

Route nach Osmancık auf Taşköprü Yolu


Nach der Besichtigung der Brücke setzten wir die Fahrt nach Osmancık fort. Nun ereilte uns eine Situation per GPS-Navigation, die wir nicht gebrauchen konnten. Wir wählten eine Route nach Osmancık, die über Landstraßen führen sollte. Unser GPS-Gerät wollte uns immer wieder auf die Fernstraße über Kastamonu leiten und mussten somit nach geografischen Orientierungsgefühl fahren, denn die Grobrichtung war uns klar. Gleich Ortsausgang von Taşköprü hätten wir an einer Kreuzung rechts (Foto links) abiegen müssen - ließen uns aber von der schönen Straße und der Grobrichtung leiten und fuhren gerade aus weiter.

Route Taşköprü - Osmancık


Da wir keine Hilfskoordinaten (41.481892, 34.217688 / 41.425296, 34.232550 / 41.333408, 34.231501 / Cıftlık liegt links, durch Taşçılar zu 41.191517, 34.140430 / 41.134488, 34.207827 / D100) vorbereitet hatten, konnten wir die geplante Route nicht finden. Eigentlich wollten wir der Taşköprü Yolu in Richtung Cıftlık folgen, die jedoch hinter Taşçılar rechts abbiegt und wir gerade aus weiter fahren wollten, bis wir auf die D100 / E80 kommen.

Route Taşköprü - Osmancık

So endete irgedwann die befestigte Straße, führte uns über Feldwege, durch Wälder und fanden beim besten Willen keine befestigte Straße wieder. Als dann ein Waldweg wegen Holzeinschlag endete und wir ein Stück zurück fahren mussten, halfen uns Waldarbeiter durch Zeigen der groben Richtung wieder auf befestigte Straßen zu kommen. Wir schätzen den Zeitverlust mit etwa eine Stunde unnötigen Umweg. Dank des Allrad-Autos hatten wir keine Probleme durch unwegsames Gelände zu fahren und Kraftstoff war auch noch reichlich vorhanden. Gerade auf solchen Nebenstraßen sucht man vergeblich nach Tankstellen, was durchaus zum Problem werden kann.

Route Taşköprü - Osmancık

 

 

 

 

Route Taşköprü - Osmancık

 

 

 

 

 

Wären wir die geplante Strecke gefahren, hätten wir auf der D100 / E80 nach 9 Kilometer einen Wechsel von der westliche Schwarzmeerregion Batı Karadeniz Bölümü in die zentrale Schwarzmeerregion Orta Karadeniz Bölümü gehabt. Nun müssen wir irgend wo im Wald die Provinz gewechselt haben und waren nun in der Provinz Çorum.

Route Taşköprü - Osmancık

 

 

 

 

Bei der Ortschaft Karakise/Kargı in der Provinz Çorum hatten wir wieder eine ordentliche Straße erreicht.

Route Taşköprü - Osmancık

 

 

 

 

Von hier waren es keine 2 Kilometer bis zur D785 in der Ortschaft Bahçelievler, die wir in westlicher Richtung bis zur 10 km entfernten Ortschaft Kargı. Von hier folgten wir der D100 / E80 bis nach Osmancık.

Çalınkaya, Ardıç (optional)

Im Dorf Ardıç westlich von Osmancık führt eine Straße, die von den alten Römern durch einen Felsen namens Çalınkaya geschnitten wurde. Sie ist jedoch schwer erreichbar - es ist mindestens ein Kilometer Fußweg erforderlich, um die Schlucht zu erreichen. Man kann mit dem Auto von Ardıç etwa 13 km in die Berge fahren und am Punkt (41.017664, 34.526090) nach rechts in nördlicher Richtung zu Fuß dem Tal folgen. Nach etwa 1,4 km ist diese geschnittene Schlucht. Wir ließen es daher aus und fuhren direkt nach Osmančík zu unserem Hotel.

Osmancık / Pimolisa

Osmancık Kalesi 2017

Die historische Stadt lag an einer wichtigen Kreuzung des Flusses Kızılırmak auf der alten Seidenstraße in den Orient hat Osmančík hatte lange einen großen strategischen Wert und ist auch heute noch ein beliebter Rastplatz auf dem Weg von Istanbul in die Schwarzmeerstadt Samsun und weiter nach Osten.

