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Reisebericht über eine zweiwöchige Urlaubsreise entlang der Region an der georgischen und armenenischen Grenze der Türkei - Sommer 2018

Flagge der Türkei

Kurz-Übersicht der im  Reisebericht Ostanatolien - Türkei

Woche 1 - Ostanatolien
Rundreise Teil 14: Reisebericht Erzurum
Rundreise Teil 15: Reisebericht Tortum Uzundere
Rundreise Teil 16: Reisebericht Akasar Oltu
Rundreise Teil 17: Reisebericht Artvin
Rundreise Teil 18: Reisebericht Klöster in Artvin
Rundreise Teil 19: Reisebericht Kars-Ardahan
Rundreise Teil 20: Reisebericht Ani

Woche 2 - Ostanatolien mit Vansee
Rundreise Teil 21: Reisebericht Iğdır
Rundreise Teil 22: Reisebericht Ağrı
Rundreise Teil 23: Reisebericht Vansee
Rundreise Teil 24: Reisebericht Van
Rundreise Teil 25: Reisebericht Tatvan / Bitlis / Mus
Rundreise Teil 26: Reisebericht Diyarbakır

Koordinatenliste der Rundreise durch Ostanatolien 2018 

Rundreise 2019 - Südostanatolien und Mittelmeerregion
Rundreise Teil 27: Reisebericht Adıyaman Nemrut
Rundreise Teil 28: Reisebericht Gaziantep Şanlıurfa
Rundreise Teil 29: Reisebericht Antakya / Hatay
Rundreise Teil 30: Reisebericht Osmaniye
Rundreise Teil 31: Reisebericht Adana
Rundreise Teil 32: Reisebericht Edirne


Rundreise Teil 16: Reisebericht Akasar Oltu

6. Tag - Donnerstag, 19.07.2018

Fahrt nach Artvin über Akasar und Oltu (ca. 358 km - Route)

Die Verabschiedung von der Eliya Pansiyon Restoran in Taşkıran war herzlich. Sicher - ärgerlich war, dass es das zugesicherte WLAN nicht gab und das Fehlen eines Kühlschrankes bei Selbstversorgung nicht angenehm war, denn im Sommer sind die Tagestemperaturen doch hoch. Unangenehme fanden wir den unbefriedigenden Reinigungszustand des Bades bei Anreise. Ein kleiner Tisch wäre auch sinnvoll gewesen. so improvisierten wir einen Tisch aus Koffern. Dafür war das Frühstück sehr lecker und das Rührei eine für uns sehr angenehme Konsistenz hatte.

Tunnel auf der Erzurum Artvin Yol D950

Diese Pension lag etwas Abseits von unserer Route an den folgenden Tagen. Deshalb suchten wir in der Vorbereitungsphase eine Unterkunft in Artvin. Wir dachten nicht, dass dies so schwierig ist. In vielen deutschen Portalen werden in Artvin und deren unmittelbare Umgebung kaum Hotels und Unterkünfte in einem angemessenen Preissegment angeboten. So nutzten wir die Kennzeichnung von Unterkünften auf Google-Map. Hier war häufig auch keine direkte Hotelbuchung möglich, denn diese laufen nur über Hotelportale. So nutzten wir die Kommunikation über E-Mail, Buchungsformulare deren Internetpräsentationen, WhatsApp, facebook - die Resonanz hielt sich in Grenzen. schließlich hatte unsere individuelle Suche doch noch Erfolg und konnten unsere Unterkunft für die zwei Nächte in Artvin mit dem Mars Otel finden.

