Reisebericht über eine achttägige Urlaubsreise durch Costa Brava / Spanien - Herbst 2013
Kurz-Übersicht der Rundreise Costa Brava im Reisebericht Spanien
Teil 1: Reisebericht Rundreise über Frankreich: Carcassonne zur Costa Brava: Calonge - Playa d’Aro
0. Tag - Freitag, 13. September 2013
Abfahrt in Thüringen - Fahrt mit dem Auto nach Frankreich (531 km bis zur Grenze Frankreich)
Wie in den letzten Jahren nutzten wir auch diese Reise per Auto die An- wie auch die Rückfahrt mit Einbindung von Sehenswürdigkeiten auf der Reiseroute. Da Frankreich in den letzten Jahren bereits gut bereist wurde, wählten wir diesmal nur die Festung Cité von Carcassonne (UNESCO Weltkulturerbe) in unmittelbarer Nähe an Spanien.
Da alles gepackt und somit reisefertig war, begannen wir bereits gegen 20 Uhr die erste Etappe über 1.380 km und geschätzten 12 Stunden reine Fahrzeit bis nach Carcassonne. Dies ist aber nur zu empfehlen, wenn man ein typischer Nachtfahrer ist und bei ersten Zeichen der Müdigkeit die Fahrt sofort unterbricht, einen beleuchteten Rastplatz ansteuert und nach einem kurzen Tiefschlaf die Fahrt fortsetzen kann. Mir reichen dabei etwa eine halbe bis ganze Stunde Kurzschlaf und habe anschließend die volle Konzentration auf das volle Verkehrsgeschehen.
Für die Kids hatten wir eine reiche Auswahl an DVD,s, um ihnen die Reise angenehmer zu machen. Sie brauchten aber nicht lange dieses Angebot nutzen und schliefen fast die gesamte Fahrt durch.
1. Tag - Sonnabend, 14. September 2013
Fahrt von Frankreich nach Calonge und Playa d’Aro in Spanien (ca. 1082 km)
Kurz nach Mitternacht erreichten wir Frankreich und fuhren bei Mulhouse auf der E60 Richtung Dijon. Hier versuchte ich gegen 2 Uhr meine Schlafpause einzulegen. Die teils unterbrochene, unüberhörbare Musik an der Tankstelle des Rastplatzes gestattete kein Schlaf und wechselten zur nächsten Raststätte. Gut geruht ging es weiter und bogen auf der E15 Richtung Barcelona / Spanien ein. Bei Narbonne wechselten wir auf der E80 zum Abstecher nach Carcassonne (etwa 50 km). Gegen 9:30 Uhr erreichten wir den Parkplatz vor der Cité von Carcassonne - wie man hier die Festung nennt (Parkgebühr 1 bis 6 Stunden: 5 Euro, jede weitere Stunde: 1 Euro). Die Altstadt liegt auf dem rechten Ufer des Flusses Aude auf einem Hügel im Südosten der Stadt Carcassonne und zählt zum UNESCO- Weltkulturerbe und somit zu der am häufigstem besuchten Sehenswürdigkeit Frankreichs. Die Festungsanlage aus dem Mittelalter ist einzigartig in der Größe in Europa erhalten.
Über vier Millionen Besucher zählen die mit doppeltem Mauerring umschlossenen bewohnten Cité. Somit war es gut, die Festung außerhalb der Hochsaison und am frühen Vormittag zu besichtigen. Erst später war der Andrang durch unaufhaltsam heran rollende Reisebusse gewaltig und füllten die engen Gassen.
Da die innere Burg Château comtal erst ab 10:00 Uhr zu besichtigten war, gingen wir erst zur ehemaligen Kathedrale - die Kirche und heutige Basilika Basilique Saints Nazaire et St-Celse in deren unmittelbaren Nähe, die zu den bedeutendsten Sakralbauten in Südfrankreich zählt. Sie besteht aus einem romanischen und einem gotischen Teil. Sie wurde auf den Resten einer vermutlich bestandenen Bischofskirche aus dem 6. Jahrhundert im Jahr 1096 errichtet und erst im 12. Jahrhundert beendet (romanischer Teil). Papst Urban II. segnete damals diesen Neubau. Mit dem Anschluß der Grafschaft an die Krone wurde das Querhaus und der Chor an der Ostseite von 1269 bis 1330 im gotischen Stil errichtet. Mit der Neuordnung der französischen Bistümer durch Pius II. und Napoleon wurde der Bischofssitz in die Ville Basse (Unterstadt) in der mittelalterlichen Kirche Saint Michel verlegt. Papst Leo XIII. erhob das Monument historique 1898 mit dem Ehrentitel basilica minor. Die Basilika kann Mo-Sa: 09:00-11:45; 13:45-18 Uhr und So 09:00-10:45; 14:00-18:00 Uhr kostenfrei besichtigt werden.