Das Gebiet wurde vom Kayı-Clan der Oghuz-Türken besiedelt, als sie aus ihrem zentralasiatischen Kernland nach Westen nach Anatolien einwanderten. Osmancık war einer der wichtigsten Zielpunkte in der osmanischen Zeit. Wegen einer Reihe von Erdbeben konnte die Stadt ihre alte Architektur nicht beibehalten. Im letzten Jahrhundert gab es 4-5 schwere Erdbeben. Auf dem Weg des Kızılırmak zu sein, machte die Stadt seit der frühen Geschichte zu einem wichtigen Siedlungspunkt. Osmancık war in römischen und byzantinischen Epochen als Pimolisa bekannt.

Bereits weit aus der Ferne war das Wahrzeicen der Stadt - die Burg von Osmancık sichtbar.

Grand Dost Hotel, Osmancık

Heute ist Osmancık für seine Reisproduktion bekannt und eignet sich besonders für eine neue Reissorte, die vom türkischen Landwirtschaftsministerium speziell für die Region entwickelt wurde und den Namen "Osmancık-97" trägt.

Die nordanatolische Verwerfungszone verläuft durch das Tal und macht Osmancık sehr anfällig für Erdbeben.

In Osmancık gegen 18 Uhr angekommen, fuhren wir erst einmal in unser Hotel - dem Grand Dost Hotel, und richteten uns erst einmal ein.

Grand Dost Hotel, Osmancık

Das Hotel besteht aus 4 Etagen. In der obersten Etage befindet sich ein Restaurant, das man zum Frühstück und Abendessen nutzen kann. Das Essen im Restaurant ist köstlich und die Preise sind innerhalb eines Hotelstandards im normalen Preissegment. Der beste Teil des Restaurants ist die Terrasse. Essen und Frühstück werden mit einer schönen Aussicht angeboten.

Grand Dost Hotel, Osmancık

 

 


Die Zimmer sind sehr stilvoll gestaltet und viele Bedürfnisse werden berücksichtigt. Es ist in Bezug auf die Größe völlig ausreichend. Eine Klimaanlage ist ebenfalls verfügbar. Das Badezimmer ist ebenso groß und stilvoll. Bedürfnisse wie Handtücher, Shampoo, Duschgel, und andere Utensilien wurden berücksichtigt. Das Bett ist sehr bequem, es gibt einen kleinen Kühlschrank und einen ausreichend großen Fernseher. Es gibt viele Möglichkeiten für den Gast, einen sehr komfortablen Aufenthalt zu haben. Darüber hinaus war die allgemeine Sauberkeit von Zimmer, Bad und Hotel recht gut, was ein wichtiges Kriterium ist.

Koyunbaba Köprüsü, Osmancık

 

 

 

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Grand Dost Hotel ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet, wenn man nicht beabsichtigt, ein niedrigeres Budget zu haben und preiswerter wohnen zu müssen.

Nachdem wir uns eingerichtet hatten, machten wir uns noch einmal auf den Weg, um dieses Mal die Burg besichtigen zu können. Im Jahr 2017 waren Baumaßnahmen und ein Zutritt nicht möglich. So parkten wir unser Auto unmittelbar an der Koyunbaba-Brücke, wo sich auch der Aufgang zur Burg befand.

Koyunbaba Köprüsü, Osmancık

Brücke Koyunbaba Köprüsü / II Beyazıt Köprü

Die Koyunbaba-Brücke / Koyunbaba Köprüsü ist eine Steinbogenbrücke, die den Fluss Kızılırmak in der türkischen Provinz Çorum überquert. Der Name der historischen Koyunbaba-Brücke lautet in osmanischen Aufzeichnungen als II Beyazıt köprü / II. Beyazıt Brücke.

Sie wurde zwischen 1484 und 1489 während der Regierungszeit des osmanischen Sultans Bayezid II (reg. 1481–1512) erbaut. Die 250 m (820 ft) lange und 7,50 m breite Brücke wurde in Quadern gebaut. Sie überspannt den Fluss Kızılırmak mit 19 Spitzbögen, von denen heute nur 15 Bögen aufgrund von Sedimentation am Flussufer sichtbar sind.