So begannen wir unsere "Tagesschleife" mit der Fahrt zum Ishkhani Monastery, Ishan Manastır / Kloster Işhan Kilisesi / Kirche von Işhan. An den Abzweig nach Artvin / Rize / Trabzon bogen wir irrtümlich in dieser Richtung ab, obwohl die Fahrt in Richtung Erzurum gehen sollte. Scheinbar hatten wir falsche Daten im GPS-Gerät, die uns zu einem späteren Ziel führen sollte. Zum Glück merkten wir es frühzeitig und verloren dabei nur 15 Minuten - konnten aber schöne Tunnelaufnahmen machen. Also umdrehen und in der vorgesehenen Richtung der D060 folgen.

Artvin-İspir Yolu D050

 

Nach der D060, die Richtung Erzurum folgt, setzten wir die Fahrt auf der D050 etwa fünf Kilometer in östlicher Richtung - nach Ispir fort. Die Landschaft war herrlich - beidseitig steile Hänge begleiteten unsere Fahrt.

Das Ishan Manastır ist bei Google Map unter den GPS-Koordinaten 40.750996, 41.740013 in der Gemeinde Işhan markiert - das ist falsch. Der hier beschriebene Standort in der Gemeinde Arpacık - wie auch unter Wikipedia beschrieben - ist natürlich richtig.

Schotterweg zum Ishkhani Monastery, Ishan Manastır / Kloster Işhan Kilisesi / Kirche von Işhan

 

 

 

 

 

 

Wir bogen dann einem teils sehr steilen, kurvenreichen, gut befestigten aber auch teils schmalen Schotterweg in das etwa sechs Kilometer entfernte Arpacık ab, wo sich das Kloster befand. Am Anfang war dieser Weg so neu, dass ihn unser Navigationsgerät wie auch Google nicht kannte. Im Ort war der Weg gut ausgeschildert, so dass das Ziel nicht verfehlbar war.

Ishkhani Monastery, Ishan Manastır / Kloster Işhan Kilisesi / Kirche von Işhan, Arpacık

 

 

 

Ishkhani Monastery, Ishan Manastır / Kloster / Kirche Işhan Kilisesi

Das Kloste İșhan, Ishan, Ischkani oder Ischchan, იშხანი, Իշխան r und deren Klosterkirche befindet sich also in Arpacık. Das ehemaliges christliches Kloster Ishkhani Monastery war eines der wichtigen geistlichen Zentren im mittelalterlichen Tajk, später Tao-Klardschetien. Die erste Kirche von Işhan / Işhan Kilisesi wurde vom armenischen Katholikos Nerses III. dem Erbauer im 7. Jh. (828), der selbst aus dem Dorf Ischchan in Tajk stammte und als Nerses III. Ischchanezi bekannt ist.

Ishkhani Monastery, Ishan Manastır / Kloster Işhan Kilisesi / Kirche von Işhan, Arpacık

 

 

 

Die Kirche bestand im Grundriss aus vier Konchen, einer zentralen Kuppel und vier sternförmig angeordneten Apsiden. Sie wurde während der arabischen Invasionen des 7. Jahrhunderts verwüstet. In der ersten Hälfte des 8. Jhs. wurde die Kirche nach der arabischen Eroberung aufgegeben, und Saba Ischchneli, einer der Anhänger Gregors von Chandsta, erneuerte sie in der ersten Hälfte des 10. Jhs.. Die Form von Sabas restaurierter Kirche ist unklar. Ihre vier Konchen entsprachen der Kathedrale von Zvartnot und der späteren Kirche von Bana, möglicherweise war es eine dreischiffige Basilika, die den Ostteil der heutigen Kirche ausfüllte. (Bild und Text: Wikipedia)

Leider war die Kirche verschossen. Wir fragten im Ort, ob jemand den Schlüssel hat - klappte leider nicht.