Nach einer kleinen Runde durch die Altstadt gingen wir zur "gräflichen Burg" - dem Château Comtal, welches im April bis September von 10:00 bis 18:30 Uhr und im März bis Oktober von 9:30 bis 17:30 besichtigt werden kann. (Eintritt Erwachsene 8,50 Euro; Familien mit Kinder unter 18 Jahren - Eintritt frei!! ) Sie wurde von den Vicomtes von Carcassonne in der Zeit der Dynastie der Trencavel im 12. Jahrhundert errichtet.
Mittlerweile war auch die überlange Schlange am Eingang abgebaut. Sicherlich war hierfür der Grund, dass zahlreiche Familien das kostenfreie Angebot nutzten und sofort mit der Besichtigung beginnen konnten.
Wir begannen mit dem Rundgang auf der Festungsmauer des Chateaus. Von hier hat man einen herrlichen Blick auf die Stadt Carcassonne mit der unübersehbaren Kathedrale Saint-Michel. Beide genannten Kirchen lagen an einer Nebenstrecke des Via Tolosana (Pilgerweg nach Santiago de Compostela).
Sehenswert ist das vorgelagertes Verteidigungswerk (Barbakane), der turmbewehrten Eingang und der Wall (Kurtine).
Anschließend nahmen wir uns die Zeit, um durch die engen Gassen der Altstadt zu schlendern.
Wir waren schon fast am Ausgang als wir feststellten, dass nicht nur ein Rundgang auf der Festungsmauer des Château comtal möglich war, sondern auch auf den östlichen Teil der Festung. So gingen wir wieder zurück, um auch noch diesen Teil der Festung kennenzulernen. Somit hatten wir auch einen besseren Blick auf die einzelnen Teile der Festung wie auch seiner unmittelbaren Umgebung. Nach drei Stunden beendeten wir die Besichtigung der Festung. Bei knapp 25°C war es auch angenehm warm für die Stadtbesichtigung.
Sehenswert wäre ja noch die Kathedrale Saint Michel in der Neustadt gewesen. Wir hatten aber immer den Familienurlaub im Blick und wollten bei den angenehmen herbstlichen Temperaturen mit den Kindern noch im Mittelmeer wie im Pool der Ferienanlage baden.
Über die E80 und später über der E15 setzten wir die Fahrt nach Calonge / Playa d’Aro zur Unterkunft in der Urlaubswoche fort.
Pünktlich zur frühesten Check In-Zeit um 15 Uhr standen wir an der Rezeption von "Camping International Calogne", die nur wenige Meter nach der Einfahrt gut ausgeschildert war. Sie ist von 8 bis 24 Uhr besetzt - nachts ist ein Wächterhaus direkt in der Einfahrt besetzt. Ein Mitarbeiter wies uns ein, als ob er uns erwartet hätte. Die Formalitäten waren schnell erledigt. Wir erhielten einen Scheibenaufkleber mit Kfz-Kennzeichen, Anzahl der Personen und der Unterkunft-Nummer. Unser Tour-Operator war "Eurocamp", welches einige Meter weiter von der Rezeption war und dank erhaltenen Lageplans schnell gefunden wurde. Hier wurde dann der Schlüssel zu unserem Mobile Home mit der Nummer "EUR10" vom Typ "Horizont Midi" übergeben.
Unser etwa 23m² großes "Mobile Home" war etwa 600 m von der Einfahrt der Anlage entfernt.
Die Anpreisung, dass Mobilheime der Kategorie Horizont alles bieten, "was Sie für perfekte Ferien brauchen" ist recht großzügig beschrieben. Für bescheidene Ansprüche ist es durchaus ausreichend. Und "viel Raum und Komfort für die ganze Familie" ist auch nur gegeben, wenn maximal vier Personen hier ein Quartier finden. Ich möchte nicht testen, wie perfekter Urlaub bis zu 7 Personen (max. 4 Erwachsene) in diesen Wohnhänger aussehen soll, denn dazu ist im zentralen Wohnbereich das Schlafsofa mitzunutzen.