Koyunbaba Köprüsü, Osmancık

 

 

 

Sie ist die längste Steinbogenbrücke, die während der Zeit des Osmanischen Reiches in Anatolien gebaut wurde. Die Brücke ist nach dem türkischen Heiligen aus dem 15. Jahrhundert benannt - Koyunbaba. Eine Inschrift im osmanischen türkischen Alphabet gibt den Beginn und die Fertigstellung des Baus im Hijri-Jahr als 889 und 894 an, ohne den Architekten zu benennen.

Koyunbaba Köprüsü, Osmancık

 

 

 

 

 

 

Inschrift / Kitabe Koyunbaba Köprüsü, Osmancık

 

Koyunbaba Köprüsü, Osmancık

Inschrift: "Gelobt sei Allah für seine Hilfe und seinen Segen für Muhammad und seine hohe Familie und seine Gefährten, die die Menschen auf den richtigen Weg führen. Die Welt ist in den Augen vorbildlicher Besitzer eine Brücke der Nächstenliebe und des Übergangs. Kontinuierliches Leben und Freude sind für Kreaturen unmöglich. Gesegnet ist, wer über den Anfang und das Ende nachdenkt, dass er für die Übertragung auf die Reise des Jenseits belohnt wird. Was für eine gute Belohnung ist Sadaqah. Lassen Sie diesen Oberbefehl in allen Ländern ununterbrochen gültig sein. Großer, gerechter, weiser Sultan und tapferer, erhabener Herrscher, Sultan der arabischen und unerfahrenen Sultane, Herr der Veteranen und Mudschahids, quälende Ungläubige und Polytheisten, Sultan der Könige und Herrscher der Meere, unterstützt von Gott, dem gnädigen und mächtigen "Sultan Abul" -Fetih Beyazıt bin Mehmet Han”. Möge Allah seine Herrschaft fortsetzen, während Tag und Nacht aufeinander folgen. Er befahl, diese wertvolle Brücke, die eine beständige Güte ist, in gutem Zustand zu bauen, um am Tag des Gerichts belohnt zu werden, eine Lehre für diejenigen zu sein, die darüber hinweggingen, und von der Öffentlichkeit profitiert zu werden. Die Einrichtung dieser glückverheißenden Arbeit begann 889 in Shaban und wurde 894 abgeschlossen."

Osmancık / Kandiber Kalesi 2017

Die Burg von Osmancık, die in den letzten Jahren (Foto links - eigenes Foto von 1917) restauriert und dem Tourismus im Bezirk Osmancık zugänglich gemacht wurde, kann offiziell zwischen 8 und 17 Uhr besichtigt werden. Wir vermuteten auch diesmal nicht die Burg von oben zu sehen, da wir erst 18:45 Uhr am Eingang uns befanden. Wir fragten in der Hotelrezeption, ob die Burg geöffnet ist - was verneint wurde. Als Hotelpersonal sollte man hierzu gesicherte Auskunft geben können - denn offiziell wäre sie tatsächlich geschlossen gewesen - sie doch betreten werden kann.

Osmancık / Aufgang zur Kandiber Kalesi

 

 

 

 

 

 

 

Da auch das Eingangstor offen war, fragten wir vorsorglich in den Geschäften links und rechts des Einganges nach und sicherten uns zu, dass auch bei Rückkehr das Tor nicht verschlossen sein wird.

Osmancık / Kandiber Kalesi

Osmancık / Kandiber Kalesi

 

 

Osmancık Kalesi - die seldschukische Türkenburg von Kandiber im Stadtzentrum (Wegen Sanierung 2017 nur von außen besichtigt)

Die Burg Osmancık Kandiber wurde auf dem natürlichen Felsen am nördlichen Rand von Kızılırmak im Bezirkszentrum errichtet. Es gibt eine zweite Tür in der Burg, die aus der seldschukischen Zeit stammt. Im Süden der Burg befinden sich in der Römerzeit Felsengräber.