Ishkhani Monastery, Ishan Manastır / Kloster Işhan Kilisesi / Kirche von Işhan, Arpacık

 

 

 

 

Ishkhani Monastery, Ishan Manastır / Kloster Işhan Kilisesi / Kirche von Işhan, Arpacık

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir verließen auf der D050 die Provinz Artvin und durchstreiften wieder die Provinz Erzurum.

unbekannter neuer Staudamm

 

 

Wir erreichten einen Staudamm, der ebenfalls uns wie auch Google bekannt sein sollte. selbst Häuser, die auch bei Google Map noch sichtbar waren, sollten mittlerweise unter Wasser sein.

unbekannter neuer Staudamm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Erkek Kalesi / Pernek Kalesi, Iriağaç

 

 

 


Die nun folgenden beiden Burgen Erkek Kalesi und Kizkalesi liegen sind von der Straße Kars Artvin Yolu / D060 aus auf der linken Seite zu sehen.

Erkek Kalesi

Erkek Castle, lokal bekannt als Erkek Kalesi oder Pernek Kalesi, liegt auf einem Hügel in einem Tal zwischen den Dörfern Dağdibi und Iriağaç.

Die Burg Erkek bildet zusammen mit seinem Gegenstück Burg Kalesi Kizkalesi ein Verteidigungssystem in einem Tal, in dem sich zwei Flüsse treffen. Ein Fluss fließt von Süden nach Norden und der andere fließt von Osten. Die Burg Erkek befindet sich am westlichen Ufer des Flusses, der von Süden her fließt, und von der Burg Kizkalesi am östlichen Ufer. Erkek Castle liegt nur etwa 500 Meter nördlich von Kizkalesi Castle.

Erkek Kalesi / Pernek Kalesi, Dağdibi

Ich bin mir nicht sicher über die Namen der beiden Burgen. Im Internet werden beide Namen für beide Burgen vergeben, je nachdem, welche Webseite ich besucht habe. Der Name Erkek wird manchmal auch in Oğlan geändert, beide Namen werden als "Junge" oder "Mann" übersetzt. Der Name Kizkalesi bedeutet "Mädchenschloss".

Abgesehen davon, dass die Burgen während des Mittelalters und besonders in der byzantinischen Zeit aktiv waren, konnte ich keine historischen Informationen über diese Schlösser finden. Wenn Sie mehr wissen, mailen Sie mir bitte.

Erkek Castle liegt auf einem Hügel und hat einen länglichen rechteckigen Grundriss. Der Eingang ist etwas in der Mitte der westlichen Mauern. Im südlichen Teil der Burg steht die Ruine eines Gebäudes, wahrscheinlich eine Kapelle. Der Rest des Innenraums ist leer. Es wird gesagt, dass beide Schlösser unter illegalen Schatzgräbern leiden.

Erkek Kalesi / Pernek Kalesi, Dağdibi

 

Die Burg Erkek Castle ist frei zugänglich. Nicht eine sehr spektakuläre Burg, aber einen Besuch wert, wenn Sie das Gegenstück Kizkalesi besuchen.


Kizkalesi Castle

 

 

Kizkalesi

Die Burg Kizkalesi Castle, lokal Kizkalesi genannt, liegt auf einem Felsen in einem Tal zwischen den Dörfern Dağdibi und Iriağaç.

Die Burg Kizkalesi bildet zusammen mit seinem Gegenstück Erkek Castle ein Verteidigungssystem in einem Tal, in dem sich zwei Flüsse treffen. Ein Fluss fließt von Süden nach Norden und der andere fließt von Osten. Die Burg Kizkalesi befindet sich am östlichen Ufer des Flusses, der von Süden her fließt, und Erkeks Burg am westlichen Ufer. Kizkalesi Castle liegt nur etwa 500 Meter südlich von Erkek Castle.

Kizkalesi Castle

 

 

 

Ich bin mir nicht sicher über die Namen der beiden Burgen. Im Internet werden beide Namen für beide Burgen vergeben, je nachdem, welche Webseite ich besucht habe. Der Name Erkek wird manchmal auch in Oğlan geändert, beide Namen werden als "Junge" oder "Mann" übersetzt. Der Name Kizkalesi bedeutet "Mädchenschloss".