Auch unter einer gut ausgestatteten modernen Küche haben wir andere Vorstellungen. Die Anzahl an Gläser und Geschirr war eher bescheiden - auch der Schubkasten mit Besteck und weitere Küchenutensilien waren sehr begrenzt vorhanden. Ein Wasserkessel mit Pfeifton ersetzt einen Wasserkocher, anstelle einer Kaffeemaschine kann man Filterkaffee mit dem Aufsatzfilter auf der Thermoskanne mit heißem Wasser übergießen. Auch einen Toaster vermissten wir in der Ausstattung. Dies als "modern" zu benennen halte ich für etwas gewagt.
Modern ist unbestritten eine Dockingstation für das IPod. Für Jugendliche mag das durchaus gebrauchbar sein - ein Radio oder Fernsehgerät wäre da als Ausstattungsmerkmal durchaus geeigneter gewesen.
Die Innenausstattung und das Inventar war bereits sehr abgewohnt. Quietschende Federkernmatratzen wie auch die Decken konnte man nicht als geruchsneutral bezeichnen. Im Bad war das Material auch nicht optimal gewählt. Stehendes Wasser um das Waschbecken hinterlässt im Furnierholz nun mal deutliche Quellspuren. Auch die Silikonfugen um der Duschwanne sollten mal wieder erneuert werden, um die schwarzen Schimmelspuren zu beseitigen.
Optional kann man einen Satz Bettwäsche zu 10 Euro ausleihen. Zu beachten ist dabei, dass bei eigenen Laken eins für ein Doppelbett sinnvoll ist.
- Ess- und Wohnbereich mit Doppelbett-Schlafsofa
- insgesamt sieben Gelegenheiten zum Schlafen bei maximal vier Erwachsene
- zwei Schlafzimmer - 1 x mit Doppelbett, 1 x mit Hochbetten und einem Einzelbett
- Mikrowelle, Kühl-/Gefrierkombination
- Gasherd mit Backofen und Grill
- Modernes Duschbad, Föhn
- Moskitonetz und Vorhänge in den Schlafzimmern
- Stereo iPod Docking Station
- BBQ Grill, wo gestattet
- Kissen und Wolldecken - keine Bettdecken (Duvets)
Ausstattung laut Anbieter:
Wer noch nie Umgang mit Gas hatte, wird sich schnell an die Bedienung des Gasherdes gewöhnen. Nichtraucher sollten an ein Anzündmittel denken - ein Gasanzünder gehört nicht zur Ausstattung.
Da es hier eher Camping ist, sind Ameisen als Besucher im Wohnwagen kein Mangel. Um diese Besucher einzuschränken, sollte man süße Sachen luftdicht verpacken und keine Abfälle im Wohnmobil lassen. Wenn man regelmäßig alle Räume auskehrt und eine Grundsauberkeit hält, bleiben nur noch einige wenige erkundende Ameisen übrig.
Für diese Wohnwagen-Serie werden auch größere Modelle in Form der Mobilheim Kategorie 3 Schlafzimmer Horizont angeboten bzw. Modelle mit Klimaanlage bzw. Terrasse angeboten.
Um zum Stand zu gelangen, wurde über der stark frequentierten Straße eine Fußgängerbrücke gebaut. Gerade für Kinder wurde dadurch ein sicherer Weg errichtet. Nach weiteren knapp 100 Stufen erreichte man den feinsandigen Strand. Zwei Rettungsschwimmer überwachten ständig das Geschehen. Wir nutzten nach den Anstrengungen der Anreise nicht nur die Pools in der Anlage, sondern erfrischten uns auch hier im Meer.
Die Anlage hatte ein Pool mit Bahnen für Schwimmer, einem Planschbecken und ein Pool für Schwimmanfänger (10:30-18:30 Uhr). In der Hochsaison kann es auf den Liegeflächen am Pool durchaus eng werden. Wir hatten jedoch durchgängig reichlich Platz. Nur wenige Gäste sonnten sich auf bereitgestellte atmungsaktivem Liegen.
In der Anlage befand sich ein kleiner Einkaufmarkt (Supermercat) mit allen wichtigen Produkten für den Camper (täglich 9:00-13:30; 16:30-19:00 Uhr). Gleich daneben konnte man in einem weiteren Geschäft alles zum Baden erhalten.