Als beliebtesten Punkt von Osmancık an der Seidenstraße zwischen Europa und Asien, einem der wichtigsten Transit- und Tourismuszentren der Türkei, war der Ort weiterhin täglich durch die Burg bedroht, insbesondere bei Regenwetter. In den vergangenen Jahren lösten sich große Felsbrocken, wobei einige Häuser und Wohnungen im Südbezirk beschädigt wurden. So wurde in den letzten Jahren sine Sicherung des Felses unternommen und wir 2017 die Burg nur von außen sehen konnten.

Osmancık / Kandiber Kalesi

 

 

Obwohl der Name der Burg Osmancık ein wenig ist, ist sie unter den Menschen als Burg Kandiber bekannt. Aber es ist nicht möglich, den Namen der Burg Kandiber in historischen Dokumenten zu finden. Ich weiß nicht, wer es wo und wann erfunden hat - der wirkliche Name dieser Burg erscheint in historischen Aufzeichnungen als Osmancık Kalesi.

Osmancık liegt bekanntlich an der historischen Seidenstraße. Da die Stadt auf der Seidenstraße liegt, hat sie auch ihre strategische Bedeutung erhöht. Natürlich ist es auch wichtig, dass die Burg von Osmancık auf einem hohen Felsen erbaut wurde, sich am Rande des Wassers befindet und eine flache Ebene dominiert. Aus diesem Grund diente die Burg Osmancık in der Geschichte als wichtige Polizeistation und Kontrollzentrum an der Seidenstraße. Daher wollten alle Zivilisationen im Norden Anatoliens die Burg Osmancık haben, weil sie die Seidenstraße kontrollieren und kontrollieren wollten. Osmancık wurde 1076, nur 5 Jahre nach dem Sieg von Manzikert, ein türkischer Schlafsaal.

Osmancık / Kandiber Kalesi

 

Die Tatsache, dass Osmancık ein wichtiges Torzentrum war und dass diese kostbare Stadt von den Staaten, die sich ihren eigenen Ländern anschließen wollten, häufig in ein Kriegsgebiet verwandelt wurde, muss zweifellos dazu geführt haben, dass sie von Zeit zu Zeit zu Ruinen wurde. Aus diesem Grund sollte in Strabos erfahrungsbasierter Entschlossenheit keine fremde Seite gesucht werden.

Unserer Meinung nach stellte die Encyclopedia of Islam eine korrekte Diagnose, indem sie sagte: "Obwohl die Mauern der Burg aus dem Mittelalter stammen, können wir sagen, dass die Gründung der Festung auf frühere Jahre zurückgeht."

Osmancık / Kandiber Kalesi

 

 

Man weist auf die Entdeckung der alten Felsengräber am Osthang der Festung als Beweis dafür hin, dass es sich um eine alte Siedlung handelte. Es kann sich auf die hethitische Zeit erstrecken, vielleicht sogar noch früher. Der Schriftsteller und Denker Ksenephon, der 430 v. Chr. geboren wurde, 401 durch Anatolien reiste und das Schwarze Meer erreichte, ist auf der Suche nach einem sicheren Weg, während er mit zehntausend griechischen Soldaten in seinem Werk mit dem Titel Anabasis, die Rückkehr der Zehntausende aus dem Krieg beschreibt. Hekatonymos, ein in Griechenland geborener Kommandeur aus Sinope (Sinop), rät ihnen, nicht durch Halys, d.h. Kızılırmak, zu fahren, wenn sie das Schwarze Meer in geringerer Gefahr erreichen wollen. Der Rat von Hekatonymos lautet wie folgt: „Sie erreichen Halys, dessen Breite nicht weniger als zwei Stadien beträgt und das Sie nur mit dem Boot passieren können. Aber wer gibt dir ein Boot? Wenn Sie an Halys vorbeikommen, sind die Partheinos, die Sie erreichen, unmöglich. "

Osmancık / Kandiber Kalesi

 

 

Warum sollten diese Zehntausende nicht durch Halys fließen, wenn sie Flüsse mit mehr Wasser als Kızılırmak wie Euphrat, Tigris und Çoruh passierten? Der Grund dafür liegt uns auf der Hand: In Anabasis lesen wir, dass die Akhas ihre Boote bei Bedarf aus festen Bäumen herstellen. Das Problem liegt nicht in Kızılırmak, sondern in der Burg, die ein Durchgangsort ist, an dem sie vorbeikommen und der die Verteidigung erleichtert. Da auch Bootsfahrer erwähnt werden, können wir sagen, dass dieser Ort, den sie fürchten, die Burg von Osmancık ist. Dies zeigt das Alter der Burg Osmancık. Da sich die Burg ständig im Krieg befindet, ist es selbstverständlich, dass sie viele Male gebaut und gealtert wurde. Aber alle Stämme, Hethiter, Griechen, Selçuk Beys und Osmanen gaben Osmancık wegen der Burg Bedeutung.