Abgesehen davon, dass die Burgen während des Mittelalters und besonders in der byzantinischen Zeit aktiv waren, konnte ich keine historischen Informationen über diese Burgen finden.

Kizkalesi Castle

 

 

 

 

Es wird gesagt, dass beide Burgen unter illegalen Schatzgräbern leiden.

Kizkalesi Castle ist spektakulär auf einem felsigen Grat gelegen. Es besteht aus einer oberen und unteren Burg. Vor allem die obere Burg ist wegen der steilen Hänge eher schwierig zu betreten. Im Feld unterhalb der unteren Burg steht die Ruine eines quadratischen Gebäudes, in dem wahrscheinlich Bäder untergebracht waren.

Erzurum-Ardahan Yolu D050

 

Die Burg Kizkalesi ist frei zugänglich. Es gibt jedoch keinen wirklich unterscheidbaren Weg dorthin, Sie müssen Ihren Weg über den Fluss und durch die Felder finden.


So fuhren wir der Kars-Artvin Yolu D060 etwa vier Kilometer bis nach Yolboyu weiter, die dann zur Erzurum-Ardahan Yolu D060 wurde.

Penek Kilisesi / Bana Cathedral

 

 

 

 

 

 

 

Kurz vor dem Ort Penek sahen wir bereits die Kathedrale Bana von der Straße aus.

Penek Kilisesi / Bana Cathedral

 

 

 

In Penek bogen wir nach links auf einen Feldweg ab der wieder rückwärts in Richtung Kloster führte. Einige Stellen des Weges waren so weit aufgeweicht, dass wir Bedenken hatten, uns in der Einsamkeit festzufahren. So näherten wir uns nur den Ruinen der Kathedrale, machten einige Fotos und setzten anschließend die Fahrt zum nächsten Reiseziel fort.

Penek Kilisesi / Bana Cathedral

Die Penek Kilisesi / Bana Cathedral / ბანა,  Բանակ bei Penek ist die Ruine einer großen Rundkirche des mittelalterlichen georgischen Königreichs Tao-Klardschetien in einem ehemaligen historischen, den Armeniern als Land Tayk und Georgier als Tao bekannt.

Penek Kilisesi / Bana Cathedral

 

 

Es ist ein großes Tetrakonchendekor, umgeben von einem polygonalen Rundbau mit Rundungen und einer zylindrischen Trommel. Es wird allgemein angenommen, dass es im 7. Jahrhundert erbaut wurde, basierend auf einer Chronik aus dem 11. Jahrhundert, die von Adarnase IV von Iberia zwischen 881 und 923 rekonstruiert wurde. Fortan wurde es von der Bagrationi-Dynastie bis zum Osmanischen Reich als königliche Kathedrale genutzt Eroberung der Gegend im 16. Jahrhundert.

Penek Kilisesi / Bana Cathedral

 

 

 

 

 

 

Die ehemalige Kathedrale wurde während des Krimkrieges von der osmanischen Armee in eine Festung umgewandelt. Das Kloster wurde während des russisch-türkischen Krieges von 1877-1878 fast vollständig zerstört.

Eine ausführliche Beschreibung ist unter Wikipedia nachzulesen.

Oltu Kilisesi

Wir fuhren wieder in die Ortschaft Penek zurück und fuhren der Kars-Artvin Yolu D060 wieder zurück bis nach Yolboyu. Nun fuhren wir gerade aus weiter auf der Erzurum-Ardahan Yolu D955 und erreichten nach 18 Kilometer die Stadt Oltu. Gleich am Ortseingang sahen wir die dem Verfall preisgegebene Kirche Oltu Kilisesi.