In den darüber liegenden SB-Restaurant "Take Away" sowie dem Restaurant "Blau Verd" in der obersten Ebene (13-15 Uhr und 19:30 - 22 Uhr) waren die Preise laut Speisekarte für diese Anlagenkategorie recht üppig. Für das Tagesmenü zahlt man 12,50 Euro und Kids 9 Euro, für das Special Menü sogar 23 Euro.
Wir zogen daher die eigene Küche vor oder nutzten Restaurants abseits von Touristenzentren.
Im Bereich der Unterkünfte wurde kein kostenloses WLAN angeboten, sondern nur im Bereich um der Rezeption, Restaurant und des Schwimmbades. Dort war es ununterbrochen verfügbar und konnten gute Geschwindigkeiten beim Download sowie beim Upload erreichen.
Für die Nutzung des WIFI in der Unterkunft, kann man es kostenpflichtig zubuchen. Hier gilt es zu prüfen, was das Surfpaket Ausland des Heimatanbieters kostet und sollte sich gegebenenfalls dies für dieses Land freischalten lassen. 
Meine Auslandsoption der UMTS-Karte über 1&1 (Vodafone) kostet mir 9,99 Euro bei max. 100 MB in 30 Nutzungstagen. Vorteil ist, dass das Paket automatisch ausläuft und keiner Kündigung bedarf - Nachteil jedoch die Mengenbegrenzung. Wir nutzten dennoch das Angebot der Ferienanlage, wo 1 Stunde 2€, 1 Tag 5€, 1 Woche 15€, 15 Tage 25€ und 1 Monat 30€ bei gleichzeitiger Nutzung von drei WLAN-Geräten kostete. Somit waren wir beide voneinander unabhängig online und konnten bestens die Reiseziele der nächsten Tage vorbereiten.
Angenehm nicht nur für ältere Gäste war die interne rote Lokomotive (Traktor mit Hänger), die am Wochenende im Pendelverkehr durch die Anlage fuhr.
Auch für Spiel und Sport gab es hier mehrere Möglichkeiten, sich zu beschäftigen. Zwei Tennisplätze sowie drei Tischtennisplatten warten auf Interessierte (9-22 Uhr). Gleich daneben war ein Spielplatz für kleinere Kinder.
Und wem das nicht reichte, konnte einen kleinen Hindernisparcour überwinden. Gleich daneben war ein großes Schiff als Spielgerät, was zum Klettern einlud.
Natürlich nutzten wir den ersten Tag, um die gesamte Anlage kennenzulernen. Am Abend bereiteten wir täglich die Reiseziele des folgenden Tages vor. So nutzten wir für alle Sehenswürdigkeiten mitgebrachte Ausdrucke aus Wikipedia, die vor Ankunft am Ziel bereits verlesen wurden. Somit hatten wir bereits ein besseres Verständnis zu dem, was uns erwartete. Häufig werden auch nur Prospekte in Landessprache oder alternativ in englischer Sprache angeboten.
Wie bereits zur Israel-Rundreise bewährt, ermittelten wir vor Reisebeginn aus Google-Map bzw. Wikipedia die Koordinaten der einzelnen Sehenswürdigkeiten und programmierten tags zuvor das Navigationsgerät mit der Tagesroute. Somit vermieden wir die schwierige Eingabe von Straßen- und Ortsnamen. Hier sollte man beachten, welche Art der Koordinaten in das GPS- Gerät eingegeben werden können und wie sie dann angezeigt werden. Ein Handzettel mit den Koordinaten sichert ein schnelles Auffinden der Tagesziele.
Fortsetzung mit Reisebericht Rundreise Teil 2: Reisebericht Girona Lloret de Mar mit Zielen in Girona, Ullastret, Torroella de Montgrí, L'Escala, Cadaques, Portlligat, Cap de Creus, Roses
Rundreise Teil 3: Reisebericht Costa Brava (Sant Feliu de Guíxols, Tossa de Mar, Lloret de Mar, Blanes, Parafolls)
Rundreise Teil 4: Reisebericht Barcelona Peñíscola (Colònia Güell, Barcelona, Monistrol de Montserrat, Lloret de Mar)
Rundreise Teil 5: Reisebericht Palamos Figueres Narbonne (Palamos, Begur, S'Agaró, Peralada, Figueres, Narbonne)