Osmancık / Kandiber Kalesi

 

 

 

 

In jungen Jahren saßen Menschen, die Schwierigkeiten hatten, sich vor wilden Tieren zu schützen, in der Burg, wo sie ihre Umgebung stärkten. Als es sich im Mittelalter vermehrte, gingen sie zu den Rändern der Burg hinunter und flüchteten im Falle einer Gefahr in die Burg. Was wir erklären wollen, ist, dass die Menschen es als eine der ersten Siedlungen gewählt haben müssen, da es ein Ort ist, an dem sie sich geografisch leicht verteidigen können.

Osmancık / Kandiber Kalesi

 

 

 

 

Gegen 19:30 Uhr - also nach 45 Minuten Besichtigung waren wir wieder am Eingang der Burg angekommen. Wir schlenderten noch durch die Altstadt und suchten ein Restaurant, wo wir zum Abendbrot einkehrten. Vorher gingen wir am Koca Mehmed Pascha Bad / Çarşı Hamami vorbei, welche als Frauenbad / Bayanlara Hamami derzeit genutzt wird.

Koca Mehmed Paşa Hamamı  / Çarşı Bayanlara Hamami

 

 

 

 

 

Koca Mehmed Pascha Bad / Çarşı Bayanlara Hamami

Das heute als Koca Mehmed Pasha bekannte Badehaus befindet sich gegenüber der Stadtverwaltung. Die Inschrift befindet sich im Çorum Museum. Das noch genutzte Bad ist von Straßen und Gebäuden umgeben.

Die einzelnen Räume wie Bad, Kühl- und Wärmeraum befinden sich in Ost-West-Richtung. Es besteht aus einem Ofen und einem Wassertank. Der größte Raum ist der mit einer Kuppel bedeckte Kühl- / Ankleideraum. Von hier geht man mit einer Tür zum dreikuppeligen Warmbereich. Im Zentrum der Wärme ziehen eine gewölbte Einheit mit einem Nabelstein, Iwan und privaten privaten Räumen die Aufmerksamkeit auf sich. Das Gebäude wurde im Laufe der Zeit repariert und erweitert.

Beylerçelebi Cami, Osmancık

Gleich neben den Frauenbad befindet sich die Beylerçelebi Cami.

Beylerçelebi Cami

Die 2017 wiedereröffnete Beylerçelebi Cami wurde von der Stadt Osmancık restauriert und landschaftlich neu gestaltet.

Die Beylerçelebi-Moschee wurde zwischen 1326 und 1330 von Şerafettin Osman Çelebi erbaut, der während der anatolischen Seldschukenzeit das Fürstentum Beyleroğlu in Osmancık gründete. Osman Çelebi gründete die Beylerçebi-Stiftung, indem er weites Land für das Überleben der Moschee spendete. Die Beylerçelebi-Moschee, die während der seldschukischen und osmanischen Zeit als zentrale Moschee des Bezirks diente, wurde 1896 von Abdülhamit II. in ihrer ursprünglichen Form restauriert.

Kahveden, Osmancık

 

 

 

 

Als die Moschee, die 1943 beim Erdbeben in Tosya - Osmancık zerstört wurde und nicht restauriert werden konnte, wurde an ihrer Stelle eine Holzmoschee errichtet. Die Moschee, die neben ihrem Namen ihre historische Besonderheit verlor, wurde 1976 abgerissen und die heutige Moschee mit Unterstützung der Wohltätigkeitsorganisation errichtet.

 

Koca Mehmed Pasa Moschee / İmaret Cami / Merkez Cami, Osmancık

 

Optional:

Koca Mehmed Pasa Moschee / İmaret Cami / Merkez Cami

Die Osmancık Imaret Moschee / Merkez Cami wurde 1431 von Koca Mehmet Pasha, einem der Hauptwesire von Murat, als Imaret erbaut. Es spiegelt die Pläne von Moscheen mit Derwischen wider, eine der charakteristischen Strukturen der frühen osmanischen Zeit.