Oltu Kilisesi / Erzurum

Ein trauriger Anblick bietet derzeit die Kirche Oltu Kilisesi - ist aber noch zu retten. Zeitungsberichten nach versprechen die Regionalbehörden vor Wahlen diese zu sichern und zu sanieren - Taten folgten bisher aber nicht. Es ist natürlich schwierig, bei den sehr vielen erhaltenwerten Kulturgütern das nötige Geld für die Restaurierung und Unterhaltung bereit zu stellen.

Oltu Kalesi

 

 


Oltu Kalesi in Oltu / Erzurum

Die Festung liegt im Zentrum der Stadt Oltu, auf dem Hügel in der Nähe des Flusses Oltu, Es wurde von den Urartäern im 4. Jahrhundert erbaut. Während die äußeren Festungsmauern, die die Straßen von Oltu umgeben, nicht täglich erreicht werden können, zieht die innere Burg auf den natürlichen Felsen mit ihrer Stärke und ihrer ganzen Pracht Aufmerksamkeit auf sich.

Die innere Peripherie ist mit hohen und dicken Wänden und Buchsen verstärkt. Es gibt Zisternen, ein Grab, eine Kapelle und Burgwachen auf der inneren Burg namens "Ehmedek".

Oltu Kalesi

 

 

 

Es versteht sich, dass die Aussicht und die Grenzmauern im Nordwesten des Schlosses in der Vergangenheit viel prächtiger waren. Es gibt auch eine versteckte Wasserstraßen, die von Ehmedek zum Fluss Oltu führt. Die Burg bildet eine organische Einheit mit dem Seljuk-Bad, das am östlichen Rand der inneren Burg liegt und sich bis zu den ursprünglichen Seldschuken erstreckt und mit der inneren Burg mit den Burgen verbunden ist.

Die Burg Oltu, die in osmanischer Zeit eine Zeit lang als Karawanserei diente, wurde auf einer Fläche von 3000 Quadratmetern errichtet. Die aus Stein gemeißelte Burg wurde in den Jahren Byzanz, Seldschuken, Akkoyunlu, Karakoyunlu und Osmanen und 1998-1999 letztlich restauriert.

Kapelle in der Festung Oltu

Es gibt eine Kapelle an der nordöstlichen Ecke der Festung, die auf einer steilen, hohen Basilika auf einer einfachen Ebene steht. Die Kapelle hat einen sechsblättrigen Grundriss. Sie wurde von Gürcüler erbaut, der jahrhundertelang im Besitz der Herrschaft in der Region war.

Tarihi Selçuklu Hamamı, Oltu

Auf der unteren Ebene, dem Gebäude mit den profilierten, lokal verzierten Blocksteinen, fällt das Sonnenmotiv auf. Es gibt einen Eingang vom Westen der Kapelle und eine Apsis nach Osten.


Unmittelbar hinter der Festung liegt das Tarihi Selçuklu Hamamı

Tarihi Selçuklu Hamamı

Das Bad von SeldschukenTarihi Selçuklu Hamamı wurde bereits vor vielen Jahrhunderten in der Seldschuken-Zeit aufgegeben und beginnt zu verrotten. Es ist außerhalb der Befestigungsanlagen der Festung von Oltu, wobei bereits die Kuppel einstürzte. In den letzten Jahren waren hier besonders Schatzsucher aktiv und soll Berichten nach ein gern gesehener Ort von Drogenabhängigen sein. An den Wänden sind zahllose Schmierereien - das Innere des Bades ist voller Müll. Ali Dağaşan, der Besitzer des historischen Badehauses setzt sich vergeblich zur Erhaltung des Badehauses ein. So wird wieder ein Stück Kulturgut der Stadt Oltu für immer verloren gehen.

Erzurum-Ardahan Yolu D955

 

 


In Oltu verließen wir die D955 und folgten der D062. Am Ortsausgang von Oltu überquerten gemütlich zwei Esel die Schnellstraße. Wenig später kanm der Eseltreiber hinter her.

Nach zwölf Kilometer Fahrt machten wir noch einen Abstecher zur etwa 4 km entfernten Burg Iğdeli Kalesi / Iğdeli Castle.

Iğdeli Kalesi / Iğdeli Castle

 

 

 

Iğdeli Kalesi / Iğdeli Castle

Iğdeli Castle, vor Ort als Iğdeli Kalesi bekannt, liegt auf einem Berg nordöstlich des gleichnamigen Dorfes. Ich konnte keinerlei historische Informationen über Iğdeli Kalesi finden. Also, wenn Sie mehr wissen, mailen Sie mir bitte.

Iğdeli Kalesi / Iğdeli Castle

 

 

 

 

Iğdeli Kalesi / Iğdeli Castle

 

 

 

 

 

 

 

 

Iğdeli Kalesi wurde aus Bruchsteinmauerwerk errichtet und besteht aus einer oberen und unteren Burg, die durch eine Wehrmauer über einen Grat verbunden ist. Wir gelangten zur oberen Burg - die untere Burg war leider unzugänglich. Wir wagten es nicht, über den schmalen Grat diese zu erreichen.

Iğdeli Kalesi / Iğdeli Castle

 

Nordwestlich der Burg liegt ein ziemlich flacher Bereich des Berges, der, wie ich glaube, als Vorburg diente, wo eine Ruine einer Kapelle und einige kleine Wandteile standen.

Die Burg Iğdeli Castle ist frei zugänglich, obwohl es keinen erkennbaren Weg gibt. Wir parkten nordöstlich an einer kleinen Einfahrt und gingen südwestlich den Hang hoch. Für diese Wanderpause einschließlich Besichtigung der Burgruinen benötigten wir 1:45 Stunden.

Staatsstraße / Devlet Yolu D062 Oltu-Tortum

 

 

 

 

 

 

Gegen 14:45 fuhren wir zur Unterkunft in Artvin, die immerhin knapp 180 Kilometer Fahrt erforderte. Begeistert waren wir wie immer über den herrlichen Ausbaustand der Schnellstraßen, wo fast immer nur sehr wenige Autos zu sehen waren - ein Fahrgenuss vom Feinsten.

Staustufenausbau an der Erzurum-Artvin Yol D950

 

 

 

 


Nach 38 Kilometer kamen wir wieder auf die uns bereits vom Vortag bekannte D950, die uns über Uzundere direkt nach Artvin führte.

Staustufenausbau an der Erzurum-Artvin Yol D950

 

 

 

 

 

 

Unmittelbar vor Artvin, als die D950 mit dem Fluss Çoruh (Tschorochi) zusammentrifft, durchfuhren wir zahllose kürzere und längere Tunnel. Wir beobachteten dabei den intensiven Ausbaus der Region hinter dem neuen Mega-Staudamms Yusufeli Barajı Aks Yeri am Fluss Çoruh sowie neue Tunnel- und Brückenbauwerke. Gern hätten wir den Staudamm gesehen - es gab aber keine Zufahrt dorthin. So habe ich es für Nachreisende als optionales Ziel am Ende dieser Seite beschrieben.

Kurz vor Artvin war auf der rechten Seite ein weiterer Staudamm - den Staudamm Deriner Barajı.


Staudamm Deriner Barajı

Deriner Barajı, Staudamm

Der Staudamm Deriner Barajı mit einer Bogenstaumauer dient zur Stromproduktion und zusätzlich zum Hochwasserschutz. Der Bau des Staudamms begann 1998, der Stausee begann sich Februar 2012 zu füllen, wobei das Kraftwerk im Februar 2013 fertiggestellt wurde. Es hat ein 670 MW-Kraftwerk und war damals mit einer Höhe von 249 m der höchste Staudamm der Türkei. Der Damm wird von den staatlichen Wasserwerken der Türkei sowie von einem Konsortium türkischer, russischer und schweizerischer Unternehmen errichtet.