Die Koca Mehmed Pasa Moschee ist auch als „İmaret Cami“ bekannt. Sie wurde als Komplex entsprechend seiner Gründung und einigen architektonischen Spuren gebaut. Sein Patron ist Mehmed Paşa, der mit den Spitznamen "Koca" oder "Hızırzâde" bekannt ist.

Der in Osmancık geborene Pascha wurde im Laufe der Zeit zum Großwesir und Sultan ernannt. Er war zehn Jahre lang bei Murad II. (1421-51) zwischen 1428-29 n. Chr. / 1437-38.

Mehmed Pascha, der in Bursa und Osmancık verschiedene Wohltätigkeitsarbeiten durchführte, widmete seinen Werken in Osmancık gemäß seiner Stiftung vom 1439 eine große Anzahl beweglicher und unbeweglicher Güter. Er wurde in der Schatzkammer seiner Moschee beigesetzt, als er 1440 starb. Es hat ein großes Volumen im Vergleich zu seiner Stiftungsperiode und enthält detaillierte Funktionen. Nach Angaben der Wohltätigkeitsorganisation ließ Mehmed Pascha zwei Bäder, ein Gasthaus, ein Imarett und einen überdachten Basar außerhalb der Moschee errichten und bewertete ein großes Gebiet unter der Burg als sozialen Komplex. Nur die Moschee und eines der Bäder sind von den von ihm errichteten Werken erhalten geblieben. Diese Werke werden noch verwendet.

Die Hauptstruktur des Komplexes ist die Moschee. Ein Planschema, das in der frühen osmanischen Zeit sehr verbreitet war, trägt die Auswirkungen von Bursa. Laut der Inschrift auf dem Taçkapı ist das Gebäude aus den Jahren 1430-1431.


Fortsetzung im Teil 55: Reisebericht Çorum - Amasya


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sehenswerte Ziele in der Region, die nicht bereist wurden

Nerik-Oymaağaç Höyüğü

Nerik, welche 60 km nordöstlich von Osmancık in der Provinz Samsun sich befindet, war eine bronzezeitliche Siedlung nördlich der hethitischen Hauptstädte Hattusa und Sapinuwa, wahrscheinlich in der pontischen Region. Die Hethiter hielten es für heilig für einen Sturmgott, der der Sohn von Wurušemu, der Sonnengöttin von Arinna, war. Der Wettergott ist mit dem Berg Zaliyanu in der Nähe von Nerik verbunden oder identifiziert, der dafür verantwortlich ist, der Stadt Regen zu verleihen.

Nerik wurde von Hattic - Sprechern als Narak gegründet. Im Hattusa-Archiv zeichnet eine Hattic - Beschwörung für ein Festival dort auf. Unter Hattusili I übernahmen die Nesiten sprechenden Hethiter Nerik. Sie unterhielten ein Frühlingsfest namens "Puruli" zu Ehren des Sturmgottes von Nerik. Darin rezitierten die Zelebranten den Mythos der Ermordung Illuyankas.

Unter Hantili wurde Nerik ruiniert und die Hethiter mussten das Puruli-Festival nach Hattusa verlegen. Während der Regierungszeit von Tudhaliya I. wurde Neriks Standort von dem Barbaren Kaskas besetzt, den die Hethiter für seine anfängliche Zerstörung verantwortlich machten.

Während der Regierungszeit von Muwatalli II. eroberte sein Bruder und ernannter Gouverneur Hattusili III Nerik zurück und baute es als seinen Hohepriester wieder auf. Hattusili nannte seinen erstgeborenen Sohn zum Gedenken "Nerikkaili" (obwohl er ihn später für die Nachfolge übergab). Sieben Jahre nachdem Muwatallis Sohn Mursili III König wurde, übertrug Mursili Nerik einem anderen Gouverneur. Hattusili rebellierte und wurde selbst König.

Nerik verschwand aus dem historischen Bericht, als das hethitische Königreich fiel.


Reisebericht Nordzypern 2014