Staudamm Deriner Barajı

 

 

 

Der Damm ist nach Ibrahim Deriner benannt, der während seiner Zeit als Chefingenieur eines Forschungsteams starb.

Da wir nicht richtig die Staumauer sehen konnten, erhielten wir die Genehmigung, ein fremdes Bild einzufügen. Wir beneiden daher die Radtouristen Sonja und Olli, die Dank eines österreichischen Architekten die Gelegenheit hatten, eine "Privatführung" vom Deriner Barajı zu erhalten. Ihre Reiseerlebnisse auf dieser Türkei-Radreise sind unter abenteuer-radler.de mit vielen Fotos beschrieben.

Mars Otel in Artvin

 

 

 

 

Da wir gut in der Zeit lagen, fuhren wir in Artvin als Erstes ins Mars Otel. Wir wollten nämlich noch die Aussichtplattform Hatila Cam Seyir Terasi heute sehen.

Mars Otel - Artvin

Es war nicht schwer, das Mars Otel zu finden. Bereits einige Kilometer vorher wiesen Wegweiser bis zum Hotel.

Der Empfang war herzlich - erledigten zügig die Anmeldeformalitäten und erhielten das Apartment Nr. 4 im ersten Obergeschoss mit Berg- und Talblick. Es war wie gebucht ausgestattet. Positiv war, dass ein Kühlschrank zur Verfügung stand und WLAN auch gut funktionierte. So stellten wir nur die Koffer ab uns machten uns gleich wieder auf Reisen, da wir noch Zeit bis zum Einbruch der Dunkelheit hatten.

Da wir auf der Fahrt in einer Kurve auf Split in Rutschen kamen, löste sich der Plastik- Unterfahrschutz. So mussten wir schnell eine freie Werkstatt suchen, die uns diesen wieder anschrauben konnte. Es war nun zweifelhaft, ob wir das Ziel noch schaffen, denn die Fahrt dort hin dauert etwa 45 Minuten. So besichtigten wir doch noch die Aussichtplattform Hatila Cam Seyir Terasi, die etwa 15 km von der Unterkunft entfernt war.

Hatila Cam Seyir Terasi

Die Straße dorthin ist für Fahranfänger gewöhnungsbedürftig. Eine schmale betonierte Piste, wo gerade mal so ein Auto darauf passte, führte zur Aussichtsplattform. Aus den Fenster sollte man dabei nicht talwärts schauen, denn da ging es teilweise 200 m senkrecht nach unten. Und Leitplanken wie in Deutschland gibt es nicht. EinigeStellen waren auch ausgebrochen, so dass man achten musste, auf der Fahrbahn zu bleiben. Natürlich hatten wir auch Gegenverkehr, der uns zum Glück immer an Ausweichstellen begegnete und so an einander vorbei kamen.

Auf halben Weg war eine "Mautstation". Für die Weiterfahrt wurden 10 TL (ca. 2 Euro) Gebühren für die Fahrt zum Hatila Valley National Park berechnet - also auch zur Aussichtsplattform.

Hatila Cam Seyir Terasi

 

 

 

 

 

Hatila Cam Seyir Terasi, Aussichtplattform

Wer in Artvin ist, sollte unbedingt zur Aussichtplattform Hatila Cam Seyir Terasi fahren. Die Plattform ist 220 m über dem darunter liegenden Fluss mit freien Blick durch die Glasscheiben. Nur wenige Meter weiter befindet sich ein Restaurant.

Die 7 Meter langen und 7,5 Meter breite Terrasse, die sich 15 Meter vom Felsknotenpunkt entfernt erstreckt, hat somit eine Glasfläche von ca. 50 Quadratmetern.

Als wir im Hotel wieder angekomen waren, begrüßte uns der Hotelchef  persönlich und tauschten dabei unsere Reiseerfahrungen bei einem Glas Tee aus.


Optional:

untergehende Stadt Yusufeli - ehemals Kiskim

Yusufeli Barajı Aks Yeri, Staudamm im Bau

Der Yusufeli Barajı Aks Yeri, Staudamm ist ein Bogenstaudamm am Fluss Çoruh bei Yusufeli und ist der höchste Staudamm der Türkei und zugleich der dritthöchste Staudamm der Welt. Mit der Verwirklichung des Mega-Projekts versucht die Türkei ihre Abhängigkeiten von ausländischen Energieressourcen weiter zu reduzieren.

Wir konnten die Stadt Yusufeli noch sehen - dies wird aber nicht mehr lange möglich sein, denn dann wird sie unter Wasser sein. Leider hatten wir von der Schnellstraße D950 keine Möglichkeit, dieses Bauwerk zu sehen.

Der Yusufeli-Staudamm wird der zweitgrößte Staudamm innerhalb des größeren Çoruh-Entwicklungsplans sein, der den Bau von 13 Staudämmen vorsieht, von denen zwei in Betrieb sind und weitere zwei im Bau sind. Der Hauptzweck des Staudamms ist die Erzeugung von Wasserkraft und die Unterstützung eines 540- MW- Kraftwerks. Der Damm ist umstritten wegen seiner prognostizierten Auswirkungen auf die Biodiversität innerhalb seines Reservoirs und der Umsiedlung von Einheimischen.

Es wird ein doppelt gekrümmter Bogendamm mit einer Höhe von 271 m von seinem Fundament und 223 m vom Thalweg des Flusses (niedrigster Punkt des Flusses) sein. Er wird eine Kammlänge von 490 m und eine Kronenbreite von 15 m haben, während es aus 2.900.000 m³ Beton besteht.

Yusufeli Barajı Aks Yeri

Der Kamm des Damms wird auf einer Höhe von 715 m über dem Meeresspiegel liegen, während das normale Betriebsniveau seines Reservoirs 710 m, das Maximum 712 m und das Minimum 670 m. Die Speicherfläche von 33 km² wird eine Gesamtlagerkapazität von 2.130.000.000 m³ und eine aktive oder "nützliche" Lagerstätte von 1.080.000.000 m³ haben. Der Überlauf des Staudamms wird als servicekontrollierter Schurrtyp mit einer maximalen Abflussleistung von 8.000 m³/s ausgeführt.

Der Damm wird ein unterirdisches Kraftwerk haben , das 110 m lang, ca. 21 m breit und ca. 45 m hoch ist. Innerhalb des Kraftwerks werden 3 x 180 MW Vertikalschacht- Francisturbinen stehen, die künftig 817 Milliarden Kilowattstunden Energie pro Jahr produzieren. Das entspräche in etwa dem Sechs-Jahres-Verbrauch der türkischen Hauptstadt Ankara.

Die Seitenflüsse werden auf einer Länge von 80 Kilometern aufstauen. Etwa 17.000 Menschen werden umsiedeln und ihre Heimat und ihre Lebensgrundlage verlieren. Auch de Artenvielfalt wird vernichtet, aber auch viele georgische Kirchen sowie tausendjährige Kulturgüter und fruchtbares Kulturland werden zerstört.
Quelle: Foto: i.cnnturk.com


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Fortsetzung im Teil 17:  Reisebericht Artvin


©: Texte (und einige Bilder) mit freundlicher Genehmigung von Wikipedia - GNU-Lizenz für freie Dokumentation; eigene Fotos


Heute: 540 hochauflösende (fast alle) georeferenzierte Fotos 3216x 2136 bei 300dpi (falls an Fotos von einzelnen Sehenswürdigkeiten Interesse besteht - einfach melden; Die hier veröffentlichen Fotos wurden für das Internet verkleinert und optimiert) und 18 Videos.


  Reisebericht Nordzypern 2014 sowie nach Zypern (westlicher griechischer Teil) 2015 * * Rundreise Lanzarote 2015